Ich hab übrigens seit einer Weile eine ADHS Diagnose.
Mein Psychiater hat mir eine Diagnostikstelle empfohlen, ich solle mich doch da mal vorstellen, die seien sehr gut.

Als ich mit dem Ergebnis (von besagter empfohlener Diagnostikstelle) wiederkam, ging das Spiel los:
🧵 Also solche Diagnostiken wären ja eigentlich viel zu subjektiv, um sich da sicher zu sein.
Und grade bei *dieser* Beratungsstelle würden ja super viele Menschen, die mit Verdacht auf ADHS hingehen, auch die Diagnose kriegen. Das könne dann ja so alles gar nicht stimmen.
2/

Ich bleibe btw dabei, dass "Person tut nicht, was notwendig wäre, weil einfach zu faul" ein toxischer Mythos ist.
Faulheit in dieser Form existiert nicht, sondern hat unerfüllte Bedürfnisse, Einschränkungen oder Überlastung zur Ursache. Ursachen für "Faulheit" (aka "Unfähigkeit, zu funktionieren") in meinem Leben bisher:
- autistischer Burnout
- Mobbing
- ADHS
- unerkannte körperliche Einschränkungen, die zu chronischer Erschöpfung geführt haben
- lähmende Existenzangst

Dinge, die ich tue, wenn meine ND Freund*innen zu Besuch kommen, um ihnen das Leben ein bisschen leichter zu machen (nicht, weil ich so ein toller Kerl wäre, sondern als Beispiel, wie ihr ND Menschen, die euch wichtig sind, unterstützen könnt):
🧵 1.) Wenn eine Person zum ersten Mal zu Besuch kommt (vor allem, wenn sie weit weg wohnt, oder über Nacht bleibt), anbieten, vorher Fotos von der Wohnung zu zeigen, sodass die Person weiß, was sie erwartet.

Überlegt in dem Zusammenhang bitte auch mal, warum das in Medien nicht vorkommt.
Wenn Armut in Geschichten portraitiert wird, ist das immer ein vorrübergehender Zustand*.
Bis die Person im Lotto gewinnt, oder von irgendwem "gerettet" wird, oder einen Schicksalschlag überwindet.

https://twitter.com/IFeuerbringer/status/1659243530642915350

Armut als Dauerzustand kommt so gut wie nie vor.

*abgesehen von dem armen Schweinehirten in Märchen, dessen Rolle darin besteht, Kartoffelsäcke mit Löchern drin zu tragen und möglichst bemitleidenswert Hunger zu haben.

Ich glaube, was viele im Zusammenhang mit Armut nicht checken ist, dass Verzicht oft kein
"das geht grade nicht" ist.
Sondern ein "das geht vermutlich nie wieder".

Es geht nicht darum, dass ich grade Nudeln mit Margarine esse.
Es geht darum, dass ich das *für immer* muss.

1/x Es geht nicht darum, dass ich mir grade kein neues Spiel kaufen kann.
Es geht darum, dass ich vermutlich *nie wieder* Geld für ein neues Spiel übrig habe.
Es geht darum, dass wenn meine Jeans zerreißt, ich keine Jeans mehr habe. Period.

2/x

Weil das heute in den Kommentaren von einem Schlossaccount aufkam und ich die Idee total gut finde, poste ich auch hier nochmal eine Sammlung von meinen liebsten low/no spoons Gerichten, die in der Regel aus haltbaren Zutaten und relativ günstig sind:

THREAD: 1.) Eine Portion Nudeln kochen (oder vorgekochte aufwärmen).
In einer Schüssel einen Becher Schmand, eine kleine Dose Mais und eine Dose Thunfisch mischen und mit Salz, Pfeffer und (falls da) Muskat würzen.
Nudeln drübergeben, durchrühren. Fertig.
Hält im Kühlschrank zwei Tage.