Nach Anschlagplänen der Hamas und Razzien bei schiitischen Extremisten im November steigt die Alarmbereitschaft in Sachen Islamismus. Wie lange das Thema vernachlässigt wurde, zeigt ein Blick auf die Hisbollah-Strukturen in 🇩🇪. Ein Thread am Beispiel der Person Anis Hijazi. 🧵
Hijazi gilt als „Reisescheich“ der Hisbollah. Laut Erkenntnissen des Verfassungsschutzes agierte er als Vertreter der „Abteilung für Außenbeziehung“ der Hisbollah & war „Verantwortlicher für die deutschen Vereine“. Er ging in zahlreichen deutschen Moscheen ein und aus.
Da ist etwa die Al-Qaem-Moschee in Berlin. Hier reiste Hijazi 2018 und 2019 an, um zu predigen. Die dort ansässige Al-Irschad Jugend hat auch eigene Pfadfinder. Die tragen zufällig Uniformen, die denen der Hisbollah-eigenen „Mahdi Scouts“ ähneln.
In der Moschee finden Hisbollah-Propagandaevents statt – etwa der „Tag des Sieges und der Befreiung im Südlibanon“. Hier läuft die Hymne der Hisbollah. In Grußworten wird Hassan Nasrallah adressiert. Andere Veranstaltungen sehen so aus:
Als das BMI die Hisbollah in Deutschland verbot, durchsuchten Polizisten im April 2020 auch die Berliner Moschee. Getan hat sich sonst seither ausweislich der Social-Media-Präsenz der Moschee bislang wenig. Weiter ist man in NRW…
Dort ließ Herbert Reul im März 2022 das Imam-Mahdi-Zentrum in Münster schließen und verbot den Betreiberverein Fatime Versammlung. Dieser sei eine „Spendenbüchse“ der Hisbollah, so Reul damals.
Tatsächlich ist Deutschland für die Terrororganisation ein bedeutendes Senderland von Finanzmitteln. So soll etwa der verbotene Verein Waisenkinderprojekt Libanon mehr als drei Millionen Euro für Hisbollahstrukturen eingesammelt haben.
Im Imam-Mahdi-Zentrum trat auch ein Mann auf, der laut Reul ein „Gesandter der Hisbollah“ war und ein „Botschafter des Terrors“. @welt hatten wir enthüllt: Es handelte sich dabei um Anis Hijazi. welt.de/politik/deutsc…
Umso erstaunlicher ist es, dass zahlreiche andere Moscheen, in denen Hijazi auch auftrat, von den Behörden bislang verschont blieben. Etwa der Al Huga Kulturverein im niedersächsischen Northeim.
Oder: Das Imam Al-Rida Zentrum in Bottrop.
Oder Gemeinden in Essen und Dortmund. Wenn man Fotos von dort sieht, ahnt man, dass dort wohl schon kleinste Kinder indoktriniert werden.
Hijazi was ausweislich arabischer Presseberichte auch in der Elfenbeinküste für die Hisbollah aktiv. Dort war er für das „Al-Ghadir“ Zentrum verantwortlich, dass gemeinhin der Terrorgruppe zugerechnet wird. Auch hier das Ziel: zusätzliche Finanzströme.
Viele der genannten Gemeinden finden sich als Unterzeichner unter der "Bochumer Erklärung der Schiitischen Gemeinden in Deutschland", mit der gegen die Schließung Hisbollah-naher Moscheen protestiert wurde. Sie sind offenbar Mitglieder des IZH-nahen Dachverbandes IGS.
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Besser spät als nie, scheinen dieser Tage auch die Letzten zu begreifen, dass Tarek Baé ein gefährlicher Demagoge ist – und keine verlässliche journalistische Quelle. Nachdem jahrelang vor allem in der Antira-Bubble immer wieder für Baés Beiträge geworben wurde. (1/8)
Nur ein Beispiel der jüngeren Vergangenheit: Hier hat mit Naika Foroutan eine der meist gehörten Stimmen in Sachen Migrationsgesellschaft den Bae-Spin verbreitet, deutsche Medien hätten einen rassistischen Anschlag verschwiegen. (2/8)
Es ist immer dasselbe Muster: Baé wirft den Medien / dem Westen / der Mehrheitsgesellschaft vor, Migranten und / oder Muslime zu diskriminieren. Meist mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten. Er tut das nicht, um auf zweifelsohne existente Misstände hinzuweisen. (3/8)
Der Artikel über @AhmadMansour__ wirkt wie ein Hit-Piece aus der BDS-Bubble. Disclaimer: Ich kann die Vorwürfe zur Biografie weder entkräften noch beweisen. Ich habe dazu nicht recherchiert. Der Autor hat es nach eigenen Angaben monatelang getan – und kann es trotzdem nicht. 🧵
Was mich aber noch mehr stört: Vieles, was die der Recherche zugrunde liegende Erzählung des Artikels trägt, stimmt schlicht und ergreifend nicht. Und die Kronzeugen lassen genau denselben Belastungseifer erkennen, den sie der Gegenseite vorwerfen.
Zeile für Zeile durchzugehen, wäre zu viel des Guten. Einige Schlaglichter: Die ganze Story fußt auf der Vorstellung, Leute wie Mansour würden fälschlicherweise die Gefahren des Antisemitismus von Muslimen hervorheben, um bei Rechten Anschluss zu finden.
Schüsse auf ein Rabbinerhaus in Essen, Brandsätze nahe einer Synagoge in Bochum und ein Anschlagsplan in Dortmund: Im Falle der antisemitischen Taten in NRW im November weiten sich die Ermittlungen offenbar aus. @welt (1/9) welt.de/politik/deutsc…
Mittlerweile haben die Behörden ein mehr als zehnköpfiges pro-iranisches Netzwerk im Blick. Als möglicher Drahtzieher gilt weiterhin Ramin Y., bekannt als Mönchengladbacher Hells-Angels-Boss. Ermittler gehen davon aus, dass Y. im Dienste der Revolutionsgarden steht. (2/9)
Y. hat sich im September 2021 nach Teheran abgesetzt. Er wird per Haftbefehl gesucht. Denn Y. wird verdächtigt, 2014 den Rocker Kai M. erschossen zu haben. Leichenteile wurden später im Rhein angespült. (3/9)
Schon interessant, wen ARD und ZDF in den letzten Tagen als Menschenrechts-Experten aufbieten. Meet Aktham Suliman. Ex-Al-Jazeera-Korrespondent. Er wird als "politischer Journalist" (ZDF) vorgestellt und darf u.a. über die Lage in Katar sprechen.
Suliman gibt sich dort als integrer Journalist, der seinen Al-Jazeera-Job aufgegeben habe, weil sich die katarische Regierung zu sehr einmischte. Was keiner erwähnt: Kritiker sehen ihn als Sprachrohr des Assad-Regimes. Suliman arbeitete offenbar sogar für die syrische Botschaft.
Die Tätigkeit als Sprecher der Botschaft soll beim Prozess gegen den mutmaßlichen syrischen Folterarzt Alaa M. ans Licht gekommen sein. M. werden Menschenrechtsverbrechen vorgeworfen. Er soll in Militärkrankenhäusern Menschen gefoltert, getötet & sexuell misshandelt haben.
Experten warnen seit Jahren davor, dass sich Deutschland abhängig von China macht. Mit Russland haben wir einen Präzedenzfall, der zeigt, wie das ausgehen kann. Und die Chinesen lobbyieren weit effektiver. Teils subtiler. Teils geradezu aggressiv. Ein Beispiel: (1/12) @welt
Der Bundesverband für Wirtschaftsförderung & Außenwirtschaft. 450 Unternehmen. Gegründet 2003. Ehrenpräsident: Lothar de Maizière. Überwiegend Mittelstand. Mittlerweile aber leider vor allem eine Lobbyorganisation für Peking. (2/12) welt.de/wirtschaft/plu…
Am 1. März organisiert der BWA eine Diskussion zum 🇨🇳🇩🇪 Klima-Dialog. Neben BWA-Chef Michael Schumann ist China-Brücke-Gründer Hans-Peter Friedrich dabei. Partner auf chinesischer Seite: Der Sender China News Service. Der untersteht dem United Front Work Department. (3/12)