Ich habe umfangreiche Unterlagen aus dem Untersuchungsauschuss zum Atomausstieg zugespielt bekommen und sie in den letzten Wochen für die @NZZ ausgewertet. Das Ergebnis: Die Grünen missbrauchen Steuergeld, um Stimmung zu machen gegen die Kernenergie — auf der ganzen Welt. 🪡
2022 gab das Umweltbundesamt eine Studie in Auftrag, um zu prüfen, wie klimaschonend AKW wirklich sind. Doch das Ergebnis stand fest, bevor die Studie bewilligt und ausgeschrieben wurde. Das geht aus einem internen Papier einer Abteilungsleiterrunde im Umweltministerium hervor.
Dort formulierte man in einem Konzeptpapier eine klare Erwartung an das Projekt. Es sollte mit folgenden Botschaften einhergehen: «Atomkraft ist nicht nachhaltig und kein Klimaretter». Man wusste also schon vor der Untersuchung, was herauskommen würde. Doch das ist nicht alles.
Das Projekt wurde mit 250.000€ gefördert. Es gab nur einen Bewerber: das Öko-Institut, das aus dem Kampf gegen die Kernkraft entstanden ist. Ein Anti-Kernkraft-Verein sollte also prüfen, wie nachhaltig AKW sind. Das Ziel: Einfluss zu nehmen auf den internationalen Diskurs.
So steht es schwarz auf weiss in den Unterlagen für die Studie (s. Fotos). Die Grünen wollen vor allem die Diskussion im Weltklimarat beinflussen. In den Berichten des Gremiums wird die Bedeutung der Atomkraft für den Klimaschutz anerkannt. Daran stören sich die Grünen offenbar.
Also setzte man genau dort an, bei der Weltklimakonferenz. Wer mehr erfahren möchte, hier entlang:
— Mit Stimmen vom @Umweltbundesamt, @BASE_bund, @VeroWendland, @DerLenzMdB 🔚nzz.ch/international/…
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Heute ist mir bei einer Diskussion über die Atomenergie bei ARD Alpha etwas bemerkenswertes widerfahren. Nach mir sprach @prof_sterner und kritisierte den Moderator öffentlich dafür, mich eingeladen zu haben. Ich sei kein Technikexperte, sondern Historiker.🪡
Dazu kann ich Folgendes sagen: Seit dem Ausbruch des Ukrainekrieges habe ich zahlreiche Artikel über Energiepolitik geschrieben, zunächst in der F.A.Z., seit April 2024 in der NZZ. Ich bin Autor eines Sachbuches zur Energiepolitik im Piperverlag. amazon.de/rettet-ihr-das…
Ich finde es beunruhigend, dass ein Professor für Energiespeicherung in Deutschland mich öffentlich aus der Debatte entfernen will. Aber es zeigt auch: Wer die Energiewende in Deutschland kritisiert, der muss sich auf Einiges gefasst machen.
In Kürze erscheint mein erstes Sachbuch, im Piper-Verlag. Es dreht sich um eine grundsätzliche Frage: Wie konnte sich in Deutschland bloß eine solche Fortschrittsskepsis durchsetzen? Sie durchdringt das Land auf allen Ebenen. Für den Klimaschutz ist das fatal. 🪡
Wegweisende Technologien wurden über Jahre politisiert, von der Atomkraft über die Gentechnik bis hin zu Impfstoffen. Alles steht unter Generalverdacht, ausser der Verzicht.
Das geht so weit, dass viele meinen, Klimaschutz funktioniere nur noch ohne wirtschaftliches Wachstum.
Lieber den Wohlstand schmelzen als Gletscher, das ist die Idee. Ich fürchte, sie wird dem Klima nicht helfen. Der Rest der Welt will sich nicht kleinmachen. Er will klimaneutral werden und seinen Lebensstandard heben. Deutschland ist auf dem Weg in die kollektive Kargheit allein.
Neulich bin ich für F.A.S. nach Duisburg-Marxloh gefahren, um Migranten nach ihrer Meinung zum Nahostkonflikt zu fragen. Ich hatte niemand Bestimmten im Blick, ich habe es auch nicht darauf angelegt, etwas Antisemitisches zu hören. Ich wollte nur wissen, wie sie darüber denken.🪡
Der junge türkischstämmige Teppichverkäufer zum Beispiel sagte mir: „Dass die Juden ihr Land zurückhaben wollen, kann ich einerseits verstehen, andererseits, laut Tora dürfen die ja kein eigenes Land haben.“ Für ihn war es „ein abgekartetes Spiel mit den Amis und Briten 1948“.
Er bezweifelte das Massaker der Hamas an Israelis. „Der Mossad ist der beste Geheimdienst der Welt, oder? Und der kriegt nicht mit, dass die Leute von Hamas da reingekommen sind? Da ist schon was komisch. Wie damals, als Hitler in Polen einmarschiert ist, das war auch komisch.“
Der Emissionshandel ist in Verruf geraten, weil er angeblich nichts bringt und die FDP ihn fordert, der viele hier den Klimaschutz nicht abnehmen. Dabei zeigt die Diskussion über Heizungs- und Verbrennerverbot schon jetzt, wie überlegen er gegenüber diesen Eingriffen ist. 🧶
Steigt der Preis für eine Tonne CO2 in Zukunft wirklich an, und zwar sektorenübergreifend, dann rüsten die Leute bald ganz von allein ihre Häuser auf Wärmepumpe um, und sie fühlen sich dabei nicht einmal gegängelt, sondern halten sich noch für schlau. Immerhin sparen sie ja Geld.
Wer lieber noch einige Jahre mit Gas heizt, weil er im Altbau lebt und darauf wartet, dass Fernwärme verfügbar ist, der nimmt eben die höheren Heizkosten in Kauf. Die CO2-Bilanz bleibt davon unberührt, sie ist europaweit gedeckelt. Aber der Emmissionshandel entmündigt keinen.
Kaum ein Buch verkauft sich besser als Ulrike Herrmanns "Das Ende des Kapitalismus". Herrmann ist überzeugt, dass wirtschaftliches Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind. Doch es reicht ein einziger Satz in ihrem Buch, um zu erkennen, dass ihre These unhaltbar ist. 🪡
Herrmann gibt gleich zu Beginn zu, dass Klimaschutz nur global gelingen kann. Trotzdem schreibt sie schon im folgenden Satz, dass ihr Buch "ein Konzept für Deutschland" beschreibe. Wie aber soll Verzicht für das Klima auf der ganzen Welt funktionieren? Das ist ausgeschlossen.
Beim ärmeren Teil der Welt ist schon der Begriff "Verzicht" irreführend. Wer arm ist, kann nicht verzichten. Er kann höchstens arm bleiben. Und diesen Menschen wollen wir weismachen, dass sie es für das Klima bitteschön für immer bleiben sollen? Bin gespannt auf die Debatte.
Die "Letzte Generation" fordert eine Abkehr vom wirtschaftlichen Wachstum, um den Planeten zu retten. Dabei wäre ein solcher Schritt insbesondere für den Klimaschutz eine Katastrophe. 🪡
Die Idee einer statischen Kreislaufwirtschaft klingt vielleicht romantisch. Man teilt sich mit anderen eine Bohrmaschine und wärmt sich zusammen am Ofen. Doch in Wahrheit wäre es das Ende jeder größeren Investition. Banken müssten dichtmachen.
Ihr ganzes Geschäftsmodell lebt vom Wachstum. Sie sind erst richtig groß geworden, als das Wirtschaftswachstum in der Industrialisierung entstand. Wer eine Eisenbahnstrecke quer durchs Land bauen wollte, brauchte viel Geld. Das Kapital von ein paar Kaufleuten reichte da nicht.