2022 gab es ungewöhnlich viele #RSV-Fälle unter Kindern, zehntausende Kleinkinder mussten hospitalisiert werden.
Eine retrospektive Kohortenstudie zeigt jetzt:
#COVID19-Infektion erhöht bei Kindern das Infektionsrisiko für RSV deutlich.
Das hat drastische Konsequenzen. 🧵
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Studienergebnisse:
Das Infektionsrisiko für erhöhte sich für Kinder 0-5J je nach Alter und Saison 2021 bzw. 2022 nach vorangegangener #COVID19-Infektion um 32%-47% (zzgl. Konfidenzintervalle).
Klartext: Statt jedem 20. Kind steckte sich jedes 15. an.
2/10 ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/P…
Das mag sich nicht dramatisch anhören, aus individueller Perspektive muss das jede*r für sich entscheiden.
Bei der Betrachtung der gesamten Population ergibt sich jedoch epidemiologisch ein dramatisches Bild, was retrospektiv eine Erklärung für die RSV-Welle 2022 liefert:
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Dadurch, dass ein Teilpopulation durch vorangegangene #COVID19-Infektion eine erhöhte Anfälligkeit für RSV aufweist, steigt der R-Wert für RSV in der gesamten Population. Das bedeutet: Insgesamt wird es mehr Infektionen geben, was das Infektionsrisiko für ALLE Kinder erhöht.
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Eine genaue Quantifizierung dieser Erhöhung ist schwierig, da sie von vielen Faktoren abhängt. Trotzdem hat im Kontext exponentieller Ausbreitung von Erregern selbst eine kleine R-Wertvergrößerung dramatische Auswirkungen auf die Entwicklung der Infektionszahlen.
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Insofern liefert obige Studie eine mögliche plausible Erklärung für die beispiellose RSV-Welle 2023 in Deutschland, bei welcher im 4. Quartal 5x mehr Fälle bei U1 beobachtet wurden als 2018 und ca. 17.000 Neugeborene & Säuglinge im Krankenhaus behandelt werden mussten.
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Die Zahl der intensivpflichten Neugeborenen & Säuglinge stieg um 350%.
Das unterstreicht, dass die Durchseuchung der Kinder mit #COVID19 dramatische Folgen haben kann, selbst wenn die Infektion in vielen Fällen asymptomatisch verläuft.
7/10 dak.de/dak/bundesthem…
Achtung: Obige Studie liefert eine plausible Erklärung, aber keinen Beweis. Es wäre denkbar, dass beispielsweise Kinder, welche sich mit COVID19 infizierten, in Familien leben, wo Infektionsschutz kleingeschrieben wird. Das könnte ebenfalls obige Beobachtungen erklären.
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Eine solche alternative Erklärung würde zwar das Narrativ der harmlosen Corona-Infektion bei Kindern stützen, allerdings wären die R-Werterhöhungen trotzdem nicht aus der Welt zu schaffen: Sie würden in diesem alternativen Szenario durch Verhalten der Eltern erklärt.
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Insofern gibt es aus meiner Sicht nur eine mögliche Schlussfolgerung:
Infektionsschutz ist eine Notwendigkeit.
Bleibt gesund!
#COVIDisNotOver #COVIDisAirborne
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🧵 zu Risiko-Abschätzung basierend auf der zitierten Prognose für die kommende KW44.
Prämisse: 1 von 32 wird sich in der kommenden Woche neu infizieren. 1/
Zunächst: Was bedeutet das?
Der Durchschnittsbürger, der nur in der Theorie existiert, hat mit seinem theoretischen Durchschnittsverhalten ein Risiko von 1:31, sich in KW44 zu infizieren.
Pro Tag sieht dies komplizierter aus: 2/
Da wir uns in einer mutmaßlich exponentiellen Wachstumsphase befinden, ist das Risiko, sich zu Beginn der Woche zu infizieren geringer, als an Ende. Die geschätzten Risiken pro Wochentag sind:
So 1 : 247
Mo 1 : 238
Di 1 : 230
Mi 1 : 221
Do 1 : 213
Fr 1 : 205
Sa 1 : 197
3/
Der 4. (oder 5.) #Corona-Winter naht und die weit verbreitete Gleichgültigkeit ist symptomatisch für ein Deutschland, das sich immer weiter von objektiver Realität und gegenseitiger Rücksichtnahme entfernt hat. 🧵
1/
Nach der kurzen solidarischen Episode im April & Mai 2020 drängten sich unmittelbar Stimmen in den Vordergrund, welche hinterfragten, ob das denn alles wirklich notwendig gewesen sei.
These: Angeblich sei die erste Welle bereits vor dem 1. Lockdown gebrochen.
2/
Den wenigsten dürfte klar sein, wie knapp wir eine Überlastung des Gesundheitssystems vermieden haben. Bei einer Verdopplungszeit von ~3.5 Tagen schmilzt nicht nur jede vorhandene Reserve in kürzester Zeit dahin: Der zu erwartende Overshoot ist immens, mit entsprechend 3/
Seit Jahrzehnten beobachtet man in #Deutschland, dass die #Cäsium-137-Belastung in Wildschweinfleisch nicht im Einklang mit der Halbwertszeit des Isotops zurückgeht.
Konkret wäre alle 30 Jahre mit einer Halbierung zu rechnen. 1/
Stattdessen beobachten wir über Jahrzehnte eine in etwa konstant bleibende Belastung.
Widerspricht dies der Physik?
Keinesfalls, es widerspricht lediglich einem sehr groben Modell, das insbesondere bei der Risikobewertung kerntechnischer Anlagen zur Anwendung kommt.
2/
Real halbiert sich Cs-137 in der Umwelt in seiner Gesamtheit tatsächlich alle 30 Jahre, da es sich um ein künstliches Isotop handelt, das im Wesentlichen auf der Erde nur von Menschen erzeugt wird und der aktuelle Neueintrag in die Umwelt abgesehen von Reaktorkatastrophen
3/
Lebenserwartung, Nutzen der Impfung, #COVID19-Sterblichkeit, #LongCovid-Risiko, Durchschnittstemperaturen, ...
was es damit auf sich hat und warum es viele Mißverständnisse gibt.
Ein 🧵 aus Sicht eines Mathematikers.
#Wissenschaftskommunikation #wisskomm
1/
"Klaus" kennt jemanden, der trotz #Impfung an #COVID19 gestorben ist: "Die Impfung wirkt gar nicht!"
Außerdem ist Klaus nicht geimpft und "Corona war mild!"
In abgeschwächter Form: "Ich hatte Corona schon 2x: Covid ist wie eine Erkältung. Du brauchst keine Maske mehr tragen!"
2/
All diesen Aussagen ist gemein, dass es sich um individuelle Beobachtungen handelt, die auf Einzelfällen beruhen.
Ein Einzelfall belegt oder widerlegt jedoch aus gesamtgesellschaftlicher Sicht nichts.
Die Schuld hat derzeit viele Facetten.
Der Begriff Immunschuld wurde erst in der #Pandemie erfunden, Schuld an Defiziten & Auffälligkeiten bei Kindern wird Lockdown und Schulschließungen zugeschrieben und diejenigen, die noch #Maske tragen, seien selbst schuld: German Angst. 1/
Die Idee der Eigenverantwortung überträgt die Schuld bei Infektion auf das infizierte Individuum:
Es hätte sich ja schützen können.
Dabei wird ausgeblendet, dass Infektionsketten nur florieren, wenn viele sich infizieren, bedeutet im Klartext: mitmachen. 2/
Jedes Glied einer Kette könnte auf zweierlei Art die Kette abbrechen:
Einerseits könnte das Individuum selbst eine Infektion vermeiden: Jede vermiedene Infektion ist eine vermiedene Infektionskette.
Andererseits könnte es vermeiden, andere anzustecken. Damit das gelingt, 3/
Blick in die Glaskugel:
Wie reagieren wir auf die nächste #Pandemie, nachdem die Maßnahmen der letzten aufgearbeitet wurden?
Los geht's. 1/
Ein neuer Erreger breitet sich auf einem entfernten Kontinent aus, Menschen sterben.
Es bestehe kein Grund zur Sorge, wir seien gut vorbereitet. Unser Gesundheitssystem sei zudem nicht mit demjenigen in XY vergleichbar. Außerhalb von XY starben nur 0.5%, darauf komme es an. 2/
Wir implementieren keine Kontrollen an Flughäfen, keine obligatorischen Tests und keine Isolation. Es besteht kein Grund zur Panik, bisher ist kein*e Deutsche*r verstorben.
Inzwischen sind auch Nachbarländer betroffen, aber Grenzschließungen undenkbar, man habe dazugelernt. 3/