Wenn es um die Pathogenität von JN.1 und CO geht, werden derzeit mehrere Sachen vermischt....
🧵
Was ist ein schwerer Verlauf?
Im ersten Pandemiejahr lag der Fokus zunächst ausschließlich auf Hospitalisierung und Tod.
Dann stellten Betroffene und engagierte Mediziner fest, dass auch das #LongCOVID-Spektrum, also der post-akute Verlauf schwer sein kann.
1/x
Leider hat sich das bis ins fünfte Pandemiejahr nicht herumgesprochen, dass die post-akute Phase ebenso relevant ist wie die akute Phase.
Wann immer jetzt über die Schwere neuer Varianten gesprochen wird, ist die akute Phase gemeint und nicht post-akute Folgen.
2/x
Dann hängt die Schwere davon ab, ob wir von der Variante selbst reden oder bezogen auf Bevölkerungsimmunität durch Impfungen und vorausgegangene Infektionen.
Als BA.2 in Hong Kong auf eine immun-naive ältere Bevölkerung traf, waren die Todesfälle vergleichbar mit dem Wildtyp.
Bisher ist es - glücklicherweise - so, dass auch JN.1 nicht das Immungedächtnis völlig ausradieren kann. Weder frühere Impfungen noch die angepasste Impfung auf die vorherige Variante sind völlig nutzlos geworden. Sonst würden wir viel höhere Hospitalisierungszahlen sehen. 4/x
Vor allem bei jüngeren Menschen. Beunruhigend ist aber, dass es immer noch viele mittelgradige symptomatische Verläufe gibt und je symptomatischer der Verlauf, desto höher tendenziell das LC-Risiko. 5/x
Studien, die in vitro mit Pseudoviren eine höhere Pathogenität andeuten, würde ich jetzt nicht überbewerten. Entscheidend sind die "real-time data", also ob es tatsächlich auch unter Personen, die bei vorherigen Varianten gut geschützt waren, vermehrt zu schweren Verläufen kommt.
(Und ja, ich hab immer im Hinterkopf, dass Long COVID ein Problem war, ist und bleibt, und Prävention unabhängig davon notwendig ist, dass auch die bisherige Pathogenität Prävention rechtfertigt, wir brauchen keine Strohmann-pathogenere Variante dafür)
Letzter Punkt: Es gibt derzeit viel Berichterstattung zu überlasteten Spitälern, aber nicht durch Covid alleine, sondern (überall?) durch die Kombination aus Krankenständen beim Personal und Covid, Influenza, (RSV.). 8/x
Es ist nicht bewiesen, dass JN.1 alleine die Spitäler überlastet. Eher erscheint es so, als ob JN.1 das Fass zum überlaufen bringt, also ein Gesundheitssystem, das bisher an der Kapazitätsgrenze war, durch JN.1 (oder generell Corona zusätzlich zu Influenza) endgültig kollabiert.
Auch hier gilt: Die Schlussfolgerung ist dieselbe: Prävention, Prävention, Prävention - Ob man jetzt wegen Covid oder Influenza stirbt, ist den Angehörigen egal. Ob das Personal wegen Covid/Influenza an Arbeit untergeht, ist egal. 10/10
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Ich recherchiere jetzt seit 3 Jahren und 9 Monaten zur Pandemie. Vor der Musk-Ära war das leichter als jetzt, wo Experten auf mehrere Plattformen und Blogs verteilt sind. Es gibt kein s/w, sondern es ist ein stetiges Dazulernen, samt Kurskorrektur, manchmal schmerzhaft. 1/x
Für mich ist völlig klar, und dafür gibt es tons of evidence, dass SARS-CoV2 ein Virus ist, was man niemals hätte dauerhaft zirkulieren lassen dürfen. Man hätte es ausrotten müssen, eliminieren zumindest.
Schon vor dem Amtsantritt von @johannes_rauch wurden die bis dahin geltenden Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung schrittweise entkernt - jeweils mit dem Hinweis darauf, wie harmlos das Virus mit Omicron geworden sei.
2022 begann man im Jänner damit, die Quarantäneregeln in Kindergärten zu lockern, im Februar fiel die Maskenpflicht in Volksschulen, im April wurde die Abgabemengen der Gratistests beschränkt, im Juni die verpflichtenden PCR-Tests in Schulen abgeschafft.
Im Juni wurde das Epidemiegesetz geändert, um die Voraussetzungen für die Abschaffung der Isolationspflicht zu schaffen - das "best case scenario", wenn Omicron gekommen sei, um zu bleiben (Variantenmanagementplan).
Im Juli rechnete man die Positivrate nicht mehr ein.
Es tut mir ein bisschen in der Seele weh, dass ich @DorotheeLaer da so in den Karren fahren muss, aber es LEIDEN gerade viele Menschen unter Infektionen, unter fehlendem Schutz und ohne die nötigen Medikamente. Daher, sorry no sorry, aber so gehts einfach nicht.... #zib2
1) zur Aussage, Corona wäre das erste Virus, was im Winter auftaucht ..., naja, wenn der Winter im Hochsommer beginnt, und man ignoriert, dass der Spätsommer heuer bis in den Oktober hinein gedauert hat.... mit den Jahreszeiten nehmen wir es in Österreich nicht so genau.
2) ... "und Atemwegserkrankungen" verursacht.
#SARSCoV2 verursacht *auch* Atemwegserkrankungen, ist aber vor allem eine systemische Gefäßentzündung. Das wissen wir seit spätestens April 2020. Diese Verharmlosung darf einer Virologin im Jahr 2023 nicht mehr passieren.
Mythos: Im Nahbereich dominieren Tröpfchen, im Fernbereich Aerosole bei der Ansteckung.
Tatsächlich enthalten große Tröpfchen kaum infektiöses Virus, sondern vor allem die kleinsten Tröpfchen, die sich in einer Aerosolwolke im Nahbereich konzentrieren.
1/4
Daher schützen im Nahbereich dicht sitzende FFP2 Masken mit hoher Effizienz, nicht aber einfache OP Masken mit erheblichen Lücken zwischen Haut und Stoffbarriere. Eine OP Maske kann man de facto nie dicht tragen.
2/4
Nun heißt es oft, dass OP Masken schützen, weil sie große Tröpfchen abhalten. Es ist aber viel mehr so, dass sie bei Infizierten die Ausatemwolke verkleinern, und bei jenen, die sich schützen wollen, die Einatemwolke. 3/4
Warum sind die Fallzahlen auch mit Abwassermonitoring gegengecheckt so niedrig in Österreich völlig ohne Maßnahmen?
Ich versuche meine Worte mit Bedacht zu wählen.
(kurzer Thread)
🧵
Wir haben uns seit dem Variantensprung auf OMICRON sehr teuer eine hohe (befristete) Bevölkerungsimmunität "erkauft" mit den Wellen von BA.1/BA.2, BA.5 und zuletzt XBB.1.5.
Teuer, weil über 22000 Tote, hohe Übersterblichkeit und viele Betroffene mit Langzeitfolgen. /1
Teuer auch, weil man innerhalb kürzester Zeit fast alle Kinder und Jugendlichen mehrfach durchseucht hat, ohne vorher für die Impfung (gesunder) Kinder zu werben und aufzuklären. Das Ergebnis war und ist darwinistische Auslese: Survival of the fittest and wealthiest. /2