Die Wiener Polizei hat sich mit der Waffenverbotszone in Favoriten einen enorm großen Bereich geschaffen, wo sie Sonderrechte hat. Was darf die Polizei nun wirklich? Und was ist das Problem? 1/
Vorneweg: Um welches Gebiet geht es? Medial berichtet wird vor allem der Reumannplatz – tatsächlich ist die gesamte Favoritenstraße samt Nebenstraßen bis zum Hauptbahnhof umfasst. Eine enorm große Zone für polizeiliche Sonderrechte. 2/
In diesem Bereich für die Polizei derzeit offenbar anlasslose Kontrollen durch. Ein Bericht des ORF Wien zeigt, wie Polizist:innen zwei Jugendliche und deren Taschen am Reumannplatz durchsuchen. . 3/wien.orf.at/stories/325105…
Viele Medien berichten aktuell kritiklos von den Kontrollen der Polizei. Die entsprechende Verordnung der Polizei hat sich dagegen scheinbar kaum jemand genauer angesehen. Doch Journalismus darf nicht zum Verlautbarungsorgan der Polizei verkommen. 4/
Tatsächlich gibt die Verordnung anlasslose Kontrollen einfach nicht her. Kontrollen sind nur erlaubt, wenn "auf Grund konkreter Anhaltspunkte der dringende Verdacht besteht", dass jemand eine Waffe mit sich führt. Ohne Grundlage kontrollieren? Das ist nicht zulässig. 5/
Es lohnt sich sehr, die Verordnung im Original zu lesen, ihr findet sie hier:
Warum ist das wichtig? Die Polizei könnte das neue Instrument vor allem nutzen, um Jugendliche mit Migrationsbiografie anlasslos zu kontrollieren. Eine weitere erniedrigende Rassismus-Erfahrung für diese jungen Menschen. Niemand soll sich wundern, wenn sie dann wütend werden. 7/
Gesetze müssen auch für die Polizei gelten. Sonst verschiebt sich viel in eine gefährliche Richtung. Deshalb sollten Menschen ihre Rechte kennen. Dazu gehört auch das Wissen, dass die Polizei keine anlasslosen Kontrollen in Favoriten (oder am Praterstern) durchführen darf. 8/
Für alle, die noch mehr darüber wissen wollen, welche Rechte sie im Umgang mit der Polizei habe, hier mein Artikel mit den sieben wichtigsten Rechten! Bereits aktualisiert um die Waffenverbotszonen! 9/
Die FPÖ gibt mich jetzt per Aussendung zum Abschuss frei! Ich möchte euch gerne erzählen, warum das nicht nur ein Problem für mich ist, sondern auch eine sehr schlechte Nachricht für den Journalismus in Österreich! Ein Thread!
#w2907 #pressefreiheit
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Am Samstag hat in Wien die neofaschistische Gruppe Identitäre gemeinsam mit der Jugendorganisation der FPÖ zu einem Aufmarsch mobilisiert. Nun attackiert mich die FPÖ für meine Arbeit. Wie es mein Job ist, war ich vor Ort und habe live berichtet, ihr findet das unter #w2907. 2/
Angenehm ist eine solche Berichterstattung nicht: Es ist leider inzwischen auf solchen Aufmärschen bereits Alltag, dass ich nicht ohne Security unterwegs sein kann und dass meine Security und ich bedroht und körperlich attackiert werden.
Natürlich hat die EU eine imperialistische Agenda. 2017 etwa wurde das weitgehend unbekannte Militärbündnis PESCO/SSZ gegründet, samt Aufrüstungsverpflichtung und Teilnahme an EU-Schlachtgruppen auch für Österreich. In zwei Hintergrundartikeln habe ich es FM4 recherchiert.
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In den Strategiepapieren der EU geht es um weltweite Machtprojektion bis China. Laut der „EU Global Strategy“ von 2016 etwa könne die EU künftig mit Marine-Einheiten bis zum „Golf von Guinea, dem Südchinesischen Meer und der Straße von Malakka [in Malaysia]“ aktiv werden.
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Das EU-nahe Egmont Institut definiert einen EU-"Großraum": „Die östliche Nachbarschaft und West-Russland, den Kaukasus und den Großteil Zentralasiens, die arktische Region, die nördliche Hälfte Afrikas, den gesamten Nahen Osten sowie den indischen Ozean und Südostasien“ 3/
#Antifa2020 Prozess heute in Wien! Nächster - und vermutlich letzter - Verhandlungstag. Angeklagt sind 7 linke Antifaschisten. Ihnen wird vorgeworfen, bei drei Gelegenheiten extreme Rechte und Faschisten tätlich angegriffen zu haben. Ich berichte vom Prozess aus Wien!
Der Verfassungsschutz hatte zuerst sogar wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt. Zur Anklage kam es nicht. Die Verteidigung kritisiert das "völlig überzogene Ermittlungsverfahren". Der "Mafiaparagraf" sei nur bemüht worden, um weitreichende Ermittlungen zu führen.
Alle Angeklagten sind unbescholten. Die Richterin verließt das bisher verhandelte. Die Akustik im großen Schwurgerichtssaal ist - wie immer - völlig indiskutabel. Die Richterin ist kaum zu verstehen. Wann werden da endlich genügend Lautsprecher eingebaut?
Worüber wir auch mal reden müssen: Dass Schmid aussagt, dass der Deal "Inserate gegen Berichterstattung" zwischen ÖVP und Österreich von der Faymann-SPÖ abgekupfert war. Tatsächlich gab es in dieser Zeit teils etliche Seiten Inserate pro Ausgabe im Verantwortungsbereich Faymann.
Die (Wiener) SPÖ sollte jetzt endlich reinen Tisch machen und einen Schlussstrich ziehen: Auflösung der Verträge für die Entnahmeboxen von "Österreich", keine Inserate mehr von durch die Stadt Wien und ihre angeschlossenen Unternehmen in Medien der Fellner-Gruppe.
Die rechte Corona-Szene in Österreich zerlegt sich! Der Kern der Truppe bestand bisher einerseits aus Martin Rutter samt Jüngern mit den neofaschistischen Identitären im Hintergrund. Andererseits aus der "Fairdenken"-Truppe von Hannes Brejcha. Doch jetzt ist Ärger im Paradies! 1/
Die Rutter-Truppe tritt unter dem Namen "direktdemokratisch" auf, Rutter kontrolliert viele wichtige Telegram-Kanäle der Szene. Der Kärntner Rutter ist Ex-Funktionär der FPÖ-Abspaltung BZÖ und arbeitet eng mit der Gruppe Identitäre und Homoöpathen-Sohn Martin Sellner zusammen. 2/
Der zweite Block ist die "Fairdenken"-Crew mit dem Verschwörungsideologen Hannes Brejcha, der auf Aufmärschen in Zirkusdirektor-Manier den Einpeitscher gibt (und mich gerne in typisch antisemitischer Manier als "Brunnenvergifter" beschimpft).
Die Identitären kehren zu ihren Wurzeln im FPÖ-nahen Burschibereich zurück. Die neofaschistische Gruppe lässt am 21.09. ihr Gesicht Sellner im Burschenschafter-Haus in der Wiener Florianigasse sprechen. Das Haus ist kaum bekannt - doch ein wichtiges Zentrum der extremen Rechten.
Für die extreme Rechte in Wien ist das Haus des "Deutschen Schulvereins" in der Florianigasse / Eingang Fuhrmannsgasse von zentraler Bedeutung. Bekannt ist das Haus wohl vor allem durch das Lokal "Tunnel" - doch im Hintergrund haben hier etliche rechte Organisationen ihren Sitz.