Heute Abend trifft der BVB im Achtelfinale der Champions League auf die PSV Eindhoven und damit auch auf einen alten Bekannten. Peter Bosz übernahm in Eindhoven zu Saisonbeginn von Ruud van Nistelrooy. Grund genug ein wenig auf die Spielweise der Niederländer zu werfen: ->
Seitdem Bosz die PSV übernommen hat, marschieren die Eindhovener durch die Eredivisie. Mit 20 Siegen & zwei Unentschieden steht man aktuell ungeschlagen an der Tabellenspitze mit zehn Punkten Vorsprung auf Feyenoord. ->
In der Champions League lief es hingegen weniger souverän. Zwar qualifizierte man sich in einer schweren Gruppe gegen den RC Lens & dem FC Sevilla für das Achtelfinale, allerdings konnte man nur zwei Spiele gewinnen & kassierte ein enttäuschendes 4-0 bei Arsenal. ->
Doch genau diese deutliche Niederlage brachte Peter Bosz dazu das Spiel der eigenen Mannschaft im Vergleich zum FC Arsenal zu analysieren & einige Umstellungen in der Defensive vorzunehmen. Hierüber sprach Bosz im Dezember ziemlich offen: -> onefootball.com/en/news/arteta…
Darüber hinaus beschreibt Bosz seinen Stil als offensiven & attraktiven, da man für die Fans und nicht sich selbst spielt. Hierbei betont er allerdings auch, dass die genaue Ausrichtung von den verfügbaren Spielern abhängt. ->
Grundsätzlich verfolgt Eindhoven einen Stil, der sich stark am in Europa verbreiteten Positionsspiel orientiert. Hieraus versucht man immer wieder numerische, qualitative oder positionstechnische Vorteile zu kreieren. ->
Ziel hierbei ist es immer wieder durch verschiedene Verhaltensweisen von Spielern oder taktischen Mustern so viel Dynamik wie möglich zu erzeugen, um die Gegner aus der eigenen Defensivformation zu ziehen & schnell die Tiefe zu attackieren. ->
In einem häufigen Muster kommt der ballnahe Flügelspieler kurz in den Halbraum, während der AV die Breite & Tiefe besetzt (1). Bekommt der Flügelspieler den Ball geht der Achter tief (2). Der Flügelspieler kann nun einen Tiefenlauf anspielen oder das 1 gg 1 suchen. ->
In Action: Hier bekommt Bakayoko den Ball im Halbraum & Teze besetzt die Breite. Der erste Kontakt von Bakayoko ist nicht gut & der Lauf Tillman nicht überzeugt genug. Dennoch kann Bakayoko in die Mitte ziehen & mit seiner Schnelligkeit zum Abschluss kommen. ->
Generell setzt die PSV viel auf tiefe Läufe in den Halbraum. Durch die darauf ausgelegte Raumbesetzung bleibt man – selbst wenn kein einstudiertes Muster greift – immer gefährlich und in guten Situationen um in gefährliche Zonen zu kommen. ->
Hier besetzt Dest die Breite & bindet den RV von Ajax. Der RIV steht deswegen gegen Lozano & Saibari. Boscagli kann den Ball daher tief in den Lauf von Lozano spielen, der den kurzen Vorteil ausnutzt und das 1-1 erzielen kann. ->
Durch die zwei offensiven Achter kann Eindhoven häufig beide IV binden & so im Halbraum kontrolliert spielen. Hier bekommt Bakayoko den Ball von Teze, der dann sofort vorderläuft. Nun kann Ajax Bakayoko nicht doppeln, sodass eine 1 gg 1 Situation entsteht. ->
Verliert Eindhoven den Ball versucht man ihn sofort wiederzugewinnen & übt in den ersten Sekunden nach Ballverlust hohen Druck aus um den Ball wiederzugewinnen. Teilweise erinnert die Vorgehensweise an Guardiolas 5-Sekunden-Regel: -> onefootball.com/de/news/was-zu…
Hier verliert Eindhoven nach einem tiefen Ball den Ballbesitz und setzt Alkmaar sofort unter Druck, geht teilweise mit drei Spielern drauf, holt sich den Ball zurück & kommt zum Abschluss. ->
Erst wenn der Gegner den Ball gesichert hat, formiert sich Eindhoven in seiner defensiven Formation, die von Gegner zu Gegner variieren kann, meist jedoch ein 4-4-2 ist. Ziel hierbei ist grds. das Zentrum zu schließen & den Ball auf die Außen zu zwingen. ->
Bekommt der AV den Ball ist dies einer der ältesten Pressingtrigger im Fußball, den die PSV auch sehr gerne nutzt & die gegnerischen AVs regelmäßig unter Druck setzt & so Ballgewinne forcieren kann. Hier läuft Bakayoko Sosa sofort an & die PSV geht zum Angriffspressing über.->
Bei der Pressinghöhe ist Eindhoven variabel. Situativ agiert man im Angriffs- oder Mittelfeldpressing. In Rotterdam agierte die PSV vermehrt im Mittelfeldpressing. Als Feyenoord den Ball auf den Sechser spielt hat dieser sofort Druck. Es folgen Ballgewinn, Konter & das 1-0.
Neben den beschriebenen Tiefenläufen sind auch die hieraus entstehenden Umschaltsituationen stilprägend bei Eindhoven unter Bosz. Besonders mit Blick auf die Schwäche des BVB bei hohem gegnerischem Druck wird dies eine große Herausforderung. ->
Hier spielt Alkmaar einen Fehlpass an gegnerischen Strafraum & die PSV schaltet schnell um & sucht mit mehreren Spielern sofort die Tiefe. ->
Personell würde ich zwei Spieler hervorheben: zum einen Johan Bakayoko, den die meisten kennen werden. Er dürfte der nächste teure Abgang aus der Eredivisie werden. Er agiert auf dem rechten Flügel als inverser Winger & ist stark im offensiven 1 gg 1.: ->
Zum anderen Jerdy Schouten. Der Sechser kam vor der Saison vom FC Bologna & stabilisiert die Defensive, ist gefährlich mit progressiven Pässen & sehr pressingresistent. Er ist mit & ohne Ball einer der wichtigsten Spieler & definitiv beobachtenswert.:
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Da ich keinerlei Lust habe mir erneut die selben Schwächen wie jede Woche zu beschreiben, machen wir heute mal was anderes & gucken uns an, wie Heidenheim den BVB so gut verteidigt hat & einen mehr als verdienten Punkt geholt hat: ->
Defensiv agierte Heidenheim in einem 4-2-3-1 & nahm damit, anders als Bochum in der letzten Woche, die einfach darzustellende Mannorientierung, nicht an. ->
Aus diesem 4-2-3-1 heraus wurden die äußeren Spieler des 3er Aufbaus (Meunier & Schlotterbeck) immer wieder von Beste & Dinkci angelaufen, wenn Kleindienst bei Süle oder Meyer war. ->
Auch ganz kurz vor Heidenheim ist nach Bochum. Deswegen ein kurzer taktischer Rückblick auf den vergangenen 3-1 Heimsieg gegen einen mutigen VfL & mit einer Doppelspitze Füllkrug & Moukoko im Thread: ->
Wie bereits geschrieben startete der BVB erstmals mit einer Doppelspitze aus Füllkrug & Moukoko in einer 4-4-2 Grundformation. Diese wurde im eigenen Ballbesitz zu einem 2-4-4. Da der VfL in einem 4-4-2 verteidigte, entstand so eine Mannorientierung über das gesamte Feld. ->
Die Herangehensweise von Bochum war sehr mutig & wollte genau in das größte Problem des BVB stoßen: dem Aufbauspiel. Dies funktionierte auch, insb. in der ersten Hälfte gut & Bochum kam zu einigen hohen Ballgewinnen, spielte diese jedoch nicht gut aus. ->
Mit einem 4-0 konnte der BVB den Auftakt in die Rückrunde in Köln erfolgreich gestalten. Dabei hat man auch eine Neuerung in der Aufbaustruktur gesehen. Warum die Idee gut war, in der Ausführung allerdings noch Luft nach oben besteht, mal wieder im Thread: ->
Beim BVB startete zum ersten Mal seit der Rückkehr Jadon Sancho für Jamie Bynoe-Gittens & Köln entschied sich für Jan Thielmann als Ersatz für den verletzten Davie Selke. ->
Im Ballbesitz agierte der BVB mit dem sehr gelegentlich ausprobiertem 3-2-2-3, kreierte dies jedoch im Ballbesitz durch einen in den Sechserraum einrückenden Ian Maatsen. ->
Als erstes Team konnte der BVB in Leverkusen einen Punkt mitnehmen. Grund dafür war eine sehr defensive Grundausrichtung, bei der man kaum eigene Initiative nach vorne suchte & viel Glück. Der Thread klingt ein wenig wie nach dem Spiel in Stuttgart. ->
Im Vergleich zum Sieg in der Champions League in Mailand wechselte der BVB lediglich ein Mal in der Startformation: für den erkrankten Ramy Bensebaini startete Marius Wolf auf RV, wodurch Julian Ryerson auf die linke Seite rutschte. Leverkusen startete mit der erwarteten Elf. ->
Der BVB fokussierte sich sehr stark auf die Defensive. Am Ende standen 68 % Ballbesitz für Bayer 04 Leverkusen, 23 zu 6 Schüsse & 571 zu 230 gespielte Pässe pro Leverkusen. Der BVB schaffte es jedoch sehr gut Leverkusen nicht in gefährliche Abschlüsse kommen zu lassen. ->
Während der verdienten 2-1 Niederlage beim VfB Stuttgart zeigte der BVB erneut bekannte Defizite im Spielaufbau, insb. bei pressenden Gegnern, sowie im eigenen Pressing. Heraus kam ein Spiel, in dem man über 90 Minuten unterlegen war. Den Finger in die Wunde legt: der Thread. ->
Im Vergleich zum Sieg gegen Newcastle United veränderte Edin Terzic seine Startelf auf keiner Position. Beim VfB reichte es weder für Guirassy noch für Vagnoman, sodass man die aus den letzten Wochen gewohnten Formation sah. ->
Bereits früh zeigte sich dann, wie das Spiel verlaufen wird. Der VfB lief den BVB immer wieder hoch mannorientiert an, um möglichst wenig Zeit im Spielaufbau zu geben. Eine Vorgehensweise, die der BVB schon häufig in dieser Saison gesehen hat & bisher keine Lösung dafür hat. ->
In einem turbulenten Spiel konnte der BVB bei Eintracht Frankfurt nach 2:0 Rückstand ein Unentschieden mitnehmen. Was neben diversen Schiedsrichterentscheidungen alles passiert ist, zeigt der taktische Rückblick auf das Spiel. ->
Nach dem Spiel in Newcastle musste der BVB bereits verletzungsbedingt umstellen, denn Felix Nmecha konnte nicht spielen, sodass Gio Reyna in die Mannschaft rückte & auf Linksaußen spielte. Reus rückte dafür wieder zurück in das Zentrum. ->
Doch in der ersten Hälfte lief zunächst vieles nicht so, wie sich der BVB das vorstellte, denn die Eintracht hatte im Ballbesitz eine Überraschung parat. Philipp Max zog in Ballbesitz immer wieder ins Zentrum, sodass Knauff sich höher positionieren konnte & Wolf weit hochzog. ->