Der "Plagiatsjäger" Stefan Weber, hier als "SprachPhilo" unterwegs behauptet jetzt, Wikipedia sei ein linksgrünes Projekt, das ihn wegen Kritik gesperrt habe. Naaaaaja, schauen wir doch mal, wie er so auf Wikipedia agiert hat, oder? Das schöne ist ja, dass da alles sehr (1/25)
transparent dokumentiert wird. Das Prozedere kennen wir ja, nicht?
Also los... (2/n)
Stefan Webers Wikipediaaccount hiess Antiplag01 und war auch offiziell als sein Account bestätigt, wie hier auf der Version seiner Benutzerseite vor der Sperre dokumentiert. Aaaber so 100%ig ist das mit Herrn Webers Transparenz dann doch nicht, denn (3/n)
der Vermerk ist ja erst vom 31. Oktober 2021 und der Account wurde 2011 angelegt () und von da stammt auch der erste Beitrag, bei dem er Kritik aus seinem eigenen Artikel entfernt (), wobei er wie Caesar von sich in der dritten (4/n)de.wikipedia.org/wiki/Spezial:L… de.wikipedia.org/w/index.php?ti…
Person spricht "Stefan Weber", "ihn". Grundsätzlich gibt es auf Wikipedia das sehr hoch eingeschätzte Recht auf Anonymität (), ABER es gibt eben auch Regeln gegen Interessenskonflikte () - als Anfänger mag Herr Weber hier noch (5/n)de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia… de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia…
nicht den vollen Regelüberblick gehabt haben, aber komisch ist das schon. Auch der zweite Artikeledit ging um die schon vorher editierte Kritik (), danach war Herr Weber erst 2015 wieder aktiv und editierte etwas im Artikel "Mikrolernen" und (6/n)de.wikipedia.org/w/index.php?ti…
2017 gab es ein paar weitere Edits bei Peter A. Bruck und kleinere Edits zu Weblinks auf der eigenen Seite.
2019 begann intensivere Arbeit am eigenen Artikel und da wird der Interessenskonflikt deutlicher, z.B. bei der Darstellung der eigenen Arbeit hier: de.wikipedia.org/w/index.php?ti…
2020 legt er den Artikel zur Research Studios Austria Forschungsgesellschaft an () Zwar wurde auch dieser Artikel erst wieder gelöscht, Herr Weber hat aber die Diskussion gesucht und die Wiederherstellung erreicht () (9/n)de.wikipedia.org/wiki/Research_… de.wikipedia.org/w/index.php?ti…
Dann gibt es 2020 noch zwei kleinere Edits, bei denen er eine kleine Aktualisierung im eigenen Artikel vornimmt und beim Artikel zu Josef Mitterer eigene Paper als Literatur angibt () - bis hierhin ist Herr Weber Wikipediamitarbeit in meinen Augen (10/n)de.wikipedia.org/w/index.php?ti…
völlig okay. Die Arbeit im eigenen Artikel ohne Transparenz hat zwar etwas Geschmäckle, aber grob regelwidrig oder sonst anzukreiden ist da nichts.
Das wird 2021 etwas anders, hier löscht Weber Kritik aus seinem Artikel () und äußert sich dazu auch (11/n)de.wikipedia.org/w/index.php?ti…
der Diskussionsseite (), wobei hier der Vorwurf fällt "Ich bin sehr erstaunt darüber, dass sich Wikipedia hier schon wieder politisch einseitig vereinnahmen lässt." Im Rahmen dieser Diskussion lässt Herr Weber sein Benutzerkonto auch verifizieren. (12/n)de.wikipedia.org/wiki/Diskussio…
2022 uns 2023 erfolgen mehrere kleinere, in meinen Augen unproblematische Edits.
Im Februar 2024 gerät Herr Weber verstärkt in die Öffentlichkeit, das Interesse an seinem Artikel steigt und auch sein Egangement dort. Insbesondere der Spiegelartikel im Februar ist ihm (13/n)
offenbar ein Dorn im Auge und hier wird auch der Ton unsanft - Hier begegnet Herr Weber einem recht typischen Problem von Personen minderer bis mittlerer Prominenz mit Wikipedia: Es gibt nur eine überschaubare Zahl an Quellen, auf die sich die Enzyklopädie beziehen kann (14/n)
und diese spielen daher im Artikel manchmal eine prominente Rolle - das kann tatsächlich das Bild verzerren, ABER Wikipedia gibt eben nur bekanntes Wissen wieder, kann (und muss) also die Literatur- und Presselage wiedergeben. Insofern ist Herr Webers Empörung hier ein Stück (15/
weit nachvollziehbar, sollte sich aber primär gegen den Spiegel richten, nicht gegen Wikipedia. Am 1. März geht er aber nun zum "Angriff" über und da verlässt er die Ebene konstruktiver Kritik doch deutlich (16/n)
In der Folge wird dann Webers mögliche Nähe zu rechten Plattformen erst im Artikel, dann auch auf der Diskussionsseite thematisiert (17/n)
Die Diskussion wird zunehmend hitziger (18/n)
Und in der Folge werden zwei Beiträge von Herrn Weber administrativ gelöscht (und so für Normalnutzer nicht mehr einsehbar gemacht), da sie grobe Beleidigungen und nicht-öffentliche Informationen über andere Benutzer enthielten - die Löschungen erscheinen mir gerechtfertigt. (19/
So und wofür wurde Herr Weber nun gesperrt? Eine erste Vandalismusmeldung gab es am frühen Morgen des 1. März gegen Herrn Weber als er unangemeldet editiert hatte, die führte aber zu keiner Maßnahme, sondern nur zu einer Ermahnung, obwohl hier schon klar problematisches (20/n)
Verhalten (Interessenskonflikt, Beleidigung, Drohung mit rechtlichen Schritten) benannt wurde. Am Abend des 1. März folgte dann eine eintägige Sperre wegen fortgesetzter Verstöße gegen die Diskussionsseitenregeln (alle Vandalismusmeldungen können über die Links auf (21/n)
Trotz der recht schweren Verstöße, darunter die beiden gelöschten Edits bleibt es erst einmal bei der Sperre nur für die eigene Seite, der Rest von Wikipedia (und damit auch alle Möglichkeiten für einen Einspruch) bleiben editierbar.
Am 13. März folgt schließlich eine (23/n)
weitere Vandalismusmeldung, diesmal weil Weber außerhalb von Wikipedia weitere persönliche Daten sammelt und veröffentlicht - und das offensichtlich nach klarer Ermahnung. Herr Weber hat sich also definitiv dafür entschieden, die Regeln des (24/n)
Projekts Wikipedia zu ignorieren und wurde dafür dauerhaft gesperrt. Ich denke, einem Fan von Transparenz wie ihm sollte eine solch ausführliche Darstellung zusagen. Eine Bewertung des Ganzen überlasse ich Euch.
Mäuschen Out 🐭
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Im Moment sieht das #WissZeitVG in der Praxis grob zusammengefasst so aus: Man kann 6 Jahre auf befristeter Anstellung promovieren. Wer sehr schnell ist schafft es vielleicht in 3, meist sind es eher 4 oder 5 (je nach Fach und auch nicht immer planbar, denn Forschung läuft (1/13)
manchmal nicht geradlinig. Danach bleiben 6 Jahre, die man als PostDoc, Juniorgruppenleiter etc. befristet angestellt sein kann, dazu kommen die "übrigen" Jahre aus der Promotionszeit.
Will man eine universitäre Karriere anstreben, dann muss man es in dieser Zeit auf eine (2/n)
der in Deutschland seltenen unbefristeten Mittelbaustellen schaffen oder eben zur Professur. Man kann theoretisch auch über drittmittelfinanzierte Projekte immer wieder verlängern, dann aber ohne jede Sicherheit, vor allem weil bei einem gescheiterten Verlängerungsantrag (3/n)
Okay, in Querdenkerkreisen wird gerade gefeiert, dass jetzt auch Politiker Maßnahmen kritisch sehen. Schauen wir mal hin...
Lauterbach: "Der größte Fehler war, dass wir bei den Kindern zum Teil zu streng gewesen sind und mit den Lockerungsmaßnahmen wahrscheinlich etwas (1/13)
zu spät angefangen haben" - okay, es dürften fast alle zustimmen, dass sich um Kinder und Jugendliche zu wenig gekümmert wurde. Manche Maßnahmen, wie die Sperrung von Spielplätzen und zu wenig Betreuungsmöglichkeiten kann man im Nachinein wirklich (2/n) tagesschau.de/inland/innenpo…
kritisch sehen - zeigen aber in meinen Augen vor allem auf, wie groß die Misere in Schulen und Kitas schon vor der Pandemie war - Kapazitäten sinnvoll auf so eine Krise zu reagieren, waren und sind nicht da, weder personell, noch von der Ausstattung, ob es jetzt um Hygiene, (3/n)
Es gibt ein neues Paper, das in Ratten nachweisen soll, dass der BionTech-Covid-Impfstoff bei Gabe während der Trächtigkeit neurologische Fehlbildungen bei den Jungen hervorrufen kann. Aber es ist wichtig, hier in die Details zu schauen! (1/22)
Zuerst wurde den Ratten eine volle Dosis (30µg) des Impfstoffs verabreicht. Eine Ratte wiegt etwa 250 Gramm und damit wäre das pro kg etwa die 260-fache für Menschen vorgesehene Dosis! Natürlich kann die Empfindlichkeit zwischen Arten variieren, aber jedes mehrhundertfach (2/n)
überdosierte Medikament birgt fraglos andere Risiken als die Normaldosis. Selbst statt einer Prise Salz über 20 Gramm ins Essen zu kippen, dürfte ziemlich ungesund werden. Dass die Ratten das nicht nur überstanden haben, sondern auch die Wurfgrößen vergleichbar waren, (3/n)
Sowas regt mich auf. NATÜRLICH stellen wir als Wissenschaftler uns "Warum?"-Fragen - also Fragen nach Ursachen, die mit "Weil..." beantwortet werden und nicht nur "Wie?"-Fragen, die deskriptive Antworten brauchen. Und auf die Frage "Warum entstand die Art Mensch in Afrika?" (1/n)
können wir sehr wohl Antworten geben:
* Zum einen lebten da unsere Vorfahren unter den Menschenaffen und warum die da lebten, können wir aus dem Fossilbericht und der Paläoklimatologie hinterfragen, die uns Entwicklungslinien, Wanderungen, lebensräume usw. aufzeigen (2/n)
* Zum zweiten können wir die genetische Geschichte des Menschen im Vergleich zu anderen Affen und inzwischen auch dem Neandertaler und Denisovamenschen nachvollziehen und so fragen, wann, in welchen Verwandtschaftslinien und damit auch wo die Gene auftraten, die für die von (3/n)
Da es immer wieder Vergleiche zwischen SARS-CoV-2 und HIV gibt, auch in wissenschaftlichen Veröffentlichungen, dazu ein wichtiger Punkt:
HIV ist einfach eins der am besten erforschten Viren und eines der wenigen, für die es sehr effektive und spezifische Therapien gibt. (1/9)
Das heisst, dass für viele virologische Fragen HIV schlicht der beste Vergleich ist, weil es hier eben zu fast jeder Detailfrage Literatur existiert. Inzwischen ist die Forschungslage zu SARS-CoV-2 ähnlich umfangreich und das führt natürlich dazu, dass die beiden Viren immer(2/9)
wieder direkt verglichen werden - was Infektions-, Replikations- oder Immunevasionsmechanismen angeht. Das ist auch gut und richtig so, ABER es heisst eben nicht automatisch, dass etwas, das in SARS-COV-2 so oder ähnlich wie in HIV ist, auch bedeutet, dass diese in anderen (3/n)
An der MedUni Innsbruck wurden in Urinproben Unterschiede in der Aminosäurezusammensetzung im Urin von Long-Covid und ME/CFS-Erkrankten im Vergleich zu Gesunden gefunden. Das ist spannend, weil AS und ihre Derivate als Neurotransmitter wichtige (1/4)
Rollen spielen können - hier würden sich also möglicherweise sowohl diagnostische, als auch therapeutische Möglichkeiten ergeben.
ABER: Es waren relativ kleine Patientenzahlen (25 LC, 8 ME/CFS, 8 Kontrollen), die Unterschiede sind nicht riesig und (2/4)
bei weitem nicht bei allen Patienten einheitlich - bei einem komplexen Krankheitsbild auch kaum zu erwarten. Ein spannender Baustein fürs Verständnis also ja, bei "Durchbruch" wäre ich vorsichtig - nicht zuletzt auch, weil man bei solchen Veränderungen sehr vorsichtig sein (3/4)