Da sich in diesem Bereich etwas getan hat, ein Thread zum Thema Schrotflinte vs Drohne, aber auch zu Multi-Projektil Muniton.
Legen wir los 🧵/1
Wer bislang gelesen hat, was ich hier so schreibe, weiß das ich kein großer Freund von Schrotflinten in diesem Kontext bin.
Trotzdem noch ein kleiner recap warum:
Von vielen werden Schrotflinten als beste Lösung gegen Drohnen for die Infanterie gesehen. Dem ist bei weitem 2/
Nicht so.
Dies liegt vor allem daran, dass die Leistungen dieser Waffen regelmäßig überschätzt werden, auf falschen Annahmen beruhen oder wissen aus anderen Bereichen (Sport/Jagd) übertragen werden, was nicht funktioniert.
Und das nicht nur seit es Drohnen gibt. 3/
Schrotflinten sind mittlerweile eine Art running Gag der Militärtechnik.
Wann immer ein neues Problem für Infanterie Auftritt, besteht eine große Wahrscheinlichkeit das ein Lösungsvorschlag kommt der Schrotflinten beinhaltet. 4/
Anekdotisches Beispiel:
Als die US-Army im WW1 das erste mal dem massenhaften Einsatz von Handgranaten entgegenstand, kam dort die Idee auf die Soldaten in Skeet zu trainieren u mit Schrotflinten auszustatten um geworfene Granaten aus der Luft zu schießen. 5/
Schrotflinten verkörpern eine Idee, welche so alt ist wie die Existenz von Schusswaffen. Pro Schuss mehrere Projektile abfeuern zu können.
Die Streuung erhöht somit die Trefferwahrscheinlichkeit.
Ein Vorteil, welcher mit vielen Nachteilen kommt.
6/
Die Reichweite von Schrot ist i.d.R gering. Effektiv meist um die 50m.
Die Kadenz und Munition im Magazin ist oft gering.
Welche Munition ist die richtige?
Mit großer Körnung hat man besere Reichweite u wenig Streuung.
Mit kleiner hingegen gute Streuung u kaum Durchschlag. 7/
Dann kommen die militärischen Aspekte welche in der ganzen Diskussion in der Regel vergessen zu werden:
1. Es ist eine ganz andere Art Waffe. Nicht vergleichbar mit Sturmgewehr o MG.
Die Soldaten müssen daran ausgebildet werden. Das kostet Zeit und Material.
8/
Es sind keine kleinen Waffen. Man packt diese stammt Munition nicht eben in die Hosentasche.
Infanteristen sind eh notorisch überladen. Nun kommt noch mehr hinzu.
Ein Schrotflinten-Schütze kann nicht gleichzeitig eine andere Schwerpunktwaffe bedienen oder tragen. 9/
Aber selbst wenn alles passt Ausbildung u Ausstattung, ist eine Schrotflinte kein Garant um zu treffen. Denn FPVs sind schnell und versagen fatal.
(Es gab einen schönen Selbstversuch von Kim Lepännen, IPSC Worldchampion. Selbst der trifft nicht alle)
10/
Sind Schrotflinten nun nutzlos?
Nein. Sie sind nicht das Wundermittel für das sie von vielen gehalten werden aber ein nützliches Werkzeug für einen begrenzten Anwendungsfall.
Dieser ist i.d.r die Abwehr auf den letzten 50m.
Dies hat sich vor allem in Positionen bewährt 11/
In denen man FPVs erwartet und schussbereit sein kann.
Z.B. Feldbefestigungen wie Observationspunkte o Feuerstellungen schwerer Waffen.
Und besonders auf Fahrzeugen.
12/
Ein gutes Beispiel wie es richtig gemacht wird ist das Video dieser Ru Flusspatrollie auf dem Dnjepr. Hier wird das Feuer von MG, Sturmgewehren u Schrotflinten zusammengefasst.
13/
Der Upload hatte nicht ganz funktioniert. Sry.
In 13 fehlt das Video, welches ich nachliefere wenn ich besseres Internet habe.
Und ab 14 ist der Rest in den Antworten
@threadreaderapp unroll
Ich habe bislang wenig von diesem Gehalten, da die Schussergebnisse dieser Improvisationen nicht überragen waren und zudem geschmolzenes Plastik o Gummi im Lauf ein absoluter Alptraum ist.
(Wer mal Blaukopf geschossen hat, kennt die Freude das zu reinigen) 15/
Allerdings gibt es hier auch Weiterentwicklungen und ich ändere meine Meinung langsam.
Mittlerweile wird diese Form von Muniton auch von einem staatlichen Munitionshersteller in der Ukraine gefertigt. Mit einem "Schrot-Trägerprojektil" aus Metall.
Wodurch die 16/
Nachteile aufgehoben werden.
Mit dieser Munition ist es möglich Nahbereichsabwer zu gewährleisten ohne eine Flinte mit schleppen zu müssen.
Die infansten können einfach Magazine mit dier oder gemischter Beladung mitführen.
17/ Ente
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Diese werden zwar ab und an benannt, bekommen allerdings m.E. nicht genug Aufmerksamkeit, denn der Impact den diese verursachen ist Strategisch ebenso wie real physisch enorm . 1/🧵
Ganz Kurzer recap für jene die davon noch gar nichts gehört haben:
Glidebombs sind i.d.r Freifallbomben welche durch ein Zusatzmodul Tragflächen erhalten und somit statt nur zu fallen dutzende Kilometer gleten können. Wodurch mehr Reichweite bei gleicher massiver 2/s
Schlagkraft erreicht wird.
Das Prinzip ist mich neu, erhielt aber ab Anfang war 2023 immer mehr Bedeutung da die Russen anfingen immer mehr von diesen zu nutzen.
Dies war tatsächlich eine direkte Reaktion auf die Fehler welche sie in 2022 gemacht hatten.
Denn in den ersten 3/
Ein 🧵 zu den Entwicklungen im Bereich Körperschutz, welche in den letzten Jahren in der Ukraine stattgefunden haben.
Denn ich habe den Eindruck, diese finden im Westen wenig Betrachtung.
1/
Nach der Invasion in 22 wurde die Armee dermaßen schnell vergrößert, dass nicht für jeden. Körperscgutz verfügbar war und viel mit Stahlplatten improvisiert wurde.
Aus dieser Erfahrung entstanden dutzende Firmen wie UARM, Ballistica, Velmet, Bronyx, Ukrarm uvm welche 2/
Mittlerweile in einer Qualität produzieren, welche der westlicher Hersteller in nichts nachsteht.
Der westliche Staus quo an Körperschutz spiegelte sich Recht schnell in der Produktion wieder.
3/
Kleine Punkte bzgl. Den russischen Drohnen welche gestern Nacht in Polen eingedrungen sind.
Das dies beabsichtigt war ist in dieser Menge mittlerweile unbestreitbar, interessant sind allerdings die welche schlüsse man auf beiden Seiten daraus ziehen kann. 1/
Gem. Meinem jetzigen Informationsstand wurden vier Russische Gerbera-Drohnen abgeschossen. Das schöne hieran ist, dass diesbezüglich nicht groß gezögert wurde und das Polen dies nicht allein getan hat, sondern auch weitere NATO Partner eingegriffen haben. 2/
Z.B Zwei Niederländische F-35 und ein Italienischer AWACS waren beteiligt.
Was ein schönes Signal ist, das die NATO noch Mitglieder beinhaltet welche nicht primär Bedenkenträger sind, sondern handeln.
3/
Die PMN-2 ist eine Sovietische Antipersonenmine welche als nachfolger der PMN-1 in den 70ern eingeführt wurde.
Auch ein alter Bekannter der innerdeutschen Grenze.
Finnland tritt aus dem Ottawa-Abkommen aus.
Moralapostel aller Coleur bekommen gerade Schnappatmung.
Ich habe bereits damit gerechnet, sehe darin allerdings auch nichts schlimmes.
Ein paar Worte dazu.
1/tagesschau.de/ausland/europa…
Zum ein was das Ottawa-Abkommen (Ächtung von Anti-Personen Landminen) welches aus guter Motivation gestartet wurde, ein Zahnloser Papiertiger. Die Teilnahme war freiwillig und nicht verpflichtend. Was es von anbeginn den Zweck unterminiert hat, denn viele Nationen 2/
Sind diesem Abkommen garnicht beigetreten. U.a Key-player wie Russland, VRC o USA.
Hatte das Abkommen so funktioniert wie es gedacht war, würden heute keine AP-Minen mehr verwendet. Das ganze Gegenteil ist der Fall.
3/
Riegelminen sich kein neues Phänomen sondern tatsächlich bereits Recht alt. Es ist ein Alternativer Ansatz für Anti Fahrzeug Minen und war gedacht im Gegensatz zur klassischen "Tellermine" gewisse Vorteile zu bieten.
Wenn quer zur vermeintlichen Fahrtrichtung des Gegners 2/
Verlegt ist die Wahrscheinlichkeit höher das diese auch getroffen wird und hat zudem mehr Sprengmasse.
So lassen sind mit einer geringeren Anzahl Minen Sperren errichten.
Aufgrund dieser Vorteile haben gerade während des zweiten Weltkrieges viele Armeen Modelle mit diesem 3/