Roland Popp Profile picture
War Studies. Strategic/Security Studies. Middle East. Nuclear Weapons. Trained Cold War Historian. Borusse. @milak/ETH EN/DEU PRIVATE ACCOUNT
Apr 20 6 tweets 1 min read
Habecks Interview in Heute-Journal gestern nachgeschaut. Selbstverständlich kann man sich endlos lustig machen über die unbedarfte Sprache. Aber in den letzen drei Sätzen fasst er seine Sicht über die Bedeutung des Krieges und des Kriegausgangs zusammen. Und er bringt da im Grunde eine ideologisch zugespitzte und zutiefst ahistorische Wahrnehmung europäischer Machtpolitik auf den Punkt, in entwaffnender Ehrlichkeit und in, das meine Interpretation, atemberaubender Unkenntnis der Geschichte des europäischen Staatensystems über..
Apr 6 8 tweets 2 min read
Noch einmal für die Stab-in-the-back-Fabulierer. Alles deutet daraufhin, dass auch die doppelte Menge an Waffenlieferungen da keinen Unterschied gemacht hätte. Was auch niemals absorbierbar gewesen wäre mit Blick auf Stärkung der militärischen Fähigkeiten. washingtonpost.com/world/2024/04/…
Mar 11 6 tweets 2 min read
It's both interesting and frustrating for a historian to see how the U.S. strategic elites seem to be unaware how they recreate every single policy and every argument of the Vietnam desaster back then with respect to the Ukraine involvement. 1/n Exaggerated beliefs in their own invincibility, the definition of vital interests in countries peripheral to their core interests, confrontational policies in world regions in which the projection of military power is impossible or highly difficult, handing over your 2/n ..
Mar 25, 2023 5 tweets 1 min read
From a strategic perspective, there was always a choice between isolating the conflict after Russian aggression into a regional interstate war or to escalate it into an internationalized conflict with the potential for a comprehensive defeat for the transatlantic connection. There was no automatism in the face of Russian aggression. Massive support for UKR was a strategic decision taken by Washington and nearly all European capitals and Ottawa. Ukraine was (and is) not a formal ally. And even then, beware... there is no automatism in NATO either.
Mar 12, 2023 8 tweets 1 min read
Die Vorstellung, die Installierung eines Nationalen Sicherheitsrates wäre eine Art Zauberstab, der Deutschland quasi-magisch in einem kohärenten und vorausschauenden strategischen Akteur verwandeln würde, ist nur... die jüngste zweifelhafte und unreflektierte Übernahme amerikanischer Politikvorstellungen, die für die Gegebenheiten der deutschen Politik gänzlich unpassend sind.
Mar 10, 2023 7 tweets 1 min read
Ich halte die russische Verhandlungsbereitschaft gerade für äusserst begrenzt (die ukrainische ebenfalls, noch). Wenn man länger in Archiven war, versteht man, wie einschneidend eine staatliche Entscheidung ist, politische Ziele mit militärischen Mitteln erreichen zu wollen. 1/7 Hat man diese Linie überschritten, ist die Bereitschaft umzukehren, selbst bei weitreichenden politischen Zugeständnissen der Gegener, zuerst einmal äusserst begrenzt. Und das Vertrauen, das mögliche Deals eingehalten werden, ist gering. 2/7
Feb 26, 2023 12 tweets 2 min read
Langer und unbequemer Text von Moeini, aber lesenswert.

agonmag.com/p/the-crisis-o… In der Rückschau der Historie wird die Pandemiezeit wohl wirklich als Inkubations- und Mobilisierungsphase des anschließenden großen Krieges um die Weltordnung gelesen werden.
Feb 14, 2023 4 tweets 1 min read
Das Problem auch an der Argumentation, Friedensforderungen seien unlauter, weil sie die strategisch/politisch//moralische Niederlage Russlands verhindern könnten (sollen?): (1) endet man bei Fortsetzung des Krieges dennoch mit einer Niederlage der Ukraine, dann haben Münkler und Co. gewissenlos Zehntausende von ukrainischen Männern geopfert, um das gleiche Resultat zu haben. Danke sind sie dann ethisch auf der Ludendorff-Ebene angekommen.
Feb 5, 2023 13 tweets 2 min read
Hochinteressantes IV mit Bennett (auch) über seine gescheiterten Mediationsbemühungen in den ersten Kriegswochen in der Ukraine. 1/13

Macht einen besonnenen und durchdachten Eindruck: "statesmanship is very complex." Glaubwürdiger Vermittler offenbar für beide Seiten, Vorteile echter Neutralität, in einer solchen Situation dann handlungsfähig zu sein. 2/13
Nov 27, 2022 4 tweets 1 min read
Habe auf Empfehlung diese Folge "Der Anstalt" nachgeschaut. Eigentlich die beste "Kabarett"-Sendung in ÖRR. Aber das war, bei aller verständlichen Emotionalität, eine einzige Katastrophe. Die Linie zu ziehen vom deutsch inspirierten Dschihad-Aufruf über den Mufti in Hitlers Berlin bis hin zur deutschen "Unterstützung" der Islamischen Republik ist eie 1:1 Kopie der lächerlichsten und ahistorischen ...
Sep 20, 2022 10 tweets 2 min read
Der ECFR-Vorschlag, ukrainische Panzerdefizite mit dem Leo 2A4 oder A5 auszugleichen, ist bei näherem Hinsehen höchst zweifelhaft.

The Leopard plan: How European tanks can help Ukraine take back its territory: ecfr.eu/article/the-le… via @ecfr Auf den ersten Blick scheint es plausibel, in Europa vielerorts vorhanden, den in der Ukraine operierenden russischen Systemen weitgehend ebenbürtig, logistischer support wäre weitgehend problemlos machbar. Und das Hauptargument:
May 14, 2020 11 tweets 2 min read
Grenells Einmischung in die Debatte liefert ein starkes normatives Argument, diese Form der unsinnigen strategischen Selbstentmündigung zu beenden und die sogenannte nukleare Teilhabe aufzugeben. 1/11 Aus einer wertegeleiteten Perspektive kann die Bundesrepublik mit ihrer historischen Erfahrung genausowenig ein Bündnis mit Russlands Putin anstreben wie eine Fortsetzung einer Allianz mit den US-Republikanern. Das ist ein harter Schnitt, aber auch eine....2/11
Jan 3, 2020 11 tweets 2 min read
Zur historischen Einordnung der Situation nach einer Eskalation, die einen grosse regionalen Krieg zwischen Iran und den USA nun wahrscheinlich, aber nicht unumgänglich, macht. Hauptschuld an einem solchen Krieg - das nicht zu bestreitende iranische Fehlverhalten konstatierend - tragen zweifelsfrei die USA bei erheblicher Mitverantwortung Israels. Das JCPOA funktionierte nahezu perfekt und war die beste Rückversicherung gegen eine Nuklearisierung Irans.