Götz Six Profile picture
Linker, Anti-imperialist, Hobby Researcher | Make Orwell fiction again.
Oct 7, 2024 8 tweets 4 min read
Die Hamas hat am 07. Oktober 695 Zivilisten getötet. Das ist ein Verbrechen und wenn Israel ein zivilisiertes Land wäre, das auf diesen Angriff verhältnismäßig reagiert hätte, könnte man heute die Opfer des 07. Oktober betrauern. Da Israel allerdings mit Verbrechen gegen die Menschlichkeit reagiert hat, mit Massakern und Verwüstung unvorstellbaren Ausmaßes, empfinde ich jegliche Form von Wehleidigkeit und jegliche isolierte Betrachtung des 07. Oktober als zutiefst zynisch und abstoßend. Außerdem versteht jeder Mensch mit mehr als zwei Gehirnzellen, dass der 07. Oktober das Resultat von über 70 Jahren ethnische Säuberungen, Besatzung, Unterdrückung und ungesühnter Gewalt durch israelische Besatzungstruppen ist ⬇️

#IsraelIsATerroristState‌Image Zivile Todesopfer 07. Oktober vs Ukrainer nach 2,5 Jahren Krieg vs Palästinenser nach einem Jahr Krieg. Letztere Zahl ist eine Schätzung gemäß @EuroMedHR.

[1] de.wikipedia.org/wiki/Terrorang…
[2] statista.com/statistics/129…
[3] en.wikipedia.org/wiki/Casualtie… Image
Sep 18, 2024 9 tweets 4 min read
Schwächer als ein Spinnennetz

Im Jahr 1982 griff Israel den Süden des Libanon an um die dort ansässige PLO auszuschalten und deren Angriffe auf Israel und die besetzten palästinensischen Gebiete zu unterbinden. Die israelische Kampagne verlief erfolgreich, doch statt sich anschließend wieder zurückzuziehen, besetzte Israel den Süden des Libanon, um dort eine Pufferzone zu errichten und eine Rückkehr der PLO zu verhindern. Die Besatzung wurde aufrecht erhalten mit Hilfe der South Lebanon Army (SLA), eine Armee aus libanesischen Verrätern und Kollaborateuren. Zusammen mit der SLA errichtete Israel auch das Khiam Foltergefängnis, ein Art Vorgeschmack auf den Folter-Komplex, den Israel im Zuge des Völkermords vom 08. Oktober errichten würde.
btselem.org/publications/2…
Feb 20, 2024 23 tweets 12 min read
Zehn Jahre Maidan Massaker - Zehn Jahre Ukraine Konflikt

Heute ist der zehnte Jahrestag des Maidan Massakers. Dieses Ereignis hat die Krim Annexion ausgelöst und zum Sturz von Janukovich geführt, was wiederum den Bürgerkrieg im Donbass auslöste. Das Maidan Massaker ist somit das zentrale Ereignis, mit dem 2014 der gesamte #Ukraine Konflikt begann. Berge von Beweisen zeigen sehr klar, dass dieses Massaker von rechtsextremen Elementen des Maidan begangen wurde, die zuerst auf die Berkut und dann auf Demonstranten schossen. Trotzdem ranken sich bis heute Mythen um das #MaidanMassaker, was daran liegt, dass dieses Ereignis in der westlichen und ukrainischen #Propaganda entweder verschwiegen oder den Berkut und die Schuhe geschoben wird.

Diese Propaganda wirkt, leider. Sie wirkt vor allem bei denjenigen, die es eigentlich besser wissen müssten, nämlich bei Politikern, Journalisten und Experten, also bei Leuten, die in der Lage sein sollten Propaganda als solche zu erkennen. Bizarrerweise sind diese Leute allerdings mehrheitlich nicht dazu in der Lage und so greifen sie in unschöner Regelmäßigkeit mit ihren Darstellungen der Ereignisse von 2014 ins Fake-News-Klo. Allerhöchste Zeit also, am zehnten Jahrestag dieser Ereignisse, den Mythen entgegen zu treten.Image Am 20.02.2014 gegen 8 Uhr morgens eröffneten rechtsextreme Milizionäre aus vom Maidan gehaltenen Gebäuden, hauptsächlich dem Musik Konservatorium und dem Hotel Ukraina, das Feuer auf die Berkut, was zu Toten und Verwundeten auf Seiten der Berkut führte. Die Berkut Polizisten Volodymyr Zubok, Serhii Spycha und Serhii Mykhailovych wurden an Ort und Stelle getötet, ein vierter Berkut, Mykola Symysiuk, erlag kurze Zeit später seinen Verletzungen.
Sep 13, 2023 7 tweets 7 min read
Fake News nach dem Stille-Post-Prinzip und grassierende Ahnungslosigkeit

Dieser Thread ist eine Case Study wie sich Desinformation verbreitet und Informationen Stück für Stück verzerrt und verändert werden, bis zum Schluss etwas völlig anderes herauskommt. Am Ende der Desinformationskette stehen nicht selten vermeintliche Experten, die sich bei genauerem Hinsehen als erschreckend ahnungslos herausstellen und die mit ihren Titeln der Desinformation scheinbare Legitimität verleihen.

Worum geht es? In den letzten Tagen äußerten sich Putin und Lawrow zu möglichen Friedensverhandlungen. Russland sei offen für Verhandlungen, aber dafür müsse Zelensky zuerst das selbsterteilte Verbot aufheben, mit dem sich die Ukraine Verhandlungen mit Putins Regierung verbietet. Außerdem sei es schwierig Kampfhandlungen einzustellen, solange die andere Seite eine Gegenoffensive betreibe, so Putin.

Lavrov hierzu im Wortlaut:
“President Vladimir Putin has repeatedly said that we are not walking away from negotiations, but those [in Ukraine] who dodge talks should understand that the longer they procrastinate, the more difficult it will be to reach an agreement later," Lavrov said on the Rossiya-1 TV channel. "This is our official position. I will say once again, against the background of the ban on the negotiations, which was signed by [Ukrainian President Vladimir] Zelensky, this position should not raise any questions.”

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Weder Putin, noch Lavrov erwähnen dabei eine weitere Hürde, nämlich die „Vorbedingungen“, welche die Ukraine für Verhandlungen stellt, Bedingungen welche Amerikaner wohl als Non-Starter bezeichnen würden. Diese „Vorbedingungen“ bedeuteten nicht weniger als eine weitere, diesmal stark verklausulierte Weigerung zu verhandeln.
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Sep 10, 2023 23 tweets 18 min read
Schwurbel-Industrie vs Bürgerkrieg im Donbass

Die Schwurbel-Industrie, jene Gruppe aus Journalisten, Politikern und Experten, die zu außenpolitischen Themen Geschwurbel am Fließband produzieren, ist sich einig: Russland habe 2014 den Konflikt im Donbass begonnen, es sei ganz sicher kein Bürgerkrieg, stattdessen sei der Donbass von den Separatisten besetzt, letztere selbstverständlich von Moskau kontrolliert🙄



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Die Leute, die diese und ähnliche Behauptungen aufstellen, haben fast alle eins gemeinsam: Sie wissen so gut wie gar nichts über den Konflikt, der 2014 im Donbass begann. Alles was sie darüber glauben und behaupten beruht auf Hörensagen und darauf, dass die anderen Nasen in ihrer Info-Blase dasselbe sagen. Es gab allerdings eine Zeit, in der auch ich ähnlich wenig über diesen Konflikt wusste, bis ich dieses Buch gelesen habe. Geschrieben wurde es von einem Herrn, der 2014 auf Seiten der Separatisten gekämpft hat. Für sein Buch hat Alexander Zhuchkovsky nicht nur seine eigenen Erlebnisse niedergeschrieben, sondern auch ehemalige Mitstreiter interviewet und darüber hinaus recherchiert. Sogar ukrainische Quellen kommen vereinzelt zu Wort. Da es sich hierbei um die Darstellung einer Seite eines Konfliktes handelt, habe ich alle Behauptungen überprüft, die sich prüfen lassen. Sie haben alle gestimmt. Dieses Buch stellt somit die Grundlage zu meinen Recherchen zum Bürgerkrieg im Donbass dar, aber es ist bei weitem nicht die einzige Quelle, die ich verwendet habe.

Was 2014 im Donbass geschah, passt so gar nicht in die westlichen und ukrainischen Propaganda-Narrative und ist aus genau diesem Grund heute in strategische Vergessenheit geraten. Allerhöchste Zeit, die Erinnerung aufzufrischen. Und jetzt viel Spaß bei der Lektüre.
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