Lars Mecklenburg Profile picture
Grundschullehrer & Entwickler • Bildungsplattform @CodelabBerlin • Grundschul-App @MathelabBerlin • Reflexionen zu Digitalität und Bildung • @pruefungskultur
Dec 18, 2022 5 tweets 2 min read
#ChatGPT ist der Sputnik-/Pisa-/IQB-Schock der digitalen Bildung: Lernen in der Digitalität findet in einem grundsätzlich veränderten Fahrwasser statt, in dem das traditionelle Bötchen schlicht seeuntauglich ist, sobald man nur die sichere Ufernähe verlässt. #ChatGPT ist wie Google, nur kann man hier die weitreichende Verfügbarkeit enormen Wissens kaum mehr ignorieren. Wo Menschen mühsam Zusammenhänge herstellen, sind diese für eine konnektionistische KI schon da. Uns erlaubt das Lesbarkeit in einem umfassend vernetzten Wissensraum.
Jun 12, 2021 11 tweets 5 min read
Nichts anderes als gewinnorientierter Lobbyismus steckt hinter der im Mai veröffentlichten "Gemeinsamen Initiative der deutschen digitalen Bildungsanbieter IDDB" mit ihrem Forderungsschreiben an das BMBF und die KMK, an der Nachhilfemilliarde teilhaben zu wollen. 1/n Dem Schreiben auf iddb.school folgte wenige Tage später eine Selbstbeweihräucherung durch die CEOs von Cleverly, Sofatutor und Simpleclub, die in ihrem Anspruch (Rettung für das Bildungssystem zu sein) unverschämt überheblich ist. linkedin.com/pulse/wir-sind… 2/n
Jun 11, 2021 9 tweets 2 min read
Muster des Leistungssports sind mit Sicherheit keine Antwort auf Bildungsfragen. Aber jemandem beim Hinterfragen von selbstverständlichen Strukturen und beim engagierten Umdenken zuzuhören, bietet fruchtbare Denkweisen auch für Schule. 1/n @TTuchelofficial Das Selbstverständnis von Tuchel beginnt mit Vertrauen (Zutrauen ohne Absicherung), das er als unerfahrener Trainer erhalten hat. Vielleicht kann jemand, der diesen Vorschuss selbst erfahren hat, ein wirkliches Teilen von Verantwortung besser zulassen (dazu unten mehr). 2/n
Dec 5, 2020 6 tweets 1 min read
»Paradox culture«

1. Rhetorisch einen Widerspruch zu einem performativen Zustand erzeugen, um aus der kognitiven Dissonanz einen aufmerksamkeitsökonomischen Gewinn einzufahren. Darüber reden, dass man nicht reden darf. 1/6 2. Rhetorisch einen Widerspruch zu mehrheitlich und aus guten Gründen akzeptierten Sachverhalten ("Tatsachen") umschiffen, um trotz der kognitiven Dissonanz eine Durchsetzung von Interessen nicht zu gefährden. Probleme ignorieren und wegreden, statt sie anzusprechen. 2/6
Oct 27, 2020 18 tweets 3 min read
Habe jetzt auch eine Rede geschrieben. Eine Rede? Ja, wegen der Möglichkeit zum Elliptischen. Passt gut zu Twitter und liegt offenbar im Trend. Und wie bei Reden nicht unüblich handelt es sich nicht um einen sachlich gewichtigen Vortrag, sondern um einen Meinungsbeitrag. //1 Ich würde gern über Einhörner und Alpakas reden. Wir müssen darüber reden! (Richtig, das ist so ein Stilmittel, wenn man andere in die eigene Meinung hineinziehen möchte. Funktioniert zuverlässig!) Wir müssen über den tieferen Zusammenhang von Einhörnern und Alpakas reden. //2
Sep 21, 2020 16 tweets 5 min read
Die Frage, ob Deutschland die Digitalisierung der Schulen verschlafen hat, würde wahrscheinlich einstimmig bejaht. Das Problem steckt in der Frage: Es war kein Verschlafen, sondern ein Ablehnen. Wer verschläft, den genügt es zu wecken. Wer ablehnt, den muss man überzeugen. /1 Diese pedantische Unterscheidung hat konkrete Folgen für die Weichen, die heute beim Schulgipfel im Bundeskanzleramt und auch zukünftig gestellt werden. Anhand der drei "großen Digital-Vorhaben" aus dem Artikel von @JMWiarda will ich dies erläutern. 2/