Kim Posster Profile picture
Also known as Ms. Andrié, real existierender cis Mann, Karina Korecky Ultra, Artikel-und Vortragarchiv auf dem Blog. Blauer Himmel: @KPosster.bsky.social
Aug 26, 2023 9 tweets 3 min read
Es ist einfach zu krass! Ich bin einiges an Abgründigkeiten aus der Kritischen Männlichkeit-Szene gewöhnt, aber was Donat Blum, Mit-Herausgeber*in von #OhBoy in diesen neuen Interview zur Verteidigung von Valentin Moritz / dem Buch raushaut, ist schlicht misogyn & antifeminisisch Frage: Die Situation eskalierte schliesslich ganz, als Sie auf Instagram auf die Vorverurteilung hingewiesen haben, die dieser Absage zugrunde lag. Warum?  Antwort: In unserer Gesellschaft scheint die sehr binäre, sehr patriarchale Vorstellung vorzuherrschen, dass es auf der einen Seite weibliche Opfer und auf der anderen Seite männliche Täter gibt. Aber wenn wir ehrlich sind, sind Männer statistisch gesehen zwar deutlich öfter Täter. Aber alle sind, egal, welchen Geschlechtes, nicht selten beides – wenn wir physische und psychische Gewalt berücksichtigen.  Neben dem lächerlichen Verweis auf die "Literarität" des Falls, beschwert sich Blum vor allem, darüber, dass die Betroffene ja anonym geblieben sei und es offiziell rechtlich gar nicht um eine Straftat gehandelt hat. Das ist so abseits jeglicher feministischer Standards... Frage: Donat Blum, seit über einer Woche ist das Buch «Oh Boy» in den Schlagzeilen. Ihrem Kollegen Valentin Moritz wird vorgeworfen, er schildere in seinem Text einen sexuellen Übergriff, obwohl ihn die Frau gebeten habe, dies nicht zu tun. Sie sagen, die Berichterstattung stimme so nicht. Warum?  Antwort: Er hat das, was ihm vorgeworfen wird, nicht getan. Alles beruft sich auf eine einzige Person, die bis heute anonym bleibt. Auf dieser Quelle basierend, hat das Instagram-Gericht ein Urteil gefällt, das dann von den meisten Zeitungen im deutschsprachigen Raum ungeprüft kolportiert wurde: «...
Aug 25, 2023 19 tweets 6 min read
Für alle die einen ausführlicheren Einblick haben wollen, wie katastrophal schlecht und täterschützend Valentin Moritz Text in #OhBoy auch unabhängig von dem Skandal um ihn ist: Hier eine eine kleine kommentierte Rekonstruktion mit Screenshots Auf den ersten 7 von 16 Seiten geht gar nicht um Täterschaft. Einstieg und Rahmung des ganzen Textes ist: Valentin Moritz ist ein eher gehemmter, ernsthafter und an sich zweifelnder Mensch/Mann. Glücklich/Frei fühlt er sich fast nur beim Frisbeespielen mit seinem Freund Jan Image
Aug 9, 2022 4 tweets 1 min read
Gibt ja einiges dazu DASS Transfeindlichkeit oft Überschneidungen mit Antisemitismus hat, aber kennt ihr was dazu, WARUM es den Zusammenhang gibt?

Naheliegend fände ich Transfeindlichkeit als konfromistische und regressive "Kritik" des Geschlechterverhältnis Also so wie das Ressentiment gegen das Abstrakte, das Künstliche und Widersprüchliche von Staat und Kapital oft im Antisemitismus aufgespalten wird in personalisiert Böses und natürlich Gutes, wird Trans als verderbende Verkünstelung verstanden
Jul 19, 2022 6 tweets 2 min read
Viele cis Männer werden trans Frauen nie verzeihen, dass sie das patriarchale Erbe der phallischen Macht nicht antreten.

Irgendwas muss gruselig falsch sein mit jenen, die qua Penis zu geschlechtlicher Dominanz bestimmt sein sollen, aber sie einfach nicht "wollen" "Wollen" in Anführungszeichen, weil es um keine souveräne Entscheidung geht. Sehr wohl aber um Fragen der Identifizierung, der Lust und des Begehrens.

Die Existenz von trans Frauen denaturalisiert den Phallus und legt den Finger in die Wunde der eigenen Identifikation mit ihm
Oct 31, 2021 8 tweets 2 min read
Denke, was "Gender Critical" Feminismus für cis Frauen so attraktiv macht, ist dass sie ihre Unterdrückung komplett objektivieren und externalisieren können.
Sie haben ausschließlich eine von außen kommende Geschlechterrolle, keine Geschlechtsidentität, die sie affiziert hat Denn es stimmt natürlich, dass das Patriarchat nach dem Begriff "Frauen = potentiell gebärfähige Menschen mit Vulva" operiert und daraus zentral Unterdrückung entsteht, aber es wird einfach so getan als ob das glatt aufgehen würde und den Menschen rein äußerlich wäre
Mar 19, 2021 14 tweets 4 min read
[Thread]

Ok, eigentlich ist mir nur nach kotzen...

Aber für die es interessiert, teile ich jetzt mal ein paar feministisch-marxistische Thesen zum bürgerlichen Recht und der Frage, warum solche Urteile seiner inneren Logik nach kein Unfall, sondern nur konsequent sind:

1/13 Die erste Bedingung, um im Kapitalismus als Subjekt gelten und handeln zu können, ist, sich selbst und den eigenen Körper "zu besitzen" willentlich kontrollieren zu können. Der Körper ist Besitz vor jedem Besitz. Der Wille Gesetz vor jedem Gesetz.
Jan 21, 2021 7 tweets 2 min read
[Thread]
Es ist schon eine besondere Ironie der Geschichte, dass einer der Lieblingsbegriffe des liberalen Feminismus heute aus der esoterischen Männerbewegung der 80er stammt.
"Toxische Männlichkeit" ist eigentlich ein maskulinistischer Begriff (1/7) Die "Mythopoeten" wollten eine ausgeglichene, in sich ruhende Männlichkeit frei legen, die sie "Deep Masculinity" nennen. (Männliche) Gewalt und Misogynie entstehen für sie nur, weil Männer von ihrer Männlichkeit entfremdet sind. Das ist "Toxic Masculinity" (2/7)