In #Mariupol haben die russischen Besatzer eines der letzten Wandgemälde zerstört. Es thematisierte die Befreiung einer Frau aus häuslicher Gewalt. Das sind die traditionellen "Werte" der "russischen Welt". Bekanntlich hat Putin 2017 per Gesetz häusliche Gewalt entkriminalisiert.
Das Gemälde besitzt den Namen "Auf ein Treffen mit dem Glück" und zeigt eine Frau mit einem Vogelkäfig. Neben ihr der befreite Vogel. Die Idee wurde von den Worten einer der Frauen inspiriert, die in einem der Schutzhäuser in der Ukraine Hilfe erhielt./2
Q:glavnoe.in.ua/news/v-mariupo…
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Nationalistische Männer schreien in Westsibirien "Russland den Russen" und "Tjumen ist nicht für Kaukasier". In Schulen, Hochschulen und Verfassung wird das russische Überlegenheitsgefühl systematisch vermittelt: Russen und ihre Sprache bilden das "staatsbildende Volk"./1
Im Selbstbild Russlands gibt es so etwas wie Rassismus offiziell gar nicht, so wie es eben keinen russischen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine gibt. Man mag sich daran erinnern, dass auch in der Sowjetunion viele Realitäten angeblich gar nicht existierten./2
Im putinistischen Lehrbuch für MINT-Studenten an Hochschulen vom September 2023 heisst es somit wenig überraschend: Russland sei Fremdenfeindlichkeit schon immer "fremd". Darauf folgt der Satz aller Kolonialisten, dass sich Russen hingegen für andere Völker "aufopfern"./3
Die Sammlung von Russlands eliminatorischer Rhetorik gegen die Ukraine wurde erweitert. Man könnte eine Art putinistisches LTI daraus machen. Leider kommt jeden Tag etwas hinzu. Hier einige Auszüge aus der umfangreichen völkermörderischen Sammlung.
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Putin zu George Bush, April 2008
"Sie wissen doch, George, dass die Ukraine nicht einmal ein Staat ist! Was ist die Ukraine? Ein Teil ihres Territoriums ist Osteuropa, und ein Teil davon, und zwar erheblicher, ist ein Geschenk von uns.“
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Putin, Januar 2012
"Die große Mission der Russen ist es, die Zivilisation zu vereinen und stärken [..] eine Staatszivilisation, in der es keine 'nationale Minderheiten' gibt und das Prinzip der Anerkennung von 'Freund und Feind' durch gemeinsame Kultur und Werte bestimmt ist.“
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Cherepanyn schrieb letzte Woche in @Eurozine und versuchte, die Europäer aufzurütteln, weil sie von ihrer eigenen Geschichte nicht gelernt haben, Maßnahmen abzuleiten, um Völkermord, Kolonialismus und Faschismus zu verhindern. Erinnerung und Repräsentation reichen nicht aus. /1
Er schreibt über abstrakten Pazifismus, die russische faschistische Invasion, den neokolonialen Vernichtungskrieg und die europäischen Selbstlügen im Krieg, indem er über Völkermord, Dekolonisierung und Antifaschismus damals und heute nachdenkt./2
Er konstatiert, dass sich die Eliten "in ihre Elfenbeintürme der Nicht-Eskalation und Nicht-Einmischung zurückgezogen haben oder in einem poetischen Tagtraum eines abstrakten Pazifismus schwelgen, der nur ein Euphemismus für die Kapitulation vor Faschismus sei.“ /3
Ein wichtiges Überblicks-Interview von David Knowles mit dem Harvard-Historiker @SPlokhy über einige Parallelen der putinistischen Politik und russischen Invasion in die Ukraine mit dem "historischen Monster des 20. Jahrhunderts: Nazideutschland“.
Ü: 1/16 news.yahoo.com/serhii-plokhy-…
Beide Länder hätten einen Krieg verloren: "Im Falle Deutschlands war es der 1.WK, im Falle der UdSSR der Kalte Krieg. Beide beschäftigen sich mit der Frage der so genannten ‚aufgeteilten Nation‘.“ Man sieht Parallelen zwischen „Annexion" der Krim & „Anschluss" Österreichs.“/2
Die Deutschen waren damals davon besessen, deutschsprachige Menschen innerhalb eines Großdeutschlands zusammenzubringen. Putins Russland sei davon besessen, ukrainisches Territorium zu annektieren und die Krim "nach Hause" zu holen, sagt Plokhy. /3
Ein wenig Kontext zu Dugins Satz wegen Nachfrage. Er ist ein Vielschreiber und ideologischer Patchworker (ein Markenzeichen des Faschismus allgemein) und kann in einem Satz Gramsci, im nächsten Evola, dann Proudhon oder die Slavophilen nennen. 1/7
Seine antiaufklärerischen Ideen werden leider in D. rezipiert. Gestern schrieb er einen Plan zur „russ. Demographie“: Eine „souveräne Zivilisation“ & „Wiedergeburt des russ. Volkes“ entstehe nur durch neuen „Herrschaftsdiskurs“. Klartext:Auf zum russischen Nationalsozialismus../2
Dabei versucht er das Völkische und Biologische seiner Ideen ('gegen Migration, mehr Russen gebären, Abtreibung einschränken, Geburt als 'nationale Großtat' betrachten, russische Familie und Erziehung bis Tod sichern') als rein kulturelle & soziale Intervention darzustellen. /3
Unbedingt lesen: Willkür, Gewalt und Tod unter russischer Besatzung: Charlotte Higgins hat die Familie des ukrainischen Schriftstellers Wolodymyr Wakulenko besucht und zur zweifachen Entführung und schließlich Ermordung ihres Sohns befragt. /1 theguardian.com/world/2023/jul…
Wakulenkos Mutter Olena Ihnatenko sagt klar, was Besatzung bedeutet: "Russland hat in den besetzten Gebieten eine Terrorherrschaft errichtet, um sie unter Kontrolle zu halten. Bei der Besatzung geht es nicht darum, die Fahne eines Staates gegen die eines anderen auszutauschen."/2
Ihnatenko: "Die Besatzung bringt Folter, Deportation, Zwangsadoption, Identitätsentzug, Filtrationslager und Massengräber mit sich."
Higgins folgert: "Die Gesamtheit dieser Grausamkeiten scheint unfassbar, ihr Ausmaß übersteigt die Kapazitäten des Justizsystems eines Landes."/3