Was tut sich eigentlich bei den Bienen, fragt ihr? 😀🐝
Wir haben uns angewöhnt, unsere gestreiften Mitbewohner weitestgehend in Ruhe zu lassen, aber heute habe ich erstmals heuer alle Völker durchgeschaut.
Von Beaobachtungen am Flugloch wusste sich schon, dass sie
(1/7) gut durch den Winter gekommen waren. Statt Bangen also ungetrübte Vorfreude. Bis auf die Königinnen sind das alles neue Bekanntschaften, denn die Bienen des letzten Jahres leben jetzt nicht mehr.
Die Königinnen (hier die Dame mit dem roten Punkt) hatten aber keine Zeit für
(2/7)

Honig ist leider ungesund. Sehr sogar.
Woher der Mythos von den "wertvollen Inhaltsstoffen" des Honigs stammt, weiß ich nicht, habe aber Vermutungen (looking at you, fellow beekeepers!). Die Behauptung ist jedenfalls auf dem Niveau von "Masern sind gesund" und (1/5) magisch belebten Wasser. Honig besteht zu 82% aus Zucker, praktisch der ganze Rest ist Wasser. Er enthält kleinste Mengen Proteine (aber nix im Vergleich zu Hülsenfrüchten oder gar Fleisch). Außerdem: B-Vitamine im Mikrogrammbereich. Ein einziges Glas Milch enthält mehr (2/5)

Heuer wurde ich oft nach der Gefährlichkeit von Hornissenstichen gefragt. Die sind noch weniger gefährlich als Bienenstiche. Das Gift der Honigbienen ist rd 10x giftiger. Dafür hat eine Hornisse ca 5x soviel Gift in der Giftblase. (1/5) Chemisch unterscheiden sich die Gifte stark.
Weil im Hornissengift eine Substanz enthalten ist, die das Schmerzempfinden steigert (das Acetylcholin), (2/5)

Wir kommen beim Umgang mit dem Faschismus an einen wichtigen Punkt.
In der Gedächtnisforschung ist die Faustregel weitgehend akzeptiert, dass sich im kollektiven Erinnern nach drei Generationen etwas ändert: Der persönliche Bezug geht verloren. Niemand kennt (1/8) mehr jemanden, der selbst dabei war. Die Erinnerung verschwindet und/oder wird stärker institiutionalisiert.
Wie das vonstatten geht, ist wesentlich dafür, ob künftige Generationen ein lebendiges Bewusstsein für den Holocaust als etwas haben, das sie selbst betrifft. (2/)

🐝-Thread:
Bei einem unserer Bienenvölker passiert etwas Schlimmes, aber ungemein Faszinierendes: Es ist "drohnenbrütig". Was soll denn das sein? Ihr werdet staunen!
🧵 (1/) Es geht um d. Schwarm, den wir vor einiger Zeit hatten. Ein Teil eines Volkes flog mit d. alten Königin aus, um sich eine neue Bleibe zu suchen. (So vermehren sich Bienenvölker.)
Zum Glück zog der Schwarm sofort in die Beute (so heißen Bienenbehausungen in der Imkersprache) (2/)

Zur Sommersonnenwende gestern ein Bienentweet. Heute wollte ich was Kulturhistorisches machen, aber wo anfangen? Es gibt so viel!
Also lieber was Kalendarisches: Der Johannistag markiert eigentlich die Sommersonnenwende. Aber Moment! Johannistag ist am 24. Juni. Und die (1/9) Sonnenwende ist heute. 🤔
Die kleine Verschiebung erklärt sich so: Im Julianischen Kalender lag der längste Tag des Jahres am 24. Juni. 1582 verkündete Papst Gregor durch die Bulle (eine Form der päpstlichen Urkunde) "inter gravissimas" eine Kalenderreform. Die war nötig (2/9)

Es ist Sommersonnenwende. Für uns beginnt der Sommer erst so richtig, aber für Bienenvölker beginnt, sobald die Tage kürzer werden, eine neue Zeit.
Jede Bienenvolk muss ein prekären Gleichgewicht aufrechterhalten. Um dem Winter zu überleben, muss jedes Volk seine Ernergie (1/6) 3 verschiedene Ressourcen investieren: Bienen, Wachs und Nahrungsvorräte. Unterschiedliche Völker setzen dabei unterschiedliche Prioritäten. Aber alle Bienenvölker verschieben ab Ende Juni den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten weg von der Produktion von Brut und Wachs (2/6)

Revolution im Bienenstock!
Dass Bienen-Arbeiterinnen Königinnen töten, die ihnen nicht (mehr) genehm sind, hat hier gestern Interesse ausgelöst.
Wie machen die Arbeiterinnen das eigentlich? Bauen sie eine winzige Guillotine auf? (1/6) Will man eine neue Königin in ein bestehendes Volk geben, entscheiden die Arbeiterinnen, ob sie die Neue akzeptieren.
Einige Bienen nähern sich der Königin, prüfen ihren Geruch (Kommunikation über Pheromone ist wichtig für 🐝), füttern sie, lernen sie kennen. Aber dann...! (2/6)

Da die Jungkönigin eines unseres Völker nicht von ihrem Hochzeitsflug zurückgekehrt ist, musste rasch eine neue Königin her.
Heute habe ich eine beim Züchter unseres Vertrauens besorgt. Ist sie nicht hübsch? (Es ist die mit der roten Markierung.) (1/3) Noch ist sie in diesem kleinen Käfig. Sie hat ein paar Mitarbeiterinnen an Bord, die sich um sie kümmern. Der Käfig ist nicht da, um sie einzusperren, sondern um sie zu beschützen.
Noch ist sie dem Bienenvolk fremd, die Arbeiterinnen würden sie totstechen. (2/3)

Fronleichnam - was soll das und warum heißt das so? (Diesmal kein Bienenthread, sondern Historikerthread)
Mit Leichen hat Fronleichnam nichts zu tun, der moderne Name ist eine Verballhornung von 2 mittelhochdeutschen Begriffen: (1/5) 1. "Fro" (Herr) bzw "fron" (des Herrn, zum Herrn gehörend).
2. "Licham(e)" (Körper, Leib).
Zu Fronleichnam wird die körperliche Gegenwart Christi in Brot und Wein bei der Eucharistie gefeiert. Das Hochfest findet 9 Wochen nach Gründonnerstag statt.
Im 13. Jahrhundert (2/5)

Vor einigen Tagen verließ ein Bienenschwarm einen unserer Stöcke und hängte sich an einen Zweig im Marillenbaum. Schaut mal! So sehen 20.000 Bienen beim Gruppenkuscheln aus.
Warum die Bienen das machen?
(1/10) Beim Schwärmen teilt sich ein Bienenvolk. Das ist die natürliche Art der Vermehrung eines Volks. Dazu zieht sich ein Volk mehrere Jungköniginnen heran. Kurz bevor die erste schlüpft, verlässt ca die Hälfte der Arbeiterinnen das Volk und nimmt die alte Königin mit. (2/10)