Update #China #Taiwan
Im Schatten vom Ukrainekrieg und Nahost baut China seine Militärkapazitäten rasant aus.
US-Vertreter halten Taiwan-Invasion bis 2027 für möglich und rechnen verschiedene Szenarien vor.
Gleichzeitig sind US-Mittel dagegen überdehnter denn je.
Thread👇
(1/25)
Weitgehend unbemerkt der Weltöffentlichkeit baut die Volksrepublik ihre Militärkapazitäten zu Land, Luft und Wasser rapide aus.
Abgesehen von wachsender Militärproduktion entstand in letzten Jahren eine Reihe neuer Militärbasen sowohl tief im Landesinneren als auch an der Küste.
Unübersehbar großer Fokus liegt dabei auf der Seekomponente, wo China in den kommenden Jahren und Jahrzehnten die USA als dominierende Kraft aus dem Pazifik verdrängen will.
Satellitenaufnahmen zeugen von rasanter Ausweitung chinesischer Marinebasen und Schiffswerken.
(3/25)
Gleichzeitig trainiert Chinas Militär in der Inneren Mongolei die Vernichtung von US-Flugzeugträgern und anderen Kriegsschiffen, die in der Wüste zum Teil nachgebaut werden.
Die Manöver werden nicht an die große Glocke gehängt, aber auch nicht wirklich versteckt, wie man sieht.
Kurzfristig liegen Pekings Ziele sicherlich deutlich näher an der eigenen Küste im wahrsten Sinne des Wortes.
Dass China Taiwan lediglich als abtrünnige Provinz betrachtet und früher oder später militärisch darüber die Kontrolle zurückerlangen will, wird offen kommuniziert
(5/25)
Vorbereitungen dafür laufen ebenfalls offen.
So soll das chinesische Militär in der Inneren Mongolei Teile von Taiwans Hauptstadt Taipeh, v.A. den Regierungsbezirk und die Straßenzüge, nachgebaut haben, um offensichtlich die Erstürmung eben jener Bezirke einzuüben.
(6/25)
Jährlich finden Militärmanöver statt, die im Groben auf das gleiche Szenario hinauslaufen:
Eine Blockade der Insel im ersten Schritt.
Und eine Landungsoperation an mehreren Küstenabschnitten im zweiten.
Bilder: Manöverkarten von 2023 und 2024 sowie einige Aufnahmen davon.
(7/25)
Solche Manöver finden wohlgemerkt jährlich statt und bedeuten an sich nicht, dass eine Invasion unmittelbar bevorsteht.
Allerdings liegt darin eben auch ihre Gefahr.
Die Vorbereitung einer "echten" Invasion kann dadurch mit Leichtigkeit als Routinemanöver getarnt werden.
(8/25)
Insgesamt scheint sich die Frage nicht nach dem "ob", sondern nach "wann" und "wie" zu stellen.
Das Spektrum der Meldungen dazu ist sehr breit.
The Telegraph schrieb im Mai dieses Jahres bsp. dass Peking eine "Armada" von Fracht- und Passagierschiffen einsetzen könnte.
(9/25)
Demnach habe die chin. Führung bereits vor 10 Jahren "Empfehlungen" an Schiffsbauer herausgebracht, wonach zivile Frachter und Passagierschiffe kompatibel für Militärzwecke gebaut werden müssten sowie in der militärischen Kommandostruktur geführt werden. telegraph.co.uk/world-news/202…
Einfach ausgedrückt könnte Peking nun mehr oder weniger von einem Tag auf den nächsten eine Flotte von Zivilschiffen zu Militärschiffen umrüsten und für seine Invasion sofort einsetzen, so Telegraph.
Wie gesagt, die Vorbereitungen dafür wurden bereits vor einem Jahrzehnt begonnen
Der US-Think Tank CSIS warnte zuletzt, dass neben einer Landungsoperation oder einer Militärblockade Peking auch einen dritten Weg gehen könnte, um die Insel unter seine Kontrolle zu bringen, "ohne einen einzigen Schuss abzugeben" - eine "Quarantäne". 12/ edition.cnn.com/2024/06/21/chi…
Demnach müsse Peking sein Militär nicht einsetzen, sondern könnte die Insel zu einer "Quarantänezone" ausrufen und mit seiner zahlreichen Küstenwache quasi polizeilich abkapseln.
Politisch würde dieses Szenario für den Westen am schwierigsten, weil es formell eine "Grauzone" wäre
Wie dem auch sei.
Ob durch Landungsoperation, Blockade oder quasi-polizeiliche "Quarantäne", Peking bereitet ziemlich offen und in Teilen sogar demonstrativ den kommenden Taiwan-Konflikt vor.
Laut US-Militärvertretern werde China bis 2027 für seine Operation bereit sein.
(14/25)
Aktiv rüstet sich dafür auch Taiwan mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.
So vermint die taiwanesische Marine seit längerem die risikoreichsten Seeabschnitte vor der Küste.
Ebenfalls wird der Aufbau von künstlichen Riffen erwogen, um potentielle Landungszonen zu blockieren.
Gleichzeitig entwickelt die Insel eine Flotte von Seedrohnen, die die überlegene chinesische Marine zurückhalten sollen.
Wie effektiv Schwärme von Seedrohnen gegenüber konventionellen Kriegsschiffen sein können, wurde zuletzt im #Ukrainekrieg deutlich👇
Unersetzbar für die taiwanesischen Vorbereitungen sind die USA.
Das Pentagon setzt weiterhin demonstrativ auf Patrouillen und Durchfahrten u.A. der Taiwanstraße.
Immer wieder kommt es dabei zum Aufeinandertreffen und zum Teil knappen Vorbeifahrten zwischen chin. und US-Schiffen.
Wichtiger als die Durchfahrten bleiben für Taiwan die US-Waffenlieferungen.
Erst vor wenigen Tagen verabschiedete Washington ein neues Waffenpaket von 2 Mrd. $ für die Insel.
Explizit wird darauf verwiesen, dass das Paket Systeme inkludiert, die "in der Ukraine getestet" wurden.
In erster Linie sind es Raketenabwehrsysteme wie etwa NASAMs, die in mehreren Tranchen zusammen mit neusten modifizierten Raketen erhöhter Weite geliefert werden.
Des weiteren liegt für Taiwan großer Fokus erwarteter Weise auf Schiffsabwehrsystemen verschiedener Modelle.
(19/25)
US-Abgeordneter McCaul erklärte hierzu, dass Taiwan "im Gegensatz zur Ukraine unsere neusten Technologien erhalten" werde.
Der Spruch sorgte gerade im ukr. Segment für Empörung, ob die Ukraine für Washington ein Verbündeter zweiter Sorte sei oder wie sei dies zu verstehen
(20/25)
Insgesamt sind die Verflechtungen zwischen dem #Ukrainekrieg und #TaiwanKonflikt seit 2022 unübersehbar bzw. wurden zum Teil gezielt durch Taipeh und Kiew beidseitig gefördert, u.A. durch:
- Waffenlieferungen,
- Politbesuche
- etc.
Mehr dazu hier👇
(21/25)
Brisanter wird das Ganze jetzt allerdings, weil Washington ganz offensichtlich an seine Kapazitäten kommt, was die gleichzeitigen massiven Hilfen für Ukraine und Taiwan angeht.
Einfach ausgedrückt:
Washington muss Prioritäten setzen, was er an wen liefert - Taipeh oder Kiew
(22/)
Dass Taiwan dabei die besseren Karten hat, wird gerade in der ukr. Kriegsdebatte angenommen bzw. befürchtet.
Die langfristige Priorität der USA liegt im Pazifik gegen China, nicht in Osteuropa gegen Russland.
Je knapper die Ressourcen werden, desto offensichtlicher wird dies. 23/
Die Tendenz könnte weiter zunehmen, denn mittlerweile beliefern USA auch Israel für dessen "Fernduell" gegen den Iran.
In den letzten Wochen schickte das Pentagon eine Reihe von Raketenabwehrsystemen nach Israel, um es gegen die nächsten Schläge zu rüsten.
Fotos: US-THAAD in ISR.
Der Schlagabtausch zwischen Israel und Iran hatte bereits mehrere Runden und könnte weitergehen.
Die USA wollen nun dauerhaft die isr. Raketenabwehr stärken.
Die Prioritätensetzung, welche Verbündeten womit als erstes wann beliefert werden, dürfte somit noch härter werden
(25/25)
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Update #Ukraine
Im Überblick:
- Halbkessel westlich von Kurachove gefallen;
- schwere Kämpfe bei Kursk;
- US-RUS-Verhandlungen begonnen, EU ist Zuschauer;
- Trumps Rohstoffplan: Kiew entsetzt, doch es kommt wohl noch schlimmer;
- Ausblick für die nächsten Tage.
Thread 👇
(1/25)
Nach einer vergleichsweisen Ruhephase haben russ. Truppen ihre Offensive an der Zaporizhya-Front wieder aufgenommen.
Nördlich von Velika Novosilka sind russ. Sturmtruppen über den Fluss vorgestoßen und eroberten Novoocheretuvate.
Westlich ist Novosilka endgültig gefallen.
(2/25)
Weiter östlich ist der lang bestehende Halbkessel von Kurache implodiert, nachdem russ. Truppen in Ulakly einrückten und die H15-Trasse durchschnitten.
Gleichzeitig sollen russ. Spitzenverbände bereits auch in Konstantinopil eingerückt sein.
(3/25)
Update #Ukraine
Im Überblick:
- Zaporizhya-Front hält stabil;
- Moskau meldet Einnahme von Torezk, ukr. Quellen bleiben widersprüchlich;
- gegenseitige Vorstöße bei Kursk;
- Vorverhandlungen haben begonnen: Trump spricht mit Putin und fordert von Kiew Seltene Erden.
Thread👇
(1/)
Wetter- und politisch bedingt ist die Intensität der Kämpfe an weiten Teilen der Front im #Ukrainekrieg abgeflacht.
In Zaporizhya hat sich die Frontlinie vom Dnjepr bis nach Kurachove weitgehend stabilisiert.
Ukr. Reporter melden eine deutliche Verringerung russ. Offensivversuche
Stabil bleibt die Lage auch bei Pokrowsk.
Russ. Truppen vergrößerten zwar etwas ihren Kontrollbereich südlich der Eisenbahnlinie, insgesamt werden aber auch hier deutlich weniger Offensivaktionen gemeldet.
Ob dies der Vorläufer zu einer größeren Waffenruhe ist, bleibt abzuwarten.
Evolution von #Drohnen schreitet im Ukrainekrieg rasant voran.
Neue Modelle erobern das Schlachtfeld:
- Feuerwerfer-Drohnen brennen Positionen in Wäldern nieder;
- Glasfaser-Drohnen umgehen Jammer;
- KI übernimmt die Steuerung.
Gleichzeitig expandiert die Produktion
Thread👇
1/25
Beide Seiten haben im #Ukrainekrieg damit begonnen, Feuerwerfer-Drohnen auf dem Schlachtfeld einzusetzen.
Dabei wird unter einen Copter ein Thermitgemisch installiert, welches über feindliche Positionen gelenkt wird und dort senkrecht nach unten eine Thermitreaktion auslöst.
(2/)
Als Ergebnis versprüht die Drohne einen Feuerstrahl, der die Stellungen unter dem Copter ausbrennt.
Diese Art von Drohnen wird vor allem zur Vernichtung von feindlichen Positionen in Waldstreifen eingesetzt, die an vielen Frontabschnitten die wichtigsten Defensivlinien darstellen
Update #Ukraine
Im Überblick:
- Velika Novosilka gefallen;
- ukr.Generalstab hält am Halbkessel bei Kurakhove fest;
- Evakuierung im Osten von Dnipro ausgerufen;
- US-Quellen warnen vor Zersetzung von ukr.Brigaden;
- Debatten um angeblichen "100-Tage-Friedensplan"
Thread👇
(1/25)
Die Lage an der Zaporizhya-Front bleibt schwer.
Wie schon vor einer Woche abzusehen war, ist Velika Novosilka gefallen. Es war einer der Schlüsselpunkte der ukr. Verteidigung an der Südfront.
Nun wird weiteres russ. Vorrücken nordwärts in Richtung der H15-Trasse erwartet.
(2/25)
Am Ende ereilte Velika Novosilka ein ähnliches Schicksal wie Avdiivka vor rund einem Jahr.
In den Endtagen der Garnison wurden ukr. Stellungen durchschnitten, sodass Soldaten im Südteil in einen Kessel gerieten und nicht mehr rauskamen.
Truppen im Norden konnten noch fliehen
3/25
Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Lage in Zaporizhya, Velika Novosilka steht kurz vor dem Fall;
- weite Zangenoffensive bei Pokrowsk, ukr. Reporter sprechen von Kontrollverlust;
- Tschassiw Jar wird eingedrückt;
- Trumps Amtseinführung: was folgt für Kiew?
Thread 👇
(1/25)
Der #Ukrainekrieg tobt unvermindert weiter.
Schwere Lage herrscht an der Zaporizhya-Front im Süden.
Nachdem es zeitweise schien, dass die Lage an dem Abschnitt stabilisiert werden kann, sind innerhalb von wenigen Tagen Neskutchne und Vremivka gefallen.
Russen rücken nordwärts vor
Gerade Vremivka ist ein symbolgeladener Ort.
Bei der ukr. Gegenoffensive 2023 war der russ. kontrollierte Vremivka-Vorsprung schwerst umkämpft.
Nun rücken russ. Truppen nordwärts von Vremivka vor.
Damit sind die Gewinne der ukr. Offensive23 final revidiert
Update #Ukraine
Im Überblick:
- Lage bei Velika Novosilka stabilisiert;
- Kurachove gefallen, schwere Kämpfe rund um Pokrovsk;
- gegenseitige Offensiven bei Kursk: ukr.Flanken sacken ein;
- ein Blick auf die ehemaligen "Game Changer": was wurde aus ATACMS und F16?
Thread👇
(1/25)
Schwere Kämpfe toben im #Ukrainekrieg entlang der gesamten Front weiter.
Die Lage in Zaporizhya hat sich etwas stabilisiert. Velika Novosilka liegt zwar weiterhin in einem tiefen Halbkessel, jedoch konnten ukr. Truppen ein weiteres russ. Vorrücken an den Flanken vorerst stoppen.
Weiter westlich ist unterdessen die wichtige Ortschaft Kurachove gefallen.
Zuvor hatte sich bereits angedeutet, dass ein unmittelbarer Rückzug aus dem westlichen Zipfel bevorstehen muss, andernfalls drohe den Resten der Garnison eine Einkesselung👇
(3/25)