Mit einem 4-0 konnte der BVB den Auftakt in die Rückrunde in Köln erfolgreich gestalten. Dabei hat man auch eine Neuerung in der Aufbaustruktur gesehen. Warum die Idee gut war, in der Ausführung allerdings noch Luft nach oben besteht, mal wieder im Thread: ->
Beim BVB startete zum ersten Mal seit der Rückkehr Jadon Sancho für Jamie Bynoe-Gittens & Köln entschied sich für Jan Thielmann als Ersatz für den verletzten Davie Selke. ->
Im Ballbesitz agierte der BVB mit dem sehr gelegentlich ausprobiertem 3-2-2-3, kreierte dies jedoch im Ballbesitz durch einen in den Sechserraum einrückenden Ian Maatsen. ->
Ziel hierbei ist es einen kontrollierteren Aufbau durch Überzahlen in der ersten Reihe & im Zentrum zu kreieren & bei Gelegenheit linienbrechend zu spielen & mit Tempo auf die gegnerische Abwehr zuzulaufen. ->
Dies funktionierte insb. in den ersten 10 Minuten hervorragend, denn Köln rechnete nicht mit dieser Formation & stand so im 4-2-4 Pressing in den ersten beiden Linien immer in 5-4 Unterzahl & wenn Thielmann auf die IV rückte im Zentrum in 4-3 Unterzahl. ->
Nach dem 1-0 & der längeren Spielunterbrechung aufgrund der Proteste gegen den Investoreneinstieg stellte Köln das Pressing dann um. Die Hintergründe zu den Protesten könnt ihr, falls nicht bekannt, hier ausführlich nachlesen: ->nein-zu-investoren-in-der-dfl.de
Thielmann rückte ab hier auf den zentralen IV, der ballführende IV wurde vom Flügel angelaufen & der ballferne Flügel rückte ins Zentrum. So schaffte Köln es die Überzahl des BVB auf den ballfernen Spieler im Dreieraufbau zu lenken. ->
Dieser war jedoch dann nur über Kobel anspielbar, welcher jedoch von Thielmann angelaufen wurde. Hier fehlten zu Beginn noch die Lösungen für diese Situation & der Mut in den Druck reinzuspielen, sodass der taktische Vorteil nicht zu 100 Prozent auf dem Feld sichtbar war. ->
Hier lässt man den Ball ruhig laufen, allerdings spielt Meunier dann Malen an, der nur zurückspielen kann. ->
Besser wäre ein Anspiel auf Maatsen gewesen, der dann aufdrehen & weiterspielen könnte oder ein Wechsel über Schlotterbeck auf den besten 1 gg 1 Spieler: Jadon Sancho. ->
Hier verteidigt Kainz nach vorne und lässt Maatsen & Özcan frei, da auch Thielmann sich nach vorne orientiert. Süle verpasst jedoch den Ball, spielt stattdessen auf Meunier, der wieder zu Malen spielt. ->
Besser wäre auch hier der Ball ins Zentrum in den Lauf von Maatsen gewesen, der dann mit Özcan, Sabitzer & Brandt in eine 4-2 Überzahl gelaufen wäre. ->
Doch es lag nicht nur an der ersten Reihe. Hier realisiert Maatsen die Situation etwas zu spät & bietet Kobel so keine kurze Anspielstation um die Seite flach zu wechseln. ->
Ein weiteres Beispiel in dem man Ruhe hat, dann allerdings, als Köln anläuft nicht perfekt positioniert ist. ->
Özcan müsste hier tiefer stehen, da Maatsen Kainz mit rauszieht. Schlotterbeck spielt dann den langen Ball auf Sancho. ->
Zwischenzeitlich sah es jedoch schon sehr gut aus, beispielsweise hier, wo nur der Abschluss fehlt. Bis dahin hat man jedoch sehr gut in den Druck gespielt, dann Seiten gewechselt & gut die Tiefe gefunden. ->
Auch vor dem Elfmeter zum 2-0 spielt man die Situationen gut aus, auch wenn es die ein oder andere einfachere Situation im Verlauf gegeben hätte. Özcan hätte hier auf Maatsen ablegen können oder direkt auf Sabitzer spielen könne, der dann auf Maatsen hätte legen können. ->
Hier könnte Özcan direkt auf Sabitzer spielen, nimmt jedoch den Umweg Blank mit (1). Abschließend könnte Sabitzer auf Maatsen spielen, der dann flach auf Außen spielen kann, stattdessen nimmt er ein schweres Dribbling & spielt eine hohe Verlagerung (2). ->
Abschließend kann man jedoch sagen, dass nicht immer die richtige Entscheidung getroffen werden muss, wenn man über 90 Minuten einen guten Ansatz verfolgt & diesen als Team ausspielt. ->
Dazu sind Fehler im Aufbau nicht so schwerwiegend, da die sofortige Absicherung im zentrumsorientierten 3-2 besser ist als im 2-3 bzw 2-4. Hier macht Maatsen einen Riesenfehler, man ist jedoch personell & strukturell da. Was dann folgt ist wiederum absolute Klasse von Maatsen. ->
Grundsätzlich war die Herangehensweise sehr interessant & es war einfach erfrischend etwas Neues zu sehen. Natürlich war hier noch nicht alles perfekt abgestimmt, aber solche Automatismen brauchen Zeit & das auch im Wettkampf & nicht nur auf dem Trainingsplatz. ->
Ich hoffe man schärft diese Idee & nutzt Sie diesmal nicht nur situativ, wie man es in der Hinrunde gemacht hat. Die Klasse von Ian Maatsen ist hier übrigens ein absoluter Gamechanger. Wie er sich einige Male unter Druck herausgedreht hat war klasse. ->
Auch die Fähigkeiten von Sancho im 1 gg 1 & als Spielmacher sind wichtig. Dadurch kann man die Isolationen besser auflösen als Bynoe-Gittens es in der Hinrunde gemacht hat & besser Spieler einsetzen die Vorder- oder Hinterlaufen. ->
Insg. hat mir der Ansatz & das Potenzial deutliche Lust auf die kommenden Wochen gemacht.
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Obwohl nur 16 Spieler auf dem Feld standen, was gerade einmal 0,007339 Prozent der Vereinsmitglieder ausmacht, gewann der BVB am Samstag 4-0 gegen den SC Freiburg. Warum das ganze souveräner war als Watzkes Reaktion auf die Ablehnung des Rheinmetall-Sponsorings im Thread: ->
Durch den kurzfristigen Ausfall von Guirassy rückte Beier ins Zentrum, sodass es insg. keine Überraschung gab. Diese bot jedoch Freiburg, denn vor allem Höler im Sturm statt Adamu kam überraschend. ->
Im eigenen Ballbesitz agierte der BVB aus einem 4-3-3, was der Sportclub in einem 4-4-2 verteidigte. Dadurch hatte der BVB im Zentrum eine 3-2 Überzahl. ->
Mit der bisher besten Leistung der Saison konnte der BVB den FC Heidenheim im Heimspiel 4-2 schlagen & zeigte dabei neue Strukturen & Ideen, die maßgeblich zum Erfolg verhalfen. Was genau passierte wie immer in den folgenden Tweets: ->
Im Vergleich zum Spiel in Bremen wechselte der BVB auf fünf Positionen. Für Schlotterbeck, Can, Gittens, Sabitzer & Beier starteten Bensebaini, Nmecha, Adeyemi, Malen & Guirassy. Dabei änderten sich einige Rollen, sodass eine unter Sahin nicht gesehene Struktur entstand. ->
Im Gegensatz zu Schlotterbeck, der sich meist in einen Dreieraufbau fallen ließ, schob Bensebaini auf der linken Seite, wie auch Ryerson auf der rechten Seite hoch, sodass der BVB mit nur vier Spielern das Spiel aufbaute. ->
Durch zwei Tore von Jamie Gittens konnte der BVB das Auftaktspiel der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt gewinnen & trotz einiger anfänglicher Probleme erfolgreich gestalten. Ein Blick auf das, was gut und schlecht war: ->
Formell agierte der BVB, wie nach der Vorbereitung zu erwarten in einem 4-2-3-1, bei dem der RV hoch steht und die Breite besetzt, sodass der RF in den Halbraum ziehen kann. Auf der anderen Seite bleibt der LV tief, der LF besetzt die Breite & der ZOM steht im linken Halbraum. ->
Dadurch kreiert man auf dem Feld ein 3-2-4-1, eine Formation die Nuri Sahin sehr zusagt, wie er im April in einem Interview mit Sky England äußerte und Sie als interessanten Trend nannte. -> skysports.com/football/news/…
Brasilien konnte im zweiten Gruppenspiel Paraguay mit 4-1 besiegen und kam dem Weiterkommen in das Viertelfinale somit einen wichtigen Schritt näher. Warum jedoch nicht alles so gut war, wie es das Ergebnis vermuten lässt, im Thread: ->
Im Vergleich zum 0-0 gegen Costa Rica wechselte Dorival in der Startelf zwei Mal: anstelle von Raphinha spielte Savio auf dem rechten Flügel & für Arana agierte Wendell als LV. ->
Mit dem offensiveren Wendell wollte man vermutlich den linken Halbraum besser besetzen, sodass Rodrygo im Zentrum bleiben kann & dieses nicht mehr so leer ist wie gegen Costa Rica. ->
Da wieder viel von Standardsituationen als Zufallsprodukt geschrieben wird & generell häufig gefragt wird warum nichts einstudiert wird, wenn keine besondere Variante erkennbar ist, ein kurzer Thread genereller Thread zu Ecken & dem gestrigen 1-0 von Carvajal im Speziellem: ->
Grds. gibt es drei Möglichkeiten Ecken zu verteidigen: Manndeckung, Raumdeckung & eine Mischform aus beiden Varianten. Hierbei hat jede Variante Vor- & Nachteile, auf die ich kurz eingehen möchte. ->
Die Manndeckung hat eine klare Zuordnung, da jedem Verteidiger ein Gegenspieler zugeordnet ist, der sich nie ändert. Der erhoffte Effekt ist durch diese Zuordnung die stärksten Kopfballspieler direkt gegeneinander stellen zu können, ohne (Größen-) Vorteile abzugeben. ->
Im Finale der Champions League trifft der BVB auf Real Madrid. Grds. braucht es keine großen hellseherischen Fähigkeiten, um sich den Spielverlauf vorstellen zu können. Dennoch möchte ich im Thread einige Aspekte hervorheben, die aus meiner Sicht wichtig werden (könnten). ->
1. Mischung aus Mittelfeld- & Angriffspressing
BVB hat in der CL Saison meist in einem Mittelfeldpressing agiert, lediglich situativ ist man in ein Angriffspressing gegangen. Die richtige Balance zu finden wird – wie schon gegen Paris – extrem wichtig. ->
Beim Angriffspressing steht – logischerweise – auch die eigene letzte Linie höher, sodass Real potenziell die Tiefe besser bespielen kann, etwas, was man über Vinicius Jr. & Rodrygo gerne macht. ->