1/15 🧵In Bezug auf den Gaza-Streifen wird immer wieder von einem der "am dichtesten besiedelten" Plätze der Erde gesprochen, meist wird dieses Attribut unreflektiert wiederholt, weil es so dramatisch klingt. Time for facts. Hier eine Statistik: de.statista.com/statistik/date…
2/15 Die Dichte der Besiedelung wird bezüglich Gaza, wenn es überhaupt begründet wird, meist implizit für seine Armut verantwortlich gemacht, oder als Grund dafür, dass Gaza nie eine Entwicklungschance gehabt habe. tagesschau.de/ausland/asien/…
3/15 Nur: Das ist Bullshit. Komplett. Noch mehr Desinformation und Propaganda. Ich finde das erschreckend. Vor allem wie der ÖRR das als Mantra reproduziert. Also: Der Gaza-Streifen hat eine Bevölkerungsdichte von 5.328 Einwohnern pro qkm. de.m.wikipedia.org/wiki/Gazastrei…
4/15 Das wird gerne wegen der Dramatisierung etwas nach oben "korrigiert", bis auf 6.000 Einwohner pro q-km. .morgenpost.de/politik/articl…
5/15 Monaco hat mit > 24.000 Einwohnern damit die vierfache (!) Bevölkerungsdichte von Gaza, fast die fünffache, legt man die realistischeren Werte zu Grunde. Macao, Singapore und Hong Kong kommen ebenfalls auf ein Vielfaches (!). Fällt daran was auf? de.m.wikipedia.org/wiki/Singapur
6/15 Genau: Wir reden von einigen der reichsten Gebiete auf dem Globus. Horten des Reichtums. In Punkto Bevölkerungsdichte ist Gaza nicht einmal nahe dran, eines der "am dichtesten besiedelten Gebiete weltweit" zu sein. Beim Reichtum ist es auch nicht in der Oberliga. Was also...
7/15 ...soll das stupide Wiederholen einer Falschinformation? Vor allem, weil nie ausformuliert wird, welche Folge daraus abgeleitet werden soll? Übrigens: Berlin-Neukölln hat mit > 7.300 eine weitaus (!) höhere Bevölkerungsdichte als Gaza. .de.m.wikipedia.org/wiki/Bezirk_Ne…
8/15 Ich habe mal mit jemandem in Tel Aviv am Hafen gestanden und nach Süden geschaut (Gaza kann man von dort nicht sehen, aber es war Thema). Wie könne es sein, fragte mein Gesprächspartner, dass mit Milliardenhilfen und völliger Autonomie Tel Aviv und nicht Gaza die Ferien-
9/15 metropole der Region sein? Die Städte haben dieselben Strände, Gaza hatte und hat alle Entwicklungspotionen. Aber der Grund ist einfach: Entwicklung war n i e ein Ziel der Hamas. Gaza sieht übrigens auch so aus:
10/15 Oder so:
11/15 Es handelt sich also auch nicht um ein open-air-Slum oder ein großes "Gefängnis". Leute reisen ständig aus und ein, auf den Kibuzzim im Süden, deren Einwohner von Mördern aus Gaza massakriert wurden, arbeiteten zahlreiche Menschen aus Gaza. t-online.de/nachrichten/au…
12/15 Glaubt jemand, die Schwiegereltern des schottischen First Ministers machen Urlaub in der Hölle auf Erden? Das "stilvolle" Al Mathaf Hotel ist nur 2 km von den Stränden entfernt...oder das kleinere Roots Hotel gefällig?
13/15 Oder schauen Sie sich mal auf Trip Advisor die besten Restaurants in Gaza an. In meinem Ferienappartement in Yafo, aus dem ich Anfang der Woche ausgezogen bin, war der Nachbar drei Tage (!) zuvor touristisch in Gaza gewesen. Ein- und Ausreise sind anstrengend, aber von...
14/15 "Gefängnis" zu sprechen, halte ich für Irreführung. Dass Gaza nicht gerade reich ist, insgesamt betrachtet: OK. Na und? Da hat die Regierung (Hamas) halt nicht gut agiert, aber sie könnte es, Kompetenz beeindruckt sogar! amp2.handelsblatt.com/politik/intern…
15/15 Fast 1 Mrd EUR durch Investment jährlich für Terror generieren: Kein Problem. Sich um die Entwicklung der eigenen Bevölkerung zu kümmern, in einer Mittelmeermetropole mit touristischem Potential: Kein Interesse!
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1/ Angesichts des Hasses und der Gülle, die sich wegen des m.E. skandalösen "Haftbefehls" ausbreitet:
Es gibt gute und traurige (siehe unten) Nachrichten, und ich kann nicht so viel Posten, wie die Gegenseite Propaganda in das System drückt. Aber bitte: Denken Sie alle mal an die Opfer. In Israel. Schalten Sie einen Gang zurück.
Ad 1 - es wird gemeldet, dass es vermutlich morgen ab 10 (Ortszeit) einen Waffenstillstand auf Basis eines förmlichen Abkommens geben wird. jpost.com/breaking-news/…
2/ Lassen Sie mich klar machen: Wen das klappt, ist es ein Ergebnis sensationellen militärischen Drucks durch Israel. Am 8.1023 hat die Hisbollah den Krieg gegen Israel eröffnet. Bis zum Sommer gab es keine (!) Gegenwehr aus Israel. Als sie dann kam, hat es die Hisbollah auf dem falschen Fuß erwischt und die unbesiegbar geglaubte Organisation kam ins Straucheln. Nota bene: Das Ende der Kämpfe in Gaza, stets eine Feigenblattforderung von Hisbollah, ist nicht mehr Teil des Deals, was tief blicken lässt. Denn es wäre gleichbedeutend mit einem Gaza-Deal, bei dem Hamas alle Geiseln ausliefert und die Waffen streckt - wozu sie trotz verzweifelter Lage bis heute nicht bereit sind.
Speak of Fanaticism...
3/ Ad 2 - Viele Experten in Israel warnen, dass man mit einem "Ceasefire" nur die Fehler der letzten 20 Jahre wiederholt. Gaza eine Art einziger Gefechtsstand, Hisbollah hat das Gebiet, aus dem sie sich nach Resolution 1701 zurückziehen mussten, statt dessen seit 2006 zum Aufmarschgebiet für eine Invasion ausgebaut. jpost.com/israel-news/ar…
1/ Trotz der Länge und nicht nur wegen der Überschrift eine dringende Leseempfehlung: Das Interview mit Col. Amir Ofri.
Der Beitrag wirft ein Schlaglicht auf die in 🇩🇪 unbekannten und nicht diskutierten Einzelheiten des Gaza-Kriegs. jpost.com/israel-news/ar…
2/ Zunächst die In-And-Out Strategie der IDF. Sie bedeutet: Reingehen, im Infanteriekampf (verlustreich für die eigenen Truppen) den Gegner (Hamas/Islamic Jihad) niederkämpfen, bis er operativ besiegt ist, also den Widerstand aufgibt. Dann Rückzug der IDF, bis Hamas wieder herauskommt.
Juden werden dieser Tage als traumatisierte und verletzte Menschen aus Europa nach Israel ausgeflogen, von eigens bereitgestellten EL-AL Maschinen.
In Deutschland bemüht sich insbesondere die linke Presse, "intellektuell unbestechlich" darzustellen, warum das Zusammenschlagen von Juden unter Rufen "ins Gas", die (in Deutschland strafbare) Zusammenrottung zur Begehung von Gewalttaten - selbstredend - vorgeblich kein "Pogrom" sei.
DAS WAR EIN POGROM. Punkt. Warum? /2
Ein besonderer Depp schrieb, wer Schlägereien unter Fußballfans als "Pogrom" bezeichne, habe nicht "alle Tassen im Schrank".
Na ja.
Das ist bösartig, dumm oder beides. Bei "dumm" ist auch der Umstand subsumiert, dass man auf die TikTok-Universität gegangen ist oder gar einen Wikipedia PhD hat. Meine ich so:
Wikipedia (nicht autoritativ, wie zu zeigen sein wird) sagt zum "Pogrom":
"Der oder das Pogrom (russisch погром ‚Verwüstung, Zertrümmerung‘) steht für Hetze und gewalttätige Angriffe gegen Leben und Besitz einer religiösen, nationalen oder ethnischen Minderheit mit Duldung oder Unterstützung der Staatsgewalt".
Fast alles daran ist erstmal unstreitig erfüllt.
Die gezielte Jagd und Zusammenrottung, um Juden zu treffen, ist gut dokumentiert. Außerdem waren sichtbar nicht "nur" rivalisierende Fans beteiligt. Vielmehr wurde systematisch "Unterstützung" aus der Restbevölkerung rekrutiert. /3 welt.de/vermischtes/ar…
Übereinstimmend berichten auch deutsche Medien, dass 1) Israelis gezielt aufgelauert wurden 2) sie von Motorscootern gejagt wurden
"Hilfe" wurde, auch das wird übereinstimmend berichtet, über einschlägige (gewaltbereite, nicht-fussballassoziierte) Telegram-Kanäle (wieder einmal) organsiert.
Von "Krawallen" oder "Randale unter Fußballfans" zu schreiben, ist also nach dem jetzt gesicherten Erkenntnisstand unseriös.
Bestenfalls. Oder eben bösartig.
Bleibt der letzte Part, "mit Duldung der Staatsgewalt".
Täter war der niederländische Staat sicher nicht (setzt aktives Tun voraus). Aber das hier ist kein Straftatbestand, sondern ein soziologisch-historischer Begriff.
Seine Verwendung ist gerechtfertigt, wenn der zuständige Staat de facto nichts oder zu wenig tut, mal unabhängig von den Motiven dafür.
Historisch wird der Begriff "Pogrom" /4
🧵Das war also der Gegenschlag, die militärische Botschaft an das Mullah–Regime from Jerusalem with love.
War das ein strategischer Schlag, der Versuch eine taktischen Vorteil zu erregen oder einfach nur ein symbolischer Akt?
In Deutschland wird (typischerweise) nur auf die Frage der Eskalationebene eingegangen. Wir werden vermutlich nie lernen, dass das in diesem Konflikt für keine der Parteien Priorität hat. Entscheidend ist etwas ganz anderes, nämlich die Frage der eigenen Verletzlichkeit.
Das Wort „Eskalation“ wird nach meinem Eindruck in Deutschland völlig missverstanden. Sinn dieses Militärschlag war nicht, im Iran bestimmte Infrastruktur zerstören,
Over 100 aircraft and a 2,000 km journey to Iran, behind the scenes of Israeli attack jpost.com/middle-east/ir…
UNIFIL in aller Munde 😀 - hatten Sie (auch) noch nie von dieser über 10.000 Soldaten starken UN-Truppe im Libanon gehört? Jetzt kennt sie jeder.
Die FAZ titelt: UNIFIL hat ihre Aufgabe nicht erfüllt. faz.net/aktuell/politi…
Dazu gibt es eine Menge wütender und teils berechtigter Kommentare. Nur: Was ist die "Aufgabe" von UNIFIL eigentlich?
Es gibt eine Resolution des UN-Sicherheitsrats aus dem Jahr 2006 mit der Nummer 1701. Um die kommt man nicht herum (s.u.).
Liest man als ersten Stopp in der Wikipedia etwas zu UNIFIL ("United Nations Interim Force in Lebanon"), wird man nicht sooo viel schlauer.
Leider ist der Jahrestag des 7.10. in einer halben Stunde bereits vom banalsten Kommentar des Tages überschattet, ausgerechnet im @Tagesspiegel.
Die Aneinanderreihung von Plattitüden wird der Situation nicht gerecht und bleibt Kilometer
hinter vielen Kommentaren derselben Zeitung zurück, die es im vergangenen Jahr gab. Warum nur?
So etwas hier sollte man mal auf dem Dizengoff-Platz laut verlesen. Ich würde mich für so viel Kitsch schämen vor Menschen, die einen Krieg erleiden und auch noch insinuiert
bekommen, sie hätten ihn angefangen.
Weiter geht’s munter mit den deutschen Gelaber, erst ein „Selbstverteidigungsrecht“ zu betonen, um es im nächsten Satz zu negieren. Könnte von @ABaerbock sein. Hilft nur nichts und niemandem.