HC Strien Profile picture
Linksliberal. Gegen Extremisten von rechts, links und sonstwo. Team Wissenschaft (Archäologie). auch @hcstrien.bsky.social - zu Syrien nur dort
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Sep 7 4 tweets 2 min read
Diesmal scheint der Angriff auf die Raffinerie Ilsky die Fla durchbrochen zu haben. Warten wir die Schadensberichte ab
1/4 Die Pumpstation Naytovypitschi am Parallelstrang der Drushba, der Produkte, v.a. Diesel, von den weißrussischen Raffinerien nach RU transportiert, wurde erneut angegriffen
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Sep 4 4 tweets 1 min read
Sieht so aus, als würden die RU alles in den Donbas schicken, was sie noch haben. Die 70. motSchützen-Div (das sind die 4 genannten Regt) ist ein erst 2023 aufgestellter Großverband, der vermutlich neben den T-90/T-72B Obr. 2022 auch über einen Teil der seit Monaten
1/4 zurückgehaltenen "modernen" Spz (BMP-3, BTR-82) verfügt - gut ausgestattet, aber soweit bekannt bisher noch weitgehend ohne Kampferfahrung. Allerdings vermutlich besser ausgebildet als viele der mit kaum ausgebildeten Redkruten wieder aufgefüllten Großverbände an der Front
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Aug 24 4 tweets 2 min read
UA Gegenoffensive?

Nein, das nicht. Aber mehrere erfolgreiche örtliche Gegenangriffe, die wohl anzeigen, dass die RU allmählich erschöpft sind. 50km SW Pokrowsk (li), N Liman (re), und gestern der Einbruch O Mirnohrad
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Dort stießen gestern früh UA Einheiten durch eine Lücke zwischen 2 RU Verbänden etwa 4km bis Mirne vor; nach unbestätigten Meldungen sollen sie in der Nacht auch Maliniwka genommen haben. Wenn der Einbruch stabilisiert werden kann, besteht die Möglichkeit, nach N entlang Baumreihen in den Rücken der RU gelangen, die versuchen Pokrowsk abzuschneiden
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Aug 20 4 tweets 1 min read
Faszinierend: da wird tagelang hingebungsvoll diskutiert, an welchem Ort das imaginäre Treffen Selenski-Putin wohl nicht stattfindet - aber niemand kommentiert, dass Putin noch nicht abgesagt hat.

Heißt mE, dass er damit auf dem falschen Fuß erwischt wurde:
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sagt er direkt ab, fällt es den @FabioDeMasi s dieser Welt schwerer, mit der Lüge von der fehlenden Verhandlungsbereitschaft Selenskis und des W durchzukommen

Also muss erst eine Ausrede erfunden und die "Fakten" dafür manipuliert werden
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Aug 19 4 tweets 1 min read
Meine Kurzfassung zum gestrigen Treffen:

Trump ist offenbar noch leichter beeinflußbar als gedacht, im direkten Gespräch kippt er sofort um, wenn man die richtigen Knöpfe drückt

Das ist gestern gelungen, aber das wird auch Putin wieder gelingen. Kein Ergebnis eines solchen
1/3 wird deshalb jemals Bestand haben

Erreicht wurde letztlich, dass Trump nicht einseitig pro-RU agiert, sondern weiter einen Zick-Zack-Kurs fährt. Mehr war nicht erreichbar und wird nicht erreichbar sein - zu kurz seine Aufmerksamkeitsspanne, die beginnende Demenz tut das Ihre
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Aug 11 4 tweets 1 min read
Berichte, die seit gestern über einen RU Frontdurchbruch N Pokrowsk einlaufen, sind bisher nicht überzubewerten. Der je nach Kartierer bis zu 20km tiefe, aber sehr schmale Einbruch ist nicht das Ergebnis von 2 Tagen schnellen Vormarschs, sondern anscheinend von 14 Tagen
1/3 Image Einsickern von reinen Infanterie-Stoßtrupps, die zunächst die UA Stellungen umgangen und erst dann genommen haben. Ohne RU mechanisierte Kräfte ist solch ein Einbruch für die Verteidiger sehr unangenehm und Anlaß, 2 Brig. zur Verstärkung dorthin zu schicken, aber es ist kein operativer Durchbruch, weil er nicht in hohem Tempo ausgeweitet und vertieft werden kann
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Aug 2 5 tweets 2 min read
Wiederaufnahme der UA Angriffe auf RU Raffinerien. Volltreffer in Nowokuibyschewsk, in Rjasan brennt es es ebenfalls
1/3 Daneben Angriffe auf Industriebetriebe - in Penza war ein Lieferant von Militärelektronik gesternn bereits getroffen worden, heute zusätzlich der Nachbar aus der gleichen Branche
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Jul 22 6 tweets 2 min read
Nachdem meine Datenquelle für Artillerie-Verluste (@AndrewPerpetua ) nach einigen Monaten Pause wieder produziert, ein paar neue Einsichten zur RU Ari.

Auffällig ist v.a. der Anstieg der 2A65 seit Jahresbeginn. Zunächst waren dort Bestände verbraucht worden,
1/4 Image neu produziert wurde nur die 2S19. Beide verwenden das gleiche 152mm-Geschütz, nur als Feldgeschütz bzw. als PzH. Hinzu kommt seit einiger Zeit in sehr geringer Stückzahl die 2S43 auf LKW-Basis. Das Geschütz ist das "modernste" der RU (80er Jahre), aber die Technik darum herum ist modernisiert
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Jul 20 4 tweets 2 min read
Lage weiterhin kaum verändert. Zwar üben die RU verstärkten Druck auf die O-Flanke von Pokrowsk aus, die teils beschworene drohende Einkesselung ist aber noch weit. Zum Vergleich die Lage knapp O davon, S Kostiantiniwka:
1/4 Image Dort droht seit 8 Wochen die Einkesselung, w/ des Sees im Rücken der Verteidiger - trotz aller Anstrengungen der RU ist die Lage dennoch seit einem Monat nur geringfügig schlechter geworden.

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Jul 17 13 tweets 3 min read
Große Erregung bei manchen, als ich heute morgen wagte, dieses Zitat der ARD NICHT als anti-ISR Framing zu sehen, bis hin zu Diffamierungen.

Wenig Ahnung, viel Meinung, wie so oft: ISR als quasi selbstloser Schutzherr "der" Drusen. Da lohnt doch ein Blick in die Details
1/4 Image Zunächst: es gibt nicht "die" Drusen, sondern mehrere Milizen, die teils miteinander verbündet, ansonsten verfeindet sind
1. die größte Miliz ist die von al-Hidschri. War früher loyal zu Assad und dem Iran, wechselte spät die Seiten und gilt Experten seither als gefährlicher Störfaktor für einen Übergang in ein Nachkriegs-SYR egal welcher Couleur
2/x
Jul 15 10 tweets 4 min read
Dass die teils eindeutig rechtsextremen, teils "nur" fundamentalistisch christlichen "Lebensschützer" intensive (auch finanzielle) Verbindungen zu MAGA und extremistischen Gesinnungsgenossen in USA haben, ist breit diskutiert worden

Zusammenfassend:

1/xtaz.de/Rechte-Hetze-g… Mehr dazu hier - mit Thurn und Taxis taucht da eine alte Bekannte auf, und auch Monika Gruber ist dabei:
2/x
Apr 30 4 tweets 1 min read
Wer wissen will, woran unsere Demokratie scheitern wird - diesen Text lesen

Für manche reichen 11 Jahre Krieg, davon 3 für jeden Idioten erkennbar, plus aggressive RU Rhetorik und hybrider Krieg gegen den W offenbar als Entscheidungsgrundlage nicht aus. Das wirklich Schlimme daran: es sind keine RU U-Boote, sondern demokratische Gutmenschen
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zeit.de/2025/18/kriegs… Ausgerechnet Vad ist ihr Beleg gegen RU Angriffspläne gegen die NATO - zitiert nur wenige Zeilen unter "nicht hilfreich, wenn in den LEITMEDIEN die immer gleichen Militärexperten gehört werden, die unterschiedslos in die Kriegsangst einstimmen"

Die ZEIT ist also kein Leitmedium mehr? In meiner Welt gehörte gerade ihr Feuilleton bisher dazu
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Jan 2 5 tweets 7 min read
#Ukraine Nov/Dez 2024 - Rück- und Ausblick

Nach der Pause wegen der Ereignisse in Syrien (Berichterstattung dazu weiterhin auf Bluesky) diesmal 2 Monate im Rückblick

Weiterhin viel Pessimismus zu lesen - da die Geländegewinne der RU zuletzt rückläufig waren, gerieten verstärkt zwar echte, aber teils offensichtlich überzeichnete Probleme bei Ausbildung und Führung der UA Verbände in den Fokus. Dabei spielt erkennbar auch UA Innenpolitik herein, was die Interpretation erschwert. Probleme gibt es in jedem Krieg und bei jedem Militär, sie dürfen nicht geleugnet, aber auch nicht überbewertet werden.

Besonders die Berichte über angebliche Massendesertionen sind sicher völlig überzogen; wären sie realistisch, wäre die UA Armee in voller Auflösung, was offensichtlich nicht der Fall ist

Das RU Vordringen gestaltet sich weiterhin sehr zäh, in der Fläche war es ohnehin nur in S-Donetzk relevant (s.u.), aber auch dort wurde nirgends mehr als 15km tief vorgerückt - max. 250m/Tag also. Insgesamt waren die beiden Monate gekennzeichnet von RU Rekordverlusten bei Personal, aber nur taktischen Erfolgen. Dies gilt insbesondere für die seit einiger Zeit in Kursk eingesetzten nordkoreanischen Truppen, die unverhältnismäßig hohe Verluste erlitten haben sollen

RU Verluste:
Personal
2 weitere Rekordmonate mit insgesamt fast 95T Mann Verlust. Nach Zahlenangaben aus RU wie der UA dürfte damit dennoch die Rekrutierungsrate nicht überschritten sein, die zahlenmäßige Stärke mindestens stabil bleiben. Nicht so leicht ersetzbar wie die als Sturmtrupps eingesetzten schlecht ausgebildeten Infanteristen sind allerdings die Verluste an erfahrenen Offizieren, die durch einige Schläge gegen Kommandozentren auch höhere Führungsebenen betreffen

Panzerfahrzeuge
Nachdem im Nov das sehr hohe Niveau von Okt beibehalten wurde, sanken die Verluste im Dez um 27%. Die gleichzeitig steigenden Personalverluste ließen das Verhältnis Personal/PzFz mit 55:1 auf ein zuletzt im Endkampf um Bachmut im Apr 23 erreichtes Niveau steigen, ein Indiz für Probleme mit der Ersatzbeschaffung. Dies betrifft v.a. die Kpz, bei denen der Trend seit Okt 23 abwärts geht, von etwa 14 Verlusten/Tag auf jetzt noch 8/Tag. Bei Spz ist bei stärkeren Schwankungen noch ein leicht steigender Trend feststellbar, allerdings zeichnen sich auch dort Engpässe ab, erkennbar am deutlich steigenden Einsatz leicht gepanzerter Fz (MRAP/IMV), die für den Stellungskrieg weniger geeignet sind

Artillerie
Sehr stark rückläufig, im Dez der niedrigste Verlust seit Dez 23, 60% unter den Rekordzahlen von Jul/Aug. Ein Grund ist das saisonale Wetter - auch im letzten Jahr lagen die Zahlem Dez sehr niedrig - das den Drohneneinsatz behindert, ein weiterer wahrscheinlich der vorsichtigere Einsatz durch die RU. Bei Typen und Kalibern kaum Veränderung

Nachschubfahrzeuge
Entgegen dem allgemeinen Trend nur leichter Rückgang der Verluste, die zweit- bzw. dritthöchsten des Krieges. Sie machten im Dez 58% aller gemeldeten Treffer aus, nach 47% im Okt 24 und 33% im Dez 23. Offenbar wurde der Schwerpunkt wie bereits im letzten Bericht festgestellt zunehmend auf die Bekämpfung der frontnahen Logistik gelegt. Diese geänderte Priorisierung ist wohl eine weitere Erklärung für den starken Rückgang bei der Ari. Dennoch wurden in letzter Zeit keine auffällig häufigen Klagen RU Soldaten über schlechte Versorgung bekannt

Flugabwehr
Die Bekämpfung wurde offenbar weitgehend eingestellt, die Verluste lagen auf dem niedrigsten Niveau seit Jan 23, fast 80% unter Jun 24

Spezialausrüstung
Diese Sammelkategorie, die v.a. Elektronik und Pioniermaterial enthält, ging ebenfalls sehr stark zurück, im Dez um >80% ggü. Okt - Grund unklar

Zum Frontgeschehen
Einteilung in Abschnitte wie bisher. Insgesamt trotz des weiter erhöhten RU Einsatzes wenige und v.a. sehr langsame Lageänderungen
1/nImage 1. Kursk
Trotz sehr hohen RU Aufwands nur geringe Geländegewinne, teils auch erfolgreiche UA Gegenstöße. Die lokalisierten Fahrzeugverluste bestätigen erneut den bereits im Okt beobachteten massiven Einsatz nomineller Eliteverbände (Marineinfanterie und Luftlandetruppe); die 810. MarineInfBrig wurde zum wiederholten Male weitgehend aufgerieben und verlor auch ihren Stab durch einen Storm Shadow-Angriff. In letzter Zeit verstärkt NK Truppen, anscheinend ebenfalls Eliteeinheiten, die jedoch offenbar durch verfehlte Taktik (ungeschützte Angriffe über offenes Gelände) hohe Verluste erlitten

2. Charkiw
weitgehend ruhig. Kleinere UA Geländegewinne, RU Angriffe dürften eher dazu dienen, den UA nicht die Initiative zu überlassen

3. N-Luhansk
Der RU Einbruch bis zum Oskil S Kupjansk konnte ausgeweitet werden. Unklar der Zweck eines kleinen Brückenkopfes N Kupjansk

In letzter Zeit Verlagerung des RU Angriffsschwerpunktes in den Bereich O Liman, ohne dass größere Stellungsänderungen bekannt wurden

4. Siwjersk
Weiterhin relativ ruhig. Kleinere RU Geländegewinne

5. Torezk-Bogen
Wie im Okt eher ruhig. Flächenmäßig geringe RU Geländegewinne, allerdings konnte Torezk weitgehend erobert werden

6. Pokrowsk
Zuletzt wieder die Hauptangriffsachse. Die RU schieben sich wie erwartet weiterhin S der Stadt langsam nach W vor und werden demnächst die erste Nachschubstrecke erreichen. Ziel ist offensichtlich, die relativ starken Befestigungen zu umgehen und die Aufgabe der Stadt durch eine drohende Einschließung zu erzwingen

7. S-Donezk
Die meiste Zeit der Schwerpunkt der RU Angriffe. Hier gelang es den RU, den Frontbogen weitgehend einzudrücken. Kurachowe ist in den letzten Tagen weitgehend erobert worden - im letzten Bericht war noch ein Fall der Stadt bis Anf Dez als realistisch eingeschätzt worden, die RU Erwartungen dürften in diesem Abschnitt nicht erreicht worden sein

8. S-Front
Wenig Aktivität außer einem lokalen UA Angriff ganz im W; die Gewinne gingen in der Folge teilweise wieder verloren

9. Dnipro-Front
Regelmäßige RU Angriffe auf den Inseln in der Aue, ohne dass größere Lageänderungen bekannt wurden; ein RU Landungsversuch bei Cherson wurde im Keim erstickt. Im Vorfeld soll es bei den RU Truppen zu Sabotage am Material gekommen sein, um das selbstmörderische Unternehmen zu verhindern

10. Krim/Schwarzes Meer
Regelmäßige UA Angriffe mit Drohnen und MFK; kaum Berichte über Trefferwirkung. Auf See wenig Aktivität, bemerkenswert ist hier der unlängst erfolgte Abschuss eines RU Kampfhubschraubers von einer UA Seedrohne aus, kriegsgeschichtlich eine Premiere
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Vergleich der Lage Ende Okt/Nov/Dez in Kursk, N-Luhansk, im Torezk-Bogen und in S-DonezkImage
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Dec 8, 2024 4 tweets 2 min read
Ein gern verdrängter Aspekt an der Assad-Diktatur und ihren Folterkammern ist der deutsche Beitrag dazu

Da ist zunächst ein enger Mitarbeiter von Eichmann, Alois Brunner, ua vom BND gedeckt und später noch finanziert, der 1954 doch fliehen musste
1/4 de.wikipedia.org/wiki/Alois_Bru… Der Verantwortliche für mehr als 100.000 Deportationen von Juden in KZs konnte einen langen Lebensabend in Damaskus genießen - nachdem er den syrischen Geheimdienst an seinen Erfahrungen iS KZs teilhaben ließ. Kein Wunder, dass die AfD eine innige Zuneigung zu Assad hegte -
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Nov 17, 2024 4 tweets 2 min read
Seit einer Woche läuft die verstärkte RU Offensive in Kursk und S-Donetzk
- Personalverlust 12T Mann (Rekord)
- 295 Spz (nahe Rekord)
- 638 NachschubFz (Rekord) (jeweils Angaben des GSUA)

Ergebnisse: gering (Vergleich 10.11./16.11., Karte von heute noch nicht verfügbar)
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In den letzten 3 Tagen weiter hohe Personalverluste, PzFz und Ari-Unterstützung dagegen rückläufig. Die nächsten Tage dürften etwas ruhiger werden, bevor der nächste Ansturm folgt - Umgruppierung und Nachführen von Verstärkungen
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Nov 2, 2024 6 tweets 10 min read
#Ukraine Oktober 2024 - Rück- und Ausblick

Derzeit überwiegen wieder einmal extrem negative Lagebewertungen. Dazu besteht jedoch kein Grund:

1. Die Geländeverluste in der UA sind mit gut 500qkm zwar die höchsten seit März 2022, aber auch nur grob 10% höher als Aug+Sep, zudem machen sie nur 0,11% des unbesetzten Staatsgebiets aus

2. Die RU Verluste sind bei Personal (42T Mann) und Spz (923 lt. GSUA, tatsächliche Totalverluste wohl 5-600) die höchsten des gesamten Krieges. Sowohl Personal- als auch Materialverluste insgesamt liegen >10% höher als Aug/Sep, der Geländegewinn kostete die RU also denselben Preis wie zuvor

3. An keiner Stelle drangen die RU mehr als 10km weit vor. Von einem "Zusammenbruch der Front" wie von einigen Kommentatoren behauptet kann also keine Rede sein

Zu den weiteren Verlusten:
Kpz werden seit Monaten sparsam eingesetzt, das Verhältnis Spz/Kpz erreichte mit 3,3:1 einen Höchststand - bis Juli lag es bei 1,9:1, Aug/Sep bei 2,8:1. Gleichzeitig stieg der Anteil neuer bzw. generalüberholter Kpz - T-90 und alle Obr. 2022 - stark an. Das weist auf ein Ende der Bestände an leicht reaktivierbaren Fz, der Aufwand ist höher, der Ausstoß der Reparaturbetriebe entsprechend geringer - die Bestände müssen geschont werden oder gehen zurück

Bei Artillerie lagen die Verluste knapp unter Sep, gut 20% unter den Rekorden Jul/Aug. Auch der gemeldete Beschuß ging ggü. Sep trotz der intensiveren Angriffe um etwa 5% zurück.
Bemerkenswert ist das weitgehende Verschwinden der Mörser (2S4, 2S9) mit ihren geringen Reichweiten; bei den Feldgeschützen gehen wie erwartet D-20 und D-30 wegen Erschöpfung der Lagerbestände zurück, werden jedoch nicht durch ihre Kaliberäquivalente D-1 und M-30 ersetzt, sondern durch die M-46. Deren Vorteil der höheren Reichweite scheint den logististischen Nachteil des zusätzlichen Kalibers (130mm) zu überwiegen; die durchschnittliche Reichweite aller Geschütze stieg denn auch von 18,0km auf 20,0km.

Evtl. sieht man die Notwendigkeit, die Geschütze weiter hinter der Front aufzustellen, um der Drohnengefahr zu begegnen. Es entsteht aber auch den Eindruck, dass die Gesamtzahl an der Front zurückgeht, also ähnlich wie bei den Kpz ein Engpass besteht; das muss allerdings noch auf breiterer Basis bestätigt werden

Bei den Nachschubfz wurde ein neuer Rekord erreicht, 15% über dem bisherigen Wert aus Jul 24. Da auch ihr Anteil an den Verlusten insgesamt weiter steigt, deutet sich ein verstärkter Fokus der UA Drohnenpiloten auf den frontnahen Nachschub an.

Die Einteilung der Frontabschnitte in den Wochenberichten wird beibehalten - zu den einzelnen Berichten 👇
1/nImage 1. Kursk
Ein RU Einbruch im NW konnte teilweise bereinigt werden durch die Verlegung zweier Elite-Brigaden. Dennoch Gebietsverluste.

Offensichtlich hatte die Rückeroberung für RU entgegen anfangs zur Schau gestellter Gleichgültigkeit hohe Priorität. Das zeigt nicht nur der starke Einsatz ehemaliger Eliteverbände (Fallschirmjäger und Marininfanterie), sondern auch der Vergleich der Materialverluste für den Zeitraum Aug-Okt mit den anderen Frontabschnitten (Zahlen nach warspotting.net).

Bei Kpz fehlen die alten T-54 bis T-64 in Kursk nahezu vollständig, T-72 sind seltener, T-80 Obr. 2022 stark überrepräsentiert. Ähnlich bei den Spz (nur Kette): BMP-1 sind nicht belegt, BMP-2 deutlich seltener, die noch in Produktion befindlichen BMP-3 und die ebenfalls etwas moderneren Fz der LL-Truppe (VDV) häufiger - hier zeigt sich auch der massive Einsatz der VDV.
Bei den Radpanzern und MRAPs fast keine BTR-50/60/70/80, nur die moderneren BTR-82, und "Achmat"-MRAPs, die erst seit Kriegsbeginn gebaut werden

Relativ kampfstarke und modern ausgerüstete RU Verbände greifen an einer von den UA gewählten Stelle an, wo die RU Nachschubwege ungünstig um das besetzte Gebiet herum führen, während die UA mit Sudscha einen Logistiknoten haben, der über Sumy gut erreichbar ist.
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Abb. 2 a Karte Kursk 1.10./1.11. b-d Vergleich der Verluste an Kpz, Spz, Radpanzern/MRAP zwischen Kursk und dem Rest der Front Aug-OktImage
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Oct 27, 2024 4 tweets 4 min read
#Ukraine - Wochenüberblick 27.10.2024

Höchste RU Personalverluste bisher, 7-Tage-Schnitt erstmals über 1500/Tag; 3 der 4 blutigsten Tage des Krieges innerhalb einer Woche.
PzFz ähnlich den letzten Wochen, weiter sehr hohes Verhältnis Spz/Kpz (3,7:1)
Offensichtlich werden UA Stellungen gestürmt ohne Rücksicht auf Verluste, mit wenig Feuerunterstützung durch Kpz.
Auch bis zu 20% weniger Ari-Unterstützung als noch im Sep, dafür Rekordzahlen bei den Gleitbomben (um 200/Tag, davon 30% in Kursk)
Ein Drohnentreffer auf eine D-74 könnte den Beginn des Einsatzes nordkoreanischer Verbände anzeigen, da das Geschütz nicht im regulären Bestand der Roten Armee war, sondern nur exportiert wurde (Bestand in NK 300 Stück)

Ari-Verluste höher als Vorwoche, aber weiter deutlich unter dem Schnitt der letzten Monate. LKW um absolute Höchststände - anscheinend fokussieren sich die UA derzeit auf die Bekämpfung des RU Nachschubs

Zur Front:
An fast allen Abschnitten massive RU Angriffe, ggü. den Vorwochen nochmals gesteigert.

1. Kursk:
der tiefste RU Einbruch scheint bereinigt worden zu sein. Schwere Kämpfe, die RU Angriffe werden mit sehr vielen Gleitbomben unterstützt, obwohl es kaum befestigte Stellungen gibt, gegen die sie optimal wirken

2. N-Charkiw/Belgorod
Wieder etwas mehr RU Angriffe bei Wowtschansk.
Anhaltende Gefechte um Shurawljowka, nach unbestätigten Meldungen soll der Ort mittlerweile in UA Hand sein; der Vorstoß nach Belgorod dient vermutlich v.a. der Behinderung des Nachschubs in den Raum Hlyboke
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3. N-Luhansk
Anhaltende RU Angriffe, die in der letzten Woche keine größeren Erfolge brachten

4. Siwjersk
weiterhin einer der ruhigeren Frontabschnitte. Keine Lageänderung

5. Toretzk-Bogen
Relativ wenige RU Angriffe. Anscheinend wurde der nachlassende Druck für erfolgreiche UA Gegenangriffe in einem Vorort von Toretzk genutzt

6. Pokrowsk/Kurachowe
weiterhin der Schwerpunkt der RU Angriffe. Im Laufe der Woche gelang die Erstürmung von Selidowe, nur noch kleine Teile werden von den UA gehalten - angeblich soll dabei Verrat im Spiel gewesen sein. Damit sind hier die gut ausgebauten UA Stellungen durchbrochen, ein weiterer Vorstoß nach W, S von Pokrowsk, ist absehbar

7. S-Donetzk
Die RU dringen weiter vor; von Wuhledar aus sollen sie bereits in die schwache nächste Verteidigungslinie um Bohojawlenka eingebrochen sein (die Karte zeigt den Stand von gestern). Auch weiter W stießen sie nach N vor. Gelingt ihnen der Durchbruch durch diese Linie, ist Kurachowe nicht mehr lange zu halten, da dann die Verbindung nach W bedroht ist
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Oct 13, 2024 4 tweets 3 min read
#Ukraine - Wochenüberblick 13.10.2024

RU Verluste lt. GSUA weitgehend auf dem Niveau der Vorwoche, nur bei LKW deutlich erhöht auf neuem Höchststand, Ari stabil aber weiter deutlich unter den Höchstwerten
Der gestern von RU Seite gemeldete Abschuß einer SU-34 durch eine F-16 wurde von UA Seite nicht bestätigt, erscheint auch nicht im Tagesbericht

Zur Front:
Insgesamt wenig Bewegung, jedoch unterscheiden sich auf taktischer Ebene die Kartierungen teils deutlich, je nachdem, wie einzelne Videos bewertet werden. Die hier verwendeten Kartierungen von @Black_BirdGroup sind recht konservativ (auf den Detailkarten stets der Vergleich 15.9./11.10.)
1/4Image 1. Kursk
Zunehmende RU Angriffe. Ein tiefer Einbruch an der W-Flanke, der den gesamten N Bereich abschneiden sollte, wurde zumindest teilweise im Gegenstoß bereinigt.
Problem sind die immer noch sehr spärlichen Infos von UA Seite. So überwiegen trotz RU Offensive in den Videobelegen der letzten Wochen weiterhin UA Verluste, was ungewöhnlich wäre - hier halten die UA offensichtlich viel Material zurück.
Deshalb sind die hier kartierten Geländeverluste seit 15.9. auch nur eine grobe Näherung

2. N-Charkiw
wenige Meldungen, keine Bewegung

3. N-Luhansk:
zunehmend Schwerpunkt RU Angriffe, bis zu25% der täglich gezählten Aktionen. Dennoch kaum RU Geländegewinne in den letzten 4 Wochen, die Einbrüche aus den Wochen davor konnten kaum noch ausgeweitet werden
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Oct 11, 2024 4 tweets 5 min read
RU Artillerie - wie viel, wie lange noch?
Datenanalyse Teil 3 - Ausblick

Die zunehmende Einführung sehr alter Typen - die M-30 war schon in Stalingrad dabei! - wird zu einer weiteren Verschiebung in der Zusammensetzung der RU Ari führen.

Die ersten beiden Quartale weichen deutlich ab, weil zunächst v.a. Luftlandetruppen mit ihren luftverlastbaren und deshalb leichteren Geschützen (als SFL 2S9, als Feldgeschütze D-30) im Einsatz waren, danach die "Rebellen" von DNR/LNR im Donbass angriffen, die überwiegend mit veraltetem Material ausgerüstet waren. Sie müssen deshalb aus Betrachtungen zu langfristigen Trends ausgeklammert werden. Diese bestehen meist schon seit III/22 bzw. IV/22;

So sank der Anteil selbstfahrender Geschütze immer schneller ab, von 80% in III/22 auf zuletzt 23% (Abb. 2); dass ihr Anteil am gelagerten Material jetzt sogar höher ist, wurde oben besprochen.
Diese Verschiebung war unvermeidlich, da SFL nicht ausreichend verfügbar waren; Nachteil ist nicht nur die langsamere Verlegung der Feldgeschütze, die sie anfälliger gegen Konterbatteriefeuer und Drohnenangriffe macht, sondern auch der deutlich höhere Personalbedarf, statt 4-5 Mann 7-10 je nach Typ, und die zusätzlich benötigte Zugmaschine. Zudem richten durch die fehlende Panzerung schon Nahtreffer Schäden an.
Ein weiterer signifikanter Rückgang ist eher unwahrscheinlich

Mit zunehmender Reaktivierung von Lagerbeständen stieg auch das technische Alter der eingesetzten Geschütze, in Abb. 3 mit dem Jahrzehnt der Konstruktion erfasst. Hier fällt der Anteil der modernsten Geschütze seit III/23 nur noch langsam, bedingt durch die Neubauten; vermutlich wird er sich etwa auf dem jetzigen Niveau einpendeln oder leicht steigen. Gleiches gilt für die nächste Zeit auch für die Typen der 70er Jahre, also v.a. 2S5/2A36, bei denen wie gesagt die Mun der limitierende Faktor ist, sie werden erst etwa ab II/25 mit dem Ende der Bestände an 2A36 abnehmen.
Dagegen werden die aus den 50er und 60er Jahren stammenden Typen absehbar teilweise von ihren Vorgängern aus den 30er und 40er Jahren abgelöst werden.

Insgesamt wird das einen technischen Rückschritt bedeuten, der sich (trotz der sehr weit reichenden M-46) auch in der durchschnittlichen Reichweite zeigen wird. Diese sank schon zu Jahresbeginn 2024 von einst 21-22km auf nur noch 18km ab und verharrte dort (Abb. 4); der Anstieg in IV/24 dürfte der kleinen Stichprobe geschuldet sein und bald verschwinden.

Diese Prognose ist aus den Beständen zu begründen: deren durchschnittliche Reichweite liegt nur bei 17,2km, was eher noch zu hoch ist, weil die unbestimmbaren Feldgeschütze, die überwiegend geringere Reichweiten haben, naturgemäß nicht enthalten sind. Ein Ausgleich werden die neuen 2S19/2A65 sein, so dass die Reichweite nicht mehr stark absinken wird

Was sich sicher verändern wird ist die Verteilung auf die Kaliber, wo mit den 130mm der M-46 ein neuer Spieler erschienen ist (Abb. 5). Die 152mm werden wohl wieder zunehmen, die 122mm deutlich abnehmen - die wenigen bisher für IV/24 ausgezählten Stücke dürften das zukünftige Bild einigermaßen korrekt abbilden. Dennoch bleibt 122mm viel wichtiger als zu Beginn, 152mm deutlich seltener - für die gleiche Zerstörungswirkung müssen also deutlich mehr Granaten verfeuert werden als noch 2022-23.

Ein weiteres Problem dabei, das mit zunehmender Typenvielfalt weiter steigen wird, ist die aufwendigere Logistik, aber vermutlich auch der Ausbildungsbedarf - es dürfte keine Artilleristen mehr geben, die z.B. die M-30 noch bedient haben, und auch die Treffgenauigkeit dürfte geringer sein, was wiederum den Mun-Verbrauch erhöhen wird.

Der starke Rückgang der schwersten Kaliber (207mm, 240mm) dagegen fällt nicht sehr ins Gewicht; sie dienen v.a. zum Beschuß befestigter Stellungen, wo sie mittlerweile durch die Lenkbomben mehr als ersetzt werden
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Ein bisher unberücksichtigter Punkt ist die Möglichkeit, dass Geschütze fremder Herkunft zum Einsatz kommen könnten. Zu denken ist hier v.a. an Nordkorea und China, zumal mit der D-74 kürzlich ein Geschütz im Einsatz gezeigt wurde, das in nennenswerter Zahl nur aus diesen beiden Ländern kommen kann

Nordkorea wird allerdings nur begrenzt Material abgeben wollen, die Bestände sind Ausdruck der eigenen Paranoia, zudem ist nach den Erfahrungen mit der Munition aus NK fraglich, ob die Geschütze besonders fronttauglich sind und nicht eher eine Gefahr für die eigene Bedienmannschaft als für die UA darstellen

Auch China wird sicher nicht das modernste Gerät abgeben wollen, da man sich auf den eigenen Eroberungskrieg gegen Taiwan vorbereitet. Ob große Stückzahlen älterer Modelle geliefert werden, ist auch eher fraglich - die Gefahr von US-Sanktionen wäre nicht zu unterschätzen.

mE kann nicht ausgeschlossen werden, dass einiges Material geliefert wird, aber selbst 1000 Geschütze würden die Laufzeit der RU Bestände nur um 3 Monate verlängern. Bei der gegenwärtigen Lage auch in Ostasien ist deshalb ein wesentlicher Einfluß chinesischer oder nordkoreanischer Lieferungen nicht zu erwarten

Die Vorführung der D-74 war deshalb reine Propaganda, vermutlich eines der wenigen noch im eigenen (Museums-)bestand befindlichen Exemplare, vielleicht auch ein Test auf die Reaktionen im W, um den Chinesen zeigen zu können, dass sie eher keine Konsequenzen zu befürchten haben.

Fazit:

Die RU Führung hat die Zusammensetzung der aktiven Geschütze etwa seit Beginn 2024 grob an die Lagerbestände angepasst. Zusammen mit der seit Sommer 2023 deutlich erhöhten Neuproduktion werden sich deshalb wesentliche Parameter wie Reichweite, Kaliber und Mechanisierungsgrad wahrscheinlich nicht mehr stark verändern.

Was sich ändern wird ist die Zahl unterschiedlicher Typen, die teils unterschiedliche Munition benötigen, was die Logistik bei Mun wie Ersatzteilen erschweren wird. Die zunehmende Notwendigkeit, auch auf kleinere Bestände, evtl. auch ausländischer Herkunft (D-74) zurückgreifen zu müssen, wird diese Probleme weiter verschärfen

Trotz sinkender Bestände sind die RU Lager noch nicht erschöpft. Allerdings ist ein Ende absehbar; selbst unter Annahme sehr günstiger Parameter reichen die Bestände nur noch bis Herbst 2026, ein mehrere Monate früheres Ende, im besten Fall Ende 2025 ist wahrscheinlicher
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Abb. 6 Maximale Reichweite der RU Lagerbestände (vgl. Tab. 3)Image
Sep 17, 2024 5 tweets 1 min read
"ein nüchternes Interview" - nur ein Vollidiot oder ein Lügner kann dieses Gefälligeits-Interview des DLF so einordnen

Denn Netschajew lügt selbst am Stück
- er bestreitet die demokratische Legitimität Selenskis
- er wiederholt die Istanbul-Lüge
1/5 - er wiederholt selbstredend die Lüge von der Schuld des W am Krieg
- er lügt von einer RU Verhandlungsbereitschaft, die weiterhin eine Kapitulationsforderung ist
Kurz - ein Sortiment bekannter RU Propaganda-Versatzstücke.
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Aug 27, 2024 5 tweets 2 min read
Das Feuer im Tanklager Proletarsk scheint allmählich auszubrennen. Bei weitem nicht alle Tanks sind zerstört, das Lager aber erst einmal unbenutzbar
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Anscheinend weiten die UA die Kämpfe im N der Oblast Charkiw jetzt nach Belgorod hinein aus - abwarten, ob das mehr als ein Testballon ist
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