Alle posten ihr Ergebnis beim #wahlomat. Ich mache es anders und analysiere die Übereinstimmung der #Parteien zur #Bundestagswahl. Wie groß sind Unterschiede und Gemeinsamkeiten, also wenn man nach den Antworten der Parteien zum Wahl-O-Mat geht? 🧵1/11
Das Vorgehen hat den Vorteil, dass die Parteien, die Antworten selbst gegeben haben, man ihnen also nichts unterstellen muss. Es hat den Nachteil, dass man nicht weiß wie viel Überzeugung und wie viel wahltaktisches Kalkül in den Antworten steckt. 2/11
Bei Zustimmung zu einer These vergebe ich den Wert 1, wenn die Partei die These ablehnt den Wert -1. Verhält sie sich neutral vergebe ich eine Null. Das mache ich für alle Parteien die Chancen haben in den Bundestag einzuziehen. 3/11
Dann kalkuliere ich die Korrelation zwischen je zwei Parteien. Volle Übereinstimmung der Programme würde zum Wert 1,0 führen (volle Übereinstimmung hat eine Partei nur mit sich selbst). Ein Wert von -1,0 würde sich ergeben wenn die Parteien überall das Gegenteil wollen. 4/11
Auch das kommt nicht vor. Hier also die Ergebnismatrix als Tabelle. Wenig überraschend erkennt man hohe Übereinstimmung innerhalb des Mitte-Rechts-Lagers (CDU, FDP) ebenso wie im Mitte-Links-Lager (SPD, Grüne). 5/11
Ich habe dann noch mal versucht die Fragen auszusondern die sich auf die ökonomischen Fragen beziehen. Es ist aber natürlich Interpretationssache was man nimmt. Ich habe alles im Bereich Wirtschaft, Finanzen, Soziales und Klima/Energie genommen. 6/11
Dann sind das 23 der 38 Fragen also die Mehrheit. Hier dann die Korrelationen einiger Parteien im Vergleich als Diagramm. Da fällt auf wie wenig die #Ampel gerade in den ökonomischen Fragen zueinander gepasst hat. Also die #FDP hat nicht zu den anderen Beiden gepasst. 7/11
Nächste Frage: Wie hat sich das über die Zeit verändert? Haben sich die Parteien eher angenähert oder eher entfernt. Das ist natürlich schwierig, weil es ignoriert, dass beim Wahl-O-Mat zu jeder Wahl andere Fragen gestellt werden. Mit dieser Warnung trotzdem das Ergebnis. 8/11
und weil es gerade die aktuelle Debatte ist hier auch die Korrelationen der Mitte-Rechts und Mitte-Links-Parteien mit den Positionen der AfD. Wenig überraschend hier CDU und FDP mit leichter bis mittlerer Übereinstimmung und Rot-Grün mehr mit starken Gegensätzen. 9/11
Das zeigt, dass #CDU und #FDP bisher mit #SPD und #Gruenen koaliert haben, obwohl sie politisch mehr Gemeinsamkeiten mit der #AfD haben. Ist aber auch logisch, weil die AfD rechtsradikal wurde. Es sind eben Rechtsextreme und nicht demokratisch rechts oder bürgerlich. #Merz 10/11
Für die nächste #Bundesregierung zeigt dass, wie schwierig es wird. Die CDU hat mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten mit SPD und Grünen. Das sind aber die einzigen realistischen Koalitionen im demokratischen Lager. Hoffen wir mal dass es besser klappt als bei der Ampel. 11/11
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Das "Wir werden alle Kapitalisten" ist nicht nur sein Geschäftsmodell. Für die meisten Menschen bleibt das aber nur ein schöner Traum. Die real existierende #Vermögensverteilung in Deutschland sieht ganz anders aus. 1/13
Die allermeisten Menschen leben eben nicht von ihrem Vermögen, sondern von ihrer Arbeit. Lt. dem letzten Mikrozensus sind es in Deutschland 1% der Menschen, die überwiegend von Kapitalerträgen leben: 2/
Und #kapitalertraege werden im Schnitt geringer mit Steuern und Abgaben belegt als Arbeitseinkommen. Sie unterliegen der Einkommensteuer, aber nicht den Sozialversicherunsbeiträgen. Für die Mehrheit der Erwerbstätigen sind letztere übrigens höher als die Einkommensteuer. 3/
Bei allem Respekt, aber man kann natürlich leicht darstellen wie sich das auf die Schuldenquote Deutschlands auswirken würde. Ich nehme die Daten der Herbstprojektion der Bundesregierung für BIP und Konjunkturkomponente 1/10
Das geht bis 2029. Für 2030 unterstelle ich vorsichtig 2,5% Nominalwachstum (2% Inflation, 0,5% real) und als Ausgangspunkt nehme ich die Schuldenquote die das Finanzministerium noch unter #Lindner für 2024 vorhergesagt hatte (64%). 2/10
Dann wirken sich die +500 Milliarden (habe die einfach komplett 2025 verbucht; es verteilen ändert ja das Endergebnis nicht) so auf die deutsche #Schuldenquote aus im Vergleich zur geltenden Schuldenregel. 3/10
Unbestritten hat die deutsche #Industrie gerade Probleme, aber ein Vergleich mit dem Weltindex des CPB ist wenig aussagekräftig. Man würde natürlich erwarten, dass die Industrie in Ländern die schon entwickelt sind nicht mehr so stark wächst (Tertiarisierung). 1/10
Daher ist es nur logisch, dass das Wachstum des Weltindex sehr stark von Ländern getrieben wird, die sich gerade erst industriealisieren. Das ist auch der Fall. Das Centraal Planbureau veröffentlicht den Index auch nach Ländergruppen. Dann sieht das Bild so aus. 2/10
Man sieht, dass die Schwellenländer das starke Wachstum aufweisen. In China hat sich der Indexwert seit dem Jahr 2000 verzehnfacht. In allen entwickelten Ländern nur +17% und zuletzt Stagnation. Einige Länder (Großbritannien, Japan) auch schon längere Schrumpfung. 3/10
Sowas hasse ich. Wenn Leute einfach mal so Zahlen droppen, die grob verdreht sind. Ihr müsst euch schon die Mühe machen zu eurer Meinung auch die PASSENDEN Fakten rauszusuchen. 1/15🧵
Fakt ist lt. Kassenergebnis des öffentlichen Gesamthaushalts, dass die Personalausgaben 2023 bei knapp 373 Mrd. lagen. In Prozent der Einnahmen sind das unter 21 % (Sozialversicherunsbeiträge wurden in dem Tweet unterschlagen). 2/15
Und es sind natürlich nicht nur die Beamten, sondern der gesamte öffentliche Dienst. Viel wichtiger aber: Es sind alle staatlichen Ebenen. Der Bund hat davon nur knapp 66 Mrd. und im Bundeshaushalt noch weniger und unter 10% der Ausgaben. 3/15
Ich bleibe dabei, dass das #Lindner-Papier nur das Ende der Koalition vorbereiten soll. Aber ihr habt ja Recht, dass man sich trotzdem auch inhaltlich damit auseinandersetzen kann. Also: The Good, the Bad and the Ugly of #Lindner 1/🧵1/
Bei Teilen der Analyse würde ich noch mitgehen. Ja, die große Koalition hat gute Zeiten nicht ausreichend für Investitionen genutzt. Und auch ich finde, dass man in Deutschland zu industriefokussiert ist. Siehe hier den Industrieanteil an der Wertschöpfung. 2/
Und international ist das auch völlig normal, dass entwickelte Volkswirtschaften einen tendenziell geringeren Industrieanteil haben. Deutschland war da bisher sogar eher ein Ausreißer. Wachstumsmotor ist die Industrie aber auch bei uns schon lange vor der Ampel nicht mehr. 3/
Meine Befürchtung war ja, dass eine #Abwrackprämie für Verbrenner dann kommt, wenn es klar ist, dass wir zu spät umgesteuert haben und deswegen noch zu viele Verbrenner auf den Straßen sind um die Klimaziele zu erreichen. 1/11
Das wir sie jetzt als Maßnahme der #Industriepolitik fordern hätte auch ich mir nicht träumen lassen. Aber hilft es, wenn das eigentliche Problem ist, dass deutsche Hersteller zu spät auf E-Mobilität gesetzt haben? 2/11
Da habe ich erhebliche Zweifel. Man muss nur mal in die Neuzulassungsstatistik des Kraftfahrbundesamts vom letzten Jahr schauen. Im Gesamtjahr wurden etwas über 2,84 Millionen PKW in Deutschland neu zugelassen. Davon mehr als 1,5 Millionen von deutschen Herstellern (53%) 3/11