Ausgehend von einem wahrscheinlich echten RU Dokument zu den Verlusten Jan-Aug 2025 (ganz unten verlinkt) eine Schätzung der Zahl gefallener RU über den gesamten Krieg
Für den Zeitraum 1.1.-1.9.25 werden Verluste von fast 282T Mann genannt. Die 34T Vermissten dürften nahezu vollständig gefallen sein und werden deshalb dort hinzugerechnet; ihr sehr hoher Anteil v.a. bei den Verlusten unter den Sträflingen ist die Folge der Taktik mit vielen quasi Selbstmordangriffen ohne Rückkehrer, bei denen Sträflinge stark überrepräsentiert sein dürften.
Normalerweise würde man deshalb darunter auch Gefangene vermuten, allerdings macht es die genaue Zahlenangabe von 2311 Gefangenen wahrscheinlich, dass sie auf von den UA übergebenen Namenslisten beruht, weshalb nur nur wenige weitere unter den Vermissten sein sollten.
Auffallend ist das extrem ungünstige Verhältnis von Gefallenen+Vermissten zu Verwundeten von nur 1:1,3 - als Faustregel wird meist 1:3 angenommen, wobei mit heutiger Schutzausrüstung und medizinischer Versorgung dieser Wert eher Richtung 1:5 gehen wird. Es entspricht aber etwa den Meldungen der UA, soweit diese nach Toten und Verwundeten differenziert sind.
Mehrere Faktoren machen die Zahl dennoch plausibel: 1. die Allgegenwart von Drohnen, die die Verwundetenbergung extrem schwierig macht 2. Es ist bekannt, dass RU Kommandeure Verwundete sofort zum nächsten Angriff nach vorne schicken, nicht zur Versorgung - was die Sterblichkeit erhöht, die Zahl gemeldeter Verwundungen gleichzeitig reduziert 3. Die Bereitschaft vieler RU Soldaten, sich lieber zu erschießen als verwundet in Gefangenschaft zu geraten 4. und schließlich wurden Fälle dokumentiert, wo RU die eigenen Verwundeten erschossen haben
Der Vergleich mit dem Zahlenverhältnis bei den Offizieren unterstreicht diese Überlegungen: dort liegt das Verhältnis bei 1:4, selbst wenn man unter den Vermissten noch einige hunderte Offz annimmt (Zahlenangabe fehlt) liegt es über 1:3 und damit im erwartbaren Rahmen - weil Offz sicher besser versorgt werden, und va weil sie bei den besonders verlustreichen Angriffen nur in geringer Zahl dabei sein dürften
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Interessant ist auch die Gesamtzahl von 279T Gefallenen, Vermissten und Verwundeten, denn der GSUA hat für den gleichen Zeitrum 291T RU Verluste gemeldet. Berücksichtigt man, dass die Nordkoreaner vermutlich in den RU Zahlen nicht enthalten sind, zudem evtl. auch Verluste der Grenztruppen uä fehlen, ist die Übereinstimmung sehr gut.
Daher kann man die UA Zahlenangaben als insgesamt verlässlich betrachten und sie zur Schätzung der Zahl RU Gefallener verwenden.
Insgesamt wurden bis 1.10.2025 1.115.000 RU Verluste gemeldet. Rechnet man mit dem Verhältnis 1:1,3 um, ergeben sich 485T Gefallene (s. Tab.). Diese Zahl dürfte jedoch etwas zu hoch sein, das das Verhältnis nicht während des gesamten Krieges so schlecht gewesen sein wird. Eine mittlere Schätzung setzt für 2024 auch 1:1,3 an, für die Zeit ab Mobilisierung bis Ende 2023 1:2, für 2-9/2022, als nur gut ausgerüstete Berufssoldaten im Einsatz waren, 1:4, eine sehr vorsichtige für 2024 1:2, davor durchgehend 1:4
Selbst die sehr vorsichtige Schätzung kommt auf 355T Gefallene (rote Schrift), die mE realistischste mittlere auf 440T (gelb unterlegte Zellen), weit über vielen anderen Berechnungen.
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Allerdings ermöglicht die Zahl der gefallenen Offz eine weitere Schätzung. Den knapp 1600 des Dokuments stehen etwa 1450 dokumentierte Fälle bei @KilledInUkraine gegenüber (s.u.). Auch wenn das keine endgültige Zahl ist - es wurden längst vorher Gefallene erst in diesem Zeitraum erfasst, dafür sind andere aus den letzten Wochen noch nicht bekannt - kann aus der Gesamtzahl von 7000 dort aufgelisteten Gefallenen eine Hochrechnung unternommen werden (s. Tab.)
Das Verhältnis dokumetierte Offz zu Gefallene laut Dokument ist 1:83. Das kann man auf den Sep übertragen, für die Zeiten vor 2025 muss es niedriger sein - 320 T Verlusten lt. GSUA in 2025 stehen gut 1600 gefallene Offz ggü, etwa 200:1, für 2/22-12/24 sind es 795T:5375 oder etwa 150:1
Die Schätzung aus dem Verhältnis 1:83 (581T) ist deshalb sicher zu hoch, das Verhältnis 1:40 für 2022-24 dürfte zu niedrig sein, es ist jedenfalls die absolute Untergrenze, realistischer ist 1:60.
Mit 350T als Untergrenze, 457T als plausiblem Wert liegt diese Schätzung nicht weit von der ersten. Eine Gesamtzahl RU Gefallener von ca. 450T ist deshalb realistisch, mit einer Spanne 350T-485T
Berücksichtigt man, dass nur wenige Schwerverwundete überleben dürften, wird die Gesamtzahl dauerhafter Ausfälle bei 450-600T liegen, plus Spätfolgen wie PTBS, die in RU vermutlich einstweilen ähnlich "behandelt" wird wie bei uns im 1.WK: schnellstmöglich zurück an die Front
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Der letzte Kanzler, der noch aktiv Politik gestaltet und nicht einfach nur verwaltet und reagiert hat - war ausgerechnet Schröder, der seither nur noch für Putin arbeitet
Er hat die unpopuläre Teilnahme am Bosnienkrieg durchgesetzt (zusammen mit Fischer), und er hat die unpopuläre aber prinzipiell notwendige Agenda 2010 gestaltet - dass da nicht alles gut war ist klar, aber es war immerhin ein Gestaltungsversuch, und er war nicht kompletter Mist
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Mit Merkel waren die meisten lange zufrieden, weil sie uns im Schlafwagen durch die Lande kutschiert hat, ohne jeden Gestaltungswillen. Denn auch "wir schaffen das" war ja nur die Reaktion darauf, dass die Leute zu hunderttausenden vor der Tür standen - v.a. weil man wenige Monate vorher nicht gestaltet und die wegfallende UN-Unterstützung für die Flüchtlingslager nicht kompensiert hat, so dass Familien aufbrachen, um ihren Kindern eine Zukunft zu geben
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Bei Scholz eine noch schlimmere Verweigerungshaltung, selbst die Zeitenwende hat er eher gebremst als gestaltet, wo Zupacken angesagt gewesen wäre, und außenpolitisch hat er ohnehin sabotiert was ging, incl. D-F Verhältnis
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Die Pumpstation Naytovypitschi am Parallelstrang der Drushba, der Produkte, v.a. Diesel, von den weißrussischen Raffinerien nach RU transportiert, wurde erneut angegriffen 2/4
Der Fährhafen Port Kawkas in der Kertsch-Straße, wichtig für die Logistik der Krim, wurde nach längerer Zeit wieder angegriffen, Schäden an 2 Piers 3/4
Sieht so aus, als würden die RU alles in den Donbas schicken, was sie noch haben. Die 70. motSchützen-Div (das sind die 4 genannten Regt) ist ein erst 2023 aufgestellter Großverband, der vermutlich neben den T-90/T-72B Obr. 2022 auch über einen Teil der seit Monaten 1/4
zurückgehaltenen "modernen" Spz (BMP-3, BTR-82) verfügt - gut ausgestattet, aber soweit bekannt bisher noch weitgehend ohne Kampferfahrung. Allerdings vermutlich besser ausgebildet als viele der mit kaum ausgebildeten Redkruten wieder aufgefüllten Großverbände an der Front
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Die UA rechnen mit einem baldigen massiven Durchbruchsversuch RU mech Verbände im Raum Pokrowsk-Kostjantiniwka. Sollte dies zutreffen, dürfte es ein Versuch sein, eine schnelle Entscheidung zu erzwingen, weil man einen langen Abnutzungskrieg zu verlieren droht
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Nein, das nicht. Aber mehrere erfolgreiche örtliche Gegenangriffe, die wohl anzeigen, dass die RU allmählich erschöpft sind. 50km SW Pokrowsk (li), N Liman (re), und gestern der Einbruch O Mirnohrad 1/4
Dort stießen gestern früh UA Einheiten durch eine Lücke zwischen 2 RU Verbänden etwa 4km bis Mirne vor; nach unbestätigten Meldungen sollen sie in der Nacht auch Maliniwka genommen haben. Wenn der Einbruch stabilisiert werden kann, besteht die Möglichkeit, nach N entlang Baumreihen in den Rücken der RU gelangen, die versuchen Pokrowsk abzuschneiden
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Folge einer verfrühten "Siegesmeldung": Ein RU Kommandeur meldete, eine Stellung besetzt zu haben (hellrot), stand aber N davon . Daraufhin nahm der linke Nachbar an, seine Flanke sei gedeckt und rückte nach S, riß dadurch aber die Lücke auf. Der UA Kommandeur erkannte die sich bietende Gelegenheit und ließ entlang einer Baumreihe (Deckung gegen Drohnen) nach NO vorstoßen
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Faszinierend: da wird tagelang hingebungsvoll diskutiert, an welchem Ort das imaginäre Treffen Selenski-Putin wohl nicht stattfindet - aber niemand kommentiert, dass Putin noch nicht abgesagt hat.
Heißt mE, dass er damit auf dem falschen Fuß erwischt wurde:
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sagt er direkt ab, fällt es den @FabioDeMasi s dieser Welt schwerer, mit der Lüge von der fehlenden Verhandlungsbereitschaft Selenskis und des W durchzukommen
Also muss erst eine Ausrede erfunden und die "Fakten" dafür manipuliert werden
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Man war in Moskau wohl vom geschlossenen Auftreten der Europäer überrascht und findet sich unerwartet in der Position dessen wieder, der reagieren muss
Also: weiter so, Merz, Macron, Starmer, Meloni etc! Nächstes Mal vielleicht auch Tusk und jemand von den Balten dabei?
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Erreicht wurde letztlich, dass Trump nicht einseitig pro-RU agiert, sondern weiter einen Zick-Zack-Kurs fährt. Mehr war nicht erreichbar und wird nicht erreichbar sein - zu kurz seine Aufmerksamkeitsspanne, die beginnende Demenz tut das Ihre
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Das nützt der UA zwar kaum (abgesehen von den Waffenkäufen), schadet ihr aber auch nicht weiter
Gut gemacht von den Europäern, Trump umgedreht, Putin in Zugzwang gebracht - er muss jetzt vernünftige Vorschläge ablehnen, was taktisch ungünstig ist