Vor genau 1 Jahr habe ich meinen Botschafterdienst in Berlin angetreten. Damals hatte ich 22K Follower weniger und die Ukraine - gar keine Leoparden, Marder & Patriots. Die Dinge entwickeln sich also.
Mit dem Antrittsbesuch in Bremen setze ich heute und morgen das Deutschland-Puzzle zusammen. 16/16 Bundesländer habe ich seit dem 17.10.2022 besucht. Jeder Besuch = mehrere neue Abkommen für die Ukraine und Ukrainer in Deutschland.
Deutschland wurde zum zweitgrößten militärischen Unterstützer der Ukraine und übernahm die Führungsrolle in der Luftverteidigungs- und Panzerkoalition.
Bei seinem Besuch im Mai nannte @ZelenskyyUa das nächste Ziel: Deutschland an die 1. Stelle zu setzen. Wir arbeiten d’ran. /3
Nach der Zeitenwende ist die Betrachtungswende gekommen. Mit der Anerkennung des Holodomor als Genozid seitens Deutschen Bundestages und mit dem entstehenden Neublick auf die deutsche historische Verantwortung. /5
Das Botschafteramt (sowie Kulturattachée der Botschaft) füllt mein Leben mit Kultur: 8 Ausstellungseröffnungen, 1 Mural-Eröffnung, 9 Filmvorführungen (4 Filme habe ich sogar zu Ende gesehen), zahlreiche Konzerte, Kulturveranstaltungen und 1 Borschtsch-Kochen mit Abgeordneten. /8
Im Oktober 2023 betrug die Gesamtsumme der deutschen Hilfe aller Art für die Ukraine und Ukrainer in Deutschland seit dem 24.2.2022 24 Milliarden EUR. Darüber hinaus gewährt Deutschland staatliche Garantien (insgesamt ca. 280 Mio. EUR) für private Investitionen in der Ukraine. /9
“Nicht nur spenden, sondern kaufen und handeln”- meine Botschaft an die 🇩🇪 Unternehmen. Das Pitching lohnt sich - bereits 30 🇺🇦 Produzenten verhandeln mit 🇩🇪 Supermarktketten. Und @NP_official_ua wird allmählich zum Konkurrenten von @DeutschePostDHL. Felt noch @Ukrzaliznytsia /10
Die rüstungsindustrielle Zusammenarbeit entwickelt sich. Einige Joint Ventures wurden bereits unterzeichnet, einige Produktionswerke in der Ukraine sind geplant.
Die Einbeziehung der Rüstungsindustrie ist ein Schlüsselelement der strategischen sicherheitspolitischen Planung. /11
Wie sagt man auf Deutsch "Ukraine fatigue"? Man sagt es nicht. Jedenfalls nicht in der Medienwelt.
3 Op-eds, 115 Іnterviews, ca. 100 Kommentare, mehrere Hintergrundgespräche sind mein Beweis. Die Medien-Tags kommen hier nicht - dafür musste ich einen neuen Thread beginnen. /12
Die Unterstützung der Ukraine in unserem Verteidigungskrieg bleibt im Mittelpunkt – sei es die High-Level Week der UN-Generalversammlung in New York oder meine weitere #MakeievWeek in Berlin/Ramstein.
Zu den Highlights der Woche im Thread ⬇️ /1
2 starke UN-Auftritte (Generalversammlung und Sicherheitsrat), mehrere Treffen mit Weltleaders, wichtiger Dialog mit @Bundeskanzler – in NY ging es dem Präsidenten @ZelenskyyUa um Friedensformel, UN-Reform und weitere militärische Unterstützung (Stichwort – Luftverteidigung). /2
Gestriges Treffen bei @RamsteinAirBase und das neue deutsche militärische Hilfspaket (400 Million Euro) sind wichtige Schritte zu unserem Sieg.
Einige Gedanken des Insiders des gestrigen Treffens im Thread ⬇️/1
Danke @BMVg_Bundeswehr und allen Beteiligten für das neue Hilfspaket! Zehntausende Schüsse verschiedener Type, gepanzerte Fahrzeuge, Enträumungstechnik, Pionier- und Bergerpanzer, Winterhilfe. Bis Ende 2023 wird Deutschland bereits 10 000 ukrainische Soldaten ausgeübt haben. /2
Es war ein wichtiger Besuch für den neuen Verteidigungsminister der Ukraine @rustem_umerov. Direkte vertrauliche Kontakte mit Ministern der Kontaktgruppe. Treffen mit @SecDef. Teamspirit-Atmosphäre herrscht. /3
Am nächsten Tag erweiterten wir das Themenspektrum bei den politischen Konsultationen zwischen @MFA_Ukraine & @AuswaertigesAmt. Ich danke dem neuen Staatssekretär Thomas Bagger, der seinen ersten Besuch der Ukraine abstattete und mit @YPerebyinis die Konsultationen co-leitete. /3
Das Thema der systematischen Verschleppung der ukrainischen Kinder durch Russland blieb bis jetzt fast unbekannt in Deutschland.
Mit 2 großen Veranstaltungen im Bundestag am Donnerstag versuchten wir, die Situation zu verändern.
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Die genaue Zahl der von Russland verschleppten Kinder bleibt uns unbekannt – die Ukraine hat derzeit keinen Zugang zu den Infos auf besetzten Gebieten. Vermutlich geht es um 200-300 Tausend. Identifiziert haben wir bis heute fast 20 Tausend. Retourniert – weniger als 400. /2
Allerdings fing Russland die Verschleppung und das genozidale Reboot ukrainischer Kinder auf der besetzten Krim, in Donezk und Luhansk nicht 2022, sondern noch 2014 an.
Einige von diesen Kindern wurden danach zu Teilen der russischen Besatzungstruppen. Viele sind gestorben. /3
Während einer Entsendungsperiode ist es für Diplomaten immer inspirierend, eine Zeit im Heimatland zu verbringen.
Und wenn es um die Konferenz aller 🇺🇦 BotschafterInnen unter Leitung des Präsidenten @ZelenskyyUa geht, ermuntert die Reise besonders.
Die 🇺🇦 #MakeievWeek ⬇️ /1
Die Konferenz sammelte die ganze politische, diplomatische und selbstverständlich militärische Staatsspitze: @ZelenskyyUa @ZelenskaUA @r_stefanchuk @Denys_Shmyhal @AndriyYermak @DmytroKuleba @oleksiireznikov @CinC_AFU & alle. Vieles wurde besprochen, noch mehr ist jetzt zu tun./2
Präsident @ZelenskyyUa setzte 5 Prioritäten:
1️⃣ Friedensformel;
2️⃣ Waffen und Sanktionen;
3️⃣ EU/NATO-Integration und Sicherheitsgarantien;
4️⃣ Wirtschaft und Wiederaufbau;
5️⃣ Ukrainerinnen und Ukrainer – im Ausland und zu Hause.
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Die Taurus-Frage spülte an die Oberfläche der deutschen Debatte ein ewiges Pseudoargument empor – Angst vor einer Eskalation.
🇩🇪 MythBusters haben bereits viel dazu gesagt. Im Thread zitiere ich einige Gedanken und stelle die ukrainische Perspektive dar.
#AngstSprechstunde /1
Russland führt einen unprovozierten Angriffskrieg. Die Ukraine verteidigt sich.
„Einem angegriffenen Staat bei seiner Verteidigung zu helfen kann per definitionem keine Eskalation darstellen. Eskalieren kann nur der Aggressor“, bemerkte @CarloMasala1. /2
„Keine Waffen an die #Ukraine zu liefern, ist kein Pazifismus. Es ist eine Verdrehung von Opfern und Tätern und verkennt, dass #Putin der Aggressor ist,“ antwortet Vizekanzler #Habeck auf eine Frage nach Waffenlieferungen in Kriegsgebiete. /3