Der #Bundesheer Aufbauplan 2032 sieht die Nutzungsdauerverlängerung (NDV) der guten, alten 35 mm FlAK vor. Das Projektvolumen beträgt laut Landesverteidigungsbericht ca. €695Mio. Recht viel Geld für die Erneuerung von ein paar Kanonen. Zeit also einen 👀 darauf zu werfen. 🧵1/12
Die Geschichte der Oerlikon 35 mm Zwillings-Fliegerabwehrkanonen beim #Bundesheer geht zurück bin ins Jahr 1965. Das Jahr der Einführung der Z/FlAK 65 (GDF-002) und des Feuerleitgerät 65 „Super Fledermaus“. 2/12
In den 80ern gab es erste Modernisierungen. Zuerst das Feuerleitgerät 75 „Skyguard“, dann als verbesserte Version Feuerleitgerät 79. Auch die Kanone wurde verbessert und bekam die Bezeichnung Z/FlAK 85 (GDF-005). 3/12
Mit der Beschaffung der Mistral Lenkwaffen und den zugehörigen „Flamingo“ Radargeräten kam in den 90ern auch die Vernetzung. Per „Tadiran Tacter-11“ Zieldatenempfänger konnte im Feuerleitgerät 79 Nutzen aus dem übergeordneten Luftlagebild gezogen werden. 4/12
Eine Vernetzung steht natürlich auch künfig ausser Frage. Da sowohl die 35mm FlAK als auch die, für den „Pandur EVO Begleitschutz-FlA“ vorgesehene, 30mm Revolverkanone von Rheinmetall Oerlikon stammen, wäre das Oerlikon SKYMASTER Befehls- und Waffeneinsatzsystem naheliegend. 5/12
Das System bekäme natürlich von übergeordneten Sensoren – im Fall Österreich der „Goldhaube“ - ein Luftlagebild, benötigt aber natürlich auch selbst Sensoren zur Zielerfassung der eigenen Geschütze. Daten die natürlich auch an das Netzwerk geliefert werden. 6/12
Das Bundesheer hat 2022 von Rheinmetall ein System zur Erfassung und Bekämpfung von unbemannten Luftfahrzeugsystemen (C-sUAS) zu Test und Evaluierungszwecken erhalten. 7/12
Rheinmetalls neueste Sensoreinheit – die unbemannte Oerlikon Multi Sensor Unit (MSU) – erinnert mit seinem Layout frappant an dieses „C-sUAS“ System und wäre ein geeignetes Multispektralsystem um die Kanonen und das Befehlssystem der 35mm Z/FlAK mit Zieldaten zu versorgen. 8/12
Die neuen 35mm Zwillingskanonen – die GDF009 – sind inzwischen auch unbemannt und verfügen ebenfalls jeweils über Sensorik, um im Befehls- und Waffeneinsatzsystem eindeutige Zielidentifikationen zu ermöglichen. 9/12
Modernisiert wird auch die Munition. Die Geschwindigkeit der „AHEAD“ Granate wird beim Durchlauf durch die Mündung präzise gemessen und für jede Granate separat eine optimale Flugzeit bis zur Zündung ermittelt, um die Splitterwirkung im Ziel zu optimieren. 10/12
Mittelbar relevant ist die Wahl des Befehls- und Waffeneinsatzsystems auch für die Mistral Werfer. Denn diese sollen künftig nicht mehr per „Flamingo“ sondern eben via diesem System über potentielle Ziele in ihrem Einsatzbereich informiert werden. 11/12
Es geht nicht nur nur um die Nutzungsdauerverlängerung der 3,5er FlAK sondern auch um Sensoren-Verbund und Führungssoftware der künftigen #Bundesheer Nahbereichs-Flieger- und Drohnenabwehr. 12/12
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🇦🇹Verteidigungsministerin Klaudia Tanner hat die Absicht der Republik Österreich🇦🇹 kundgetan, demnächst eine Absichtserklärung mit der Bundesrepublik Deutschland🇩🇪 über den Kauf von acht IRIS-T Flugabwehrsystemen, zu unterzeichnen. 1/32
Weshalb das #Bundesheer den Dschungel einer Ausschreibung umgeht dürfte 🇦🇹 Luftwaffenchef Brigadier Gerfried Promberger mit „akkurat, marktverfügbar und kampferprobt" auf dem Punkt gebracht haben. Bleibt noch zu erwähnen, das Bundesheer hat bereits IRIS-T Raketen. 2/32
Zeit also einen intensiveren Blick auf ein System zu werfen, dass die Luftverteidigung der Republik Österreich🇦🇹 in ein nie gekanntes Leistungsspektrum führt. Ein Waffensystem, dass 20km hoch und 40km weit schießen und dort auch punktgenau treffen kann, hatte 🇦🇹 noch nie. 3/32
Die Ukraine bekommt F-16, zwei, drei, vielleicht vier Staffeln. Was lässt sich effektiv damit machen? Es ist Zeit einen Blick in die Lehrbücher für Luftraumoperationen zu werfen. #UkraineRussiaWar #F16forUkraine #UkraineWillWin 🧵 1/21
Die Ausgangslage ist klar. Die Ukrainische Luftwaffe kämpft seit dem 24.Februar aus der Defensive. Und es ist bemerkenswert, dass es sie noch gibt. Die Überlebensstrategie heißt „dispersed basing“. 2/21
„Dispersed basing“ ist Flugbetrieb als Wanderzirkus abseits der fixen Luftwaffenstützpunkte, die sofort zu den Primärzielen eines Aggressors zählen. Die Starts und Landungen finden auf für Flugzeugen tauglichen Straßen statt – heute hier, morgen dort. 3/21
Elektronische Kriegsführung...Elektronischer Kampf.....#EloKa. Es gibt kaum einen anderen Bereich in der Kriegsführung bei dem sich Bedeutung und Wahrnehmung so diametral gegenüber stehen.
Und gar nicht so wenige können mit dem Begriff „EloKa“ gar nichts anfangen. Ein 1/14
Sehr einfach und drastisch können wir die Folgen von Kugeln, Bomben und Raketen wahrnehmen und begreifen. Zerfetzte Körper, brennende Fahrzeuge, zerstörte Gebäude. Elektromagnetische Wellen erzeugen keinen Lärm und keine Druckwellen, führen nicht zu Kondensstreifen. 2/14
„EloKa“ wird dem Bereich der „militärischen Unterstützungsmaßnahmen“ zugeordnet. Und doch ist das elektromagnetische Spektrum alles andere als ein Nebenschauplatz. Ohne diesen Bereich ist heute - mehr noch als je zuvor – kein Krieg mehr zu gewinnen. 3/14
Das letzte Statement von Ukrainischen Soldaten, die direkt an der Front intensiv mit der Problematik beschäftigt sind, lautet „es gibt keine größere Bedrohung für Artillerie- und Bodeneinheiten als Lancets“. 3/10
"Nicht so besonders gut aufgestellt" sei #Österreich🇦🇹 und sein #Bundesheer in Sachen Luftverteidigung, lies Bundesministerin Klaudia Tanner diese Woche zu #SkyShield verlauten. Und damit hat sie recht. Teil 2 zum Thema #Bundesheer Assets zur Erfassung/Abwehr von Drohnen.🧵1/16
Gleich vorweg, das letzte bodengestützte Kampfelement des ÖBH zur Abwehr von Flugzielen ist das „FLIEGERABWEHRBATAILLON 2“ (FlAB 2) mit den Standorten Fliegerhorst Hinterstoisser/Zeltweg und Fliegerhorst Fiala-Fernbrugg/Aigen im Ennstal. 3/16
Vielleicht hat sich schon jemand gefragt wie denn die Erfassung/Abwehr der Drohnen, wie sie auf die Ukraine einprasseln, in Österreich aussehen würde? Werfen wir mal einen Blick auf die #Bundesheer Assets. 🧵 1/17
Das Grundgerüst der Luftraumüberwachung, die unter dem Namen „#Goldhaube“ recht gut bekannt ist, bilden drei ortsfeste Radarstationen mit Reichweiten von >400km. Die Anlagen sind praktisch nagelneu und technisch high-end. 2/17
Ich habe hier Ausbreitungskarten erstellt, damit man das Grundprinzip des Radars versteht.
Hier die ORS STM (Steinmandl) - ein 482m hoher Hügel nördlich Wiens. Die Erdkrümmung führt dazu, dass mit zunehmender Entfernung auch die Mindesthöhe steigt in der erfasst werden kann. 3/17