Ich zitter' gerade vor Frustration, weil Ottmar Edenhofer, seineszeichens klimaneoliberaler Chef des @PIK_Klima, mal wieder die "Schuld" für das Scheitern der Gesellschaft - also auch sein Scheitern - auf die Schultern der Klimabewegung legt.

Dazu ein 🧵
spiegel.de/wissenschaft/k… 2/x

Zuerst mal Ottis ganzes Zitat:

"Die Klimabewegung hat es nicht ausreichend geschafft, Klimapolitik dauerhaft mehrheitsfähig zu machen. Sie wurde als zu abgrenzend, belehrend und moralisierend wahrgenommen. Es war auch ein Fehler der Klimabewegung, die Kapitalismuskritik

Was wir in #England sehen, ist die *normale* Reaktion des #Faschismus, wenn es elektorale Setbacks gibt: Macht durch Straßengewalt zeigen.

Ds ist der *Grund* für die Welle rassistischer Riots, der mehrfache Mord in Southport war nur der Auslöser.

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theguardian.com/uk-news/articl… 2/x

Ich frage mich seit einiger Zeit, ob es eine Art "Standardverlauf" der faschistischen Offensive in Ländern des globalen Nordens gibt, und da schält sich tatsächlich langsam etwas heraus:

1. die Erkenntnis, dass *offener* Faschismus noch keine Mehrheiten im Norden hat.

Der @DLF stellte dem rechten Verdrängungsprofi (he *is* good at his job) Axel Bojanowski von der welt & mir folgende Frage:

Ist die #Klimabewegung tot?

Meine Antwort: "Tot ist nicht die Klimabewegung, tot ist der Klimaschutz als politisches Projekt

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deutschlandfunk.de/ist-die-klimab… 2/x

Hier mein Eingangsstatement:

Tot ist nicht die Klimabewegung, tot ist der Klimaschutz als Projekt, weil wir entschieden haben, dass Klimaschutz viel zu teuer, und zu anstrengend ist.
Wir hätten Klimaschutz lieber wie einen guten Butler: hilfreich, unsichtbar, gehorsam.

Ob Kritik an #Hungerstreik oder #Klimaklage, immer wieder höre ich: "Wir müssen alle Wege gehen, es gibt keine schlechten Ideen!"

Aber: stellt Euch "Aktivismus" als ökonomischen Prozess vor: ein Akteur mit wenig Ressourcen (soziale Bewegung) versucht, sehr viel zu erreichen.
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Begrenzte Ressourcen (Geld, Zeit, Arbeitskraft, gesellschaftlicher Einfluss) sind eines der defining features von Bewegungen, so unterscheidet sie die Literatur z.B. von Lobbies, etc.

Außerdem haben wir das Zeitproblem beim Klima: wir müssen *schnell* Erfolge erzielen...

"Ohne funktionierende Demokratie, Marktwirtschaft & starke Mitte gibt es keine Klimapolitik: Weder rechts noch links außen" wollen #Klimaschutz.

Wow. @peterunfried.s Vulgärzentrismus wird zunehmend postfaktisch.

Ein 🧵 zur Irrationalität der Mitte.

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taz.de/Demokratie-Mar… 2/x

First things 1st: @peterunfried.s Aussage zur Notwendigkeit von Demokratie, Kapitalismus & Mitte, wenn es um Klimaschutz geht, hat keinerlei Basis in der Realität.

Warum? Weil es bisher keinen Klimaschutz gibt, ergo keine Variablen, die beeinflussen, wie viel davon es gibt.

Zur beliebten "jeder #Tesla / jedes #EAuto bedeutet einen Verbrenner weniger", hier mal ein paar Zahlen, wie das so läuft, wenn ein "Energiesystem" ein anderes ablöst:

Das "Ölzeitalter" beginnt ung. 1920. Was passiert da mit der Kohle?

Mehr fossiles Gas? Mehr Öl & Kohle.

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Warum ist das so? Weil ein neues Energiesystem das alte nicht *ersetzt* (im Sinne von: jetzt Öl, wo davor Kohle, jetzt Gas, wo davor Öl), sondern sich *oben drauf* setzt. Die *alten* Produktionsprozesse laufen weiter,...

(Quelle der Grafik in 1/x: )ourworldindata.org/grapher/global…

#Klima-Comms für Fortgeschrittene: contra zwangsoptimistische #Hopium-Claims re: Emissionsreduktionen.

1. "Das dt. 2030 #Klimaziel scheint wieder erreichbar: 2023 gab es den stärksten Rückgang von Emissionen seit 1990."

Findet Klimaschutz doch statt?
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spiegel.de/wissenschaft/e… 2/x

Nein, oder: nicht in einem relevanten Ausmaß.

Dass Emissionsreduktionen stattfinden können, hat nie jemand in Frage gestellt. Klassische Beispiel für large scale emissions reductions sind die Weltwirtschafts- & Ölkrise Anfang der 70er; & der Zusammenbruch der Ostblock-

2022ff.: Deutschland, der beschämte Mann.

Ein #LongThread zu #Klimaschutz, #Antifaschismus und dazu, warum meine Beziehungskonflikte so sind, wie das Verhältnis zwischen Deutschland & der Klimafrage.

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steadyhq.com/de/friedliches… 2/x

2022 wurde Dir, Deutschland, klar, dass das mit dem Klimaschutz zu anstrengend, zu teuer und zu... antinational sein würde. Da machtest Du die Schotten dicht, fingst an, Dich gegen die immer schlimmer werdenden Klimanews zu isolieren. Nicht, weil Du ein Arschloch bist...

Good News für die #Klimabewegung: die #LetzteGeneration ändert ihre Strategie (Störung als Hebel) & Taktik (Blockade) - jetzt sollen "Ungehorsame Versammlungen" stattfinden, um Klimasaboteur*innen "zur Rede zu stellen", & auf Orte der fossilen Zerstörung hinzuweisen.

1 Klima-🧵 1/x

1. Möchte ich der @AufstandLastGen danken, dass sie den Mut hatten, das "nicht mehr effektiv (evtl sogar kontraproduktiv) sein" ihrer Strategie anerkennen konnten, was nicht jede*r kann. Vor allem ang. des äußeren Drucks (der zu waggoncircling führt): impressive, well done.

Vorsichtige Thesen zum Verhältnis Klimaagenda/Klimabewegung & #AlleZusammenGegenDenFaschismus:

1. Die überraschend hohe Mitte-Teilnahme bei den anti-#FckAfD-Protesten ist auch Resultat eines schambasierten "Partizipationsstaus" re: Klima: es wäre *richtig* gewesen, mitzumachen.

https://twitter.com/RealTadzioM/status/1748621263440867412

2. #AlleZusammenGegenDenFaschismus ermöglicht es dieser beschämten Mitte, sich wieder gut & stark zu fühlen, auf der richtigen Seite zu stehen. Diese ermächtigenden Momente sind notwendig in dem Prozess, den man die "für-sich-", die Selbstbewusstwerdung eines Akteurs nennen kann.

#Bauernproteste: "wir machen weiter, bis alle Kürzungen weg sind".

#Ampel: "wir haben uns geeinigt, das bleibt so."

Die Machtprobe kommt, & die Bauern sind stark: "In Sachsen & MeckPomm blockierten die Bauern fast flächendeckend Autobahnzufahrten."

1🧵
taz.de/Start-der-Baue… 2/x

Seriously: was für ein krasses Störpotenzial die haben...

"Städte wie Cottbus oder Brandenburg/Havel waren zwischenzeitlich von außerhalb fast nicht mehr zu erreichen."

& obwohl die Bauernproteste derzeit populär sind, fragen sich Manche: verspielen sie die Sympathie?

Was von rechts *organisiert* wird, kann nicht von rechts *instrumentalisiert* werden. Die #Bauernproteste sind rechts, da wird gutes Zureden, das Anpassen von Positionen bei uns nichts ändern.

Oder habt Ihr den Eindruck, dass gut Zureden in der Klimadebatte geholfen hat?

Ein 🧵

https://twitter.com/RealTadzioM/status/1743903347550138584

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Wir Klimas hatten das schon einmal, und zwar mit den Industriegewerkschaften: was haben wir nicht Zeit und Energie und Hirnschmal und andere begrenzte Ressourcen verschwendet, um irgendeine mögliche Bündnisposition mit den Kohlearbeitern, später mit der IG Metall zu finden.

"Laut @carla_hinrichs_ plant die #LetzteGeneration wegen der gravierenden jurist. Folgen vorerst keine Klebe-Aktionen."

Repression wirkt, unser Handlungsspielraum schrumpft, we've run out of moves.

Die klassische Klimabewegung isch over. Und jetzt?

🧵
tagesschau.de/inland/regiona… 2/x

Vorweg: das ist kein 🧵, bei dem am Ende eine halbwegs eindeutige Antwort stehen wird. Er ist eher explorativ. Ich bin gestern wieder in die Medien eingestiegen, & hossa, hat das geballert: offensichtlich ist nicht nur das Klima gekippt, die dt. Gesellschaft auch.

Historisch gibt es 2 Dinge, die oft zu massiven popularen Riots führen: steigende Preise für Grundnahrungsmittel, & für Energie.

Ich sage seit Jahren, dass #Klimaschutz nicht stattfindet, & nicht stattfinden wird.

Hier ein 🧵, warum die #Bauernproteste diese These belegen.

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Remember neoliberalism? Der, dachten Linke, sei zu "Hegemonie", stabiler Herrschaft, nicht in der Lage, weil er Löhne kürzte, Sozialleistungen, etc. Da müsste es Widerstand geben...

Aber die hegemoniale Einbindung des Neoliberalismus geschah durch niedrige Preise!

Schland diskutiert, warum die #Grünen, vor kurzem noch umworbene Koa-Partnerin, jetzt zum Schmuddelkind geworden sind (z.B. heute die #DLF Presseschau & im Interview mit @Ricarda_Lang), von dem sich Alle absetzen wollen.

Ein 🧵zum Ende des Guten.

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steadyhq.com/de/friedliches… 2/x

1. Die #Grünen entstanden zwar aus progressiven Bewegungen (der Quelle alles Wahren, Schönen und Guten), waren aber nie "die Guten". Sie hatten die "histo. Funktion", den dt. Autosektor, die Basis bürgerlicher Klassenmacht, in die E-Auto-Ära zu ziehen.steadyhq.com/de/friedliches…

„Das ist das Ende der #Klimabewegung, wie wir sie kennen“, schreibt @beimwort, der Protestzyklus 2008-2023 ist vorbei, & aus dem Zerfallsprozess alter Bewegungsakteure entstehen neue Dynamiken.

Aber ist sie wirklich wegen Gaza-Tweets von FFF am Ende?

1🧵
spiegel.de/politik/deutsc… 2/x

Das ist Quatsch. Es ist naiv, anzunehmen, dass es den Meisten, die jetzt #GretaThunberg und dann die ganze #Klimabewegung verdammen, um den Kampf gegen Antisemitismus geht. Tatsächlich geht es, wie so oft, um Verdrängung, u.a. des dt. Mainstreamantisemitismus, vgl. Aiwanger.

Die Geschwindigkeit, mit der sich manche wg. dieses Fotos von der #Klimabewegung distanzieren, legt nahe, dass es weniger um das Foto geht, als um den Wunsch der #Verdrängungsgesellschaft, sich endlich nicht mehr von nervigen Aktivisti moralisch in die Ecke drängen zu lassen.
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https://twitter.com/Hoellenaufsicht/status/1715483444581466226

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Ich habe mir in der Israel-Palästina-Frage bisher ein für mich unübliches Sprechverbot auferlegt, weil ich als halb in Deutschland, halb in Ländern wie USA,UK & Schweden sozialisierter Linksradikaler die deutsche Debatte zu diesen Themen für unausweichlich unproduktiv halte.

"#Klimaschutz geht nur sozial" ist genau die Art von 15 Jahre alter Platitüde, die wir brauchen, wenn es darum geht, den #Rechtsruck qua magisches Denken mit der Möglichkeit von #Klimaschutz zu verknüpfen, lieber @JostMaurinTAZ.

Leider gilt weiterhin:
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taz.de/Lehre-aus-den-…
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1.Wenn wir sagen "Klimaschutz geht nur sozial", meinen wir damit implizit eine Art deutsches Pareto-Optimum: Nur solcher Klimaschutz ist legitim, bei dem kein*e Deutsche*r schlechter gestellt wird (bei Linken gilt: keine außer den 1%).

Aber: diese Policyoption gibt's nicht.

Nicht mal das @tazgezwitscher kann was kluges zu #Klimaemotionen schreiben:

"Re #Klimakrise ist die rein negative Addressierung problematisch."

@BarbaraJunge does *NOT* want us to panic, wir sollten optimistisch bleiben.

1 kurzer🧵 zu #Klimapsychologie
taz.de/Optimismus-in-… 2/x

Spätestens seit dem Erdgipfel in Rio 1992 herrscht die *politische* (also nicht solide auf psychologischen Forschungsergebnissen basierende) Annahme in der Klimakommunikation vor, dass die Leute mehr "mitgenommen" werden, wenn man ihnen "emotional carrots, not sticks" gibt.

#FriedrichMerz-Witze sind wie Chuck-Norris-Witze, nur umgekehrt.

Friedrich Merz anzufassen, ist so unangenehm, wenn der in 1 Steckdose fasst, gibt ihm nicht mal der Strom 1 Schlag.

Friedrich Merz ist intellektuell so flach, sogar Norddeutschland macht sich über ihn lustig.

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Friedrich Merz ist so ein politisches Leichtgewicht, beim Krafttraining stemmt er nicht die Hanteln, die Hanteln stemmen ihn.

Wenn Friedrich Merz Hörbücher hört, heulen die Sprecher*innen vor Verzweiflung.

...

Ich werde gelegentlich dafür kritisiert, dass ich zu negatives poste. Dazu 2 Dinge:

a. Danke für den Reminder, dass die #Verdrängungsgesellschaft auch 1 Bewegungsflügel hat - auch wir haben uns viel Bullshit eingeredet (wenn ich das nächste Mal "sozialer Kipppunkt höre".... 🤮 2/x

... klar gibt es Kipppunkte, aber die *richtige* Benutzung dieses Begriffes bezieht sich auf Analysen tatsächlich erkennbarer Tendenzen, die definitiv *at some point* einen Kipppunkt erreichen werden, sollten diese Tendenzen nicht gestoppt werden.