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#wirecard #wirecardsaga @SkyMartiner
wenn jetzt einige teile der bellenhausaussagen bekannt sind, wird vielleicht noch rätselhafter, warum Födisch zugelassen hat, dass bellenhaus keine kritischen Fragen beantwortet...

Dann war da noch der befangene Vorsitzende Ex-Bäumler-Hösl-Richter, der öffentlich sagte "er habe die 50 Seiten mit Fragen gelesen und verstehe gar nicht, was die wollen"

Deutlicher kann er seine Befangenheit nicht mehr darstellen, die noch größer wurde im Laufe der Zeit als seine kaum fassbare Ahnungslosigkeit von der Materie, da er offenbar die Welt nur in den Akten erkennen will, die ihm sein Totalversagerkollege Bühring lieferte - und natürlich, wie er ab und an durchschimmern lässt, aus Büchern und Zeitungsartikeln.

Der Mann ist eine Gefahr für den Rechtsstaat und gehört abgesetzt...
#wirecard #wirecardsaga #bellenhaus
#wiwo

15.01.2021, 10:48 Uhr
Der Zeuge trägt einen dunklen Pullover, Dreitagebart, sein Gesicht ist blass. Er sagt: „Guten Abend! Hören Sie mich?“ Oliver B. sitzt in einem Raum mit Gitterfenster, hinter ihm sein Verteidiger. Er befinde sich an seinem aktuellen Wohnsitz, sagt er in die Kamera: „Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim.“

Es ist der 19. November 2020, und Oliver B. ist per Video im Paul-Löbe-Haus in Berlin zu sehen. Dort tagt der Wirecard -Untersuchungsausschuss. B. sagt, er wolle sich bei den Abgeordneten als Vertreter der Öffentlichkeit und bei den Anlegern entschuldigen. Jenen Anlegern, die mehr als 20 Milliarden Euro bei der Wirecard-Pleite verloren haben. Zuvor hatte sich herausgestellt, dass Treuhandkonten, auf denen rund zwei Milliarden Euro für Wirecard hätten liegen sollen, leer waren.

„Die heute hier zur Aufklärung anstehende Angelegenheit ist ein Riesendesaster, das sich durch nichts beschönigen lässt“, sagt Wirecards Exmanager B., der in den mutmaßlichen Betrugsfall involviert ist. Die kommenden Wochen wolle er nutzen, um der Münchner Staatsanwaltschaft „mit Hochdruck an der Aufarbeitung der einzelnen Komplexe“ zu helfen. Danach wolle er auch dem Ausschuss „für alle Fragen“ zur Verfügung stehen.

Brauns Feind und Joker
Es ist eine Ankündigung, aber auch eine Drohung. Oliver B. hat mit der Staatsanwaltschaft darüber gesprochen, wie bei Wirecard über Jahre die Bilanzen frisiert worden sein sollen, sodass das Unternehmen kerngesund wirkte, obwohl es eigentlich Verlust machte. Er belastet Top-Manager des Unternehmens schwer, auch den ehemaligen Vorstandschef Markus Braun. Der geriert sich selbst als Opfer, weist alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. Doch die Aussage von Kronzeuge B. muss einigermaßen glaubhaft gewesen sein. Nach seiner Aussage wurde Wirecards Exchef verhaftet.

B. ist für die Münchner Staatsanwälte im Ermittlungsverfahren gegen Markus Braun enorm wichtig. Sachbeweise, etwa Mails mit eindeutigen Anweisungen, die den Exchef als Mittäter überführen würden, dürfte es kaum geben. Der einzige, der neben Oliver B. über Brauns Rolle Auskunft geben könnte, ist Exvorstand Jan Marsalek. Aber der ist seit dem Sommer auf der Flucht. Eine Anklage Brauns wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs steht und fällt nach aktuellem Stand wohl mit Oliver B.. Er ist Brauns größtes Problem, aber auch so etwas wie sein Joker. Denn Oliver B. gilt als sprunghafter Typ, der schwer berechenbar ist. Kann sich die Staatsanwaltschaft auf diesen Mann verlassen?

Oliver B. wird 1973 im fränkischen Hof an der Saale geboren. Er heuert bei der DZ Bank an, mit der Wirecard geschäftlich zu tun hat. Bei Wirecard wird in den Nullerjahren ein Zahlenmensch gesucht, der Ordnung in die Buchhaltung bringt. Eine Führungskraft spricht Oliver B. an. Der erscheint zum finalen Gespräch mit Cowboyhut und Wildlederhose im Westernstil, wie sich ein ehemaliger Vorgesetzter erinnert. [Das wäre schon interessant, mit wem melanie Bergermann gesprochen hat. Mit Alexander Herbst?] Der Anwalt von Oliver B. äußert sich hierzu nicht.

Der blonde junge Mann, Mitte 20, spricht seinerzeit kaum Englisch, berichten Kollegen. Die einen beschreiben ihn als „ruhigen, soliden Typen“. Andere erinnern sich an sein selbstbewusstes Auftreten mit Tendenz zur Dreistigkeit. „Wenn an der Kasse eine Schlange war, dann drängte sich B. vorbei. Und wenn er über den Standstreifen an einem Stau vorbeifahren konnte, dann tat er das“, erzählt einer. Der Anwalt von B. äußert sich hierzu nicht.

Vor allem aber, so sagt ein anderer Exkollege: „Der Oliver hatte vor keinem Schiss.“

Aufstieg zum Helden
Schnell wird B. einer der wichtigsten Männer bei Wirecard. „Es gab Leute, die geredet haben – und Leute, die gemacht haben. B. hat gemacht“, sagt ein ehemaliger Mitarbeiter. Zum Beispiel, als Wirecard 2005 eine Bank kauft. Finanzinstitute unterliegen der staatlichen Aufsicht. Sie haben zuhauf Regeln einzuhalten. In dieser Welt kennen sich die Manager des Unternehmens, das seinerzeit vor allem Zahlungen für Sex- und Glücksspielseiten abrechnet, kaum aus. B. kümmert sich. Noch Jahre später berichten Wirecard-Manager, was B. beim Kauf und der Expansion der Bank geleistet hat.

Er habe sich sehr mit der Firma identifiziert und oft sechseinhalb Tage die Woche gearbeitet, erinnern sich ehemalige Kollegen, wobei die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit offenbar fließend sind. Als B. noch in Deutschland arbeitet, soll jedenfalls eine Spielkonsole in seinem Büro gestanden haben. Der Anwalt von B. wollte dies nicht bestätigen. Ein ehemaliger Kollege sagt: „Da hat er gezockt. Wie Frank Underwood in der berühmten US-Serie ,House of Cards‘.“

2011 tritt B. sogar als Sachverständiger im Finanzausschuss des Bundestages auf und sagt Sätze wie: „Uns liegt es auch am Herzen, Geldwäsche zu bekämpfen. Ich denke, wir haben das auch über die letzten fünf Jahre erfolgreich gezeigt und erfolgreich betrieben.“ Es wirkt skurril, brauchte Wirecard doch vor allem deshalb eine eigene Banklizenz, weil angesichts der vielen zweifelhaften Kunden andere Institute nicht mehr mit Wirecard zusammenarbeiten wollten.

Regeln und Usancen scheinen den Banker nicht so sehr zu interessieren. Über Gehaltsgrenzen für neue Mitarbeiter etwa setzt sich B. hinweg. Firmenverträge lässt er selbst aufsetzen, statt sie bei der Rechtsabteilung der Zentrale zu beauftragen. Bei Wirecard wird das nicht unbedingt bestraft. Wer liefert, kann sich viel herausnehmen. Und B. kann sich offenbar besonders viel leisten.

Wie die Sache mit den Visitenkarten: Ein Exkollege hatte für sich selbst und andere Wirecard-Mitarbeiter Visitenkarten erstellen lassen, auf denen stand: „Haben wir nicht neulich im Knast gefickt?“ Darunter die Telefonnummer des jeweiligen Managers. Es sollte ein Witz sein. B. soll die Karte herumgereicht und sich an der Reaktion seines Gegenübers ergötzt haben, berichten mehrere Weggefährten. Der Anwalt von Oliver B. äußert sich hierzu nicht.

Eine typische Antwort von B. auf die Frage, wie es ihm gehe, sei gewesen: „Schlechten Menschen geht es immer gut.“ Innerhalb der Firma sei er bekannt für sein – vorsichtig ausgedrückt – intolerantes Verhalten gegenüber Menschen mit dunkler Hautfarbe. Kollegen berichten von peinlichen Szenen etwa in Restaurants. Der Anwalt von Oliver B. bezeichnet dies als rufschädigend.

Intern sei das Verhalten des Managers immer wieder problematisiert worden, sagen ehemalige Kollegen. Doch Folgen hatte es nicht. Oliver B. wird vielmehr immer wichtiger für Wirecard.

Wirecard-Zeuge: Der Abstieg zum Verräter
Die Kernkundschaft aus der Sex- und Zockerszene, mit der Wirecard groß geworden ist, gerät spätestens ab 2011 ins Straucheln. Pornos gibt es mittlerweile zuhauf kostenlos im Internet. Die Glücksspielanbieter werden von Regierungen, vor allem in den USA, streng reguliert. Hinzu kommt: Wirecard hat mittlerweile viel Konkurrenz. Die mit der Zahlungsabwicklung zu erzielenden Margen sinken. Kurzum: Um das Wachstum aufrechtzuerhalten, muss eine neue Story her – ein neues, großes Ding.

Oliver B. soll der Mann sein, der für Wirecard dieses neue Kapitel der Erfolgsgeschichte schreibt: Er zieht von Bayern nach Dubai, wo er das Geschäft mit den sogenannten Drittpartnern aufbaut. Es sollte so funktionieren: Wirecard wickelt nicht mehr nur selbst Internettransaktionen für Kunden ab, sondern vermittelt auch Kunden an Partnerfirmen, die dann deren Zahlungen organisieren. Im Gegenzug sollte Wirecard eine erfolgsabhängige Provision erhalten.

Angeblich verdiente Wirecard hiermit sehr viel Geld. Allein die Firmentochter in Dubai soll 2018 einen Jahresgewinn von fast 240 Millionen Euro erwirtschaftet haben. Ihr Chef B. wohnt seinerzeit im höchsten Gebäude der Welt: dem Burj Khalifa, 828 Meter hoch. Zur Arbeit fährt er mit einem weißen Mercedes Benz SLS AMG, Neupreis um die 200 000 Euro. Der Anwalt von B. äußert sich hierzu nicht.

Auch andere Wirecard-Töchter, etwa die in Irland, kommen mithilfe von drei Drittpartnern auf hohe Gewinne. B. ist ihr Kontaktmann zu den Partnern. Hinter der wichtigsten der drei Partnerfirmen, Al Alam aus Dubai, könnte sogar B. selbst stehen. Sein Anwalt äußert sich hierzu nicht.

Den Ermittlern hat der Kronzeuge B. erzählt, er habe mit Wirecard-Vorstand Marsalek zuletzt sogar 200 Millionen Daten frisiert, um nicht existente Geschäfte gegenüber Wirtschaftsprüfern plausibel erscheinen zu lassen. [Das sind die Dezember-2019-Daten und soweit ich es verstehe, hat der Dussel von Jaffé DIESE Transaktionen bei Visa und MC abfragen lassen. Dann wäre der Typ dümmer als Stroh... Warum nicht umgekehrt bei Visa/MC nach den Transaktionen fragen, die über Wirecard und die Wirecard Processing und die Card Solutions UK abgewickelt wurden?]

Das mit den Drittpartnern verdiente Geld, angeblich rund zwei Milliarden Euro, sollte auf Treuhandkonten im Ausland fließen. Im Sommer 2020 aber stellt sich heraus, dass die Konten leer sind. Kurz darauf ist Wirecard insolvent.

Vorstandschef Braun will von alldem nichts gewusst haben. Wie glaubwürdig das erscheint, ist irrelevant: Die Staatsanwaltschaft müsste beweisen, dass Braun bei dem mutmaßlichen Milliardenbetrug aktiv mitgewirkt oder zumindest davon gewusst hat, will sie ihn für das große Ganze drankriegen. [Das scheint ja nach Meinung der Narrativprediger Ter Häschenburg und Melanie Bergermännchen heute völlig klar zu sein...] Diese Beweise heranzuschaffen stellt ein enormes Problem dar.

Im Vorstand war der mittlerweile flüchtige Jan Marsalek für das Drittpartnergeschäft zuständig. Wer innerhalb der Wirecard Fragen hierzu hatte oder sogar Kritik und Zweifel – was zuletzt durchaus auch mal vorgekommen sein soll –, der ging zu Marsalek. So weit sich das bislang nachvollziehen lässt, endete hier in aller Regel die Berichtslinie. Was zwischen Braun und Marsalek beredet wurde, lässt sich nicht klären, solange Letzterer flüchtig ist. [Ohne gegenteilige Beweise gilt das Wort Brauns. Rechtsstaat. Kann man bedauern, aber nicht wegdiskutieren]

Ob Braun für lange Zeit hinter Gittern bleibt, hängt damit wesentlich von Oliver B. ab. Bricht er weg oder erweist sich als unglaubwürdig, dürfte der Staatsanwaltschaft nicht viel bleiben. [Na also! Und berechtigte zweifel an seiner Glaubwürdigkeit gibt es, genauso wie ene Reihe nachgewiesener Falschaussagen. Also ist er als Kronzeuge perdu! Seine gezielt an die Medien gestreuten Aussagen haben allerdings die Aussagen von zeugen beeinfusst und dann stützt sich der befangene Richter halt auf diese konstruierten Aussagen...]

Das ist immer gefährlich. Zeugen, die es den Behörden überhaupt erst ermöglichen, eine Straftat zu verfolgen, sich dafür aber selbst schwer belasten, erhalten im Gegenzug in der Regel Vergünstigungen. Bei solchen Zeugen besteht immer die Gefahr, dass sie ihre Erzählungen zu sehr ausschmücken, weil sie meinen, den Ermittlern das erzählen zu müssen, was die hören wollen. [Deshalb hätte man nicht den Gutachter haben müssen, der dauernd fragt, wie von Erffa seine Bleistift sortiert, sondern eine professionelle Glaubwürdigkeitsanalyse von bellenhaus - nicht die Laienanalyse von Ermittlern, die überhaupt nicht berteilen konnten, was bello überhaupt ausgesagt hat...]

Selbst wenn ein Zeuge nur bei Details nicht die Wahrheit sagt oder übertreibt, kann damit seine gesamte Aussage unglaubhaft werden. [Also ist seine Aussage unglaubhaft. Denn er hat gelogen! Beispielsweise zu der 6-Mio-Stiftung. Game over!] Strittig soll etwa sein, ob der Kronzeuge und Braun sich geduzt haben und ob B. einen direkten Draht zum Vorstandschef hatte. Konnte er eben mal so zu Braun ins Büro gehen – oder brauchte er einen Termin?

Es darf erwartet werden, dass die Anwälte von Braun und Co. nach Widersprüchen suchen und gegebenenfalls im Gerichtssaal versuchen, den Zeugen in solche zu verstricken. Hält Oliver B. dem Druck stand? [Es wäre verdammt nochmal auch der Job neutraler Journalisten, so etwas zu machen. Aber Ter Häschenburg und Melanie Bergerfräulein sind eben keine neutralen Journalisten]

Ein Exkollege beschreibt B. als gerissen und trickreich. Definitiv sei er „kein Drückeberger“. Allerdings: Unter Stress hat der Banker bislang nicht immer souverän agiert.

Als etwa Wirtschaftsprüfer von KPMG im Auftrag des Aufsichtsrats bei Wirecard das Drittpartnergeschäft untersuchten, war B. wohl wenig hilfreich. Er sollte etwa nach München kommen, um das Geschäft zu erläutern, habe sich zunächst aber geweigert, mit dem Verweis, er sei ab morgen im Urlaub. So berichtet es ein Exkollege. Anrufe, selbst von Marsalek, soll B. dann zunächst nicht mehr angenommen haben. Der Anwalt von B. äußert sich hierzu nicht.

Später kam B. zwar in die Konzernzentrale. Obwohl für alles rund ums Drittpartnergeschäft zuständig, blockte er die Fragen der Prüfer zunächst aber in einem fort ab, verwies auf andere Abteilungen. Nur zögerlich habe er die gewünschten Informationen geliefert, berichtet ein Kollege. [Das "Prüfungshemmnis" war Bellenhaus!]

Innerhalb der Firma heißt es, B. sei aus der Fassung geraten, nachdem sein Name als möglicher Strippenzieher hinter dem dubiosen Drittpartner Al Alam erstmals in den Medien auftauchte. Das war einige Monate vor dem Kollaps von Wirecard. Ein Kollege sagt, Oliver B. habe seitdem ängstlich gewirkt.

War der Druck irgendwann zu groß? Ende Mai berichtet ihm ein Freund per Kurznachricht von einem Unfall mit Totalschaden, den er hatte. Daraufhin schreibt B.: „So ähnlich geht es mir mit der Wirecard.“ Auf die Frage des Freundes: „Zu lange auf dem Gas geblieben vor der Kurve?“ antwortet B.: „Noch ein paar andere Fehler. Aber das war eines der Grundprobleme.“

Dann schreibt B. sinngemäß, er sei froh, wenn es vorbei sei. So oder so. Das war mehrere Wochen bevor Wirecard zusammenbrach.

Nach dem Aus der Firma muss sich B. zunächst sicher gefühlt haben. Er reist noch zur Beerdigung seines Vaters an und gelangt unbehelligt zurück nach Dubai. [Das wird teilweise anders erzählt,,, Der genaue Aufenthalt ist bekannt und war Thema in Stadelheim. Die sich daraus ergebenden Fragen wurden nie öffentich diskutiert]

Als B. später noch einmal nach München fliegt, um sich von den Staatsanwälten zu Wirecard vernehmen zu lassen, wird er verhaftet, kommt in die Justizvollzugsanstalt Stadelheim. [Wo war er dazwischen? Das ist mittlerweile bekannt!] Anfangs ist er nicht sehr hilfreich, eiert nach Wahrnehmung der Staatsanwälte herum [Das stimmt nicht! Nach meinen Informationen hat er durchaus brauchbare Informationen geliefert!] . Nach etwas mehr als einer Woche aber packt er aus. Es sprudelt geradezu aus ihm heraus. Womöglich macht ihm die Haft mehr zu schaffen als Braun und Co.
[Hier hätte hingehört: vielleicht will er sich vor einer langen haftstrafe retten... Bäumler-Hösl sprach doch über den fall Siemens... da gab es für den Kronzeugen: eine Bewährungsstrafe! Trotz zweistelliger Millionenuntreue... Und für den krongezeugten Haupttäter? Freisprüche! Also ein Deal für nichts... Das wird bei der Hilde-Huldigung gerne vergessen...]

Mischung aus Mut und Angst
Nach Auskunft mehrerer ehemaliger Kollegen soll B. einen Reinlichkeitstick gehabt haben. Schon vor Corona desinfizierte er sich regelmäßig die Hände. Auf Dienstreisen führte er nach Beobachtungen eines Kollegen diverse Kulturbeutel mit vielen Reinigungsutensilien mit sich. Außerdem soll er nach Langstreckenflügen auch gern mal sein Shirt entsorgt haben, der Keime wegen. Im Restaurant soll er auch schon das komplette Besteck zurückgegeben haben, weil es angeblich nicht sauber war, oder er trank das Wasser nur aus der Flasche statt aus dem Glas.

Geschichten wie diese gibt es über B. zuhauf. Der Anwalt von B. sagt, sein Mandant habe keine Bakterienphobie und auch seine Kleidung nach Langstreckenflügen nicht entsorgt.

Stimmen die Beobachtungen der Exkollegen, dann dürften die Bedingungen in einer Haftanstalt für B. eine besondere Belastungsprobe darstellen.
Es wird nicht die letzte sein. Noch in diesem Frühjahr soll B. erneut vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags aussagen. [Dazu ist es nie gekommen] Und dann wird es wohl vor Gericht gehen. Bei Wirecard war B. bekannt dafür, dass er ein Gespräch einfach abbrach, wenn ihm sein Gegenüber oder das Thema nicht passte. Vor Gericht wird das nicht gehen. Er muss sitzen bleiben. [Aber er hat es geschafft, dass er niemals kritisch befragt wurde...]
#wirecard #wirecardsaga #bellenhaus

Bellenhaus in Stadelheim, 12.12.2022, Blog von Melanie Hügelfräulein)

(rückwärts protokolloiert)

Letztlich behaupten die Verteidiger von Braun und von Erffa, dass Kronzeuge Bellenhaus ihre Mandanten nur belaste um so für sich selbst möglichst viel an
Strafminderung herauszuholen.

Stetter: Der zweifelhafte Kronzeuge hat nur einzelne, selektive Dokumente sichergestellt, das waren ausgerechnet solche Dokumente, mit denen er Herrn
von Erffa belasten wollte.

[Anmerkung: er hatte z.B. bei einer Befragung belastende Screenshots aus Signal vorgelegt. Die Ermittler fragten ihn dann nach seinem Handy. Bello: "Huch, das habe ich ja leider im Hotel vergessen, dann war es weg" - das soll Monate nach der Festnahme gewesen sein. Bis dahin hatte ihn keiner danach gefragt. ich habe auch gehört, dass er sich in der Haft ein Handy besorgt haben soll! Dann wäre womöglich auch klar, woher Marsalek seine Insiderinfos hatte zu bestimmten Aussagen von Bellenhaus, die sich in Chats gefunden haben]

Stetter hält den Kronzeugen der Staatsanwaltschaft - Wirecards früheren Statthalter in Dubai - für zweifelhaft, wie sie nun mehrfach betont hat.

Das Hügelfräulein wertet das hier klar ab!

Weil Bellenhaus seinen Telegram-Account unwiederbringlich gelöscht habe, bevor er bei der Staatsanwaltschaft aussagte. Weil er Mails und riesige Mengen an weiteren Daten löschte. Weil er sein Mobiltelefon nicht vorlegen konnte, das angeblich verloren ging. Auch seinen Laptop habe Bellenhaus nicht vorlegen können, sagt Stetter. Das Gerät war angeblich auf der Reise von Dubai nach Deutschland verloren gegangen.

[Was sagt Bühring dazu? Naja, ist halt ein Schussel? Der verliert erst sein Laptop und dann noch sein Handy? Aber er denkt vorher dran, ausgewählte Screenshots zu erstellen und abzuspeichern? Wozu hätte das gut sein sollen? Im Normalfall hätten die Ermittler doch das Handy und das Laptop ohnehin bekommen?]

(jetzt drehe ich es doch um, nun das Statement des #instagramanwalt Florian "The Legend" Eder)

"Wir haben auf der Anklagebank ein Triumvirat der
Wirecard sitzen, wenngleich einer davon als Julius Caesar den anderen den Dolch in den Rücken stößt."
Ähm, Meister Eder,... Julius Cäsar hat sich selbst erdolcht??? Wie haben Sie denn das Große Latinum geschafft???

"Wirecard war ein Blendwerk. Herr Bellenhaus hat
Schuld auf sich genommen, indem er einen Part in dem Blendwerk eingenommen hat. Auch wenn es den wahren Opfern nicht helfen wird, ist es doch so, dass Herr Bellenhaus frühzeitig zu seinen Fehlern stand, indem er sich aus dem sicheren Ausland freiwillig den deutschen Behörden gestellt hat und auch sein eigenes Fehlverhalten und das anderer offengelegt hat"

(Naja... er hat zunächst einmal seine Zugänge gesperrt und eine Löschorgie vom Feinsten hingelegt, und drei festplatten hat er auch hingelegt, in die Besenkammer, während von Erffa alle Unterlagen ordentlich auf dem Schreibtisch gestapelt hat als Service für die Ermittler... also Bello löschte und kopierte, obwohl doch sein Vater im Sterben lag, fuhr nach Zürich und hatte dort übrigens geplant, länger zu bleiben. Was auch immer ihn bewegte, sich zu stellen: er kam mit einem Rollkoffer und vorbereiteten Unterlagen... und sagte aus... Er hatte was dagegen, dass er als der Schuldige gilt und wehrte sich, man müsste mal seine frühen Aussagen lesen... teilweise wurden die ja wohl in Stadelheim erwähnt)

Eder: Für das Mitwirken an diesem System, darf ich mich im Namen von Herrn Bellenhaus stellvertretend entschuldigen. Auch wenn er den Schaden nicht
wieder gutmachen kann, entzieht er sich zumindest nicht seiner Verantwortung.

[Naja, Ederlein... er hat ja sogar die 6 Millionen € verschwiegen und ausgesagt, er habe nur die 13000€ Gehalt gekriegt und nie einen Bonus. Später waren dann die 6 Millionen plötzlich der Bonus für seine Tatbeteiligung. Und obwohl es einige Transaktionen in Dubai gegeben hat, wurde dem bellenhaus nichts arrestiert. kein cent! Diese 6 Millionen gehören ihm ja nicht, das ist Diebesgut so oder so - aber darüber hinaus durfte er alles behalten, wahrscheinlich auch den Rennfahrerhelm im 200.000€-AMG...]

Bellenhaus-Anwalt Eder: Die Staatsanwaltschaft hat nicht so unzureichend ermittelt, wie es die Verteidigung von Doktor Braun weismachen will.
[Ederchen, das willst DU beurteilen? Das ist ja mal eine legendäre Anwaltsaussage...]

Eder: Es gehörte schon immer zum System der Wirecard auf Angriffe mit einem Gegenangriff zu reagieren.

[Also sie sielten die 7 und dachten schon... aber nein! Das wurde überstochen mit der 8! Und da dachte er: jetzt ist es meins! Aber dann kam ich! Und ich legte die 9! Oder auf deutsch: Das mag sogar stimmen, ist aber für das Verfahren nicht relevant. So wie sie als Strafverteidiger nicht halb so relevant sind, wie Sie es uns auf Instagram weismachen wollen. Legende... Da lachen ja die Hühner...]

Eder: Es verwundert, dass der CEO eines DAX30 Unternehmens nicht mitbekommen hat, was über Jahre hinweg innerhalb seiner Firma geschieht.

[Auch das mag ja stimmen, aber was hat es mit der Glaubwürdigkeit der Bellenhausaussage zu tun? Dass Braun nichts mitbekommen haben will, macht die Ausage von Bellenhaus ja noch nicht richtig...]

Eder verweist jetzt auf einen Deal aus dem Jahr 2015. Wirecard kaufte damals von einem Fonds einen Zahlungsdienstleister aus Indien und zahlte dafür mehr als 300 Millionen Euro. Der Fonds hatte wenige Wochen zuvor für den indischen Zahlungsdienstleister selbst nur knapp 40 Millionen Euro gezahlt, was bekannt gewesen sei. Aber das habe keinen interessiert.

[Ederchen, "was bekannt gewesen ist" können Sie belegen? nein? Dann bitte mal vorsichtig... Das High Court in London hat übrigens gesagt "Linklaters war an dem Deal beteiligt, also wird er sauber sein". Glauben Sie, dass Markus Braun den Richter bestochen hat, Sie kleines Lichtchen?

"A further submission concerned the introduction of EMIF, an offshore vehicle, into the transaction. Mr Midwinter'contended that it gave rise to an obvious risk that there was some sort of tax benefit to be gained, and that Wirecard must have realised that it was likely that EMIF was paying the previous shareholders a significantly lower price than Wirecard was paying to generate the offshore profit for that benefit. In his submission there would have been the need to investigate, for example, for money-laundering purposes whether EMIF was a politically exposed person and that relevant tax laws were being complied with to make sure that Wirecard was not being implicated in some tax fraud. Wirecard might have paid less because of the tax saving to GIR.
In my view it is fanciful to suggest that because EMIF was a Mauritian entity that Wirecard should have blind eye knowledge that should have suspected fraud and made inquiries. First, there is no evidence of the tax position of GIR in having a Mauritian entity entered in the transaction. Secondly, Wirecard paid nearer what it had anticipated all along, compared with the GIR-EMIF price. Thirdly, and crucially in my view, EMIF was been advised by Linklaters. As a reputable law firm they would have investigated EMIF's position and been satisfied as to matters such as EMIF's beneficial ownership, compliance with money-laundering and terrorist financing laws, and the absence of tax and other fraud. If any of these matters were in prospect the inherent probabilities are that Linklaters would not have been involved. In my view the claimants have no prospect of succeeding in making out this allegation.

Sir Ross Crabnston heißt der Mann... [2020] EWHC 1904 (Comm) Case No: Claim No. CL-2019-000113 - veröffentlicht übrigens nach dem Zusammenbruch der Wirecard]

In dem gesamten Dokument kommt der Name "Markus Braun" übrigens genausooft vor, wie das Ederlein in der Liste der besten Anwälte Deutschlands, wie es sich für Legenden gehören sollte... Genau 0 mal!

Marsalek kommt 6x vor...

Und lesen Sie mal:

Wirecard's account of the purchase of the Hermes shares is that after an email introduction by a third party, [diese Mail wurde in Stadelheim erwähnt] Mr Marsalek, Wirecard's chief operating officer, met Ramu and Palani Ramasamy in Vienna on 10 December 2014. The acquisition became viable at some point before June 2015 when the brothers informed him that EMIF was to acquire all the Hermes shares and that the travel side of the business would be carved out with a possible onward sale of the payment side.

Mr Helms, head of mergers and acquisitions at Wirecard, began the due diligence process on a possible Wirecard purchase of Hermes from EMIF. Discussions as to the possible purchase price were carried on with EMIF and the brothers in parallel with the due diligence inquiries. Due diligence was conducted through Osborne Clarke and BTG, in particular through BTG's lawyer, Vikram Jeet Singh.

There is an agenda for a "kick-off" meeting in Chennai on 8-9 July 2015 between, on the one side Wirecard, and on the other, (i) Hermes (the brothers and the CEO); (ii) the EIFML Group (including Amit Shah, founder and managing partner, and Vivek Anand, a partner of CNGSN & Associates ("CNGSN"), accountants and advisers to EIFML); and (iii) KPMG. Wirecard was represented by (i) Burkhard Ley, its chief financial officer, Mr Helms and Carlos Häuser (EVP payment and risk); (ii) legal advisers (Dr Terlau and Dr Hürten of Osborne Clarke, and Prashant Mara of BTG Legal); and (iii) financial and tax advisers (two representatives of Baker Tilly).

Na sowas, KPMG saß am Tisch? Wer denn genau? Das kannja Burkhrd ley beantworten, wenn er denn mal angeklagt wird...

Dann folgt wieder eines dieser irren Statements von melanie Hügelfräulein:
"Eder zitiert Brauns irres Statement nach Veröffentlichung des KPMG-Berichts 2020"

Verlinkt wird der Artikel "Die absurde Verteidigungsstrategie des Markus Braun" vom 2.12.2021 - das war kurz nachdem Klassenclown @olafstorbeck die ganze Schulhofmeute der Pfützentaucher auf X öffentlich auf Linie gebracht hatte...
Oh ja, Holtzbrinck Ventures Media Wirtschaftswoche und der neutrale Journalismus...

Eder zitiert Markus Braun: “Ich habe ja vollen Einblick in die operative und fundamentale Seite der Geschäftsentwicklung”. Doktor Braun ist kein Opfer. Eder schließt seinen Vortrag mit folgenden Worten ab: Game over!

Ja, Ederchen, Game Over, das ist der Bello-Bullshit-Bingo-Slang... wahrscheinlich zockt der #instagramanwalt mit Bellenhaus in der Zelle Egoshooter und sie zeigen sich Fotos von tollen Sportwagen. Mehr Vorbereitung braucht es ja nicht mehr, so perfekt wie das Bellenhausmärchen zur Staatsanwaltschafts-Erzählung passte... Zahlt eigentlich die Wirecard-Managerversicherung auch diesen aufgeblasenen Instagramanwalt?
zur Auflockerung für die Katzen- und Häschenburgs:
#wirecard #wirecadsaga

Nun das Statement von prof. Dr. Dierlamm vom 12.12.2022 nach dem Wiwoblog. Ich bitte um Beachtung der Zeitangaben. Oft wird minutenweise nchts geschrieben. Warum nicht?

12.12.2022 - 09:32
Dierlamm wird sich nachher aber äußern und kündigt schon mal an, einen Aussetzungsantrag zu stellen.
12.12.2022 - 09:36
Braun-Anwalt Dierlamm: Die Vorverurteilung von Herrn Doktor Braun in diesem Verfahren ist beispiellos wie prägend für das Verfahren. Ich habe in meiner 30-jährigen Erfahrung bislang kein anderes Verfahren erlebt, in dem ein Mandant so kriminalisiert und vorverurteilt wurde.
12.12.2022 - 09:41
Dierlamm: Am 28. Mai 2020, also wenige Tage vor dem Zusammenbruch der Wirecard AG hat Herr Braun noch Aktien für 2,5 Millionen Euro gekauft. Für diese 2,5 Millionen Euro hat Herr Braun eigens einen Kredit aufgenommen.
12.12.2022 - 09:42
Das war zu einer Zeit, als EY bereits die Vorgabe erteilt hatte, dass Testüberweisungen von den Treuhandkonten in Höhe von vier Mal 110 Millionen Euro durchgeführt werden.
12.12.2022 - 09:43
Braun-Anwalt Dierlamm: Zu dieser Zeit war den Mitgliedern der Bande klar, dass Wirecard kein Testat für den Jahresabschluss 2019 erhalten würde und das Unternehmen einige Tage später vor die Wand fahren würde.
12.12.2022 - 09:45
Es sei absurd, dass Braun - wäre er an dem Betrug beteiligt gewesen - noch Aktien kaufte, als den am Betrug Beteiligten längst klar war, dass das Unternehmen vor die Wand fahren würde.
12.12.2022 - 09:46
Dierlamm: Es ist absurd, dass ein Bandenführer so handelt.
12.12.2022 - 09:47
Dierlamm zitiert Braun: “Ich bin bis zum Schluss von der Existenz des Treuhandgeldes ausgegangen.”

12.12.2022 - 09:59 hier fehlen 12 Minuten???
Braun-Anwalt Dierlamm: Bellenhaus hatte zunächst eine schriftliche Stellungnahme verfasst. In dieser Darstellung ist mitnichten davon die Rede, dass Wirecards Drittpartnergeschäft nicht existent gewesen wäre. Auch Herr Braun und Herr von Erffa werden in dem Papier von Herrn Bellenhaus nicht belastet. In einer ersten Vernehmung sagte Bellenhaus ausdrücklich, dass Braun und von Erffa (darüber dass Geschäft erfunden wurde; Anm.d.Red.) nicht informiert waren.
12.12.2022 - 10:01
Braun-Anwalt Dierlamm:
In einer zweiten Vernehmung änderte sich das Aussageverhalten von Bellenhaus dann. Er behauptete nun zusammengefasst drei Punkte:
- Das Drittpartnergeschäft existierte bis 2015. Danach nicht mehr. Auf den Konten der Drittpartner sei ab 2015 Null Umsatz.
- Die Taten wurden begangen, um das Unternehmen am Kapitalmarkt finanzkräftiger und attraktiver erscheinen zu lassen.
- Braun ist von alledem der Bandenführer. Von Erffa sei ebenfalls als Bandenmitglied involviert.
12.12.2022 - 10:02
Dierlamm: Die sich aufdrängende Frage, warum das Drittpartnergeschäft in kürzester Zeit auf Null Umsatz zusammengebrochen sein soll, wurde von der Staatsanwaltschaft nicht gestellt.
12.12.2022 - 10:03
Braun-Anwalt Dierlamm: Wie kann es sein, dass Transaktionsvolumina im Milliardenbereich und dreistellige Millionenbeträge erlöst werden und dann sich das Ganze in Luft auflöst? Wo ist das denn hin, das Geschäft? Die Frage wurde nicht gestellt von der Staatsanwaltschaft. Nicht einmal ist die Frage von ihnen gestellt worden.
12.12.2022 - 10:13
Dierlamm: Im Herbst 2021, eineinhalb Jahre nach Einleitung des Verfahrens, bekamen wir erstmals die Kontoauszüge der Wirecard-Drittpartner über die inländischen Konten der Drittpartner Payeasy, Al Alam, Centurion und Conepay im Rahmen einer Haftprüfung.
12.12.2022 - 10:14
Wir haben uns diese Konten angeschaut und ich bin fast vom Stuhl gefallen, als ich gesehen habe, wie viel auf diesen Konten drauf ist. Darauf waren Einzahlungen von Unternehmen aus dem Digitalbereich von knapp einer Milliarde Euro von 2016 bis 2020 - allein auf den inländischen Konten der Drittpartner - von wegen 0 Euro, wie Herr Bellenhaus es der Staatsanwaltschaft vorgelogen hat.
12.12.2022 - 10:16
Wir konnten einen Betrag von zirka 750 Millionen Euro ausmachen, der an vier Veruntreuungstöpfe bzw. Gesellschaften geflossen ist. Die Gesellschaften wurden im Wesentlichen von Herrn Bellenhaus kontrolliert. Herr Doktor Braun taucht in den Schattengesellschaften nirgendwo auf.
12.12.2022 - 10:18
Braun-Anwalt Dierlamm: Bellenhaus ist und war zu keiner Zeit Kronzeuge. Er ist Täter einer Bande, dessen Ziel es war, Vermögen aus der Wirecard AG herauszuleiten und zu veruntreuen. Die Manipulation diente der Veruntreuung und der Verschleierung. Bellenhaus’ Aussage ist nicht ansatzweise geeignet, die Vorgaben der Kronzeugenregelung zu erfüllen. Bellenhaus ist so weit davon weg, wie der Mars von der Sonne.
12.12.2022 - 10:19
Dierlamm weiter: Keiner der 450 vernommenen Zeugen behauptet, dass Braun Kenntnis von Manipulationen hatte. Es gibt keine Mail und keine Chat-Nachricht, die belegen könnte, dass Herr Doktor Braun Kenntnis von Manipulationen oder der Nichtexistenz des Treuhandvermögens gehabt haben könnte. Es ist allein Herr Bellenhaus, der dies behauptet.
12.12.2022 - 10:20
Wie mein Kollege Volker ter Haseborg kürzlich schon vorhergesagt hat: Das wird hier ein Kampf um die Glaubwürdigkeit - Braun gegen Bellenhaus.

Ja... und die Medien haben sich konsequent für eine Seite entschieden, obwohl sie alle vor dem Verfahren ausführlich beschrieben haben, was das für ein Mensch ist... Das alles passierte, nachdem Dierlamm erstmals öffentich Beweise für seine Theorie gebracht hat - die dann in der Anklageschrift keine Rolle spielten. Das konnte Dierlamm acht Wochen, nachdem man ihm die Konten zeigte. Die Staatsanwaltschaft hatte bis dahin mindestens meine ausführlichen Ermittlungsanregungen genau in diese Richtung und hat noch im PUA kein Wort von diesen Geldern erwähnt. Dass man sie nicht gesehen hat, ist ausgeschlossen, da man Teile der Zahlungen für die Anklageschrift hergenommen hat und da Teile der Zahlungen vor Prozessbeginn bereits ausführlich in den medien standen, wozu es auch eine Kommunikation mit der Staatsanwaltschaft gab. Man hat sie also absichtlich nicht angeschaut. Das ist Strafvereitelung.

12.12.2022 - 10:21
Für alle, die später eingeschaltet haben:
Wirecard machte 2018 zwei Milliarden Euro Umsatz. Die Hälfte davon war allerdings erfunden. Der Großteil der Gewinne, die Wirecard über Jahre hinweg angeblich machte, sollte auf Treuhandkonten gelegen haben. Zirka zwei Milliarden Euro. Tatsächlich waren die Konten aber leer.

"Die Hälfte davon war allerdings erfunden" schreibt Melanie Hügelfräulein. Keine weiteren Fragen. Dann hätte der Prozess an dieser Stelle enden können. Dass Melanie Hügelfräulein zu dumm ist, eine neutrale Aussage zu schreiben, nehme ich nicht an. Daher vermute ich bewusste Manipulation. So ein Satz geht nicht, das ist kein Journalismus, das ist Vorverurteilung und Demagogie.

12.12.2022 - 10:23
Der Großteil des erfundenen Geschäfts lief über die Wirecard-Tochter in Dubai. Geschäftsführer dort war Oliver Bellenhaus.
12.12.2022 - 10:24
Nachdem der Betrug aufflog, kam Bellenhaus nach Deutschland und stellte sich der Staatsanwaltschaft als Kronzeuge zur Verfügung.
12.12.2022 - 10:25
Braun-Anwalt Dierlamm meint, dass Bellenhaus unglaubwürdig sei, weil er sich mehrfach widersprochen habe.
12.12.2022 - 10:26
Nun gibt's eine Pause - zirka 15 bis 20 Minuten.
12.12.2022 - 11:05
Dierlamm stellt den Antrag, die Hauptverhandlung auszusetzen.
12.12.2022 - 11:06
...weil eine sachgerechte Durchführung nicht gewährleistet sei, weil eine angemessene Vorbereitung nicht möglich gewesen sei und auch in absehbarer Zeit nicht möglich sein wird - sagt Braun-Anwalt Dierlamm.
und dann hat Dierlamm fünf Minuten geschwiegen oder was???
12.12.2022 - 11:11
Dierlamm wirft der Staatsanwaltschaft vor, mögliche Veruntreuungen des Kronzeugen Bellenhaus nicht verfolgt zu haben.
12.12.2022 - 11:12
Dierlamm zufolge gab es Schattengesellschaften, über die Bellenhaus und Co Wirecard-Mittel veruntreut haben.
12.12.2022 - 11:13
Dierlamm sagt: Es liegt nahe, dass über diese Schattengesellschaften Zahlungen auch an andere Bandenmitglieder abgewickelt wurden. Dies sei von der Staatsanwaltschaft aber nicht weiter ermittelt worden.
12.12.2022 - 11:16
Dierlamm: Aufklärung - Fehlanzeige.
12.12.2022 - 11:19
Dierlamm erläutert nun, in welcher Höhe Mittel über welche Gesellschaften abflossen und wohin.

"viele Firmen, viele Namen"

12.12.2022 - 11:21
Dierlamm wirft der Staatsanwaltschaft nochmals vor, hierzu nicht weiter ermittelt zu haben.
12.12.2022 - 11:29
Dierlamm: Die Staatsanwaltschaft hat den Beschluss gefasst, die Konten zu ignorieren.

Was hat Melanie Hügelfräulein in den 8 Minten gemacht? Ihre Fingernägel lackiert? Oder nachgeschaut, wie oft ihr Buch verkauft wurde?

12.12.2022 - 11:30
Dierlamm wirft der Staatsanwaltschaft auch vor, sie sei dabei geblieben, dass es Wirecards Drittpartnergeschäft nicht gegeben habe, obwohl hohe Summen über inländische Konten der Drittpartner geflossen seien.
12.12.2022 - 11:33
Zum besseren Verständnis:
Wirecard hatte "eigene" Kunden, also Online-Shops zum Beispiel, die über Wirecard Zahlungen abwickelten. Wirecard hatte angeblich aber auch ein Drittpartnergeschäft. Die Geschichte dahinter geht so: Angeblich hat Wirecard unseriöse Kunden, die sie nicht in den eigenen Büchern haben wollten, an Drittpartner vermittelt, die die Zahlungen dann für diese Kunden durchführten. Im Gegenzug soll Wirecard einen Teil der Erträge abbekommen haben, die die Drittpartner mit den Wirecard-Kunden erzielten.
12.12.2022 - 11:35
Wirecards Anteil an den Erträgen der Drittpartner: In Summe rund zwei Milliarden Euro. Diese zwei Milliarden Euro wurden angeblich auf Treuhandkonten gebunkert. Die Treuhandkonten waren aber leer.
12.12.2022 - 11:36
Brauns Anwalt Dierlamm ficht nicht an, dass die Treuhandkonten leer waren. Er meint aber, dass das Drittpartner-Geschäft sehr wohl existierte. Die Erträge daraus sollen aber veruntreut worden sein - unter anderem von Wirecards früherem Geschäftsführer in Dubai: Oliver Bellenhaus.
12.12.2022 - 11:45
Vier Wochen vor Anklageerhebung habe die Verteidigung dann Informationen über weitere Ermittlungen der Staatsanwaltschaft erhalten, sagt Dierlamm. "Die Verteidigung wird jetzt mit Akten und Daten geflutet von mehreren 10 000 Blatt."
12.12.2022 - 11:51
Dierlamm wirft der Staatsanwaltschaft auch vor, die Mails der Wirecard-Mitarbeiter nicht sauber ausgewertet zu haben.
12.12.2022 - 11:53
Laut Dierlamm wurde kein einziger Mitarbeiter aus Asien, der an Jan Marsalek berichtete, von der Staatsanwaltschaft vernommen. Wirecards frühere Asien-Chefin habe eine Aussage angeboten, sei aber nicht vernommen worden.
12.12.2022 - 11:54
Dierlamm spricht von "schwersten Ermittlungsfehlern und Aufklärungsdefiziten". Deshalb stünde man jetzt vor einem Scherbenhaufen.
12.12.2022 - 12:06
Dierlamm sagt, es gebe Statements von Wirecards Ex-Asienchefin und auch ihrem Ehemann, der Chef des Unternehmens Ocap war. Wirecard hatte Kredite über rund 200 Millionen Euro an Ocap ausgereicht. Die Aussagen seien jedoch nicht in der Akte.
12.12.2022 - 12:09
Zusammengefasst sagt Dierlamm, dass die Staatsanwaltschaft viele wichtige Ermittlungen noch gar nicht durchgeführt habe und die Verteidiger viele Informationen erst kurz vor Prozessbeginn erhalten hätten. Deshalb möchte er, dass die Verhandlung erstmal ausgesetzt wird, weil sonst eine vollständige Aufklärung nicht möglich sei.
12.12.2022 - 12:14
Dierlamm trägt nun im Detail vor, welche Unterlagen die Verteidigung erst wenige Tage vor Prozessbeginn von der Staatsanwaltschaft erhalten hat.
12.12.2022 - 12:23
Dierlamm fasst jetzt noch mal seine Argumente zusammen, die seines Erachtens für eine Unterbrechung der Hauptverhandlung sprechen.

Merkt ihr was???
Ich habe vor längerer Zeit anhand von Mitschriften aus stadelheim einige Aussagen von bellenhaus zusammengefasst, Quelle ist - soweit ich mich erinnere - ein im Gericht verlesener Antrag.

Ich möchte mich als Ausgleich zu dieser von mir als nicht objektiv empfundenen Darstellung bewusst auf einen anderen Aspekt des heutigen Tages konzentrieren: Die Auseinandersetzung der Verteidigung mit dem Kronzeugen Oliver Bellenhaus. Über Bellenhaus wurde schon viel geschrieben, leider weniger über seine tatsächliche Rolle im Prozess. Diese Lücke zu schließen war Absicht meines Exkurses zur Kronzeugenregelung in meinem noch nicht erschienenen Buch zum Wirecardprozess. Das Kapitel passt heute ganz gut.

Mir wurde von folgenden Inhalten des heutigen Tages berichtet. Leider konnte ich nicht selbst ins Gericht kommen, daher sind die Zitate ohne Gewähr. Gegebenenfalls können andere Anwesende die Zitate bestätigen oder korrigieren.

1. Text von Oliver Bellenhaus vom 29.06.2020

o Die Verlesung eines Dokumentes „Einlassung zu Wirecard-Themenkomplexen“ (oder so ähnlich) von Oliver Bellenhaus vom 29.06.2020 wurde beantragt. Dieser Antrag ist absolut zu befürworten, da die Glaubwürdigkeit des Kronzeugen dringend auch objektiv bewertet werden muss und Oliver Bellenhaus ja zu den Fragen schweigt. Es ist logisch und absolut notwendig, die Geheimniskrämerei gegenüber der Öffentlichkeit zu beenden.

o Oliver Bellenhaus erklärte, er habe „viel Herzblut in die Wirecard investiert“. Diese Aussage halte ich für absolut nachvollziehbar und glaubhaft.

o Bellenhaus erklärte, dass High Risk Kunden nicht nur über die eigene Lizenz abgewickelt wurden, sondern auch über andere. Interessant daran: So wie es zitiert wurde, bezieht sich das nach meinem Verständnis nicht ausschließlich auf Länder, in denen die Wirecard keine Lizenz hatte. Das ist eine sehr wichtige Aussage.

o Eine Tochterfirma der Wirecard, die Wirecard UK & Ireland, habe die Absicht gehabt, Händler abzuwickeln unter Umgehung der Compliance bei Wirecard. Diese Aussage steht möglicherweise im Widerspruch zur heutigen Erklärung der Staatsanwaltschaft, wie sie in der SZ zitiert wurde:

„Fast genüsslich nimmt der Staatsanwalt nun Details aus diesen Anträgen auseinander: Eine Firma etwa, die Braun und sein Team als am Konzern vorbei geschleusten Kunden identifiziert haben wollen, sei in Wahrheit längst von der hauseigenen Wirecard Bank abgelehnt gewesen“

Vielleicht habe ich da aber etwas falsch verstanden – denn dieser Widerspruch hätte ja auch den anwesenden Journalisten Radomsky und Bauer auffallen müssen.

o Al Alam habe sowohl an der Wirecard vorbei Händler abgewickelt als auch verbliebene Kunden aus dem High Risk Geschäft der Wirecard.

o Aufgeblähte (sic!) Umsätze bei Al Alam (sic!) hätte er 2018 (sic!) erkennen müssen, Marsalek habe aber gesagt „alles ok“

o Anscheinend hat Bellenhaus weder zu seiner Stiftung in Liechtenstein mit 6 Mio. € Kapital, noch zu Zahlungsflüssen in Milliardenhöhe auf Drittpartnerkonten. noch zu Veruntreuungen zum Nachteil der Wirecard AG Aussagen gemacht.

2. Vernehmung am 06.07.2020 durch Bäumler-Hösl u.a.

o 2013 habe es „ausgelagertes Geschäft“ (?) über Al Alam gegeben, ab 2015 sei bei den Konten der Al Alam „nichts mehr rein und nichts mehr raus gegangen“

o 2016 habe er Daten ins System eingespielt, er könne nicht sagen, ob es reales Geschäft war oder nicht

o Braun, von Erffa, Steidl und von Knoop hätten aus seiner Kenntnis heraus nichts über die genauen Abläufe gewusst. Marsalek habe ihm gesagt (wann?) er solle Daten löschen, dies habe er aber nicht gemacht. Die Daten, die er der Staatsanwaltschaft überlassen hat, seien vollständig seit 2016.

3. Vernehmung am 15.07.2020 durch Bäumler-Hösl u.a.

o Es sei in einem Vorgespräch darum gegangen, dass Bellenhaus Vorteile in Aussicht gestellt wurden in Anlehnung an den Fall Siemens. Das war bereits Thema (aber vielleicht wissen das nicht alle Beobachter?)

o Erneut erklärte Bellenhaus, er habe die Mails komplett übergeben. Er sprach nicht über Datenlöschungen.

o Er erwähnt eine Sparbuchtheorie, die ich hier noch nicht ganz verstanden habe. In guten Quartalen habe man weniger „reingepackt“ und in schlechteren Quartalen mehr. Wenn es ein „Delta“ gab – also ein bestimmter Betrag zur Erreichung der Ziele fehlte – wurde dieser mit TPA aufgefüllt.

o Bellenhaus habe in dieser Vernehmung auch eine „handelnde Person“ erwähnt, die hinter Marsalek stand und alles organisiert und strukturiert hat. Diese Person habe er nicht gekannt.

o Er sei für die taten wichtig gewesen, da er die Daten geliefert habe, damit das Geschäft gerechtfertigt werden konnte. Spätestens 2017 sei ihm klar gewesen, dass das Geschäft keinen Bestand habe (im Widerspruch zu oben?)

o Wenn das richtig verstanden wurde, habe es das Gerücht gegeben, Jan Marsalek sei mit seiner Assistentin liiert. Das ist nicht so wichtig, aber Bellenhaus sagte dazu, das seien alles Gerüchte gewesen, „Andrea-Görres-Geschichten“. Man fühlt sich zurückversetzt in die Zeit in Hallbergmoos. EBS-Klatsch at its best. Fehlt nur noch der Joint.

o Interessant seine Analyse von Markus Braun. Der habe nicht Kredite ergaunern wollen, wie man auch am Aktienkauf erkenne, sondern er wollte Wirecard zu einer Erfolgsgeschichte machen wie alle. Naja, man muss dazu wissen, dass Bellenhaus nie so der große Experte war für Markus Braun.

o Interessant: Wieder kein Wort zu seiner Stiftung oder Geldflüssen. Er wurde auch nicht danach gefragt, obwohl es ein FIU-Schreiben dazu gegeben haben soll. Das war anscheinend am 15.7.20 schon bekannt. Seltsam.

4. Vernehmung am 23.07.20 durch OStA Lämmers

o Die Zahlen hat Bellenhaus zusammen mit Marsalek und von Erffa besprochen und abgestimmt, nicht mit Braun. Das sei nicht dessen gebiet gewesen. Braun habe nur verkündet, welche Zahlen erreicht werden müssen. Die Idee, das Delta mit falschen TPA-Zahlen aufzufüllen, sei von Ley gekommen, aber schon früher erfunden worden. Meint er vor Ley? Am Ende von Alex und Paul? Wahrscheinlich aber meint er vor 2013.

o Das habe ich nicht ganz verstanden: Ab Zatarra habe man über irgendetwas gesprochen, mit Ley. Das Wachstum der Wirecard sei da schon nur aus TPA gekommen.

o Markus Braun sei „der Anführer“ gewesen.

o Dass KPMG eine forensische Untersuchung werde, sei schon bei der Beauftragung klar gewesen.

o Das nächste ist mir auch nicht so klar: Terminierte Händler seien irgendwie in TPA verschoben worden und haben dort unter echten Kundennamen falsche Umsätze gemacht. Leider konnte mir meine Quelle das auch nicht erklären.

o Es gab wohl Probleme mit Andy Khawaja, deshalb sei der Geldwäschebeauftragte Markus K. nach Frankreich geflogen. Dann war alles gut. Interessant daran: Die StA hatte also schon am 15.07.2020 positiv Kenntnis von Geschäften mit Andy Khawaja, gegen den es in den USA Ermittlungen gab. Im Juli 2023 wurde Khawaja verurteilt, unter anderem im Zusammenhang mit illegalen Parteispenden aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Seine deutsche Firma wurde bereits im Mai 2017 gelöscht. Sie saß in München und war Partner der Gautinger Sofort AG und des Münchner EBS-Ablegers „Pay.on“, der ja auch an anderer Stelle auftaucht. Die FT hatte bereits 2019 von einem Urteil gegen „Allied Wallet“ berichtet. Erstaunlich, dass man solche Zusammenhänge erst im September 2023 durch die Verteidigung von Markus Braun erfährt.

5. Vernehmung am 10.08.2020 u.a. durch (O)StA Bühring

o Bellenhaus erinnert sich plötzlich sehr konkret an die „Sparbuchidee“: Früher habe man Hochrisikokunden über TPA verarbeitet und die Erträge „bei Bedarf“ in die Bilanzen eingeführt. Das erinnert an die von Jörn Leogrande skizzierten Deals mit Alexander Herbst.

o Man habe also Geschäfte „zurückgehalten“ für spätere Quartale. Das funktionierte 2013 noch ganz gut, aber dann sei es gekippt. Ungefähr 2015 war es eher eine Art Dispokredit und ab 2016 habe man dann Zahlen gefälscht (die wievielte Version ist das jetzt eigentlich? Und interessant, dass wieder das Jahr 2016 erwähnt wird…)

o Senjo sei zum Zahlungstopf geworden – alle Gelder gingen irgendwie an Senjo, z.B. die Zahlung an „Pajro“ (gemeint ist wahrscheinlich PayRu). Auch Zahlungen an OCAP seien seiner Meinung nach bei Senjo gelandet.

o Die Liquidation der Al Alam sei schon im Mai 2019 eingeleitet worden, sagt Bellenhaus. (Anscheinend haben das irgendwie alle gewusst – nur nicht Markus Braun. Interessant.)

o Bellenhaus hat immer noch nicht seine Stiftung in Liechtenstein offengelegt und wurde immer noch nicht dazu befragt. Dierlamm will neben den bei den Verhören anwesenden Polizisten auch die Staatsanwälte befragen: Bäumler-Hösl, Lämmers – und Bühring. Das wäre ein Spaß, wenn Dierlamm den Zeugen Bühring befragt. Das wird dann wohl eine Nachtsitzung á la Fabio de Masi.

6. Vernehmung am 06.10.2020 durch OStA Lämmers

o Endlich! Endlich! Die Staatsanwaltschaft befragt Bellenhaus zur Stiftung in Liechtenstein. Fast drei Monate nach dem FAX der FIU. Wie kam es dazu? Nun ja. Durch eine Eingabe der Verteidigung von Braun wurde aktenkundig, dass Kirchenmaus Oliver fette 6 Millionen in Liechtenstein liegen hatte. Preisfrage am Rande: Wie macht man eigentlich aus Geschäft, das es nicht gibt, 6 Millionen in Liechtenstein? Wo kamen die denn her? Das war laut Bellenhaus ein Bonus von der Wirecard. Aber das Geld kam doch aus Provisionszahlungen? Ein Phänomen.

o Bellenhaus zog da irgendwie einen Joker namens „Queen for the day“ oder so. Ich glaube, damit ist „Queen oft he day“ gemeint, aus dem amerikanischen Rechtssystem. Sehr spannend:

„Im amerikanischen Rechtssystem bezieht sich „Queen for a Day“ auf schriftliche Dokumente, die darauf abzielen, eine potenziell für beide Seiten vorteilhafte Vereinbarung mit der Bundesregierung und einer interessierten Person im Hinblick auf eine strafrechtliche Untersuchung zu schaffen. Das Konzept einer „Königin für einen Tag“, besser bekannt als Angebotsvereinbarungen, ermöglicht es der beschuldigten Person, den Behörden wichtige Wissenspunkte über von dieser Person und/oder anderen begangene Verbrechen mitzuteilen, mit der impliziten Zusicherung, dass dieses Wissen nicht verwendet wird gegen sie in späteren Verfahren.
Genauer gesagt erleichtert es eine symbiotische Beziehung, indem es den Staatsanwälten eine Stichprobe des Wissens des Einzelnen gibt, was wiederum dem Angeklagten die Möglichkeit gibt, mit ihm über etwas wie eine geringere Strafe oder Immunität im Hinblick auf die gesamte Untersuchung zu verhandeln.“

Holla! Um die 6 Millionen-Sache aus der Welt zu schaffen, die die StA monatelang gar nicht ausgepackt hatte und die nur durch die Verteidigung aktenkundig wurde? Also wenn der Födisch sich nicht ganz arg angreifbar machen will, muss er ja fast OStA Lämmers vorladen. Dann hat die Süddeutsche aber mal Grund, von „high noon“ zu schreiben. Ich bin aber nicht sicher, ob ich das alles richtig verstehe. Radomsky und Bauer, die Experten von der Süddeutschen, die werden es mir kleinem Webidioten schon erklären können…

7. Die Ich-Erzählung des Herrn Kronzeugen vom 15.10.2020

o Bellenhaus erklärt nun, dass er bis 2018 bei der Sache mitgemacht hat, mitgewirkt habe, in der Hoffnung, dass es nicht so schlimm werde und sich alles regeln lasse. Der Überblick habe ihm dabei gefehlt.

o 2015 sei ihm die Tragweite seiner Handlungen nicht klar gewesen. Den anderen direkt oder indirekt Beteiligten irgendwie auch nicht.

o Jetzt meint er, er wisse eigentlich gar nicht so genau, ab wann es kein Geschäft mehr gegeben hat. Irgendwie sei Geld mit roundtripping dazu gegeben worden, wieviel Geschäft real war, könne er nicht sagen. Nun hat die Staatsanwaltschaft aber wirklich viele verschiedene Darstellungen. Wie hat man eigentlich entschieden, welche davon nun in die Anklageschrift kommt? Pendeln? Ene-mene-miste? Fli-Fla-Flu? Es wäre sicher interessant, die beteiligten Strafverfolger dazu zu befragen und man kann nur hoffen, dass der Herr Födisch da seinem eigenen Kopf folgt. Und nur seinem eigenen Kopf.

8. Rechtsanwaltsschreiben vom 26.11.2020

o „Queen of the day“ irgendwie vom Tisch

o 2010 habe Marsalek gesagt, Bellenhaus solle Offshorefirmen gründen mit Konten außerhalb der Wirecard. Bellenhaus denkt heute, dass damit Wirtschaftsprüfern erschwert werden sollte, die Firmen genauer anzuschauen. Es hatte wohl etwas mit dem Parken von Liquidität zu tun.

o Bellenhaus hat damals über „Sovereign Trust“ drei Firmen in Hong Kong gegründet, u.a. die Firstline Consultants, das mit den bankkonten hat aber irgendwie nicht geklappt. Irgendwie seien aber Forderungen der Wirecard da verbucht worden. 2013 habe Bellenhaus die Firmen dann verkauft. Er hat nicht angegeben, an wen.

o 2011 wurde dann eine Firma mit Bankkonto gegründet, die Marsalek als „Sparbuch“ bezeichnet hat. Eingehende Gelder wurden festverzinst angelegt. Dann hat man, als die Al Alam in Dubai gegründet wurde, auch eine Al Alam auf den BVI gegründet. Von dort sollten gelder kommen und die Wirtschaftsprüfer sollten denken, das Geld kommt aus Dubai.

o 2016/2017 habe Bellenhaus zu Marsalek gesagt, dass er mehr Geld wolle, weil er so wichtig ist. Man hat dann überlegt, was man machen kann. Irgendwie kam jedenfalls das Geld nach Liechtenstein. Bellenhaus sage heute, er habe sich kaufen lassen und saß im goldenen Käfig. Er habe funktionieren müssen.

9. Vernehmung am 21.01.2021 durch OStA Lämmers

o Jetzt erzählte Bellenhaus, Marsalek sei 2008 oder 2009 mit der Idee angekommen, Gesellschaften zu finden, um Gelder zu parken. Marsalek habe ihm das damals nicht erklärt. Bellenhaus sei dann UBO der Firstline gewesen, aber die hatte kein Konto und kein Geschäft. Er habe die Firma dann an irgendeinen Kunden verkauft oder so.

o Er wurde nicht gefragt nach einem Konto, dass die Firstline bei der Wirecard hatte

o Er hat nicht über Zahlungsflüsse und vor allem Geldabflüsse an die Pittodrie gesprochen und es so dargestellt, als wäre es eine nie aktive Firma gewesen, die er halt irgendwann verkauft habe.

10. Vernehmung am 08.02.2021 durch OstA Lämmers und später

o Neue Variante im TPA-Bingo: Es gab TPA, Card Systems hatte ja schon Geschäft. Wirecard Gibraltar habe immer schon High Risk gemacht.

o StA hält ihm Kontoauszüge vor, thematisiert aber nicht Einzahlungen in dreistelliger Millionenhöhe

o Er wisse nicht, wohin der Kunde Allied Wallet gegangen ist

o Zu seinem Handy sagte Bellenhaus, er habe es beim Frühstück vergessen. Denkt er, denn danach kann er sich nicht an das Handy erinnern. Bei der StA angekommen hatte er es jedenfalls nicht mehr. Er wisse nicht, ob seine Frau das Handy mitgenommen habe, weil er darüber nicht mit ihr gesprochen hat. Das sei auch nicht schlimm, weil das Handy synchronisiert war und für ihn die Chats wichtig waren.

o Seinen Telegram-Account habe er gleich gelöscht, zwei Tage nach dem letzten oder einem der letzten Gespräche Jan Marsalek irgendwann im Juni.

o Mit Brigitte Häuser-Axtner hat er nie darüber gesprochen, dass TPA fake sei. Die war bei dem Thema verschlossen.

11. Schreiben vom 3.2.22, Vernehmung am 7.2.22 (Lämmers)

o Henry O’Sullivan sei zentral für TPA. Es gab eine gewisse Konkurrenz zwischen Bauer (Payeasy), O’Sullivan (Senjo) und Bellenhaus selbst (Al Alam), wer besonders nahe dran ist an Braun und Marsalek.

o Es gab intime Freunde und Vertraute von Marsalek. Bellenhaus war Vertrauter, O’Sullivan intimer Freund. O’Sullivan war vollständig in TPA „und darüber hinaus“ eingebunden gewesen

o Fragen zu CQR, UAB Alternative Payments, Bellenhaus hat „CQR gegründet für Marsalek, ohne nach dem Grund zu fragen“, Marsalek habe darüber womöglich „irgendwelche Transaktionen“ laufen lassen, an Frau Klindokajew habe er keine genaue Erinnerung, DR Technologies sei ein alter Kunde der Wirecard, irgendwas mit Gambling, ihm fiel wieder ein, dass Klindokajew UBO der Firstline war, er gab Erklärungen zu vorgelegten Zahlungen ab, schwieg zu anderen, zu Zahlungen von 340 Mio an Pittodrie sagte er nichts, entsprechende Kontoauszüge wurden nicht vorgelegt, er erzählte irgendwelche Dinge zu Wolfgang Kring und der UAB Alternative payments, sagte, man habe einen papertrail für die Wirtschaftsprüfer schaffen wollen, warum er dann eine Lizenz in Litauen benötigte, erklärte er nicht und die StA fragte nicht weiter nach.

12. Zusammenfassung und Begründung der Anträge

o Bellenhaus unglaubwürdig, Angaben unglaubhaft, widersprüchlich, lückenhaft, teils frei erfunden.

o Große Widersprüche zwischen Aussagen während Ermittlungen und Aussagen vor Gericht.

o In Hauptverhandlung sagte Bellenhaus, Drittpartnergeschäft habe nie existiert. Im Ermittlungsverfahren sagte er alles mögliche, von „durchgängg existiert“ oder 2015/2016 oder später oder er könne nicht genau sagen, was real war

o Verteidigung wird weitere Aussagen analysieren, sobald sie in Hauptverhandlung Thema werden

13. Weitere Vorwürfe gegenüber Oliver Bellenhaus

o Nach 18.6.20 wurden Beweismittel vernichtet: E-Mails, Datenbanken, Handykorrespondenz – teils unwiderruflich vernichtet oder versteckt, mutmaßlich schon länger geplant

o Grund: Ermittler sollten Ausmaß der Tatbeteiligung nicht erkennen und auch nicht das Ausmaß der Veruntreuung

o Bellenhaus schaffte seit Dezember 2019 Vermögenswerte beiseite

o Am 24.06.2020 löschte Bellenhaus Daten des Amazon-AWS-Account einer Tochterfirma von Wirecard, inkl. der kompletten Webseite der Cardsystems und Backups

o Am 18.6.20 änderte Bellenhaus Zugangsdaten zu Amazonaccount, der mit seiner Firmenadresse verknüpft war, sodass seitens Wirecard nicht mehr darauf zugegriffen werden konnte.

o Er verschwieg diesen Account bei seiner Vernehmung und erwähnte nur den Account, auf den die Ermittler schon Zugriff hatten

o Um seine Kooperationsbereitschaft zu belegen, gab Bellenhaus an, er habe sein komplettes Mailpostfach nicht – wie Marsalek es ihm befohlen hatte – gelöscht, sondern präsentierte eine SD-Karte. Auf dieser Karte waren aber 14.000 Dateien gelöscht. Sie konnten wiederhergestellt werden.

o Trotzdem fehlen noch Mails, oft fehlen Mails über mehrere Wochen, oft fehlen gezielt Kommunikationen. Aus den Tagen vor dem Zusammenbruch wurden kaum Mails gefunden, hauptsächlich Werbung.

o Kurz bevor er seine erste Stellungnahme an die StA schickte, vernichtete Bellenhaus eine Datenbank in Wien, auf die er als einziger Zugang hatte. Er löschte die Daten und überschrieb sie, anschließend verschlüsselte er zusätzlich die Rechner.

o Vor seiner ersten Vernehmung schaffte Bellenhaus sein Handy beiseite. Allerdings erstellte er vorher Screenshots und schickte sie an seinen Verteidiger. Womöglich wollte er damit später andere belasten.

o Wenn er sein Handy abgeben wollte, warum dann die Screenshots für seinen Anwalt? Die Chatnachrichten hätte die StA doch dann sowieso bekommen?

o Am 6.7.20 übergab er Datenträger und Unterlagen. Er übergab nicht sein Handy und gab nicht an, es verloren zu haben. Er wurde nicht nach seinem Handy gefragt. Später sagte er aus, die StA habe ihn erst nach sechs Monaten nach seinem Handy gefragt, weil er Signal-Chats zwischen sich und Braun vorgelegt habe.

o Vor seiner Inhaftierung versteckte Bellenhaus drei Festplatten von Seagate mit je 500GB in einer Abstellkammer, in der sie am 16.11.2021 (!) sichergestellt wurden. Sie waren verschlüsselt und konnten nicht lesbar gemacht werden. Bellenhaus sagte, sie gehören seinem Vater. Daneben lag aber ein Brief an eine Elekrofirma, adressiert an Wirecard. Dort hat Bellenhaus wiederholt Equipment gekauft – unter anderem Seagate-Festplatten.

o Ab Ende 2019 begann Bellenhaus, Vermögen beiseite zu schaffen. Er übertrug ein Depot auf seine Frau. Er überwies hohe Summen an seine Frau, die diese an Clearwater in Dubai weiterleitete. 2020 übertrug die Frau von Bellenhaus ihr Depot zur Clearwater.

o Sie gab an, Clearwater sei ihre Firma, gegründet von Tamimi in Dubai. Später räumte Bellenhaus ein, der UBO zu sein. Auf den Konten lag 1 Mio €
Bellenhaus hat dann durchgesetzt, dass er nicht nur keine Fragen der anderen Angeklagten oder ihrer Anwälte beantworten wolle, sondern auch keine Fragen des Vorsitzenden Richters, "falls der sich Fragen zu eigen mache"

Obwohl nach meinen Informationen diese Fragen komplett vorgelesen wurden, hat kein einziger Pfützentaucher davon berichtet. Blahdummsky hat dann aber im September 2023 (!) folgendes geschrieben:

"Wirecard-Prozess
Der Gerichtssaal, ein "Ort der Desinformation"
26. Oktober 2023, 16:11 Uhr
Tagelang redet der Kronzeuge im Wirecard-Prozess - und beklagt die Angriffe gegen ihn. Mit seiner Aussage will er das Gericht von seiner Glaubwürdigkeit
überzeugen."

Das ist eine absolute Verdrehung der Tatsachen...

Dass der Blahdummsky genau weiß, was gespielt wird (sonst wäre er ja dumm und dann würde ich ihn nicht Blahdummsky nennen, denn sein dummes Blah-Blah macht er ja nicht, weil er dumm ist... sonst würde ich ihm das ja nicht vorwerfen...)

Lest mal aufmerksam:

An einiges erinnert sich Oliver Bellenhaus noch sehr genau: die regelmäßigen Besuche beim Formel-
1-Rennen in Montreal zum Beispiel, oder beim 24-Stunden-Rennen in Dubai. Und natürlich an das
Essen mit den Bushs: George senior und George junior, den beiden ehemaligen US-Präsidenten.
Einer seiner Geschäftspartner hatte den Wirecard-Manager mitgenommen, einer der großen aus
dem Online-Porno-Geschäft. "So was vergisst man nicht", sagt Bellenhaus und grinst. Anderes dage-
gen schon. Zum Beispiel wem er einige von ihm gegründete Briefkastenfirmen übergab, die eine
Rolle spielen könnten bei der Aufklärung des gesamten Wirecard-Skandals.

Da ist schon eine ironisch verpackte Kritik drin... Und übrigens eine interessante Aussage: Ein Großer aus dem Online-Porno-Geschäft hat ihn also mit den Bushs bekannt gemacht?

Ray Akhavan? Den kann man ja nicht mehr fragen, der ist tot.

"Braun und Bellenhaus ringen nun zunehmend verbissen um die Deutungshoheit in diesem gigantischen, vertrackten Skandal"

Naja. Bellenhaus schweigt, Braun schleppt Beweis um Beweis an... manchmal grinst bellenhaus, manchmal lacht Bühring höhnisch auf...

"Einen Teil der Fragen aus diesen Anträgen will das Gericht nun in einer neuen Runde von Bellenhaus
beantworten lassen. Keine einfache Aufgabe, wie Markus Födisch, der Vorsitzende Richter, am Don-
nerstag seufzt: "Ich habe gestern 50 Seiten gelesen und mich jede Zeile gefragt: Was wollen
die denn?""

Dieser kleine Absatz verdeutlich so viel... "Nun" werden die Fragen beantwortet, die im März gestellt wurden? Ich verrate mal, dass es ab da noch Monate gedauert hat... Und der zur Objektivität verpflichtete Richter sagte "Was wollen die denn?"

Und Blahdummsky, der diese Fragen kennt, findet das völlig normal? naja, dann ist er ja vielleicht doch dumm, der Radomsky...
#wirecard #wirecardsaga

Alle Journalisten kannten diese Fragen, in der dpa-Meldung wird ganz deutlich, dass man sie gehört hat. 2h lang.

lto.de/recht/kanzleie…

"Im Wirecard-Prozess vor der vierten Strafkammer des Landgerichts München I will die Verteidigung von Markus Braun die Glaubwürdigkeit des Kronzeugen erschüttern. Brauns Verteidiger Alfred Dierlamm legte am Mittwoch einen 50-seitigen Fragenkatalog an den mitangeklagten ehemaligen Manager Oliver Bellenhaus vor, der seinerseits Braun schwer beschuldigt. Dierlamms finale Frage nach zweistündigem Vortrag: "Haben Sie irgendeinen Sachbeleg dafür, dass Herr Dr. Braun von Manipulationen im Zusammenhang mit dem Wirecard Drittpartnergeschäft Kenntnis hatte?"

Ob Bellenhaus die Fragen beantwortet, ist offen. Der frühere Geschäftsführer der Wirecard-Tochter Cardsystems Middle East in Dubai behält sich Schweigen vor. Der Kronzeuge hat die Vorwürfe der Anklage bestätigt, der zufolge eine Betrügerbande mit Brauns Beteiligung Milliardenumsätze mit sogenannten Drittpartnerfirmen erfand. Drittpartner waren demnach Firmen, die im Wirecard-Auftrag nicht existente Kreditkartenzahlungen abwickelten.

Schriftliche Belege, dass Braun Chef einer kriminellen Bande war, fehlen bislang. Der frühere Vorstandschef sieht sich selbst als Opfer und hat eine Beteiligung an kriminellen Machenschaften bestritten. Viele von Dierlamms Fragen zielen auf den Gegenvorwurf, wonach die Drittpartnergeschäfte nicht erfunden waren und Bellenhaus von echten Kunden stammende Millionenumsätze veruntreut haben soll."

Die Fragen werden aber auch hier nicht genannt. Sie sind bis heute nicht genannt worden...
#wirecard #wirecardsaga #bellenhaus

Ich habe das Universum so lange angebettelt, bis es mir eine fast perfekte Mitschrift dieser Fragen geliefert hat. Dann habe ich ChatGPT gefragt, ob es diese Fragen mal lesen kann und mir sagen, worum es da geht.

Also hier kommen Fragen, von denen der Vorsitzende Richter Födisch meinte, er verstünde ihren Sinn nicht. Vielleicht sollte er es mit künstlicher Intelligenz versuchen, wenn die eigene nicht reicht?

Einleitung:

Der Fragenkatalog umfasst 273 Fragen, die sich auf die Ereignisse rund um den Fall Wirecard beziehen. Die Fragen beleuchten detailliert die Hintergründe von unternehmerischen Entscheidungen, finanziellen Transaktionen, Compliance-Themen und persönlichen Aussagen der Beschuldigten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Untersuchung von Vorgängen, die potenzielle Manipulationen und kriminelle Handlungen umfassen. Der Katalog deckt die Verflechtungen verschiedener Unternehmen, Personen und Institutionen auf und hinterfragt deren Rollen und Verantwortlichkeiten.
1. Schriftliche Stellungnahmen und Aussagen

Ein zentraler Fokus des Katalogs liegt auf den schriftlichen Stellungnahmen, insbesondere der vom 29.06.2020. In den Fragen wird untersucht, inwieweit diese Stellungnahmen authentische Einblicke in die Geschehnisse bieten und ob es Abweichungen zu anderen Aussagen gibt. Dabei werden folgende Themen beleuchtet:

Bestandsgeschäft und High-Risk-Kunden: Es wird nach der Definition und dem Zweck des „Bestandsgeschäfts“ gefragt sowie nach der Rolle der High-Risk-Kunden, die in einer „quasi öffentlichen Liste“ dokumentiert wurden.
Compliance-Anforderungen: Die Fragen untersuchen, warum die Wirecard eigene strenge Anforderungen hatte und wie Drittpartner wie Al Alam diesen entgangen sind.
Vergütung und Boni: Diskutiert wird die Transparenz der Gehaltsstruktur, Boni-Zahlungen und mögliche Diskrepanzen in den Angaben zu finanziellen Zuwendungen.

2. Unternehmensstrukturen und Drittpartnergeschäft

Ein erheblicher Teil der Fragen beschäftigt sich mit der Gründung und Steuerung verschiedener Gesellschaften, darunter CQR Services Limited, Firstline Consultants Limited, und Al Alam Solution Provider. Hier werden folgende Aspekte untersucht:

Gründung und UBO-Strukturen: Wer die Gesellschaften gegründet hat, welche Rolle Personen wie Panatda Klindokkaew spielten und ob diese nur als Strohleute fungierten.
Finanzströme: Die Herkunft, Verwendung und der Verbleib von Hunderten Millionen Euro, die über diese Gesellschaften flossen.
Interne Verflechtungen: Die Beziehung dieser Firmen zu Wirecard und anderen Drittpartnern wie PayEasy und Centurion.

3. Kommunikation und operative Abläufe

Die Fragen gehen detailliert auf interne und externe Kommunikation ein, darunter E-Mails, Telegram-Chats und Aussagen gegenüber Ermittlungsbehörden. Im Fokus stehen:

E-Mail-Trails: Ob und warum falsche oder irreführende Informationen in offiziellen Korrespondenzen weitergegeben wurden.
Interne Anweisungen: Welche Entscheidungen von Personen wie Jan Marsalek, Dr. Markus Braun und weiteren Schlüsselpersonen getroffen wurden.
Manipulation von Daten: Die Nutzung von Tools wie Tableau und Hadoop, um Transaktionsdaten zu fälschen und Compliance-Anforderungen vorzutäuschen.

4. Veruntreuung und Round-Tripping

Ein großer Abschnitt widmet sich dem „Round-Tripping“, bei dem Transaktionen zwischen verschiedenen Gesellschaften zirkulierten, um Umsätze und Liquidität vorzutäuschen. Hierzu werden spezifische Vorfälle und beteiligte Personen analysiert:

Zahlungen an Pittodrie Finance: Die Hintergründe und die Rolle dieser Gesellschaft im Zahlungsverkehr.
Fiktive Händler und Umsätze: Wie Transaktionen für nicht existente Händler erstellt wurden.
Veruntreuung von Geldern: Die Weiterleitung von Geldern an private oder unbekannte Empfänger.

5. Rolle von Führungspersonen

Der Fragenkatalog untersucht, welche Kenntnisse und Rollen die Führungspersonen innehatten, darunter:

Dr. Markus Braun: Ob und in welchem Umfang er über Manipulationen informiert war.
Jan Marsalek: Seine Kontrolle über Drittpartner und operative Entscheidungen.
Oliver Bellenhaus: Seine Verantwortung bei der Steuerung und Gründung von Drittpartnern.

6. Internationale Dimension und Netzwerk

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der internationalen Dimension des Wirecard-Skandals. Es werden die Verflechtungen mit:

Gesellschaften in Asien, Dubai und Hongkong untersucht, darunter die Rolle von Rechtsanwälten wie Al Tamimi.
Investitionen in Litauen und Singapur: Der Erwerb von Payment-Instituten und ihre Verbindungen zu Wirecard.
Verbindungen zu weiteren Personen: Die Rolle von Geschäftsleuten wie Henry O’Sullivan und Christopher Bauer.

7. Datenmanipulation und Beweise

Ein kritisches Thema ist die Vernichtung und Manipulation von Daten:

Gelöschte Server: Wer die Löschung der Daten veranlasst hat und warum.
Hadoop-Datenbank: Wie diese genutzt wurde, um Transaktionsvolumina zu manipulieren.
Nachweisbarkeit: Ob es möglich ist, Daten wiederherzustellen, um die Vorwürfe zu untermauern.

8. Persönliche und familiäre Verstrickungen

Schließlich wird die Rolle der Familie der Beschuldigten untersucht, insbesondere:

Stiftungen und Vermögensverwaltung: Die Verwendung von Geldern in Stiftungen wie der Levantine Foundation.
Beteiligung von Ehepartnern: Die Rolle der Ehefrau und anderer Familienmitglieder in finanziellen Transaktionen.

Schlussfolgerung

Der Fragenkatalog ist ein umfassendes Instrument, um alle Aspekte des Wirecard-Skandals aufzuklären. Die Fragen decken ein breites Spektrum von juristischen, finanziellen und organisatorischen Themen ab und beleuchten die persönliche Verantwortung der Beteiligten. Eine gründliche Beantwortung der Fragen ist essenziell, um Licht in den komplexen Fall zu bringen und Verantwortlichkeiten festzustellen.
Es liegt an Euch, ob Ihr die Ansicht des Vorsitzenden Richters zu diesen Fragen teilt oder ob Ihr an der Beantwortung der entscheidenden Fragen interessiert seid...

Ich war ja dann zeitweise in Stadelheim, als der Bello die Fragen "beantwortet" hat. WederStA noch der Vorsitzende Staatsanwalt, ääääh, Richter, hatten dazu Fragen.

Nun ist es ja so, dass ich in meinem Beruf unter anderem die schwierige Entscheidung zu treffen habe, ob ein Mensch, der bestimmte kognitive Leistungen nicht erbringt, dies augrund einer wie auch immer erklärbaren Lernbehinderung nicht schafft oder weil er eine kognitive Einschränkung hat.

Das ist ja nur im Alltagsverständnis dasselbe, für uns Fachleute nicht... Es hat auch etwas mit Prognosen zu tun: könnte dieser Mensch bei entsprechender Förderung diese kognitiven Leistungen erbringen oder wird er es auch nicht schaffen, wenn er perfekt gefördert wird?

Also ich habe mir jetzt den Herrn Födisch wirklich lange angeschaut... aber trotz aller meiner Fachlichkeit kann ich noch nicht beurteilen, woran es bei ihm scheitert...
Bellenhaus sagte so schöne Sätze wie "es gab kein TPA mehr, das veruntreut hätte werden können"
Von jetzt auf gleich?

Er habe Braun nie als bandenchef bezeichnet.

Als Braun wütend war wegen der Einragung der Liquidierung, habe er ihm erklärt, dass Tamimi die Veröffentlichung initiiert habe, dies sei also von Dritten initiiert, nicht von ihm. "Warum trage ich die Verantwortung? Warum hat Braun mich kontaktiert?"

Keine uninteressante Stelle, denn Tamimi tauchte ja häufiger auf. Als Marsalek ihn aufforderte, Firmen in Dubai zu gründen, habe er die Dienste von Tamimi genutzt. Es flossen wohl auch gelder der Wirecard an Tamimi.

Aber natürlich hat bellenhaus hier nicht die wahrheit gesagt, bzw. Braun stellt es anders dar, sodass mindestens Aussage gegen Aussage spricht.

Dies wird aber öffentlich nicht diskutiert, weil keiner davon berichtet...

Es existiert aber eine Stellungnahme dazu und diese ist mir namentlich bekannten Journalisten bekannt, die sie aber nirgends erwähnen.

Das war der Grund für mein Video damals...

Das Video ist vom 05.07.2024 und hat den Beweisantrag vom 01.07.2024 zum Thema, in dem es auch um die Befragung von heinen geht, die bereits im Frühjahr 2023 beantragt wurde. Jetzt kam er gestern, aber zumindest nach dem protokoll von @SkyMartiner wurden die entscheidenden Fragen gar nicht gestellt?

Hier ist noch einmal das Video

captiongenerator.com/v/2301915/besp…
Es geht unter anderem um eine protokolllücke bei der Befragung am 15.07.2020 und in diesem Zusammenhang um Bellos Bemerkung "sie haben vorhin den fall Siemens erwähnt"

Wann war dieses "vorhin"?

Eine Geschichte geht so:
Das Mikrofon war irgendwie kaputt, brüderle musste es richten. 20 Minuten lang???

auch dazu habe ich ein Video gemacht (wobei ich "Mikrofon" durch "Kamera" ersetzt habe)

captiongenerator.com/v/2301962/back…

Denn darum ging es am 15.07.2020 - um das Backen des narrativs...
Hier Kommentar aus einem Hintergrundgespräch

"Also, es geht darum, ob vor einer Befragung von diesem Bellenhaus am 15.07.2020 ein Gespräch stattgefunden hat, das eigentlich gar nicht im Protokoll steht. Bellenhaus sagt: „Nee, war nix Wichtiges, nur ein bisschen Geplauder, nix Substanzielles.“ Dabei soll diese Oberstaatsanwältin, Frau Bäumler-Hösl, sowas gesagt haben wie: „Nimm mich ernst, ich hab schon große Fälle wie Siemens gemacht.“ Das hat er dann wohl als belanglos abgetan.

Jetzt das Komische: Im Protokoll steht, die Vernehmung sollte um 08:54 Uhr losgehen, wurde aber auf 09:15 Uhr korrigiert. Angeblich hat er da mit seinem Anwalt kurz gesprochen. Aber ein Zeuge, der dabei war, sagt, alle saßen schon 15 Minuten am Tisch, während ein Mikrofon aufgebaut wurde. In dieser Zeit soll Frau Bäumler-Hösl dann über den Siemens-Fall gesprochen haben und wie ein Kronzeuge dort durch "Frühauspacken" alles zum Guten gewendet hat.

Das Ding ist, im Protokoll taucht das alles nicht auf – es wirkt, als hätte es das Gespräch nie gegeben. Aber da Bellenhaus später gesagt hat: „Ihr habt doch den Siemens-Fall erwähnt“, passt das nicht zur offiziellen Version. Die Verteidigung will jetzt klären, was wirklich los war, und fordert, dass die Staatsanwältin oder andere Beteiligte befragt werden. Kurz gesagt: Alles ein bisschen undurchsichtig, wer da wann was gesagt hat."
Diese Frage war die Frage 18 aus dem Fragenkatalog vom März 2023 und sie wurde jetzt im Januar 2025 - naja, wurde sie denn beantwortet?

Bellos sagte auf die Frage, was da los war:
"Nach 3 jahren fragen sie mich nach einem gesprächsinhalt und ich soll mich erinnern?"

Das war alles.
War denn der stA heinen da genauer? Immerhin sagte @SkyMartiner, der habe sich an alles minutiös erinnert?

Weißt Du noch, Martin, als die SOKO-Leute da waren? Die wurden doch auch schon dazu befragt? Hat der Brüderle nicht damals was anderes ausgesagt als der Bellenhaus?
Man muss sich das so vorstellen: Der Bellenhaus hatte, genau wie der von Erffa, sicher einen Plan, was er denn aussagen werde. Bellenhaus hat das wohl mit Marsalek abgesprochen. Ich habe keine Ahnung, wer was mit wem gesprochen hat.

Bellenhaus beginnt m 18.06.2020, Dinge "aufzuräumen", sperrt beispielsweise Wirecard von seinem Account aus. Die SA München macht erst am 01.07.2020 die große Hausdurchsuchung. Alle, die noch Zugriff hatten (also nicht Braun und nicht Marsalek) und alle, die vor Ort waren (auch KPMG?) konnten also noch Daten manipulieren, noch 12 tage lang...

Am 25.06.2020 kam vE zur Polzei, am 30.06. machte bello eine schriftliche Aussage. Dann fliegt er nach deutschland und verlässt deutschland wieder. festgehalten wurde er NICHT. Zu diesem zeitpunkt sagten die leute bei Wirecard "Bellenhaus und Marsalek waren das".

Bellenhaus darf also noch in der Weltgeschichte rumfliegen, noch einmal: Da war er noch kein kronzeuge!

Was zur Hölle war da los mit Bühring und Hildegard Bäumler-Hösl? haben die sich Opernsänger angehört und Kekse gegessen und darüber nachgedacht, wie es jetzt weitergehen soll??? 12 tage lang???
Wenn die StA wusste, wie man bei der Wirecard denkt, dann muss es ja Befragungen gegeben haben. Aber welche?

Angeblich habe man in diesen Tagen entdeckt, dass vE verschleiert habe, dass Gelder an Wirecard nicht vom Treuhandkonto kamen, sondern von Equinia. Das wäre ziemlich absurd, aber gut, lassen wir mal so stehen...

Warum hat aber die stA da nicht dasselbe gemacht wie ich? Nämlich sich einen Überblick verschafft, welche Firmen es bei Shanmugaratnam gibt? Diesen teil konnte ich erledigen - hätte ich die Daten der Wirecard gehabt, hätte ich ein Skript erstellt und jede der von mir als "verdächtig" gekennzeichnete Firma von Shanmugaratnam abgefragt. Oder alle. Wenn das Skript mal steht, ist der Aufwand ja nicht groß. ich habe mich ja nur deshalb auf einige Firmen beschränkt, weil ich keine Gegendaten hatte. ich musste also im Blindflug die Firmen sortieren, aber ganz schlecht war meine Trefferrate nicht...

Das war meine Liste:

CLEARIO HOLDINGS PTE. LTD.
Reimagining banking for small businesses. GET IN TOUCH. contact@clear-io.com. London | Berlin | Singapore 2017-2019 CLEARIO HOLDINGS PTE. LTD.
(Die Internetseite der CLEARIO wurde oder wird betrieben von Philipp Nowakowski, Zusammenhang mit Wirecard bekannt, z.B. auch via Getnow, siehe ynd.co/impressum/ )
INTERNATIONAL VENDING PTE. LTD.
internationalvending.sg/about.html

PADSHORE NETWORKS ASIA PTE. LTD.

NEECH SERVICES ASIA PTE. LTD. (Neech Services Asia Ltd)

ECOMATRADE PTE. LTD.

FENG NIAO TECHNOLOGIES PTE. LTD.

VIRTUAL TRADE CONSULTANCY GLOBAL PTE. LTD.

LUMINIS PTE. LTD.

TECHNO BROKERS PTE. LTD.

TARA PACIFIC NETWORK PTE. LTD.

SLC INTERGRATION SYSTEMS PTE. LTD.

VTRAN BUSINESS SOLUTIONS PTE. LTD.

LYNXMEGASOLUTIONS PTE. LTD.

CONDOR PAYMENT SOLUTIONS PTE. LTD.
condor.sg

[Condor Payment Solutions Pte Ltd
2 Havelock Road
04-08 Apollo Centre
Singapore
059763
• Tel +65 6533 7393
• Fax +65 6533 6831

Condor Payment Solutions (Mauritius) Limited
Suite 501
St James Court
St Denis Street
Port Louis
Mauritius
• Tel + 230 210 9961 [Rajiv Reemul, Trustlink]
• Fax + 230 210 6749

TRUSTLINK!! (WIRECARD gründete Firma bei Trustlink, auch a.a.O. tauchen TRUSTLINK-Firmen auf. Möglicherweise Teil des bevorzugten Firmengründernetzwerks)

XXX RUPRECHT SERVICES PTE. LTD. payru.com

XXX TACONA PTE. LTD. (Knöchelmann --> Ramu --> Indienverfahren)

SUNRISE MEDIA PTE. LTD.

XXX INTERNATIONAL TECHNO SOLUTIONS PTE. LTD. (CAD-Liste)

LANCORE INVESTMENTS PTE. LTD. [uralte Geschichte mit Beteiligung von ENTERPAYMENT --> wie auch bei SCHÜTT --> Freddy Kalder]

PEARTRACK ASIA PTE. LTD.

METRODOME INTERNATIONAL PTE. LTD.

WHITESTONE MANAGEMENT PTE. LTD.

STRATEGIC CORPORATE INVESTMENTS PTE. LTD.

SANTEGO CAPITAL PTE. LTD.

EMAC PAYMENT SOLUTIONS PTE. LTD.

NETCOM BUSINESS SOLUTIONS PTE. LTD.

AZURE ADVISORY SERVICES PTE. LTD.

CRYSTAL CLEAR INVESTMENTS PTE. LTD.

XXX AMARA GROUP PTE. LTD.

HUMANCAPITA PTE. LTD.

XXX KINGDOM CARD SERVICES PTE. LTD.

XXX SENJO GROUP PTE. LTD.
Henry O' Sullivan

XXX QTAIL PTE. LTD.

ONLINE BUSINESS SOLUTIONS PTE. LTD.

SAFE PROCESS PTE. LTD.

ALTAVISTA INVESTMENTS PTE. LTD.

STRAITSTECH PTE. LTD.

EQUINIA SERVICES PTE. LTD.

BRILLIANT SOFT TECH SOLUTIONS PTE. LTD.

XXX INVENTURES TECHNOLOGY ONLINE PTE. LTD. (CAD-Liste?)

OCAP MANAGEMENT PTE. LTD.

PAYGEA (SINGAPORE)
Man muss bedenken: Diese Liste erstellte ich ohne jede Akteneinsicht... und zwar erstmals am 22.06.2020!

Was machte Bühring da?

von Erffa war am Wochenende bei einer Firmung und als er am Montag ins Büro wollte, war er bereits ausgesperrt. Das bedeutet, dass kein Mitglied der Bande mehr Zugriff hatte. Nur Bellenhaus hat aus der Ferne noch den Zugang gesperrt.

Am 25.06.2020 erschien VE bei Bühring und HBH, zwei tage später wurde bei ihm durchsucht und er wurde festgenommen. Bellenhaus sagte also erstmals aus, als vE bereits inhaftiert war?

Warum wurde vE festgenommen, aber sonst keiner und dies nach meiner Kenntnis, noch ehe man überhaupt bei Wirecard durchsucht hat???

Nee, die HD muss am 30.06.2020 gewesen sein - am selben tag sprach Hubert Aiwanger noch davon, dass Wirecard wegen Corona in Schwierigkeiten sei.

Am 01.07.2020 erschien dann der artikel von Klausi Mausi, @JoergSchmitt und Nils Wischmeyer:

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Über fragwürdige Kredite und eine Briefkastenfirma im Indischen Ozean verschwand das Geld aus dem Unternehmen. Wo es landete, ist unklar.

Von Klaus Ott, Jörg Schmitt und Nils Wischmeyer, München

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Im Skandal beim Internetkonzern Wirecard gibt es massive Hinweise auf Betrug in großem Stil. Unterlagen der Wirtschaftsprüfgesellschaft KPMG zufolge sind über fragwürdige Kredite an Firmen in Asien und über eine Briefkastenfirma auf Mauritius im Indischen Ozean Hunderte Millionen Euro abgeflossen. Der Verbleib des Geldes ist unklar. KPMG hatte im April einen Sonderprüfbericht angefertigt, von dem aber nur eine Zusammenfassung veröffentlicht worden war.

Eine mehr als 200 Seiten starke, als vertraulich eingestufte Anlage enthält nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR zahlreiche Details über merkwürdige bis dubiose Geschäfte, die bei seriös geführten Unternehmen nicht vorkommen dürften. Die Staatsanwaltschaft München I, die bisher dem Verdacht der Bilanzfälschung und Manipulation des Börsenkurses der Wirecard AG nachgeht, zieht nun auch Betrugsermittlungen in Betracht. Die Staatsanwaltschaft durchsuchte den in Aschheim bei München ansässigen Konzern am Mittwoch zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit.

In Kreisen von Anwälten und Wirtschaftsprüfern, die mit Wirecard befasst sind, geht man von einer Schadenssumme in Milliardenhöhe aus. Den KPMG-Unterlagen zufolge hat Wirecard zwei Firmen aus Asien im Jahr 2018 die Möglichkeit gewährt, Kredite bis zu 250 Millionen Euro in Anspruch zu nehmen, ohne dass es dafür Sicherheiten gegeben habe. Einer weiteren Firma aus Asien gab Wirecard laut KPMG im selben Jahr Kredite über 115 Millionen Euro, ebenfalls ohne Sicherheiten.

Obwohl Zinsen in Millionenhöhe nicht gezahlt worden seien, habe der Wirecard-Vorstand im September 2019 alle Kredite um ein Jahr verlängert. Der Chef dieser Firma aus Asien war den KPMG-Unterlagen zufolge früher Manager bei Wirecard. Die Prüfer schreiben, sie hätten nicht feststellen können, welche Gesellschaften oder Personen in welchem Umfang von diesen Darlehen "wirtschaftlich partizipierten". Höchst undurchsichtig ist auch ein weiteres von der KPMG geprüftes Geschäft, das über eine Briefkastenfirma auf Mauritius abgewickelt wurde.

Von dieser Firma mit einem Stammkapital von 100 Dollar (88 Euro) hatte Wirecard 2015/16 für insgesamt 315 Millionen einen Zahlungsdienstleister aus Indien gekauft. Die Briefkastenfirma hatte das indische Unternehmen kurz zuvor für 35 Millionen Euro erworben. In den KPMG-Unterlagen heißt es, im März 2019 sei bei einer Prüfung bei Wirecard der Vorstand Jan Marsalek mit der Firma auf Mauritius "in Zusammenhang" gebracht worden. Dafür hätten sich aber keine Nachweise gefunden. Marsalek habe abgestritten, hinter der Firma zu stehen, und dies später bei einer Befragung durch KPMG wiederholt.

Auch hier fanden die Wirtschaftsprüfer nicht heraus, bei wem das viele Geld gelandet ist. Marsalek war wegen des kürzlich bei Wirecard entdeckten Bilanzlochs in Milliardenhöhe gefeuert worden. Danach erging ein Haftbefehl gegen ihn. Marsalek hat sich ins Ausland abgesetzt und ist auf der Flucht. Wirecard äußerte sich nicht zu den KPMG-Erkenntnissen.
Äußerst netter service: Während von Erffa schon in Haft war, gurkte Bellenhaus noch in der weltgeschichte herum, Jan Marsalek sowieso und alle anderen Beteiligten konnten sich ihre Geschichten zurechtlegen...

Was sind das eigentlich für Leute, so Oberstaatsanwälte? Braucht man da irgendeine Ausbildung oder sind das Hilfsarbeiter?
"Die Staatsanwaltschaft München I, die bisher dem Verdacht der Bilanzfälschung und Manipulation des Börsenkurses der Wirecard AG nachgeht, zieht nun auch Betrugsermittlungen in Betracht. Die Staatsanwaltschaft durchsuchte den in Aschheim bei München ansässigen Konzern am Mittwoch zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit. In Kreisen von Anwälten und Wirtschaftsprüfern, die mit Wirecard befasst sind, geht man von einer Schadenssumme in Milliardenhöhe aus. Den KPMG-Unterlagen zufolge hat Wirecard zwei Firmen aus Asien im Jahr 2018 die Möglichkeit gewährt, Kredite bis zu 250 Millionen Euro in Anspruch zu nehmen, ohne dass es dafür Sicherheiten gegeben habe. Einer weiteren Firma aus Asien gab Wirecard laut KPMG im selben Jahr Kredite über 115 Millionen Euro, ebenfalls ohne Sicherheiten."

Der Bühring hat das alles in einem vorbereiteten Statement dem PUA erzählt. Aber warum fehlt die festnahme des von Erffa? Oder stimmt meine Information nicht?
Was der Bühring da so losblubberte in seinem Statement, das sollte man eigentlich auf Holzbretter schreiben und ihm um die Ohren hauen... Oh Vorsicht, sonst kriege ich wieder eine Vorladung... also man sollte es auf Zettel schreiben, daraus papierflieger bauen und ihn damit im Gericht bewerfen. So müsste es passen...

Zur Staatsanwaltschaft im Ermittlungsverfahren.
Frau Bäumler-Hösl hat mit Sicherheit letzte Wo-
che gesagt: Wir sind die Guten.(?????) - Dem kann ich nur beitreten; das ist so. Das bedeutet allerdings
im Weiteren auch, dass wir Staatsanwälte sind.
Wir sind Anwälte des Staates, und wir treten auf
den Plan, wenn eine Straftat begangen worden
ist, um diese aufzuklären, den Täter zu ermitteln
und, wenn ausreichende Beweise vorliegen, ihn
anzuklagen, damit er entsprechend seiner Tat
verurteilt wird oder, wenn halt die Beweise nicht
ausreichen oder die Ermittlungen die Unschuld
ergeben, dass wir dann das Verfahren einstellen
oder vor Gericht gegebenenfalls auch beantragen,
einen Freispruch auszusprechen. Und wir lassen
uns bei diesen Entscheidungen nicht von Volkes
Zorn oder Volkes Stimme oder irgendwelchen
Empfindungen des Volkes leiten oder sonst wem
leiten, sondern wir lassen uns von den Beweisen
leiten. - Nur, um das mal ganz klarzustellen.

Er ist ja schließlich auch nicht beim Volksgerichtshof, das muss man schon festhalten...

Wir müssen aber - und das tun wir auch - nicht
nur ansehen, was etwa einen Beschuldigten be-
lastet, sondern auch das, was ihn entlastet. Denn
wir sind nicht Vertreter irgendeines Staates, son-
dern wir sind Vertreter eines Rechtsstaates. Das
bedeutet für uns Staatsanwälte, dass wir nicht
nur prüfen, ob sich andere an die Regeln des
Staates und dieser Gesellschaft gehalten haben,
sondern auch, dass wir auch selbst nach den Re-
geln spielen müssen. Und nach den Regeln zu
spielen, bedeutet für uns Staatsanwälte grund-
sätzlich, unser Handeln immer darauf zu über-
prüfen, ob es mit den gesetzlichen Vorgaben in
Einklang steht, ob die tatsächlichen Anhalts-
punkte, die wir für unsere Ermittlungen benöti-
gen, gegeben sind. Und es heißt vor allem für uns, dass wir die Sachverhalte, die wir unter-
suchen, objektiv unter allen Gesichtspunkten be-
trachten.
Natürlich - das ist klar - müssen wir für unsere
Arbeit auch Hypothesen bilden, wie sich etwas,
von dem wir nur einen Ausschnitt kennen, gege-
benenfalls abgespielt hat in Gänze, was die Moti-
vation dahinter ist, welche Gründe dafür gegeben
waren. Diese Arbeitshypothesen schöpfen wir
aber nicht aus dem luftleeren Raum, sondern wir
entwickeln sie aufgrund der tatsächlichen An-
haltspunkte, die wir haben, also aufgrund von
Fakten. Wir müssen uns immer vergewissern, ob
es andere, genauso plausible, aber möglicher-
weise völlig unverdächtige Möglichkeiten gibt,
und wir müssen penibel darauf achten, dass wir
nicht ins Fantasieren geraten. Wir müssen in je-
der Lage des Verfahrens, auch in diesem Verfah-
ren hier, um das es geht, Wirecard, immer unsere
Annahmen, unseren Hypothesen, unsere Ermitt-
lungserkenntnisse von Anfang an bei jeder Er-
mittlungsmaßnahme, die wir treffen, schon bei
der Fragestellung: „Haben wir einen Anfangs-
verdacht?“ überprüfen, gegenchecken, infrage
stellen und uns immer überlegen: Ist das valide?
Habe ich einen Zirkelschluss oder einen logi-
schen Denkfehler? Und wir müssen immer unter-
scheiden zwischen dem, was wir wirklich wis-
sen, und dem, was wir aus diesem Wissen an
Rückschlüssen bilden und was wir dann als Ar-
beitshypothese zugrunde legen. Und der Grund,
dass wir das immer machen und immer wieder
machen müssen, ist schlicht und ergreifend, dass
wir Vertreter des Rechtsstaats sind und dass un-
sere Ermittlungsmaßnahmen, die wir angehen
wollen, gegebenenfalls einschneidend sein kön-
nen bis zur Ultima Ratio, der Untersuchungshaft.

Tja, Holzbrettbewerfungsverdiener Bühring, damit hast Du Dir mal schön Dein eigenes Grab geschaufelt, denn genau das hast Du eben nicht gemacht... und ich bin davon überzeugt, dass ich das beweisen kann...

Kommen wir zu den Abläufen in der Causa Wire-
card. Es gibt, soweit ich das jetzt sehe [?????], im We-
sentlichen [?????] drei Verfahren, die von Bedeutung für Sie sind. Das ist einmal Zatarra, das andere ist
McCrum und dann jetzt das laufende.

...

Beim McCrum-Verfahren war der Auftakt, dass
wir am 30.01.2019 mitbekommen haben, dass der
Kurs eingebrochen ist. Wie wir genau darauf auf-
merksam geworden sind, kann ich nicht mehr sa-
gen. Ich glaube, Frau Bäumler-Hösl hat mir Be-
scheid gesagt. Wir haben auch den Artikel der
„Financial Times“ gelesen oder gesehen. Am
01.02. ging dann die Strafanzeige von Rechts-
anwalt Enderle als Vertreter der Wirecard AG ein
per Fax. (...) Am 03.02. hat die Wirecard AG zu den Berichten Stellung genommen und hat sie zurückgewiesen und hat auch eine Stellungnahme der Kanzlei Rajah & Tann auf ihrer Webseite veröffentlicht,
die sinngemäß gesagt hat, dass die Untersuchung,
die Rajah & Tann durchführt, noch läuft und dass
man bisher nichts gefunden hat, was auf straf-
rechtlich relevante Verhaltensweisen von Wire-
card-Mitarbeitern hindeutet.
Nächster wesentlicher Punkt war am 14.02. Da ist
Herr Rechtsanwalt Enderle persönlich vorbei-
gekommen und hat den Entwurf einer eidesstatt-
lichen Versicherung eines Zeugen aus London
übergeben. Inhaltlich sagte dieser Entwurf, dass
dem Zeugen schon vor Veröffentlichung des
„Financial Times“-Artikels bekannt gemacht
worden sei, dass ein Artikel erscheinen werde
und dass auf fallende Kurse gewettet werde.

Man hat also nichts gemacht, um die Vorwürfe vielleicht zu untersuchen? keine Hypothesen gebildet? Nicht vielleicht geschaut, ob man an Unterlagen kommt, an andere Berichte, irgendwas? Man hat die Anzeige angenommen und dann abgewartet und dann kam der Enderle vorbei mit Keksen und Butterbrezen und dann sagte man "Hui, hui, so was habe ich ja noch nie erlebt"???

Was verdient egentlich so ein Hilfsarbeiter???

schaut mal, was ich am 12.02.2019 abgespeichert hatteImage
Image
Image
Dann schwallt dieser rechtsstaatliche Hilfsarbeiter wieder rum, statt klar zu sagen "Dann haben wir Zatarra und die anderen an die Wirecard verpfiffen"

Im Nachgang
dazu hat dann wiederum Wirecard Akteneinsicht
beantragt. Da ging dann das übliche Prozedere
los. Das heißt, wir haben die Beschuldigten ange-
hört; die haben sich dagegen verwandt; ich habe
dann eine Entscheidung getroffen. Nachdem klar
war, dass die Verteidiger dagegen sind, war abzu-
sehen, dass möglicherweise ein Antrag auf ge-
richtliche Entscheidung kommt. Das heißt, die
Akteneinsicht an Wirecard wurde nicht unmittel-
bar vollzogen, sondern eben zurückgestellt, bis
klar ist, ob ein Antrag kommt. Der kam auch. Das
Amtsgericht, dem das dann vorgelegt worden ist,
hat entschieden, dass die Entscheidung der
Staatsanwaltschaft, Akteneinsicht zu gewähren,
korrekt sei, wobei auch da nur Teilakteneinsicht
gewährt worden ist. Letztlich vollzogen worden,
also das heißt, eine CD rausgeschickt worden ist
dann am 17.06.

Was war in dieser CD drin, die man dem russischen Spion Jan Marsalek zukommen ließ, womit der Sinn und Zweck des verfahrens erfüllt war? hat man die telefonnummer von Pav Gills Mutter auch gleich mit reingepackt?
Es wird jetzt spannend, Achtung. man achte genau auf die Worte... Wer die wahrheit so verdreht darstellen kann, ist vielleicht als Staatsanwalt auf Hilfsarbeiterniveau, könnte es aber durchaus mal in der IR von Wirwcard mit einem Job versuchen...

Abschluss des Verfahrens, zumindest, was Herrn
McCrum und Frau Palmer angeht, war dann am
03.09. Da habe ich die BaFin noch zur Einstel-
lung, zur beabsichtigten Einstellung angehört
und dann am gleichen Tag, nachdem die BaFin
keine Einwände hatte, das Verfahren eingestellt.
Jetzt sind wir so in dem Zwischenbereich zwi-
schen McCrum-Verfahren und dann dem jetzigen Verfahren. Wir haben während des gesamten Ver-
fahrens gegen McCrum [also vor dem 03.09.2019?] immer geprüft, ob wir
auch gegen Wirecard tatsächlich wegen der Vor-
würfe, die durch die „Financial Times“ erhoben
worden sind, vorgehen können. Wir haben die
Berichterstattung verfolgt, die positive wie die
negative. Wir haben auch sonstige Quellen uns
angesehen, wie zum Beispiel dieses MCA Mathe-
matics oder - was war das andere? - MCA Recon-
sult, glaube ich. [Er ist hier weiterhin in einem zeitraum vor Einstellung des verfahrens McCrum, zumindest hat er es so gesagt, obwohl er zwischendrin sagte, er sei in dem Zwischenbereich]
Es gab aber nie tatsächlich die
notwendigen zureichenden tatsächlichen An-
haltspunkte, die es uns erlaubt hätten, einen An-
fangsverdacht zu bejahen und dann irgendwas
tatsächlich zu unternehmen. Es hat nie wirklich
für den Anfangsverdacht, dass hier irgendetwas
mit Bilanzmanipulation und Ähnlichem vor sich
geht, ausgereicht.

Ich habe dieser Tage mal gezeigt, was da alles stand. Wenn das nicht gereciht hat, dürfte es nie eine Anklage geben, denn quasi alle Anklagepunkte waren da von Roddy Boyd und MCA-Mathematik längst samt Geschäftsberichten und allem drum und dran öffentlich und er räumt ja sogar ein, dass er das angeschaut hat.

@wiebitte nimm das auf!!!

Es gab auch noch mal eine Strafanzeige, das heißt
einen Schriftsatz, den uns Bruce Emery von
Greenvale Capital zur Kenntnis zugeleitet hat.
[gerade noch den Unterschied bemerkt...]
Die Anzeige, die eigentliche Anzeige ging an die
BaFin. Das bezog sich aber auf allgemein Markt-
manipulationsvorwürfe. Wir haben das dann als
AR-Verfahren geführt, weil klar war, die BaFin
hat das bekommen, die muss das sowieso prüfen.
Wir hätten nichts anderes tun können, als dass
wir den Sachverhalt, den die BaFin eh schon hat,
ihr noch mal schicken. Insofern war da keine
Notwendigkeit, irgendetwas zu machen. Da war
die BaFin zuerst dran sozusagen

Ja aber Bühring, Du Seppel... wenn IHR MCA gelesen habt und die BaFin vielleicht NICHT???

Der Anlass, dass die Betriebsprüfung oder die
BuStra um das Gespräch gebeten hat, war, dass
eine Betriebsprüfung lief für die Jahre 2010 bis
2015 und einer der Prüfer da eben Auffälligkeiten
festgestellt hatte. In dem Gespräch war es so, dass
die Kollegen von der BuStra gesagt hatten, dass
der Prüfer schon mal im Sommer bei ihnen gewe-
sen sei und vorstellig gewesen sei, dass sie da-
mals aber keinen Anfangsverdacht gesehen hät-
ten und nicht die Notwendigkeit gesehen hätten,
dass sie damit zur Staatsanwaltschaft gehen. Der
Prüfer habe jetzt noch mal Sachverhalte oder
Auffälligkeiten zusammengetragen

Das ist womöglich der wahre Grund für die zwanghafte Konzentrtion auf "nach 2015"... Was da so gesprochen wurde zwischen der Steuer und der Wirecard, das hätte nämlich jemand, der MCA gelesen hat und kein Hilfsarbeiter ist, durchaus spannend finden können...

Aber auch hier wieder hatte vielleicht die Steuer nicht die Informationen von MCA-Mathematik, die sich der Hilfsarbeiter ja angeschaut haben will. Sollte er tatsächlich für seine Rolle als Staatsanwalt qualifiziert gewesen sein, hätte er eigentlich die Zusammenhänge erkennen können... Sollte er aber nicht qualifiziert gewesen sein, wer machte ihn dann eigentlich zum Oberhilfsarbeiter und zum Vertreter der Anklage? Was hat der, der das entschied, eigentlich für eine Qualifikation? Diplomvertuscher?

...

weiter geht es...

Ende April 2020 wurde dann die KPMG-Prüfung
abgeschlossen. Der Bericht wurde in einem sozu-
sagen öffentlichen Teil auch veröffentlicht, im In-
ternet veröffentlich; den konnte man einsehen.
Frau Bäumler-Hösl hat dann bei Wirecard den ge-
samten Bericht, also einschließlich Anlagen -
das, was sozusagen mit Klarnamen versehen ist -,
angefordert nach § 95 StPO, über Herrn Rechts-
anwalt Enderle. Der Bericht kam dann bei uns an
14. oder 15. Mai. Also, er kam relativ flott an. Ich
weiß nicht, sie hat kurz vorher das angefordert,
und er kam relativ flott, ein, zwei Tage dazwi-
schen vielleicht.

Der Bericht selbst, ich sage mal so: Es ist kein
einfacher Lesestoff. Das ist nichts, was man in
ein paar Stunden einfach mal so durchlesen kann
und dann genau Bescheid weiß. Es ist nichts, was
man schnell erfassen und wirklich verarbeiten
kann.

Ach was, Bühring... Den konnte man nicht erfassen? Wer ist eigentlich "man"? Markus Braun sollte ihn ja schließlich auch erfassen, oder? Und der hatte kein MCA als Hilfe...

Bereits am 24. April wurde dort der KPMG-Bericht analyisert, also die Kurzversion.

web.archive.org/web/2020090619…

Was sagt Bühring?

Es ist jetzt nicht so, dass ich ein langsamer
Leser bin, wirklich nicht; aber das Lesen und das
Erfassen und Verarbeiten und vor allem das dann
In-irgendwelche-Maßnahmen-Gießen ist was völ-
lig anderes.

Jo. Lesen ist eben nicht nur die Aufgabe, aus buchstaben Worte zu bilden, sondern auch das Textverständnis. Vielleicht mal Fortbildung machen oder so, immerhin habe ich auch manchmal Problem mit dem textverständnis. Nämlich mit dem von Herrn Bühring...

Hier eine deutsche Zusammenfassung des MCA-Artikels vom 24. April 2020 - ohne die Bildchen (hier noch einmal der Link web.archive.org/web/2020090619… )

Zusammenfassung des Artikels:

Der Artikel beleuchtet die Ergebnisse der Untersuchung durch KPMG zu den Vorwürfen gegen Wirecard und zieht dabei eine kritische Bilanz. Es bleiben mehrere zentrale Fragen offen, die Zweifel an der Transparenz und den Geschäftspraktiken von Wirecard aufwerfen. Zudem wird die Aussage von Wirecard hinterfragt, dass „keine Hinweise auf Bilanzmanipulation gefunden wurden“.
Offene Fragen und zentrale Vorwürfe:

Unklarheit über den Umfang der KPMG-Untersuchung:Wirecard hat nie den genauen Umfang der KPMG-Untersuchung veröffentlicht. Die Aussage, dass keine Bilanzmanipulation festgestellt wurde, könnte die Untersuchung stark einschränken. Es wird angedeutet, dass eine echte Prüfung auch die zugrunde liegenden Transaktionen und den wirtschaftlichen Hintergrund umfassen müsste.

Vorwürfe von Round-Tripping und fehlender wirtschaftlicher Substanz:Ocap und Senjo: Ein 115-Millionen-Euro-Darlehen an Ocap wird kritisch hinterfragt. Die Beziehung zwischen Ocap und Wirecard ist eng, da ehemalige Mitarbeiter von Wirecard dort führende Positionen innehaben. Es wird spekuliert, dass ein Teil des Geldes über Dritte zurück an Wirecard geflossen sein könnte.
Indien: Wirecard zahlte 340 Millionen Euro an eine Firma auf Mauritius, die eine Vermögensposition zu einem Bruchteil des Preises kurz zuvor gekauft hatte. Ein Teil dieser Gelder floss möglicherweise über indische Unternehmen zurück an Wirecard – ein potenzielles Round-Tripping.

Fragwürdige Transaktionsdaten:Al Alam (Dubai): Daten aus dem FT-Bericht zeigen auffällige Muster (z. B. identische monatliche Transaktionswerte für 80 % der Händler), was auf gefälschte Daten hinweisen könnte. Viele angebliche Händler existieren entweder nicht mehr oder bestreiten jegliche Geschäftsbeziehung mit Wirecard.

Fehlende Transparenz über wichtige Geschäftspartner:Wichtige Partner wie Al Alam haben möglicherweise eine zentrale Rolle bei der Profitabilität gespielt, sind aber inzwischen nicht mehr operativ. Es bleibt unklar, wie Wirecard diese Lücken füllen will.

Fehlgeleitete Kommunikation mit Investoren:Ein Beispiel ist die Behauptung, dass das Merchant Cash Advance-Geschäft (MCA) hauptsächlich in Brasilien stattfand. Dies wurde laut Artikel mehrfach falsch dargestellt.

Bewertung der KPMG-Untersuchung:
Eingeschränkte Aussagekraft:Die KPMG-Untersuchung scheint sich primär auf die Bilanz konzentriert zu haben, ohne tiefer in die wirtschaftliche Substanz der Transaktionen oder die Glaubwürdigkeit der Daten einzutauchen. Betrug durch Round-Tripping oder Scheingeschäfte könnte dabei unentdeckt bleiben, da diese oft keine direkten Spuren in der Bilanz hinterlassen.

Fehlende Transparenz:Die Untersuchung hätte grundlegende Fragen klären können, z. B. wer die wirtschaftlichen Eigentümer der beteiligten Unternehmen sind oder ob die Transaktionsdaten plausibel sind. Diese Informationen wurden bisher nicht veröffentlicht.
Gefahr einer Irreführung:Wirecards Aussage, dass keine Hinweise auf Bilanzmanipulation gefunden wurden, könnte als Versuch interpretiert werden, die tatsächliche Tragweite der Vorwürfe herunterzuspielen. Die zugrunde liegenden wirtschaftlichen Fragen bleiben unbeantwortet.

Schlussfolgerung:
Die Untersuchung von KPMG wurde nicht umfassend durchgeführt, um die schwerwiegenden Betrugsvorwürfe vollständig zu entkräften. Die fehlenden Antworten zu den wirtschaftlichen Transaktionen, der Substanz der Umsätze und der Transparenz lassen erhebliche Zweifel an Wirecards Darstellung zu. Ein vollständiger Bericht und eine Klarstellung über den Untersuchungsumfang sind notwendig, um Vertrauen wiederherzustellen.
Jetzt kommt das Fazit des Oberhilfsarbeiters des Rechtsstaats zu KPMG - wohlgemerkt: Er will Markus Braun verurteilt sehen, weil der sagte, dass aus KPMG nicht folgere, dass es Bilanzbetrug gab...

hier ist die Stellungnahme des Herrn Bühring, seines Zeichens erfahrener Aktionär... (Pro7 zwar, aber gut, ich lange auch manchmal daneben)

et voilá

Grundsätzlich bei dem Bericht ist aufgefallen,
dass die Untersuchung von KPMG offensichtlich
immer wieder verzögert worden ist, dass KPMG
hingehalten wurde und dass KPMG nicht völlig
unproblematisch mit allen Leuten sprechen
konnte. [Prüfungshemmnis]

Weiter auffällig an dem Bericht war, dass
die TPA-Partner nicht mitgewirkt haben, obwohl
eigentlich die Mitwirkung - gerade wenn sie im-
mer sagen „Reputationsschaden“ - ja in ihrem In-
teresse gewesen wäre. [Prüfungshemmnis]

Extrem auffällig - und das ist wirklich etwas, das ist ins Auge gesprungen - war, dass der Treuhänder während der Prüfung gewechselt worden ist. Das war extrem auffällig.

Andererseits gab es auch Punkte, wo KPMG ge-
sagt hat, sie haben mit den Banken gesprochen,
und es gab Bestätigungen, dass die Treuhandkon-
ten da sind, dass das Geld da ist, und es gab Da-
tensätze, die aus dem TPA-Geschäft stammen
sollten und die, nach dem, was KPMG bislang
untersucht hat, echte Kredittransaktionen waren,
also wo es keine Auffälligkeiten gab. Es war auch
klar, dass diese Untersuchung, weil das sozusa-
gen eine Auftragserweiterung war, noch nicht ab-
geschlossen war; aber es gab schon vorläufige Er-
gebnisse, die gesagt haben: Die Daten, die wir be-
kommen haben, stellen offensichtlich echte Kre-
ditkartentransaktionen dar in einem relativ gro-
ßen Umfang, ich weiß nicht, 200 Millionen Da-
tensätze oder so.
Letztlich hat KPMG die TPA-Umsätze am Ende
weder bestätigt noch verneint, sondern hat ge-
sagt: Wir können es nicht prüfen

Besser hätte Professor Dierlamm die Verteidigug des Markus Braun gegen den Vorwurf der Marktmanipulation nicht formulieren können...

Das Unfassbare ist aber, dass der Bührng zu dem zeitpunkt entscheidende Zeugen zum Thema ad hoc noch gar nicht befragt hatte!!!!

Seine Wischi-Waschi-Aussagen gehen weiter:

Am 02.06. ging dann die Anzeige der BaFin we-
gen Marktmanipulation durch die Ad-hoc-Mittei-
lung bezüglich des KPMG-Berichts ein. Wir hat-
ten in dem Zusammenhang auch dann Kontakt
mit der BaFin, und es war klar, dass die BaFin
diese Anzeige entsprechend zeitnah veröffentli-
chen muss. Und das heißt, es bestand für uns die
Gefahr, wenn also die BaFin diese Anzeige ver-
öffentlicht und sagt: „Wir haben jetzt wegen die-
sem Sachverhalt Anzeige erstattet“, dass dann
die möglichen Täter schlicht und ergreifend Be-
weise vernichten. Das heißt, wir mussten da tat-
sächlich sehr schnell sein. Das war auch in dem
Fall nicht so problematisch, weil es ein klar um-
grenzter, relativ kleiner Sachverhalt war und man
da also nur ein relativ kleines Team brauchte, das
da reingeht.
Ich habe dann am nächsten Tag Durchsuchungs-
beschlüsse, wobei ich jetzt nicht sagen kann, ob
ich erst am nächsten Tag - - Also, ich habe jeden-
falls Durchsuchungsbeschlüsse als Entwurf gefer-
tigt und habe die am nächsten Tag zum Ermitt-
lungsrichter gebracht, der sie dann auch im Lauf
dieses Tages, glaube ich, erlassen hat. Ich habe
parallel die Polizei informiert, und wir haben
dann den Termin zur Durchsuchung auf den
05.06. festgelegt, was nach Angabe der BaFin der
letztmögliche Zeitpunkt für ihre Veröffentlichung
war.

Hilfsarbeiter-Lebensregel:
Eile mit Weile, außer Du willst ein Leerverkaufsverbot durchsetzen

Es wird aber noch viel besser:

Ziel der Durchsuchung waren
im Wesentlichen die Kommunikation zwischen
den Beteiligten und die sonstigen elektronischen
Daten, zum Beispiel Handys und alles. Durch-
sucht haben wir die Firmenzentrale und die
Wohnung von Herrn Marsalek.

Man hatte da also schon die Kommunikation?

weiter:

Andererseits war es bei dieser Durch-
suchung, als wir da rausgegangen sind, bzw.
während der ganzen Durchsuchung eigentlich
schon klar, dass wir eher früher als später wie-
derkommen würden, eben um diesen Sach-
verhalt, der in der TCI-Anzeige geschildert war,
dann aufzuarbeiten und das nachzuholen.
Da Sie sich jetzt vielleicht die Frage stellen: Wa-
rum haben wir das nicht gleich mitgemacht? Das
liegt einfach darin begründet, dass wir da tat-
sächlich nur drei Tage Zeit hatten, und die TCI-
Anzeige, das ist klar: Wenn man diesen Sach-
verhalt aufbohren will und wenn man da rein-
gehen will, dann braucht man mehr Zeit. Man
muss es gründlich vorbereiten, und man braucht
ein deutlich größeres Team. Das war in dieser
Kürze der Frist schlicht und ergreifend nicht zu
machen

Moment, Bühringbürschchen...

Weiter vorne sagte er:

Kurz nach dem Eingang des KPMG-Berichts kam
auch diese Strafanzeige des Fonds TCI ein, die
durch einen Rechtsanwalt abgegeben war. Diese
Anzeige basierte auf einer Analyse des frei zu-
gänglichen Berichtteils von KPMG* durch
weitere Unterlagen. Die Anzeige hat mehrere
Sachverhalte, die strafrechtlich relevant sein
könnten, geschildert, unter anderem in einem
sehr kleinen Teil auch die falsche Ad-hoc-
Mitteilung betreffend die Ergebnisse der KPMG-
Untersuchung, wobei da bei diesem Teil auch
gleich dabeistand, dass das schon in die
Untersuchung der BaFin einfließt.

Das ist also auch das, was bereits im April auf der seite von mca-mathematik.com stand???

Bühring hatte da aber schon den Gesamtbericht samt Anhang!

Der Bericht kam dann bei uns an 14. oder 15. Mai. Also, er kam relativ flott an

Man hatte den Bericht samt Anhang, eine Aufarbetung von MCA-Mathematik, die Strafanzeige vn TCI und will ernsthaft als Entschuldigung vorbringen, dass man halt zwischen dem 2. Juni und dem 5. Juni so schnell nicht handeln konnte? Mit ZWEI WOCHEN VORLAUF?????????

Darf ich noch einmal fragen, ob man als ungelernter Hilfsarbeiter Staatsanwalt werden kann?

Am 18. war dann ja eigentlich Tag der Bilanz-
veröffentlichung. Wir haben das verfolgt. Wir ha-
ben mitbekommen, dass die Veröffentlichung
von morgens früh um, ich weiß nicht, 8 Uhr ver-
schoben worden ist auf 11 Uhr. Und wir haben
uns noch gefragt, ob sich diese fraglichen Bank-
bestätigungen jetzt irgendwie aufgeklärt hätten.
Kurz vor 11 hat dann Frau Bäumler-Hösl einen
Anruf von der Kanzlei Ufer Knauer bekommen.
Ufer Knauer hatte sich für Wirecard bestellt,
glaube ich, in dem TCI-Verfahren oder allgemein
für Verfahren. Jedenfalls haben sie angerufen, ha-
ben gesagt, sie vertreten Wirecard, und haben
mitgeteilt, dass es eine Ad-hoc-Mitteilung geben
werde, dass die Nachweise der Bankkonten auf-
fällig seien. Oder ob sie jetzt gesagt hat: „nicht ge-
geben seien“, das kann ich nicht sagen. Ich habe
das Telefonat nicht geführt. Frau Bäumler-Hösl,
nachdem wir eigentlich für den Tag mit der
Kanzlei Ufer Knauer sowieso einen Termin um
14 Uhr hatten, hat die Herren gebeten, so schnell
wie möglich vorbeizukommen. Die kamen dann
auch gegen 1 Uhr. Frau Bäumler-Hösl hat mir
dann Bescheid gesagt, dass sie kommen, und ge-
sagt, was sie ihr mitgeteilt haben.
Die Kollegen von der Kanzlei Ufer Knauer kamen
dann, wie gesagt, 13 Uhr vorbei. Sie haben ver-
schiedene Unterlagen mitgebracht, unter ande-
rem ein Schreiben von Ernst & Young an den
Aufsichtsrat vom 16.06. und Mail-Verkehr zwi-
schen Herrn Marsalek und dem Treuhänder. Aus
dem Schreiben von Ernst & Young ergab sich,
dass die Banken in Manila angegeben hätten,
dass die bisherigen Bestätigungsschreiben betref-
fend die Treuhandkonten fraglich seien. Bei ei-
nem dieser Schreiben von den Banken in Manila
wurde das Wort „spurious“ verwendet. Ich kann
zwar Englisch und auch nicht so schlecht; aber
das Wort „spurious“ war mir nicht geläufig. Ich
habe das dann auch gegoogelt. Es hat wohl meh-
rere Bedeutungsmöglichkeiten. Die wesentlichen
Bedeutungsmöglichkeiten laufen auf „gefälscht“
oder „Fälschung“ hinaus. Es gibt aber wohl die Bedeutung „unberechtigt“ und, ich glaube, sogar
„unehrlich“*.
Es wurde angekündigt, dass Ernst & Young von
der Verschwiegenheitspflicht entbunden wird.
Vielleicht wurde das sogar schon an dem Tag
entbunden.
Frau Bäumler-Hösl und ich, wir haben uns kurz
besprochen, wie es jetzt weitergeht, wobei das - -
Es war klar, wir mussten da jetzt rein, wir muss-
ten so schnell wie möglich durchsuchen gehen.
Aber es war auch klar, dass das eine Aktion ist,
die relativ groß wird, weil man tatsächlich alles
auf den Kopf stellen muss, weil man die gesamte
Firmenzentrale nach allem durchsuchen muss
und natürlich auch gegebenenfalls Auslands-
bezug da ist, weil eben zumindest ein paar der
Vorstände Österreicher waren. Es war klar, es
muss eine große Aktion sein und sie muss ent-
sprechend gut vorbereitet sein.
Es ging dann am Nachmittag des 18. auch noch
die Strafanzeige der BaFin ein per Fax ein-
schließlich des Schreibens von Ernst & Young
auch noch mal. Anfangsverdacht auf Bilanzmani-
pulation war zu diesem Zeitpunkt in jedem Fall
gegeben. Das war gar keine Frage. Einen dringen-
den Tatverdacht, den gab es nicht. Denn allein
aufgrund des Wissens, das wir hatten, die Bestä-
tigungen sind „spurious“, gab es verschiedene
Möglichkeiten, warum sie „spurious“ sind. Und
diese ganzen Möglichkeiten waren auch nicht
völlig unwahrscheinlich, auch wenn aus unserer
Sicht - und deswegen haben wir ja da den An-
fangsverdacht schon bejaht gehabt - Bilanzmani-
pulation am wahrscheinlichsten war. Konkrete
Kenntnis, ob die Konten jetzt existieren, in wel-
cher Höher sie existieren oder ob sie nicht exis-
tieren, war damals nicht gegeben. Das konnte
man allein diesen Bestätigungsschreiben, die
„spurious“ sind, nicht entnehmen.
Ich kann nicht mehr genau sagen, ob ich am
18.06. schon angefangen habe, Durchsuchungs-
beschlüsse zu entwerfen, oder ob ich das erst am
19. gemacht habe. An und für sich muss ich am
18. angefangen haben, weil sonst hätte ich das,
glaube ich, nicht fertiggebracht. Jedenfalls am 19.
habe ich den ganzen Tag im Prinzip nichts ande-
res gemacht. Grundlage für diese Beschluss-
entwürfe waren die auffälligen Sachverhalte aus
der Anzeige TCI und die Strafanzeige der BaFin,
die ich ja schon kannte. Hätte ich das nicht vor-
her mir schon angeschaut gehabt, insbesondere
KPMG-Bericht und TCI-Anzeige, hätte ich das so
schnell auch nicht schaffen können. Beste Arbeit,
die ich abgeliefert habe, war es eh nicht.
Parallel zum Schreiben der Durchsuchungs-
beschlüsse habe ich die Polizei verständigt. Ob
ich das schon am 18. gemacht habe, kann ich
nicht mehr genau sagen; aber ich halte es für sehr
wahrscheinlich. Wie gesagt, es war zu dem Zeit-
punkt klar: Wir brauchen alles, was wir da krie-
gen können, und wir müssen vor allem nicht nur
Unterlagen und Daten sichern, sondern wir müs-
sen vor allem auch die Mitarbeiter umfassend be-
fragen schon vor Ort bei der Durchsuchung.
Wir haben dann für das, was wir vorhatten, was
ich vorhatte, also ich mit den zuständigen Sach-
bearbeitern von der Polizei, die notwendige
Mannschaft überschlagen, wie viel wir brauchen
werden, Minimum, was wir ansonsten an
Equipment brauchen, und haben dann den Zeit-
rahmen geplant und haben dann gesagt: 01.07. ist
der erste Zeitpunkt, zu dem wir tatsächlich ver-
nünftig da reingehen können.

Da habe ich also das Datum 01.07.2020 her. Das ist übrigens ungefähr 46 tage nach der Zustellung des KPMG-Bericts samt Anhang, aber am 05.06.2020 konnte man ja schon nicht schnell genug sein.

Ich fasse es nicht...
An dieser Stelle muss ich kurz noch einmal auf meine Zwitterrolle eingehen: Man wirft mir ja vor, einseitig markus Braun zu verteifigen. Braun hatte im mai oder so schon Kontakt mit Professor Dierlamm.

Jetzt nehmen wir kurz mal an, dieser Schwachsinn, den sich dieser erkennbar vollkommen unfähige Oberdimpflmoser ausgedacht hat, ist richtig.

Markus Braun ist das mastermind, wusste alles... und leider kann man es ihm nicht nachweisen...

Ähm, Bühring, wäre die Situation eine andere gewesen, wenn man die zeit zwischen Mitte Mai und Anfang Juni dafür genutzt hätte, die Voraussetzungen für eine ordentliche hausdurchsuchung zu schaffen? Oder spätestens direkt am 18. Juni? Oder hat man immer nur gesagt "oh wie schade, das geht uns jetzt zu schnell" und dann wieder nichts gemacht?

§258a Strafvereitelung im Amt.
Man kann den §258a gegen Bühring, Hildegard und diese unfassbare Ansammlung von Inkompetent und Langsamkeit in zwei Richtungen schreiben, unabhängig davon, was jetzt der tatsächliche Sachverhalt ist.

Man kann so manches tun, aber eines kann man nich: Diesen Menschen zum leitenden Ankläger machen. da hätte man jeden nehmen können, aber den nicht...
Das Kuriositätenkabinett geht aber munter weiter...

"Am 19.06. war allerdings auch schon klar, dass
Marsalek und Braun nicht mehr im Unternehmen
sind, dass sie sozusagen keinen Zugang mehr ha-
ben und dass Wirecard kooperieren wird, voll-
umfänglich kooperieren wird und dass sie einen
neuen Vorstandchef haben und der schon mal
sozusagen alles auf „Hold“ gestellt hatte. Dass
wir jetzt sozusagen Wirecard total stilllegen und
alles zumachen, das war zu dem Zeitpunkt
schlicht und ergreifend nicht mehr notwendig."

Mein Gott Bühring!!!!

Das konntest Du doch zu diesemzeitpunktgar nict wissen!!!!!

Der Bellenhaus hat seine Zugäönge gekappt und agefangen zu löschen und der Bühring und die Hildegard sagten sich "ah, jetzt ist alles gut", obwohl sie KPMG mit Anhnag hatten, MCA-mathematik, die Protokolle mit EY, die Informationen zu Henry, alles, alles, alles, was jeder Privatmensch auch hatte (ok, KPMG-Anhang hatte ich da noch nicht) und während ich anfing, alle Firmen von Shanmugaratnam zu checken entschied die stA München, jetzt erst mal durchzuschnaufen, nachdem man seit mai Zeit vergehen ließ...

Das ist ja schon der nächste eigenständige Tatbestand für §258a...
Montagfrüh war ich relativ, also das ist dann - -
Da müssen Sie im Kalender nachschauen, wel-
cher Tag das war. 22. war es wahrscheinlich.
Montagfrüh bin ich relativ früh im Büro gewesen.
Ich war gegen 7 da. Frau Bäumler-Hösl war auch
schon da, und sie hat mir mitgeteilt, dass in der
Nacht Wirecard mit der Mitteilung ad hoc gegan-
gen ist, dass sie weitere Prüfungen vorgenommen
haben und davon ausgehen, dass das TPA-Ge-
schäft höchstwahrscheinlich nie bestanden hat
und dass es höchstwahrscheinlich die Treuhand-
konten auch nie gab. Das war dann tatsächlich
der Sprung zum dringenden Tatverdacht.

DER WIEVIELTE SPRUNG WAR DAS JETZT?

Wir hatten uns unten an der Tür getroffen, wenn
ich mich richtig erinnere. Ich bin dann direkt
hoch ins Büro gegangen und habe angefangen,
zwei Haftbefehle zu schreiben für Braun und
Marsalek. Die habe ich von 7 bis etwa halb 9 ge-
macht. Anschließend bin ich zum Ermittlungs-
richter gegangen und habe sowohl diese Haft-
befehle als auch die schon fertigen Durch-
suchungsbeschlüsse zum Ermittlungsrichter ge-
bracht. Die Beschlüsse wurden dann im Lauf des
Vormittags erlassen.

Frau Bäumler-Hösl hat die Verteidiger kontaktiert
und hat denen gesagt, ihre Mandanten sollten
bitte vorbeikommen. Beide haben das zugesagt,
also sowohl der Verteidiger von Herrn Dr. Braun
als auch der Verteidiger von Herrn Marsalek, wo-
bei der Verteidiger von Herrn Marsalek eben
sagte, sein Mandant sei gerade auf den Philippi-
nen, um das aufzuklären, werde aber dann spä-
testens am 30.06. wieder da sein.

dann flog Dierlamm ein und Braun wurde festgenommen und dann wieder entlssen.

Oben hatte ich einen Fehler, von Erffa wurde ja erst später festgenommen...

Jetzt kommt der nächste unfassbare sachverhalt:

"Wir haben am 22.06. dann noch weitere Durch-
suchungsbeschlüsse beantragt. Das waren einmal
Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnung von
Herrn Dr. Braun hier in München und für die
Prinzregentenstraße 61, wenn ich mich richtig er-
innere. Wir hatten diese Orte noch mal vorher ab-
geklärt, das heißt, wir haben die Polizei hin-
geschickt, die sich das anguckt, damit wir auch
das Richtige durchsuchen."

Das ist jetzt nicht sein Ernst, oder???

"Bei Herrn Marsalek, der ja auf den Philippinen
angeblich weilte, haben wir keine internationale
Fahndung zu diesem Zeitpunkt eingeleitet, zum
einen, da der Herr Eckstein, der ja ein durchaus
vertrauenswürdiger Verteidiger ist, gesagt hat,
sein Mandant werde sich stellen, und zum ande-
ren, weil, ganz ehrlich: Hätte man ihn dann auf
den Philippinen gefasst, dann wäre er heute noch
nicht hier. Also, Auslieferungen dauern da ex-
trem lange. Das wäre kontraproduktiv gewesen,
wenn man das macht."

Na sowas, dann konnte er also ungestört mit der sicherlich auch nicht wenig tatverdächtigen Sabine und dem... Weiss war es glaube ich, beim Italiener speisen und seelenruhig nach Bad Vöslau fahren...

Am 29.06. hat der Verteidiger dann mitgeteilt,
dass sein Mandant nicht kommen werde. Wir ha-
ben dann* erste Durchsuchungen durchgeführt.
Die Vorbereitungen für die Durchsuchungen wa-
ren ziemlich aufwendig. Wir haben uns mit Ös-
terreich koordinieren müssen, wir haben teil-
weise auch noch zeitgleich mit Irland koordinie-
ren müssen. Die große Aktion, an der wirklich
ziemlich viele Staatsanwälte und Polizisten be-
teiligt waren, hat den ganzen Tag gedauert. Wir
haben 46 Millionen Datensätze sichergestellt, wir
haben alleine an dem Tag 30 Vernehmungen
durchgeführt.

Du Hirsch, hättest Du mal den KPMG mit Anhang und die seite MCA-Mathematik gelesen irgendwann zwischen Mitte Mai und Anfang Juni, das sind keine 46 Millionen Datensätze...
@KayGottschalk1 fragt dann ganz einfach und konkret:

"Aber wann war für Sie, ich
sage es mal sehr aus meinen rudimentären
Kenntnissen noch vom Strafrecht, im Sinne von
„Jetzt geht’s los“, also „Jetzt könnten wir in die-
sen Bereich von Straftaten kommen“ - "

Antwort:
Zeuge Matthias Bühring: Letztlich im Zuge der
Durchsicht der Anzeige TCI.
Mitte Mai!!!!!!!!!

Und dann sagt der tatsächlich diesen Satz, nachdem Bühring sich um Kopf und Kragen geredet hat:

Nochmals, also größte Bewunderung für die Arbeit, die Sie tun. Fehler passieren auch immer da, wo Menschen engagiert sind. Es gibt so den schönen Spruch: Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht.

Oh mein Gott...

Aber auch seine nächste Frage ist gut: Er zitiert die deutsche Bank und will fragen, warum Bühring KPMG so positiv sah (wohlgemerkt dieselbe Person, die Markus Braun deswegen verurteilen will!)

und die Antwort Bührings ist sensationell:

Zeuge Matthias Bühring: Ich bin mir nicht si-
cher, ob ich es richtig verstehe.

ICH BIN MIR NICHT SICHER, OB SIE ÜBERHAUPT IRGENDETWAS IM FALL WIRECARD RICHTIG VERSTEHEN

Geduldig wie ein Sozialpädagoge mit 30 Jahren Berufserfahrung erklärt Gotschalk es noch einmal ganz ausführlich und fragt:

" Insoweit ist es für mich jetzt
schon wichtig, zu wissen, mit welchem Finger-
spitzengefühl oder mit welchem inneren Kom-
pass die Staatsanwaltschaft München gesagt hat -
das scheint ja nicht unerheblich zu sein bei vie-
len Kollegen und Zeugen, die wir hier gehabt ha-
ben -, dass KPMPG dann so positiv gewesen sei.
Ich fand da nämlich nichts positiv"

und Bühring darauf:

Zeuge Matthias Bühring: Also, wir müssen,
glaube ich, unterscheiden zwischen dem KPMG-
Bericht und der Beauftragung einer Sonderunter-
suchung.

Da hätte ich die Befragung unterbrochen und einen psychiatrischen Sachverständigen eingeschaltet, ob der Zeuge denn überhaupt zurechnunsfähig ist...

Gottschalk fragt ein biblisches drittes Mal dieselbe Frage und ehe der Hahn kräht antwortet Bühring zum dritten mal nicht:

Zeuge Matthias Bühring: Nur dass wir uns rich-
tig verstehen: Ja, ich habe gesagt, wir fanden die
Untersuchung begrüßenswert, und zwar begrüßenswert, weil wir uns eine vertiefte sachverständige Aufklärung der gesamten Sache versprochen haben. Wir haben jetzt nicht gesagt: „Oh, cool, die machen eine KPMG-Sonderprüfung; da kann
ja nichts dran sein, an den Vorwürfen“, sondern
aus unserer Sicht war es von Interesse, dass es
die Sonderprüfung gibt, weil die einfach dann
tatsächlich näher dran sind. Die können die Un-
terlagen anfordern, ohne dass sie einen Anfangs-
verdacht oder irgendetwas brauchen. Insofern
war es für uns positiv, weil wir davon ausgegan-
gen sind: KPMG wird die ganzen Vorwürfe mal
im Kompletten untersuchen und nachvollziehen
und dann Ergebnisse liefern.

Das ist Antwortverweigerung. Wenn der Bühring die Frage beim dritten mal ernsthaft immer noch nicht verstanden hat, soll er nachhause gehen...

ER WILL KEINE ANTWORT GEBEN

lest das mal nach. Es ist unfassbar...

Und dieser Oberdimpflmoser gilt bei den Aufklärungsjournalisten als glaubwrdig? Dagegen ist ja Bellenhaus direkt ein überzegender Kronzeuge.

Bühring und die StA München haben es so verbockt und jetzt verbocken die den Prozess und die ganze Mischpoke spielt mit, ist ja alles derselbe StA-ll

Mann Mann Mann
@KayGottschalk1 @threadreaderapp unroll this please

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More from @askjig

Jan 15
#wirecard #wirecardsaga #theweb

threadreaderapp.com/thread/1879579…
#wirecard #wirecardsaga

Nelson Burtnick wurde bekannt, als gegen ihn ermittelt wurde wegen der illegalen Abwicklung von Gamblinggeldern.

Über Nelson Burtnick ist generell nicht all zu viel bekannt. Laut den FBI Unterlagen war Burtnick zuerst bei PokerStars als Chef des „Payment Processings“ tätig und wechselte im Januar 2009 dann zu Full Tilt, wo der die gleiche Aufgabe übernahm. Des Weiteren war er Mitte der 2000er Jahre CEO eines kanadischen Zahlungsdienstleisters namens Copeland, Burtnick & Associates, der auf Online Zahlungen und ECommerce spezialisiert war.

In den USA ist es seit 2006 laut dem Unlawful Internet Gambling Enforcement Act (UIGEA) verboten, Geld auf Online-Glücksspielseiten einzuzahlen. Burtnicks Aufgaben bei Full Tilt Poker waren klar definiert: Die Einzahlungen der Kunden verschleiern. Hierzu wurden mehrere Scheinfirmen gegründet, die die Zahlungen abwickelten.

Der Prozess wird wohl im Dezember stattfinden. Da Burtnick sich sehr kooperativ zeigt und angeblich alles offenlegt, was er weiß, hofft er nur auf eine Geldstrafe. Allerdings warten bis zu 15 Jahren Haft.
Er bekam eine geringe Strafe und durfte aus der haft, wenn er einen Arbeitgeber angeben kann. Der Geschädftspartner von Rüdiger Trautmann besorgte ihm einen Job bei der Inatec.

Das ist sehr kurios...

Denn hier ist die Anklageschrift gegen Raymond Bitar (Konten bei Wirecard) und Nelson Burtnick:

hochgepokert.com/wp-content/upl…

Inatec hatte die Abwicklungen ganz offensichtlich teilweise betrieben, wegen der Nelson Burtnick verurteilt wurde - halt nicht die in den USA, sondern in Israel. Und dass man beim UIGEA extra ins Gesetz schrieb, dass Firmen außerhalb der USA straffrei bleiben, war ja nicht nur ein Lex Wirecard, sondern auch ein lex Israel...
Read 12 tweets
Jan 3
@meyerar
rnd.de/politik/prozes…

Zwei Bulgaren haben in Großbritannien in einem spektakulären Fall Spionage für Russland eingeräumt – mutmaßlich im Auftrag von Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek. Das wurde zum Auftakt eines Spionageprozesses gegen drei weitere Bulgaren in London bekannt, die die Vorwürfe zurückweisen.

Die Angeklagten sollen sich mit einem russischen Agenten verschworen haben, der unter dem Namen Rupert Ticz auftrat. Dabei habe es sich um Marsalek gehandelt, meldete die britische Nachrichtenagentur PA aus dem Strafgerichtshof Old Bailey. Der Ex-Wirecard-Vertriebsvorstand ist seit der Pleite des ehemaligen Dax-Konzerns untergetaucht und wird in Russland vermutet.

Gegen die geständigen Bulgaren kommt es nicht mehr zu einem Prozess, sondern es wird als nächstes direkt ein Strafmaß gesprochen. Der Termin dafür ist bislang nicht bekannt.

WAS HABEN SIE DENN JETZT GENAU GESTANDEN???????
Handelsbatt, 16.08.2023

Also im Februar 2023 wurde Roussev festgenommen und am 16. August 2023 hatten @ReneBenderRB und @mv6 zwar die Verbindung zu Marsalek, aber nur wegen der 9 Mails aus 2015
@meyerar

"Britische Behörden halten Russev fest, nun wird bekannt, dass er Kontakt zu Marsalek hatte"
im ganzen Artike dafür keine Quelle.

archive.ph/iO54u

ganz am Ende steht:

"Die nun bekannt gewordenen Verbindungen zu Marsalek geben einer Spekulation neue Nahrung, die das den Geheimdiensten nahestehende Blatt „Wersija“ aus Moskau bereits 2020 äußerte. Mit Blick auf den Wirecard-Skandal schrieb die Zeitung: „Wir sehen nicht das Ende, sondern den Anfang einer großen Spionage-Geschichte.“"

Ich lese keine Quelle...

6 Stunden vorher hatte "The Insider" berichtet, da stand auch diese hanebüchene Geschichte wegen SS7

Hier das original

Bulgarian citizen Orlin Roussev, recently arrestedin the UK for espionage, has been confirmed as the owner of a signal interception company that provided surveillance equipment to former Wirecard top manager Jan Marsalek, who fled to Russia after an embezzlement scandal surrounding the payment system and was later revealed as an informant for Russian and Austrian intelligence services.
According to a reportby the independent investigative outlet Dossier Center, Roussev provided Marsalek with equipment capable of calculating the location and connections of telephone subscribers. The scheme involved a Russian citizen.
The Dossier Centerstudied the correspondence of Roussev and Marsalek, revealing that they had been in communication since 2015. Roussev notably forwarded a message to Marsalek from a representative of Uphonemobile, a Chinese company that manufactures waterproof phones and body-worn cameras. Roussev mentioned that the company offered top-notch personalized solutions, and he had already placed an order for an exceptionally durable phone with “exotic features.”
According to Dossier, Roussev soon also gave Marsalek an “exotic device” — a Samsung push-button phone with custom-made anti-surveillance firmware. The correspondence showed that Roussev also gave Marsalek the opportunity to use the SS7 telecommunication protocol.
The operator support (the transfer of Marsalek's number from a German cellular operator to T-Mobile CZ) for this device was handled by Russian Anton Grishaev, a resident of the Czech Republic. British investigators could have had Grishaev in mind when they claimed that Roussev had “business experience” in Russia, Dossiersuggests.
Marsalek utilized SS7 to send text messages to specific subscribers and gather information about their whereabouts. He also employed specialized software to access call details, IP addresses linked to other SIM cards, and identification numbers (IMEI and IMSI) to gain full control over their devices. By switching networks, Marsalek could elude the scrutiny of German authorities.
According to Grishaev's LinkedIn page, he was listed as the European Operations Director at AMEuroTelfrom 2007 to 2014. AMEuroTel, established in 2005 and based in Cyprus, offers global telecommunications services, including voice and data connections.
The next company associated with Grishaev is CloudTelecom — a firm offering telecommunications services and specializing in high-frequency trading solutions. Grishaev's company websites are currently inactive. Archived pages reveal that in 2013, the main company was listed as ElComTel, based in Moscow, Russia. Other branches were located in the Czech Republic, Germany, and the UK. The Cloud Ltd. office in the UK was notably located in Suffolk, close to Roussev's place of residence, as reported by the BBC.
By 2015, the Czech representative office was no longer listed on the website, and the British company was replaced by a Latvian registered firm. By 2017, only the Riga office remained, and information about ElComTel was no longer present on the website.
ElComTel then changed its address and name to Klyuchevoy Kadr. While Anton Grishaev is not listed as one of the founders, his sister Olga Sergeevna Grishaeva is included in the list of participants in the firm. The Grishaev family hails from Seversk, a restricted town in Russia's Tomsk Region, known for hosting a facility engaged in the production of enriched uranium and plutonium.
Little information about Anton Grishaev is available in openly accessible Russian-language sources. After examining various databases, the Dossier Center concluded that he has been living outside of Russia for a long period of time.
SS7
Signaling System 7 (SS7) is an international telecommunication protocol standard for exchanging data between telephone operators. It has a notable weakness: attackers can enter the system by setting up their own personal operator anywhere globally or through links with a mobile service provider. By sending text messages to users, they can find out at least where the user is and who they are connected with. In more severe cases, they can even get into the device's files. This security flaw was taken advantage of in cases similar to the utilization of the Israeli spyware known as Pegasus.
Im russischen Original (theins.ru/news/264271) verlinkt Insider/Dossier am Tag davor (15.08.23) einen BBC-Artikel (bbc.com/news/uk-665043…)

BBC berichtet von der Festnahme im Febnruar 2023, von ungewöhnlich gründlichen Polizeimaßnahmen, von vermutetem Russlandbezug und erwähnt Skripal.

BBC kam raus, wenige Stunden später griffen zeitgleich reuters und The Insider die medlung auf

web.archive.org/web/2023081509…
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Jan 1
#wirecard #wirecardsaga #wirecardrückblick #rückblick

Jeden Tag ein Artikel zur Wirecard zum jeweiligen Tag vor 5 Jahren?

Heute: wie die BaFin von mir Hinweise auf den "Bienenstock der internationalen Geldwäsche" bekam und sie ignorierte...

Heute vor 5 Jahren habe ich die Dokumente dazu mal ordentlich gelesen... als KiPo-Geldwäscher und Hisbollah-Finanzierer die Hilfe von "Darling Jan" brauchten...

fontaane.wordpress.com/2025/01/01/vor…
#wirecard #wirecardsaga #wirecardrückblick

Es geschah vor 5 Jahren: der Zusammenbruch der Wirecard als tagebuch.

Heute: Der 01.01.2020

fontaane.wordpress.com/2025/01/01/vor…
"On another occasion, Michael Saab revealed he was aware that an online merchant of child pornography used FBME accounts, according to an email cited in the Kroll report and other supporting documents. In the email, Saab told a contact that he was willing to accept a 35% settlement from a child porn "aggregator," saying that "to tell you the truth I am in extremely guilty conscience [sic] about even settling with DS given that I know he knowingly facilitate [sic] child pornography — a crime that should be deal[t] with through a court system, and result in indefinite incarceration. On the other hand I also have an immediate responsibility to over 100 employees working at FBME Card Services and I need to focus on business development.""

FBME Card Services wurde später betrieben von einer unscheinbaren Firma namens GFG in Australien. Wirecard hat diese Firma gekauft. Der Geschäftsführer, Herr Kazamias, verschwand irgendwie von der Bildfläche - kurz nach den Enthüllungen von Pav Gill über Singapur...

Zu diesem Zeitpunkt hätten Staatsanwaltschaft und BaFin die Geschichte kennen können, denn ich habe sie darauf hingewiesen: Im Dezember 2016!

Es ist echt bitter und jetzt ist Wirecard kollabiert, aber die Vertuschung geht weiter!

Dieser Artikel hier ist aus 2018!

archive.ph/piAme#selectio…
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Dec 31, 2024
Ein bulgarisches fintech namens payhawk ist ein Einhorn. Es nutzt die Lizenz der Firma, der Jaffé noch vor Insolvenzeröffnung die schöne Card Solutions zuröhrbornerte. Quite funny. #wirecard #wirecardsaga

De Nutzen payrNet für ihre UK-Kunden
payhawk.com/third-party-ps…

für EU/EEA nutzen sie Paynetics
payhawk.com/third-party-ps…

“Paynetics”, “we”, “us”, “our” shall mean Paynetics AD, seat and registered address: Ground Floor, 76A James Bourchier, Lozenets District, Sofia Municipality, Sofia, entered in the Commercial Register kept by the Registry Agency under UIC: 131574695. Paynetics AD is an electronic money company holding a license for operating as an electronic money company issued by the Board of Directors of the Bulgarian National Bank by Decision 44 of 11 April 2016, and is entered in the register kept by the Bulgarian National Bank, which is accessible on bnb.bg/RegistersAndSe… The Bulgarian National Bank supervises the activities of Paynetics AD.

Der director der bulgarischen paynetics AD ist Ivo Georgiev
dnb.com/business-direc…
Paynetics AD wird gesponsored u.a. von der EU

An investor in Paynetics AD is New Vision 3 Fund, which is co-financed by the European Structural and Investment Funds under the Operational Programme for Innovation and Competitiveness 2014-2020 managed by the Fund of Funds in Bulgaria

Die paynetics AD wiederum ist partnerschaftlich verbunden mit Banking Circle
paynetics.digital

und Banking Circle?
Die verwechsle ich immer mit banxware, das wäre wieder der Jens Röhrborn

Mitglied im Verband der Auslandsbanken
kreditwesen.de/kreditwesen/er…

Der CEO heißt Anders la Cour

Banking Circle war mal saxo payments

EQT acquires Saxo Payments Banking Circle

EQT VIII and EQT Ventures, in partnership with Saxo Payments Banking Circle’s founders and other co-investors, to acquire Saxo Payments Banking Circle

youtube.com/watch?v=a_L3WV…

Damals, als die Dänen gerade anfingen, da wurden die sehr gelobt von einem anderen Dänen. Der Däne wiederum war der Gründer von Skype und flog mit einem anderen Dänen um die Welt, kurz nachdem dieser in hamburg für einen Telefonbetrug eine lächerliche Bewährungsstrafe bekommen hatte, weswegen die Anklageschrift nicht vorgelesen wurde, in der meine Zeugenaussage gestanden hätte, wonach er Dialer einer Firma einsetzte, die der Infogenie gehörte, kurz bevor daraus Wire Card und dann Wirecard wurde... Ist eine Weile her, 20 1/2 Jahre...

Die Welt ist klein. Ich wollte damals partout nicht akzeptieren, dass man nicht weiterermittelt hat... Deshalb legte ich noch einmal nach und erwähnte direkt die EBS (die dann schon Wirecard war), aber ich wurde natürlich vertröstet und man verwies mich... an die StA München... kicher kicherImage
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ach verflixt, ich wollte doch was anderes fragen... ob die bulgarische Paynetics AD was mit der anderen paynetics zu tun hat...

Die bulgarische Paynetics AD beteiligte sich nämlich ebenfalls an der leichenfledderei... Jeder wollte etwas von dem Geschäft der Wirecard haben, das es doch gar nie gab...

"Bulgarian E-Money Provider Paynetics Acquires Wirecard UK & Ireland’s Corporate Card Portfolio"

"“We are delighted to have signed an agreement to sell our corporate payout card portfolio, originally acquired from Citi over three years ago, to Paynetics. We have been very pleased by the positive reaction from our corporate clients in the face of this unique situation. Paynetics will no doubt bring fresh life to this valuable portfolio and we are confident this deal will result in a win-win-win for all involved,” commented Neil McKenna, VP, Global Strategic Partnerships & Business Development at Wirecard."

Das 200-Mio-Citi-Portfolio ging weg wie warme semmeln, kicher kicher...

hier freuten sich die Paynetics co-founder Valeri Valtchev and Ivo Gueorgiev (Georgiev)

...nachdem es ja mit einem anderen Menschen, der natürlich auch keine Geschäfte mit wirecard machte, nicht klappte...

aus dem US-Gerichtsverfahren:

Hargreaves: We thought it was elegant. A consultant proposed it.

Defense lawyer: In your second day as a cooperator, you told the US, It didn't work with Paynetics, correct?

Hargreaves: Yes.

Akhavan's lawyer: You told the agents, we tried to do marijuana delivery with Ray, right?
Hargreaves: Yes.
Akhavan's lawyer: And you didn't say, false, or misleading, or deceptive?
Hargreaves: No, sir.

Ja, die Welt ist klein... und alle machten Geschäfte und bekamen viel viel Geld von den venture Capital Leuten, die schon damals mit den Dialern viel viel Geld verdienten... und soar Mitarbeiter der Wirecard tauchen da auf...

Ob der Ivo Georgiev von Payntics wohl mit Christo Georgiev verwandt ist, der eine Firma mit Weigand hat? Wer weiß... Aber in Bulgarien heißen viele Leute Georgiev...

Die Bulgaren, ganz aktiv. Günstige Lage: zwischen Europa, Russland und dem Mittleren Osten...

Das weiß ja auch unser spion Jan Marsalek...

"Recently, the European Commission and the Bulgarian Fintech Association held its EU Digital Finance Strategy summit in Sofia, as part of the Digital Finance Outreach 2020 initiative. The event was attended by hundreds of representatives from across the SEE region, and major financial services businesses such as Varengold bank, Raiffeisenbank, Postbank, the Bulgarian National Bank, Mastercard, Experian. In addition, there was very strong representation from the emerging fintechs in the region; I was there on behalf of Paynetics and was joined by companies such as Borica, Paysera,  myPOS, Notolytix, Mnemonica, Penkov, and phos."

Paysera, CredEcard, ActorCard und schon ist mein beim Herrn lankry, der wiederum bei Shanmugaratnam saß (und sitzt?) und über seine Firmen hin und wieder in den beweisanträgen der Braunverteidigung auftaucht...

wie auch die MyPOS... die übrigens zum selben Christo Georgiev führt, der mit dem Weigand eine Firma...

wie sagt Mikhail Reider-Gordon immer so schön?

"cosy, it's all cosy"

früher kamen diese Karten von UKash, die wurden in der Bundestags-Expertenrunde erwähnt, in der damals Olli Bellenhaus dabei war. UKash wiederum gehört irgendwie zu Skrill und die irgendwie zu Holtzbrinck oder zum Thomas Middelhoff, der wiederum ja Skrill und Arcandor und damit gleich bei Wulf Matthias, als der noch jung und frisch war...

ach ja, alles cosy, cosy,... aber es gab ja zum Glück nie Geschäft bei wirecard, sonst müsste man das am Ende noch alles aufklären.

Gott bewahre!
Christo Groziev? ist das derselbe Christo Groziev wie dieser hier? Der war bei PokerStars, macht in Crypto, ist auf denPhilippinen...

linkedin.com/in/christo-geo…

oh meine Güte, man wird nie fertig mit #wirecard #wirecardsaga #theweb

nee, ist ein anderer Christo Groziev...
linkedin.com/in/christo-geo…
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Dec 28, 2024
#wirecard #wirecardsaga #vterhaseborg
@vterhaseborg

muss ich sofort lesen!msn.com/de-de/finanzen…
Der Artikel ist auf den ersten Blick so scheiße wie alle Artikel von Volker, seit ihm keiner mehr die Inhalte fertig auf den Tisch legt. In der Gesamtschau etwas weniger manipulativ als zuletzt.
Aber Journalismus ist das nicht.
#wirecard #wirecardsaga
@vterhaseborg verliert drei Sätze über von Erffas 200-Seiten-Aussage und dann folgen drei lange Absätze über Födischs #hafennutte - Da hüpft er, der Volker ter Häschenburg...
Ach Volker, hast wohl nicht zugehört, oder?
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Dec 28, 2024
@thkrausslach #wirecard #wirecardsaga #trautmann
Bisschen Knobelei zwischen den Jahren?

Markus Braun wollte 2009 gerne das TPA auf Wirecard bringen. Jan hat es ausgesessen, Trautmann schien die Arbeit eingestellt zu haben. Später hat er vergessen, dass er COO war...
@krausslach Image
#wirecard #wirecardsaga Der Trautmann ist gefährlich: Ein typischer Vertretertyp, schwätzt einem alles auf, vor allem seine Sicht der Dinge. Das wird eine harte Nuss für den (wirecard)lebensfremden Födisch. Und ich kann nicht kommen :( Image
Burkhard Ley und Rüdiger Trautmann - das Dremateam der Schattenwelt um Wirecard (und Markus Braun) herum... #wirecard #wirecardsaga #trautmann
Oh Mann, ich habe 10480 Fundstellen zu dem Kasper. Image
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