Thread by @BMauschen

Okay, in Querdenkerkreisen wird gerade gefeiert, dass jetzt auch Politiker Maßnahmen kritisch sehen. Schauen wir mal hin...
Lauterbach: "Der größte Fehler war, dass wir bei den Kindern zum Teil zu streng gewesen sind und mit den Lockerungsmaßnahmen wahrscheinlich etwas (1/13)

zu spät angefangen haben" - okay, es dürften fast alle zustimmen, dass sich um Kinder und Jugendliche zu wenig gekümmert wurde. Manche Maßnahmen, wie die Sperrung von Spielplätzen und zu wenig Betreuungsmöglichkeiten kann man im Nachinein wirklich (2/n)
tagesschau.de/inland/innenpo…

kritisch sehen - zeigen aber in meinen Augen vor allem auf, wie groß die Misere in Schulen und Kitas schon vor der Pandemie war - Kapazitäten sinnvoll auf so eine Krise zu reagieren, waren und sind nicht da, weder personell, noch von der Ausstattung, ob es jetzt um Hygiene, (3/n)

online-Expertise oder anderes geht. Insofern würde ich Lauterbach zustimmen, dass hier die größten Fehler gemacht wurden, aber ein schnelleres Aufheben von Maßnahmen wäre teilweise eher ein Lückenbüsser gewesen. Da ist sicher noch viel Diskussionsbedarf, leider ist das Fazit (4/n

anscheinend eher "Lasst die Kinder mal aus der Diskussion raus!"
Horst Seehofer kritisiert unter anderem die "nächtlichen Ausgangssperren", was schon damals auch Fachleute als wenig sinnvoll kritisiert hatten. Außerdem sähe er die "Pflicht für einige Berufsgruppen, sich (5/n)

gegen das Virus impfen zu lassen" kritischer - auch die Diskussion führen wir länger. Das Verfassungsgericht hat die Impfpflichten als rechtmäßig eingeordnet - aber Helge Braun merkt an, dass man die Wirksamkeit der Impfung damals übershätzt habe. (6/n)

tagesschau.de/eilmeldung/ein…

Das stimmt teilweise - die Bedeutung anderer Maßnahmen parallel zur Impfung wurde definitiv unterschätzt, die Impfung als alleinige Lösung also überschätzt. Dass der Schutz vor Ansteckung bei den ersten Varianten deutlich höher war, ist aber keine Überschätzung der Impfung, (7/n)

sondern eine Unterschätzung der Anpassungsfähigkeit des Virus gewesen. Insofern waren hier viele zu optimistisch - und da rechne ich mich ein Stück weit rein, ABER die Datenlage war damals auch vielversprechender.
Es gab also Fehler, manche vermeidbar, manche nur im Nachhinein (8

scheibar klar.
Dass der erste Lockdown wirksam war und bei einer weitgehend unbekannten Krankheit auch angemessen, ist immernoch so. Die späteren waren meist Flickwerk mit mässiger Wirkung, dafür zu lang - was viele andere und auch ich auch schon damals kritisiert haben. (9/n)

Und bevor jemand sagt, ich behaupte jetzt was anderes als damals...







(10/n)

https://twitter.com/BMauschen/status/1336292024148955136

https://twitter.com/BMauschen/status/1344005885685886978

https://twitter.com/BMauschen/status/1336311390873792513

https://twitter.com/BMauschen/status/1353097080852635649

Auch dass die Impfungen viele Leben gerettet haben - und dabei zumindest einige Ansteckungen auch verhindert, ist fraglos so. Gezielte Impfpflichten früh hätten eventuell mehr erreicht, mit Omikron und breiter Immunisierung auch durch Infekte ist die Diskussion hinfällig. (11/n)

Oh, und ich hab auch nochmal in meine Vorhersagen zur Impfung geschaut...
War ich zu optimisitsch? Vielleicht etwas, aber eigentlich sind da wirklich ALLE großen Schwurbelargumente UND die Einschränkungen der Wirksamkeit schon drin... (12/n)

https://twitter.com/BMauschen/status/1339678560630530050

Also ja, Fehler anschauen ist gut und wichtig, aber bitte a) Fehler in beide Richtungen anschauen und b) zwischen "Da müssen wir nachjustieren" und "war alles falsch" unterscheiden - und nicht so plump wie die Tagesschau das hier macht!
Mäuschen Out 🐭 (13/13)

Auch dazu:

https://twitter.com/Trickywuh/status/1766070372997210498