Iran versucht hartnäckig, die Attacken auf mil. Einrichtungen in Isfahan herunterzuspielen. Wenn die Angriffe tatsächlich von kleinen Drohnen vorgetragen wurden, kann Iran behaupten, dass es nicht „von aussen“ angegriffen sei u daher nicht die „harte Reaktion“ wahrmachen müsse.👇🏽 Das aber hiesse, dass Israel über eine beachtliche Zahl von Agenten in Iran verfügt, die Attacken dieser Art unternehmen können u dass Israel Iran auch aus dem eigenen Land heraus angreifen könne. Das liesse für die kommenden Wochen ein Vielzahl von Attacken in Iran erwarten.👇🏽

Es ist bemerkenswert, dass die iranische Führung die Revolutionsgarden als Urheber der Raketen- und Drohnenangriffe auf Israel herausstellt. Offenbar will sie damit das lädierte Image der Revolutionsgarden schönen und zugleich zeigen, dass das Regime hinter den Garden steht.👇🏽 Zugleich bestätigt sich, dass sich die interne Machtsordnung in Iran in den letzten Jahren deutlich hin zum System der „Islamischen Revolution“, vertreten durch die Garden und das Establishment des „kämpfende Klerus“, zu Lasten der republikanischen Apparats verschoben hat.👇🏽

Um die sozialpsychologischen Konstanten des Konflikts um Israel/Palästina zu analysieren, arbeitet Arie W. Kruglanski mit den Schlüsselbegriffen „Bedeutsamkeit“ (significance) als basales Handlungsmotiv und „Radikalisierung“ als Strategie, Bedeutungslosigkeit zu durchbrechen.👇🏽

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Im Umkehrschluss heisst dies, dass Wertschätzung, die das Gefühl von Bedeutsamkeit nährt, deradikalisiert. Für viele Palästinenser wäre die Anerkennung ihrer politischen Souveränität als Gesellschaft und Staat ein realer Ausdruck der Wertschätzung ihrer Bedeutsamkeit. 👇🏽

Nach den Angriffen der vergangenen Nacht wird sich zeigen, ob es Israel dabei belassen wird, seine Fähigkeit zur Abwehr solcher "beispielloser Angriffe" (Biden) demonstriert und Iran vor weiteren „Aktionen“ dieser Art abgeschreckt abgewehrt zu haben und👇🏽 ob sich Iran propagandistisch mit den spektakulären Bildern Hunderter Lichtpunkte seiner Drohnen u Raketen über Israel die Fähigkeit des iranischen Militärs demonstriert zu haben, begnügen wird. Die enge mil. Kooperation Israel mit den USA u UK bei der erfolgreichen Bekämpfung👇🏽

Ein halbes Jahr nach dem 7/10-Massenterror v Hamas fällt die Bilanz des Krieges in Gaza ernüchternd aus: Zwar wurde die unmittelbare Bedrohung durch Hamas abgewendet, aber weder die Freilassung der Geiseln noch die Ausschaltung der Hamas-Führung konnte gänzlich erreicht werden.👇🏽 Die enormen Opferzahlen,die zum Teil flächendeckenden Verwüstungen wie Zerstörungen und das Elend der Flüchtlinge stehen in einem deutlichen Missverhältnis zu den Erwartungen, die nach dem Terror am 7.10. gehegt wurden. Was hätte aus heutiger Sicht anders gemacht werden müssen?👇🏽

Ich fasse die genannten Gründe für den Rückzug der IDF aus Khan Yunis /Gaza zusammen: Er erfolgte 1) auf Druck der USA, 2) als Neuordnung mil. Operationsstrukturen, 3) als Folge des Angriffs auf das World Central Kitchen-Team, 4) zur Vorbereitung eines Angriffs auf Rafah,👇🏼 5) zur Mobilisation von Kampfeinheiten für etwaige Grenzkämpfe im Norden, 6) zur Bereitstellung von Reserven im Fall eines iranischen Angriffs und damit verbundener Bodenoperationen, 7) zur Schaffung einer politischen Lage, die Hamas die Freilassung der Geiseln ermöglicht,👇🏼

Hamas hat die Menschen in Gaza politisch komplett entmündigt und in eine kollektive Opferrolle gedrängt, die sie durch ihren terroristischen Angriff auf Südisrael wahr werden ließ. Sie lieferte die Gazaner schutzlos den Angriffen der IDF aus und beließ sie in dieser Opferrolle.👇🏽 Auch in den Gaza-Protesten kommt die Reduktion auf diese Opferrolle zum Tragen und entmündigt die Gazaner so wie die Zuschreibung der Rolle, das undifferenzierte Abbild eines Palästinas in Gestalt einer idealisierten Abstraktion zu sein. Dem entspricht jene israelische Sicht,👇🏽

Der iranische Revolutionsführer leitete das Totengebet für die sieben Angehörigen der Revolutionsgarden, die in Damaskus getötet wurden. Es mehren sich die Anzeichen, dass der al-Quds-Flügel der Revolutionsgarden den Druck auf das Regime erhöht, um es zur Aufgabe seiner👇🏽 bisherigen Praxis indirekter Reaktion über seine Proxies zu zwingen. Das hieße, dass Iran sich auf das Wagnis einer direkten Konfrontation mit Israel und damit mit den USA einlassen könnte, was unweigerlich eine Reaktion Russlands zur Folge hätte. Im schlimmsten Fall würden der👇🏽

Die Kluft zwischen religiösen Ultranationalisten wie Hamas oder Islamischen Dschihad und ultrareligiösen Bünden à la „IS“ ist so tief, dass es tunlichst geboten erscheint, beide Vorstellungswelten scharf zu unterscheiden und nicht einem Dachbegriff „Islamismus“ zu unterstellen.👇🏽 So hat Hamas hat den Terror des ISPK in Moskau nicht nur deswegen verurteilt, weil sie Russland als Verbündeten sieht, sondern vor allem, weil das Programm des „IS“ dem nationalistischen Kernanliegen der Hamas widerspricht. Hamas deutet Nation als primäre ideologische Heimat,👇🏽

Abdel-Samad bedient Gerüchte (hinter öffentlichen Islambekundungen lauern unartige Islamisten), Ressentiments (Islam ist auf Unterwanderung ausgerichtete Scharia-Herrschaft) u die Suche nach dem Sündenbock (Islamisten hätten erst Antisemitismus u Rechtsradikalismus befördert).👇🏽

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Der Steuerzahler, so Abdel-Samad, zahle dafür, dass sich unartige Islamisten die Religionspolitik gegenüber den muslimischen Gemeinden als Bestätigungsfeld erschliessen würden, dass sie unauffällige, unsichtbare Muslime durch ihre Scharia-Erdogan-Hegemonie an den Rand drängten👇🏽

Folgt man dem „Sprecher“ von Hamas, Abu Ubaida, so setzt Hamas auf eine Eskalation auf der Westbank mit Beginn des Ramadan, um so die Bedingungen für einen Waffenstillstand umzukehren: Waffenruhe, wenn zugleich Abzug der IDF, dafür dann nach und nach Freilassung von Geiseln.👇🏽 Allerdings ist keineswegs gesichert, dass die verbliebenen Hamas-Kommandanten noch Kenntnis über den Verbleib der Geiseln haben, wie der Hamas-Sprecher in Libanon, Bassim Na‘im kürzlich BBC u AFP wissen liess. Die Auslandshamas fürchtet um die Früchte der Annäherung an die PLO.👇🏽

Ein 15-jähriger Jugendlicher inszeniert sich in einem Video als „Soldat Gottes“, leistet dem IS den Treueeid, bekundet seinen Mordwillen gg Juden, Christen u Abtrünnige, will in einer „Kirche der Juden“ beginnen. In #Zürich sticht er wahnhaft auf einen jüdischen Passanten ein.👇🏽 Er verliest ein Bekennertext, der wie eine Collage aus propagandistischen Versatzstücken des IS wirkt. Ob es sein Text ist oder ob ihm jemand den Text „diktiert“ hat, werden die Ermittlungen zeigen. Erschreckend, aber wenig überraschend ist, dass sich der ultrareligiöse Irrsinn👇🏽

In Gaza zerbrechen die verbliebenen Rudimente der gesellschaftlichen Ordnung in der kriegerischen Gewalt, die Hamas und Dschihad mit ihrem terroristischen Angriffshandeln ausgelöst haben. Der Widerstand in Gaza gegen das Gewaltregime von Hamas gewinnt zwar an Bedeutung,👇🏽 doch fehlt ihm noch immer die öffentliche Anerkennung auch in Europa. Die Unfähigkeit bzw. der Unwille der Palästina-Solidarität, zwischen Tätern u Opfern innerhalb Gazas zu unterscheiden, Hamas als das zu entlarven, was sie ist, eine selbstherrliche terroristische Vereingung,👇🏽

Der Gazakrieg radikalisiert und polarisiert die öffentliche Meinung in Israel. Das Lager der rel. Nationalisten verliert zwar an Zustimmung, dafür ist es den säkularistischen Rechtsnationalisten um Gantz, Sa'ar und Eisenkot gelungen, zum polit. Gegenpol zu Netanjahu zu werden.👇🏽

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Dementsprechend lehnt die Hälfte der Israelis eine Vereinbarung zur Waffenruhe ab, sofern sie auf die Schaffung einer palästinensischen Staatlichkeit zielt und sie an Friedensabkommen mit arabischen Staaten gekoppelt ist. Der isr. Nationalismus kreist immer mehr um das Konzept👇🏽

Heute vor 45 Jahren traf Khomeini in Teheran ein und begann mit der Umsetzung seines religiös-nationalistischen Programms, das er den Namen „Islamische Revolution“ gegen hatte und das in einer faktischen Diktatur des „Kämpfenden Klerus“ mündete. Khomeinis Revolution war mit den👇🏽 Endzeiterwartungen des muslimischen Jahrs 1400 verknüpft u sollte dem entrückten 12. Imam das Terrain für seine Rückkehr ebnen. Heilsträger u Resonanzboden der religiösen Verheissung sollte die iranische Nation sein, deren imperiale Ordnung durch die Revolution wiedererstünde.👇🏽

Die flächendeckenden Zerstörungen in Gaza, das absurde Beharren von Hamas/Dschihad auf die Selbstopferung der Bevölkerung in Gaza, die enorme Zahl ziviler Opfer, die alltägliche Not, die Eroberungsfantasmen mancher israelischer Politiker u Militärs sowie die menschenverachtende👇🏽 grausame Instrumentalisierung der Geiseln durch Hamas und vieles mehr: Die Kriegsführung in Gaza droht völlig aus dem Ruder zu laufen und ihr ursprüngliche Ziel zu verfehlen. Der nun erneut zur Diskussion stehende Plan für einen Waffenstillstand kann das Schlimmste vielleicht👇🏽

Herr De Masi, Ausgangspunkt jeglicher Beurteilung muss die schlichte Tatsache sein, dass das Putin-Regime einen Angriffskrieg vorbeitete u sich das „Recht“ anmasste, Ukraine mit einem verheerenden Krieg zu überziehen. Ein solches verbrecherisches Vorgehen delegitimiert jedes👇🏽

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Interesse, das theoretisch hätte vorab besprochen werden können. Mit der kriegerischen Umsetzung seiner Interessen hat das Regime gezeigt, dass seine Interessen nicht ziviler u defensiver Natur sind, sondern aggressiver Ausdruck eine imperialen Ideologie. Sie zeigte sich brutal👇🏽

Man macht es sich - verfälschend - einfach, hinter der Gewalt von Hamas, IS, Taliban eine konsistente Ideologie zu vermuten, die sich gegen die westliche Welt verschworen habe u sich je nach Opportunität einer pazifistischen, revolutionären oder kriegerischen Rhetorik bediene.👇🏼 Nichts könnte irriger sein. Wer die Differenzen in der aktuellen Ausgestaltung neuer religiöser Gewalt im islamischen Kontext niviliert, betreibt nicht nur Kulturkampf,sondern gibt auch wirksame Instrumente der Prävention aus der Hand.Dabei sind die Differenzen schnell benannt:👇🏼

Differenzierung ist wichtig, nur sollten dabei die Verschränkungen u Verwebungen in der jüngeren Geschichte des Antisemitismus nicht übersehen werden. Der Antisemitismus als säkularisierte, pseudorationalistische Judenfeindlichkeit bahnte sich als kolonialer Diskurs seinen Weg👇🏼

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in die nahöstlichen Öffentlichkeiten ab den 1890ern, zunächst unter Christen, dann ab 1940 schleichend unter Muslimen, absorbierte dabei einheimische antijüdische Ressentiments, die mit den europäisch-christlichen antijüdischen Legenden verschmolzen. Der Konflikt um Palästina👇🏼

Es ist bestürzend, dass der Krieg zwischen Israel und der Hamas zur Projektionsfläche des innergesellschaftlichen Konflikts zwischen Konservativen und Nationalisten auf der einen und Linken und Linksliberalen auf der anderen Seite geworden ist. Die Linke verkennt,👇🏽 dass die palästinensische Gesellschaft selbst zum Opfer einer aggressiven ultranationalistischen Machtgewalt geworden ist und dass jede Behauptung, die Hamas stelle eine soziale Bewegung o gar eine Befreiungsbewegung dar, den Legitimitätsanspruch einer rechtsradikalen, religiös👇🏽

Bin Ladins “Brief an Amerika” vom Nov. 2002 ist ein beredtes Beispiel für die Rezeption des europäischen Antisemitismus und seine Transformation, die sich seit den 1960ern im Kontext der arab. Öffentlichkeit vollzogen hat. Bin Ladin zeigt einen verschwörungstheoretischen Wahn,👇🏽 der in einem Antiamerikanismus mündet, und dies macht seinen Antisemitismus jetzt anschlussfähig an einen europ. Antiamerikanismus. Ritualmordlegenden etc. treten in den Hintergrund, wirken allerdings noch in der Wahrnehmung der zivilen Opfer der isr. Angriffe in Gaza nach.👇🏽