Die Staatsanwaltschaft stützt ihre Anklage auf eine Vielzahl von Beweismitteln, darunter interne Dokumente, E-Mail-Korrespondenz, Aussagen der Mitbeschuldigten und Erkenntnisse aus der KPMG-Sonderuntersuchung. Die Beweisführung gliedert sich im Wesentlichen in folgende Bereiche: 1. Nicht-Existenz des TPA-Geschäfts
Die angeblichen Umsätze mit den Drittpartnern PayEasy, Senjo Payment und Al Alam waren laut Anklage vollständig fingiert. Die Beweise dafür:
Keine realen Handelsbeziehungen: Es existierten weder Händlervermittlungen noch Transaktionsdokumentationen, wie sie bei einem Zahlungsabwickler üblich wären.
Keine technische Anbindung: Interne IT-Experten gaben an, dass eine Einbindung der TPA-Partner in die Systeme der Wirecard nie erfolgte – obwohl dies vertraglich vorgesehen war.
Keine Kontrolle durch Compliance oder Legal: Die Rechtsabteilung von Wirecard war an keinem der TPA-Verträge beteiligt, und die Compliance-Abteilung fand keine nachvollziehbaren Belege für operative Aktivitäten.
Täuschung bei Transaktionsdaten: Die an EY und KPMG übermittelten Transaktionslisten konnten durch Visa und Mastercard nicht verifiziert werden. Sie stammten mutmaßlich aus internen Wirecard-Systemen und waren abgeändert.
2. Fiktive Treuhandguthaben
Ein weiterer Kernpunkt der Täuschung war die Bilanzierung angeblicher Treuhandguthaben:
Keine Konten bei OCBC und DBS: Die von Wirecard genannten Konten existierten nach Auskunft der Banken nicht.
Gefälschte Saldenbestätigungen: Laut Aussage von Bellenhaus wurden PDF-Dateien mit angeblichen Bestätigungen manuell erzeugt – inklusive eingefügter Unterschriften und Stempel.
Widersprüche bei Formaten: Mehrere Saldenbestätigungen verwendeten das deutsche Zahlenformat, obwohl der angebliche Treuhänder in Singapur saß.
Mehrfachverwendung von Kontonummern: Dieselben Kontonummern tauchten für unterschiedliche wirtschaftlich Berechtigte auf – ein klares Indiz für Manipulation.
3. Einsatz von MCA-Finanzierungen zur Bilanzkosmetik
Ein zentrales Beweiselement sind die sogenannten MCA-Finanzierungen über insgesamt 250 Millionen Euro:
Verträge rückdatiert und inhaltlich fehlerhaft: Die Vereinbarungen mit Al Alam und PayEasy wurden nachweislich erst Monate später erstellt – mit falschen Firmennamen und unplausiblen Rahmenbedingungen.
Keine Buchhaltungsbelege vorhanden: Die Buchungen erfolgten teilweise erst sechs Monate nach der angeblichen Auszahlung. In vielen Fällen fehlten Anweisungen oder Zahlungsbelege vollständig.
Technische Rückdatierung von E-Mails: Um den Schein der Rechtmäßigkeit zu wahren, wurden PDF-Dateien mit angeblichen Anweisungen erzeugt – die Systemzeit der Computer wurde manipuliert.
Zweck: Bilanzkosmetik: Die MCA-Vorgänge wurden nachträglich konstruiert, um zuvor bereits bilanzierten, aber nicht existenten TPA-Forderungen einen scheinbar realwirtschaftlichen Hintergrund zu geben. Sie wurden konzernintern als durch „existente Transaktionen“ gedeckt dargestellt, obwohl dies nicht der Fall war.
4. Beteiligung und Vorsatz von Dr. Braun
Die Staatsanwaltschaft sieht den früheren CEO Dr. Markus Braun als zentrale Figur im Täuschungssystem:
Tief in Zahlenprozesse eingebunden: Aussagen von mehreren Zeugen belegen, dass Braun regelmäßig in Detailgespräche zu Umsatz- und Bilanzdaten involviert war.
Wusste um fehlende Grundlagen: Interne E-Mails zeigen, dass er über fehlende Händler, fehlende Verträge und Datenprobleme informiert war – etwa im Kontext der SoftBank-Due-Diligence.
Aktive Täuschung von Investoren: Statt Klarheit zu schaffen, wurden SoftBank und andere Investoren mit Stand-alone-Rechnern und gefilterten Excel-Tabellen abgespeist.
Bilanzziele wurden "passend gemacht": Mehrere Mitarbeiter schilderten, dass die Zielvorgaben von Braun an der Markterwartung orientiert waren – nicht an der Realität. Geschäftsvorfälle wurden „nachgereicht“, wenn Zahlen nicht ausreichten.
5. Bewertung der Verteidigungsstrategie
Die Staatsanwaltschaft weist das von der Verteidigung entworfene Alternativszenario – ein veruntreutes „Schatten-TPA-Geschäft“ – entschieden zurück:
Keine Belege für reales Volumen: Die von der Verteidigung herangezogenen Zahlungsflüsse zeigen keine Struktur, wie sie bei echten Kreditkarten-Transaktionen üblich wäre.
Widersprüche in Logik und Fakten: Teilweise werden Händler, die nie bei Wirecard angebunden waren, willkürlich als „verlorene Kunden“ dargestellt. Auch behauptete Vermittlungsprovisionen sind nicht nachgewiesen.
Selbst bei Wahrheitsgehalt irrelevant: Auch wenn es vereinzelt Veruntreuungen gegeben hätte, bliebe der Tatbestand der unrichtigen Darstellung bestehen – denn die Bilanzen basierten auf nicht existenten Vermögenswerten, unabhängig von einem etwaigen „Schattenumsatz“.
Fazit:
Die Staatsanwaltschaft sieht den Tatnachweis umfassend erbracht. Der Wirecard-Konzern baute über Jahre hinweg ein Scheingeschäft auf, das durch gefälschte Bestätigungen, manipulierte Verträge und nachträglich erzeugte Finanzierungsdokumente gestützt wurde. Das angebliche TPA-Geschäft existierte nicht. Die MCA-Finanzierungen dienten der nachträglichen Legitimierung erfundener Forderungen. Dr. Braun und seine Mitangeklagten agierten dabei mit hoher krimineller Energie, um das Unternehmen künstlich aufzublähen, Investoren zu täuschen und Finanzmittel zu erschließen, auf die es bei korrekter Darstellung keinen Anspruch gehabt hätte.
#wirecard
Stoppt Stadelheim!
I. Ausgangspunkt der Anklageannahme
Die Anklage im Verfahren gegen frühere Verantwortliche der Wirecard AG beruht in wesentlichen Teilen auf der Annahme, dass das sogenannte TPA-Geschäft („Third Party Acquiring“) zu keinem Zeitpunkt real existierte. Sämtliche Umsätze, Forderungen und angeblichen Treuhandguthaben in diesem Zusammenhang seien vollständig fingiert worden. Auf dieser Grundlage erhebt die Anklage Vorwürfe der unrichtigen Darstellung (§ 331 HGB), des Betruges (§ 263 StGB, insb. in bandenmäßiger Begehung), der Marktmanipulation (§ 400 AktG) und des Kapitalanlagebetrugs (§ 264a StGB).
Ein zentrales Element der Beweisführung ist dabei die Behauptung, dass die Hauptangeklagten – insbesondere Dr. Markus Braun und Stephan von Erffa – über die vollständige Nichtexistenz des TPA-Geschäfts in vollem Umfang unterrichtet gewesen seien und gleichwohl entsprechende Informationen zur Bilanzierung, zu Treuhandguthaben sowie gegenüber Banken, Investoren und Öffentlichkeit verbreitet bzw. autorisiert hätten.
II. Prozessuale Bedeutung einer abweichenden Tatsachengrundlage
Sollte sich im Verlauf der Beweisaufnahme – wie zunehmend absehbar – herausstellen, dass die Annahme eines vollständig erfundenen TPA-Geschäfts nicht zutrifft, also objektiv falsch ist, so hätte dies erhebliche rechtliche Konsequenzen für die Bewertung des Tatnachweises.
Fehlender objektiver Tatbestand
Sowohl § 331 HGB als auch § 264a StGB setzen voraus, dass die getätigten Angaben zur wirtschaftlichen Lage objektiv unrichtig sind. Eine vollständig richtige Darstellung ist nicht erforderlich, wohl aber eine wesentliche inhaltliche Abweichung von der tatsächlichen Geschäftslage. Wenn aber ein Teil des TPA-Geschäfts real existierte (z. B. durch tatsächliche Transaktionen, Plattformbetrieb, Händlerverträge), fehlt es bereits an der für eine Strafbarkeit notwendigen objektiven Falschdarstellung.
Unmöglichkeit des Vorsatznachweises
Die Beweislast für den Vorsatz liegt bei der Staatsanwaltschaft. Ist das TPA-Geschäft entgegen der Anklageannahme nicht vollständig erfunden gewesen, lässt sich ein durchgreifender Täuschungsvorsatz nur dann nachweisen, wenn die Angeklagten über die vollständige Unrichtigkeit dennoch sicher Kenntnis hatten. Sollte dies nicht der Fall sein – etwa weil reale Geschäftsvorgänge oder Vermögenswerte vorlagen oder als plausibel angesehen wurden –, entfällt die subjektive Tatseite. Ein etwaiger Irrtum über die Bewertung einzelner Bilanzpositionen wäre – strafrechtlich betrachtet – unbeachtlich.
Keine Grundlage für bandenmäßige Begehung
Das Tatmerkmal der Bande nach § 263 Abs. 5 StGB erfordert eine auf Wiederholung angelegte, bewusste und gewollte Zusammenarbeit zur Begehung rechtswidriger Taten. Dieses strukturprägende Merkmal ist nur dann tragfähig, wenn alle Beteiligten Kenntnis vom gemeinsamen, unrechtmäßigen Ziel – hier: einer vollständigen Täuschung durch ein Scheingeschäft – hatten. Bei objektiv teilweiser Geschäftstätigkeit und fehlender Beweisbarkeit eines bewussten Täuschungswillens entfällt auch dieses Qualifikationsmerkmal.
Marktbezogene Delikte (z. B. § 400 AktG)
Auch die Veröffentlichungen gegenüber Kapitalmärkten können nur dann tatbestandsrelevant sein, wenn sie objektiv unrichtig und subjektiv vorsätzlich abgegeben wurden. Sollte sich das als Grundlage verwendete Geschäftsmodell (zumindest teilweise) als real erweisen, fehlt es bereits an der notwendigen objektiven Erheblichkeit, um den Tatbestand der Marktmanipulation zu erfüllen.
III. Rechtliche Konsequenz
Wenn sich die zentrale Tatsachenbehauptung der Anklage – die vollständige Nichtexistenz des TPA-Geschäfts – als falsch oder nicht beweisbar erweist, ist der auf ihr basierende Tatnachweis in wesentlichen Punkten nicht tragfähig. Dies gilt sowohl für den objektiven als auch den subjektiven Tatbestand. Eine strafrechtliche Verurteilung ist unter diesen Voraussetzungen rechtlich ausgeschlossen.
Der Maßstab für die richterliche Überzeugungsbildung ist § 261 StPO. Danach dürfen nur solche Tatsachen der Urteilsfindung zugrunde gelegt werden, von deren Wahrheit das Gericht überzeugt ist. Bestehen in Bezug auf die zentrale Annahme der Anklage (Totalfiktion) berechtigte Zweifel – oder wird deren Unrichtigkeit nachgewiesen –, entfällt die Grundlage für eine Verurteilung in sämtlichen damit verknüpften Anklagepunkten.
IV. Zusammenfassung
Die Anklage ist in ihrer gesamten Konstruktion auf die Behauptung gestützt, das TPA-Geschäft habe niemals existiert. Sollte sich diese Prämisse als objektiv unzutreffend herausstellen, fällt der zugrunde gelegte Tatkomplex – insbesondere im Hinblick auf die unrichtige Darstellung, den Betrugstatbestand und die Annahme bandenmäßigen Vorgehens – in sich zusammen. Der Strafvorwurf ist in diesem Fall nicht mehr aufrechtzuerhalten.
Ein strafrechtliches Urteil kann nicht auf einer objektiv falschen Tatsachengrundlage ergehen.
Der Nachweis der Tathandlungen obliegt der Anklage. Wird dieser nicht erbracht – oder widerlegt –, entfällt die strafrechtliche Verantwortlichkeit.
Jul 26 • 22 tweets • 28 min read
#wirecard
Was nicht sein darf, das gibt es nicht. Wir sind Bayern.
Kontext:
Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung 2018 wurde Bellenhaus von EY zur Firma PMFG befragt.
– Bis dahin kannte er PMFG nicht, obwohl ein Vertrag von 2017 existierte, den er selbst unterschrieben hatte.
Problemstellung:
Laut Marsalek war PMFG ein potenzieller Kunde, dem die Wirecard-Issuing-Plattform zu „schwerfällig und ineffizient“ gewesen sei.
Wirecard wollte dem Kunden dennoch eine Lösung bieten.
Xware-Lösung:
Bellenhaus bat daraufhin den Entwickler und Eigentümer der Software Xware,
– die Xware-Software samt Quellcode (Source Code) an PMFG bereitzustellen.
– Die Software war vorher über viele Jahre bei Wirecard Card Solutions im Einsatz gewesen.
Rechnungsstellung:
Bellenhaus erhielt eine E-Mail-Rechnung über 10 Millionen Euro von PMFG.
– Er äußerte Zweifel an der Rechnung, da sie nicht den Anforderungen von Wirecard entsprach
– Keine Purchase Order Number, keine Budgetierung vorhanden.
Reaktion Marsalek:
Marsalek sagte, die Rechnung solle einfach „in den Buchungsprozess“ gegeben werden,
– alles Weitere werde er selbst veranlassen.
– Die Rechnung wurde sofort vom Gesamtvorstand genehmigt und bezahlt.
Nachgang:
Die Software wurde danach nicht weiter gepflegt.
– Für Bellenhaus war das Ganze ein Versuch, ein Projekt zu retten, das offensichtlich in Schieflage geraten war.
Zusammenfassung:
Xware war eine bestehende Softwarelösung, die bereits bei Wirecard im Einsatz gewesen war.
Bellenhaus vermittelte sie auf Wunsch von Marsalek an die Firma PMFG, die angeblich eine schlankere Plattform benötigte.
Obwohl formale Kriterien (wie Budget und Bestellnummer) fehlten, wurde eine 10-Millionen-Euro-Rechnung sofort bezahlt.
Die Software wurde danach nicht genutzt oder weiterentwickelt – was stark auf eine Scheintransaktion hindeutet.
@Nicoles44180590 #wirecard wer ist dieser Entwickler und Inhaber der xware?
Jul 25 • 24 tweets • 15 min read
#wirecard @AAn1ma
"„Was passiert jetzt mit mir?“
Bellenhaus hat damals Geld in eine Stiftung abgezweigt – wann ihm das in den Vernehmungen zum ersten Mal vorgehalten wurde, könne sie nicht sagen. Ein Schreiben von Mitte Juli 2020 der Bundes-Geldwäsche-Einheit FIU an die Staatsanwaltschaft München hierzu habe sie erst Jahre später gesehen.
Bellenhaus habe vor seiner ersten Vernehmung eine Stellungnahme abgegeben, in der er andeutete, dass die Umsätze des Drittpartners Al Alam „aufgebläht“ wurden. „Das war für mich ein Highlight“, sagt Bäumler-Hösl.
Dann, das erste Beschuldigtengespräch am 6. Juli 2020. „Wir versuchen, eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen bei Vernehmungen“, sagt sie. Es gebe ein Glas Wasser oder auch einen Kaffee, in den peniblen Protokollen der Staatsanwaltschaft stehe sogar, wann der Verteidiger von Bellenhaus Kekse essen wollte.
In dem Gespräch sei Bellenhaus jedoch bemüht gewesen, seine Angaben aus der Stellungnahme abzuschwächen. „Er hat versucht, sich rauszuwinden, seine Rolle zu schmälern.“ Auch habe er damals niemanden mehr belastet.
„Wie Schuljungs, die einen Streich nach dem anderen spielen“
Bellenhaus kam in U-Haft – und dort überdachte er seine Situation. Am 15. Juli 2020, beim zweiten Gespräch habe Bellenhaus geweint und gesagt: „Die lassen mich hier versauern.“ Der ehemalige Chefbuchhalter Stephan von Erffa sei doch ein weitaus besserer Kronzeuge. Doch dann packte er aus, sagte, dass das Drittpartnergeschäft erfunden wurde, dass es „null Komma null“ Umsatz gegeben habe. Tragende Säulen des Betrugs seien er selbst, Marsalek von Erffa und eben Braun gewesen, der die Gruppe anspornte, gute Zahlen zu liefern, die das tatsächliche Geschäft nicht hergab. Man sei aus dem Betrug nicht mehr herausgekommen. „Wie Schuljungs, die einen Streich nach dem anderen spielen – und werden nicht erwischt. Bis zum Schluss nicht“, sagt Bäumler-Hösl.
Nach dieser Vernehmung soll Bellenhaus gesagt haben: „Was passiert jetzt mit mir?“ – Bäumler-Hösl will ihm geantwortet haben: „Sie gehen jetzt zurück ins Gefängnis.“ Heute sagt sie, sie habe das im „wohlmeinenden Sinne“ gemeint, weil Bellenhaus sich im Gefängnis darüber Gedanken machen konnte, was er machen wollte.
Das wäre auch schlüssig: Man hat das Geschäft "aufgebläht" und veruntreut zugleich... Wegen der stets spät gelieferten, aber grandiosen Zahlen war Braun glücklich, woher das Geld kam? Besser nicht wissen...
Braun habe sie darüber aufgeklärt, dass früher etwa 70 Prozent des Umsatzes aus der „Erwachsenenunterhaltung“ kamen, also aus der Zahlungsabwicklung von Porno und Glücksspiel. Die Ermittler hätten schon mal nachgefragt, weil Braun den Bereich „etwas verschämt“ umschrieb.
Jul 22 • 13 tweets • 5 min read
#wirecard
es sind mehrere entscheidende Fehler passiert bei der "Aufklärung" des "sogenannten" Wirecardskandals
wenn ich von einem "sogenannten Skandal" spreche, wird das zunächst auf Unverständnis stoßen... denn natürlich war da ein Skandal... aber was genau war der Skandal?
#wirecard
folgende Frage an eine KI:
" was war der wirecard Skandal, wenn du dich auf fünf Worte beschränken musst?"
Wirecard-Skandal in fünf Schlagworten:
1. Bilanzfälschung
2. Scheinfirmen
3. Betrug
4. KPMG-Sonderprüfung
5. Flucht von Jan Marsalek
und was war oder ist "euer" wirecard Skandal?
Jul 13 • 57 tweets • 19 min read
#wirecard wie Butter, die nicht in den Kühlschrank geräumt wird...
@grok welche Forderungen werden im Insovenzverfahren Wirecard gestellt insgesamt?
#Wirecard
Im Insolvenzverfahren der Wirecard AG wurden insgesamt Gläubigerforderungen in Höhe von etwa 15,4 Milliarden Euro angemeldet. Davon entfallen rund 8,6 Milliarden Euro auf Schadensersatzansprüche von etwa 52.000 Aktionären, die Ersatz für ihre Kursverluste fordern. Die restlichen Forderungen stammen von anderen Gläubigern, wie beispielsweise Banken und ehemaligen Angestellten. Der Insolvenzverwalter Michael Jaffé hat jedoch nur etwa 650 Millionen Euro aus der Insolvenzmasse gesichert, was bedeutet, dass die Gläubiger voraussichtlich nur einen Bruchteil ihrer Forderungen erhalten werden. Die genaue Verteilung hängt von der noch ausstehenden Klärung der Rangfrage durch den Bundesgerichtshof ab.
Tja, Grok, da irrst Du Dich aber gewaltig...
Jul 8 • 19 tweets • 8 min read
#wirecard #jaffe
Ab morgen ist Jaffé in Stadelheim. Seine ganzen Gutachten zum TPA, die zusammen mit der Bellenhausaussage (und den nachfolgenden Aussagen im Einfluss dieser ganzen Story) die unabdingbare Grundlage der Anklageschrift sind, sind völlig absurd.
Stadelheim ist ein aburdes Theater, aber kein rechtsstaatliches Verfahren. Es schützt EY. Oder wen sonst noch, keine Ahnung. Es ist absurdes Theater!
Canadian businessman Nathan Jacobson, who pleaded guilty in 2008 to laundering $46 million through an illegal online pharmacy, was arrested in Toronto after failing to appear for sentencing in the U.S. The operation, Affpower, based in Costa Rica, sold prescription drugs online without requiring a prescription and used Jacobson’s own payment processing company to handle transactions.
After becoming a fugitive, U.S. authorities issued a warrant for his arrest. He was ultimately taken into custody by Toronto police in October 2012 and later released on $600,000 bail, having surrendered his Canadian and Israeli passports.
In an exclusive interview with CBC News, Jacobson described himself as “radioactive” and said he is deliberately distancing himself from his political connections in the Conservative government to protect them. He stated, "While I'm — for the lack of a better term — radioactive, better let them continue to run government."
Jacobson had close ties with several senior Conservative figures, including Immigration Minister Jason Kenney and Foreign Affairs Minister John Baird, though he denied that Prime Minister Stephen Harper was involved in any wrongdoing.
His characterization of himself as “radioactive” underscores the political fallout from his legal troubles, especially given his previous high-level access and involvement in political and diplomatic events.
"Canadian-Israeli Receptions:
Jacobson hosted Canadian-Israeli receptions on Parliament Hill, which were attended by members of the Canadian government, including Jason Kenney and John Baird. These events were described as bipartisan celebrations of the Canada-Israel relationship.
Photo with Netanyahu:
A widely circulated photo shows Jacobson standing between Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu and Canadian Prime Minister Stephen Harper. The Prime Minister's Office clarified that this photo was taken at a large public event, and Harper's presence did not indicate a personal connection with Jacobson.
Political Introductions in Israel:
Jacobson claims he introduced Jason Kenney to top Israeli officials, including Netanyahu. He said he had hosted Kenney during trips to Israel and arranged meetings with senior figures in Israel’s political and security sectors.
Economic Ties:
Jacobson also mentioned helping Conservative MP Mark Adler by securing high-profile Israeli speakers for the Economic Club of Canada and supporting its planned expansion into Israel and the U.S."
#wirecard
Analysis of the website done by CSFA from the Affpower Investigation showed some examples of medicines mentioned on the Website in and around 2005.
Based on research linked to CSFA investigations (and as surfaced in the Affpower case), here are five particularly concerning medications that were illegally sold online, including their categories and potential dangers:
🔥 1. Phentermine (15mg, 30mg, 37.5mg)
Category: Appetite suppressant / Stimulant (Schedule IV – controlled substance)
Why it's severe:
Phentermine is an amphetamine-like stimulant used for short-term obesity treatment.
It has high abuse potential and serious side effects including heart arrhythmia, hypertension, and psychological dependency.
Sold in large quantities online without medical screening — a major violation of U.S. prescription drug laws.
💊 2. Meridia (Sibutramine)
Category: Weight-loss drug (withdrawn from U.S. market)
Why it's severe:
Banned by the FDA in 2010 due to increased risk of stroke and heart attack.
Despite this, Affpower and similar networks continued offering it.
Its sale represents a direct threat to life, especially for those with undiagnosed cardiovascular conditions.
💥 3. Tramadol / Ultram
Category: Opioid analgesic
Why it's severe:
Though considered a “weaker” opioid, Tramadol can be addictive and cause seizures, especially when combined with other drugs.
Affpower sold Tramadol without verifying patient history, enabling unmonitored opioid access.
🧠 4. Xanax (Alprazolam) (Note: Mentioned in related seizures, though not in your snippet)
Strong CNS depressant with high abuse and addiction potential.
Frequently abused in combination with opioids or alcohol, which can lead to fatal overdoses.
CSFA-linked sources confirmed Xanax was offered illegally via these pharmacy networks.
❌ 5. Didrex (Benzphetamine)
Category: Anorectic / Schedule III controlled substance
Why it's severe:
A CNS stimulant related to amphetamines.
Risk of dependence, cardiovascular strain, and psychiatric side effects.
Distributed without medical oversight in high doses — especially dangerous for people with hidden comorbidities.
Source: CSFA – based on archived documents, and online forensic evidence from the Affpower investigation.
Jun 20 • 43 tweets • 54 min read
@Peter_Pilz #wirecard #pilnacek
Netter Artikel. Von Fabian Schmid. Stolzes Mitglied im "Team #geheimdiensgedöns" der Deutschen Gewerkschaft für investigatives Framing & Irreführung.
derstandard.de/story/30000002…x.com/Peter_Pilz/sta…
Anfrage
des Abgeordneten David Stögmüller, Freundinnen und Freunde an die Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort betreffend Libyen Aufbauprojekt und mutmaßliche Projektfinanzierung.
BEGRÜNDUNG
In den letzten Wochen ist von den Medien Schritt für Schritt das Netzwerk rund um den Ex-Wirecard Manager Jan Marsalek aufgedeckt worden, wie der Focus in einem Artikel mit dem Titel: „Das geheime Netzwerk des Jan M. " berichtet1 . Ebenso die österreichischen Tageszeitungen der „Standard" 2 und die „Presse" 3, sowie das Nachrichtenmagazin „Profil"4 .Dieses Netzwerk zieht sich von hohen ehemaligen
Politikern bis hin zu Verbindungen in den russischen militärischen Geheimdienst.
Und mitten in diesem Netzwerk findet sich ein Mitarbeiter des österreichischen Landesverteidigungsministeriums - Mag. Gustav Gustenau.
Im Zuge dieses Projektes sei bei dem berüchtigten Treffen im Februar 2018 in München in Jan Marsaleks Stadtvilla auch über die weitere Finanzierung des Libyen
Projekts gesprochen worden . Konkret sollten sich laut dem Protokoll dieses Treffens Brigadier Gustav Gustenau, Angestellter des BMLV , und Wolfgang Gattringer, Geschäftsführer von Repuco, um die weitere Finanzierung durch österreichische Ministerien bemühen.
"Die Geschichte beginnt ein halbes Jahr vorher in Wien: Wie kann man Menschen helfen, die aus Afrika nach Europa flüchten wollen und nun im Bürgerkriegsland Libyen feststecken? Mit dieser Frage tauchte im Herbst 2017 der ÖVP-nahe Berater G., der früher im Innenministerium tätig war, beim Flüchtlingsexperten K. auf. Die Involvierten bitten alle darum, ihre Namen abzukürzen. Denn sie fürchten: um ihren Ruf, um ihre Geschäfte – aber sie sorgen sich auch um ihre Sicherheit, denn enden wird diese Geschichte bei den Geheimdiensten dieser Welt. G. sagt K., er habe einen "prominenten", schwerreichen Kunden, der Entwicklungshilfe in Libyen unterstützen will."
Man lernt einander im Münchner Edelbistro Käfer kennen, nur wenige Schritte von Marsaleks Villa entfernt. Ein paar Meter weiter: das russische Konsulat, dessen Nachbarschaft zu Marsaleks Villa später noch viele Fragen aufwirft [und bei dem ein CSU-Stadtrat eine Rolle spielt seit 2014]
"Zu der illustren Runde stößt ein Bundesheer-Brigadier, der ebenfalls eine Unternehmensberatung betreibt. Er versichert, auch 20.000 Euro vom Verteidigungsministerium aufzustellen. STANDARD und "Presse" liegt ein entsprechender "Letter of Intent" vor, der im Ministerium derzeit eifrig gesucht wird. Doch nach und nach kippt die Stimmung. Das liegt vor allem daran, dass Marsalek kein Geld überweist und K. langsam ein finanzielles Problem bekommt. Peinlich wird das auch für G., der den Auftrag vermittelt hat."
Vielleicht hatte Marsalek schlicht keine Lust mehr auf diese Leute?
"K. und sein Mitarbeiter, der in einem Memo strikt von weiterer Kooperation mit Marsalek abrät, verlassen das Treffen. Der Unternehmensberater G. und der Brigadier bleiben noch sitzen. Angeblich, um die Frage der Bezahlung zu besprechen."
[wer ist dieser Mtarbeiter? Wer kannte dieses memo?]
"Bei einer Veranstaltung trifft er [Kleinschmidt?] einige Monate später den Bundesheer-Brigadier, der meint, Marsalek sei "zu nah an den Russen". Zu diesem Zeitpunkt wurden westliche Geheimdienste, darunter auch deutsche Behörden, von Beteiligten vor Marsalek gewarnt – ohne Konsequenzen."
Also auch österreichische Dienste????
"Marsalek selbst flüchtet nach Russland und entzieht sich der strafrechtlichen Verfolgung. Dann geht es Schlag auf Schlag: Marsalek entpuppt sich als geheimer Informant der FPÖ, der Hinweise aus dem Verfassungsschutz nach außen getragen hat. Laut "Financial Times" soll er mit der Formel des Nervengifts Nowitschok geprahlt haben, und zwar mit Dokumenten österreichischer Behörden. Ein Nationaler Sicherheitsrat wird einberufen, ohne große Neuigkeiten. Jetzt soll sich die Justiz kümmern: Der grüne Wehrsprecher David Stögmüller hat eine Sachverhaltsdarstellung dazu eingebracht. (Fabian Schmid, 19.8.2020)"
Tja. Das war es dann aber auch schon mit den Fragen...
(Von diesem Artikel aus führt ein Link zu dieser Information:
Wirecard-App für Flüchtlinge
Erst am Mittwoch wurde bekannt, dass das damals von Herbert Kickl (FPÖ) geführte Innenministerium mit Wirecard eine App für Asylwerber geplant haben soll. Über diese "Refugee-App" hätten Asylwerber ihre Grundversorgung erhalten sollen. Ziel war einerseits, Schwierigkeiten bei der Bankkonto-Eröffnung zu umgehen, andererseits aber auch Überweisungen in das Ursprungsland zu verhindern.
Jedoch kam die Empfehlung, mit Wirecard-Partner Ebcon Gespräche über eine Refugee-App zu führen, vom türkisen Kanzleramt ins Kickl-Ministerium. Eine Kabinettsmitarbeiterin vom damaligen Kanzleramtsminister Gernot Blümel leitete den Kontakt weiter und bohrte auch im Innenministerium nach, wann denn ein Termin erfolge.)
Jun 20 • 19 tweets • 8 min read
@SuroAlex @Peter_Pilz @derStandardat Danke, war nur spontane Idee :)
Bitte nicht alles ablehnen, was ich mir so zusammenschustere, nur weil mal was nicht stimmt. IHR seid doch die, die viel mehr wissen als ich, aber (mein Eindruck) immer noch probleme haben, Eure jeweiligen Geschichten in einem größeren Rahmen einzuordnen - nicht als bewiesen geschichten, sondern als Hypthesen. Das wäre nötig.
#timeline !!!!!!!!!
Jun 17 • 8 tweets • 4 min read
#wirecard #theweb
heute morgen habe ich versucht, mit Unterstützung der künstlichen Intelligenz noch einmal die ganz frühe Zeit der wirecard anzuschauen. es war ein wilder Ritt und bei dieser Gelegenheit kam mir eine Geschichte in den Sinn, die ich mir schon lange anschauen will.
ich habe dann die KI gefragt, ob sie die Geschichte skizzieren kann. herausgekommen ist eine rohversion, die noch ein bisschen Quatsch ist an manchen Stellen, weil sie sich auf Firmen bezieht, die im Kontext wirecard eine Rolle spielen. das ist aber ja vielleicht auch ganz lustig. also hier die rohversion... Version 1.0
Liberté, Égalité, Digitalité?
In den 1990er-Jahren haben viele Industriestaaten eine Entscheidung getroffen, deren Folgen bis heute die globale digitale Machtverteilung prägen: Sie gaben ihr Monopol auf Telekommunikation auf. Was auf den ersten Blick wie ein Akt wirtschaftlicher Öffnung wirkte, war in Wirklichkeit eine strukturelle Zäsur. Die staatlichen Telekommunikationskonzerne, jahrzehntelang Hüter von Infrastruktur und Kommunikation, wurden in Aktiengesellschaften umgewandelt, teilweise privatisiert, und dem Wettbewerb ausgesetzt. Der Zeitpunkt dieser Entscheidung war dabei keineswegs zufällig. Es war genau die Phase, in der das Internet begann, von einer akademischen Nischenanwendung zu einer infrastrukturellen Revolution zu werden.
Warum aber gaben Staaten freiwillig ihre Kontrolle auf, obwohl sie wussten, dass sie sich damit ausgerechnet von der zukünftigen digitalen Grundversorgung verabschiedeten? Der politische Kontext liefert eine beunruhigende Antwort: Die Liberalisierung war kein reiner Akt der ökonomischen Vernunft, sondern das Ergebnis massiven Lobbydrucks.
Angetrieben von neoliberalen Ideen, gefördert durch Akteure wie Martin Bangemann auf EU-Ebene oder die Bundesregierung unter Helmut Kohl, setzte sich die Vorstellung durch, dass Marktkräfte effizienter seien als staatliche Planung. Doch während diese Argumentation in klassischen Industrien umstritten blieb, schien sie im Bereich Telekommunikation plötzlich unantastbar. Unter dem Banner der Modernisierung wurde ausgerechnet jene Infrastruktur entstaatlicht, die die Voraussetzung für das digitale Zeitalter bildete.
Was folgte, war ein globales Machtvakuum, das schnell von jungen, aggressiven Tech-Unternehmen gefüllt wurde. Viele von ihnen – ob Mobilcom, Freenet, Intershop oder später Wirecard – profitierten direkt von der freigesetzten Infrastruktur und den neuen regulatorischen Lücken. Internationale Player wie France Télécom (später Orange), British Telecom oder Telecom Italia wurden zu semi-privaten Hybriden mit Beteiligungen an Startups und Netzprojekten.
Ein besonders deutliches Beispiel für diese Entwicklung zeigt sich im Bereich der Zahlungsinfrastruktur. Auch hier gab der Staat systematisch Einfluss auf – einst regulierte und kontrollierte Bankprozesse wurden unter dem Schlagwort der "Disruption" von neuen Payment-Anbietern übernommen. Begriffe wie "Liberalisierung", "Unabhängigkeit vom Bankensystem" oder "digitale Effizienz" wurden zur ideologischen Tarnung einer Entwicklung, die in Wahrheit eine massive Machtverschiebung war. Fintechs wie PayPal, Wirecard oder Stripe wurden auf einer Infrastruktur aufgebaut, die vormals dem Gemeinwohl diente. Der Staat überließ sie jedoch der freien Verwertung durch private Interessen.
Der Gipfel dieser Entgrenzung ist wohl das Narrativ rund um Bitcoin: ein angeblich freies Zahlungsmittel für freie Bürger – dezentral, unabhängig, demokratisch. Doch in der Praxis ist diese "Freiheit" eine Illusion, die erst mit großem Vermögen beginnt. Die Normalbevölkerung wird ausgeschlossen und durch undurchsichtige Technologien, spekulative Versprechungen und fehlende Regulierung irregeführt.
Ohne die staatliche Rückzugsentscheidung wäre der Aufstieg vieler heutiger Technologie-Oligarchen nicht möglich gewesen. Die Entstehung eines globalen Marktes für digitale Dienste basierte auf der einstigen staatlichen Infrastruktur – doch die Kontrolle darüber ging in weiten Teilen verloren.
So war die Telekom- und Paymentliberalisierung keineswegs eine bloße Marktanpassung. Sie war eine politisch gesteuerte „Entgrenzung“ der Infrastruktur, ein regulatorischer „Katalysator für Oligarchien“. Dass sich dieses Modell in nahezu allen OECD-Staaten ähnlich wiederholt hat, macht die Bedeutung der damaligen Entscheidung umso klarer: Hier wurde der digitale Kapitalismus geboren – mit all seinen Versprechen, Täuschungen und sozialen Verwerfungen. Es wäre höchste Zeit, diese Entwicklung wissenschaftlich systematisch zu untersuchen.
Jun 13 • 18 tweets • 29 min read
@RNP_1 #wirecard
For Stupid German media:
This was the situation of Wirecard when Credit Suisse was with them and Deutsche Bank. And when the munich proscutor looked the other side. They did this not to protect Pavek and his russian webmasters but to protect the balance sheet of Deutsche Telekom. That's it. To start with.
The russians did talk about "idialer" and "EBS" when the German stock promoters praised wirecard as "new Paypal"...
That was the thing.
The Russians did not get their money and the consumers did not get their money back so where was this money going to? Into the balance sheet of what became wirecard? Only a part of it... And the rest of it?
#wirecard October 2002 - at the same time the UK authorities asked their German partners because they could not get the money to redress the consumers...
Jun 11 • 7 tweets • 2 min read
@rshereme Do you know Pavel Fuchs?
@rshereme Theory: We all are looking too much into the real estate part of Trump... Why? If we would look into his gambling links we would also see Democrats...
Take a look at Marc Lasry, who was the biggest shareholder in Wirecard for long years by the way...
Eine echte deutsche Oberstaatsanwältin lügt in einem echten deutschen Gericht und das ZDF wärmt schon wieder dieselben halbgaren Versatzstücke einer Legende vom Putinspion auf.
Was ist das eigentlich für ein Scheißladen?
"Marsalek und die Spione
Mordpläne des Kreml
In London wurde vor Kurzem ein Spionagering verurteilt. Die Richter stellten fest: Die Agenten wurden vom ehemaligen Wirecard-Vorstand Jan Marsalek von Moskau aus angeleitet und geführt. "frontal" und "SPIEGEL" konnten Ermittlungsakten und Tausende Chats auswerten – darin Spionage- und Mordpläne im Auftrag des Kreml."
Die haben echt einen Narren gefressen an diesem Marsalek... nur bloß nicht auf die Fakten schauen, die auf dem Tisch liegen
Ein Merkelberater und ein US-General flogen für eine Stiftung aus dem CSU-Umfeld mit Jan Marsalek 2014 im Hubschrauber durch die gegend. Fakt. Interessiert nur keinen.
Der Mann hatte bis zuletzt ein Büro in der P61, das hat die Staatsanwaltschaftschaft München nicht einmal angeschaut. Interessiert nur keinen.
Es gab im April ein 20000€-Dinner von Marsalek mit CSU-Granden, Sarkozy und Schwarzenberg, der auf Putins Visa-Sperr-Liste stand, kurz darauf wurde Marsalek am Flughafen in Russland festgehalten. Danach hat Bellingcat keine weiteren Flüge nach Russland gefunden.
Über Aufenthalte in der Ukraine berichteten russische Insider kurz nach dem Kollaps. Interessiert nur keinen.
Man kann und darf die Theorie spinnen, dass Marsalek Befehle von Putin befolgte, aber man muss es als das kennzeichnen, was es ist: eine zusammengesponnene Theorie, sonst nichts.
Man darf aber nicht gleichzeitig Fakten ignorieren. Und wenn alle Welt diese Chats hat, dann veröffentlicht sie doch, damit sich jeder sein objektives Bild machen kann und man nicht auf diese hysterische best-of-gossip-Scheiße angewiesen ist, die seit Bellingcat Juli 2020 in immer neuen Kombinationen durchs Land gejagt wird von irgendwelchen ach-was-weiß-ich-Experten, die 2019 nichts gemerkt haben, als die FT binnen 48 Stunden alle details in Wien erfahren konnte von Stefanie Krispers und Kilian Kleinschmidt.
Was soll der Scheiß eigentlich?
Hoffentlich hat das Essen geschmeckt!
Schöne Grüße auch an Herrn Minister "ich-bin-mir-ganz-sicher-dass-unsere-Justiz-bei-Wirecard-voll-super-ist" Joachim Herrmann mit seiner verfickten Flüchtlingskarte, diesem Bastard aus Populismus und #prepaidlobby!
SZ-Podcast „1,9 Milliarden Lügen“, Staffel 3, Folge 3
Sehr vieles in dieser Folge sind Wiederholungen von längst bekannten Sachen, ohne dass berücksichtigt wird, was sich seither verändert hat auch durch neue Erkenntnisse.
Was komplett ignoriert wird: Es gab in einem Jahr des Prozesses in Stadelheim bisher keinen einzigen Beweis für die Braun in der Anklageschrift vorgeworfenen Punkte. Das wird im Podcast ignoriert.
Einleitend heißt es: „Es kann nur eine Wahrheit geben“ – das stimmt so nicht! Wir haben eine Darstellung der Sachverhalte durch Oliver Bellenhaus gehört und inzwischen gelernt, dass er systematisch tatsächliche Gegebenheiten oder scheinbar unumstrittene Sachverhalte in eine Erzählung einbaut und diese mit erfundenen Sachverhalten ergänzt. Das bedeutet, dass es mehr als zwei Wahrheiten geben kann und möglicherweise eine Art „Wahrheit in der Mitte“.
„Brauns Version hat sich verändert“
Das wird einfach so gesagt. Es ist aber doch für Prozessbeobachter ganz logisch, immerhin war es doch einer der größten Kritikpunkte der Verteidigung, dass sehr viele Daten und Beweise erst spät zur Verfügung gestellt wurden. Selbst wenn man von der Theorie ausgeht, dass Markus Braun der „allwissende Bandenchef“ ist, wird es in diesen neuen Unterlagen neue Erkenntnisse geben. Wenn man die Gegentheorie zulässt, ist es sogar eher Markus Braun zugute zu halten, dass sich seine Darstellung ändert, wenn er neue Sachverhalte einbeziehen kann. Das einfach so stehen zu lassen, ist jedenfalls unzulässig.
Eine große Rolle im Podcast spielt die Aussage von James Freis. Das ist sehr interessant, da gerade die Darstellung seiner Aussage in Stadelheim besonders verzerrt war. Dazu später mehr.
Die Aussage von Markus Braun am 13.02.2023
Radomsky berichtet, Markus Braun habe – im Gegensatz zu Bellenhaus – selbstbewusst gewirkt und auch emotional berichtet, mit Charisma. Der 18.06.2020 sei ein Schock gewesen, ein „Tag des Schmerzes“, „wie eine schwarze Wand“.
Er habe Jan Marsalek als brillant, klug und charismatisch dargestellt, er habe gute Problemlösung gezeigt, sei ein heller Kopf gewesen, dem er bedingungslos vertraut habe. Es sei allerdings zu einer Entfremdung gekommen, zu einem Zerwürfnis, weil Braun KPMG wollte und Marsalek nicht. Marsalek habe den Treuhänder ohne Absprache gewechselt, hier sei das Vertrauen verloren gegangen, er hatte tiefe Zweifel, ihm war klar, dass Marsalek weg müsse.
Er sei betrogen worden, sei unschuldig. Schon lange (seit 2013) sei echtes Geld umgeleitet worden. Zu Bellenhaus gab es wenig Kontakt, das angebliche gemeinsame Gespräch im Mai 2020 gab es so nicht.
Der Podcast fragt, wie Braun in wichtigen Geschäftsbereichen so weit weg sein konnte, da er sonst so akribisch sei. Auch Födisch zweifelte an diesem Punkt.
Das berühmte Zitat "mit vielen Worten das Gleiche gesagt wie vorher, nämlich gar
nichts" wird Braun angelastet. Das ist ein bisschen typisch gerade für Stephan Radomsky, der sich immer an solchen Dingen festhält und darüber andere wesentliche Dinge vergisst.
Schön von Radomsky: Das erste Mal in Geschichte Wirecards, dass nachgefragt wird
bei logischen Fragezeichen und Braun kann sich dem nicht entziehen. Eine sehr gute Beobachtung!
Braun will mit Kontenbewegung Untreue belegen, es sei echtes Wirecardgeld gewesen, die Ermittler müssten dem Geld folgen, dann werde man es finden (er ging also quasi von der Exitenz des Treuhandgeldes aus zu diesem Zeitpunkt).
In den Vernehmungen hat Braun gesagt, er "hätte es kommen sehen müssen, hätte den Eisberg sehen müssen". Dies wurde als Eingeständnis der eigenen Verantwortung gesehen, was Braun im Prozess nicht so bewertet haben wollte.
Radomsky habe seine Kollegin mit Sprachnachrichten aus dem Prozess informiert – wahrscheinlich mit der ihm eigenen Art, „Schwerpunkte“ zu setzen, die oft auf einseitige Würdigung des Prozessgeschehens hinausläuft.
Als wichtiger Zeuge wird auch Leitz von KPMG im April gesehen. Er sagte aus, dass Unterlagen nicht oder spät kamen, Braun sei nicht kooperativ gewesen. Andererseits: Was sollte er denn machen, wenn Bellenhaus, Marsalek und andere nicht liefern?
Braun habe KPMG nach Aussagen von Leitz unter Druck gesetzt und ihn zum Snowboarden eingeladen. Das hat Leitz tatsächlich ausgesagt, Braun hat dem aber widersprochen und es ist nicht aktenkundig – eine wichtige Tatsache, die Radomsky wider besseren Wissens unterschlägt. Das ist manipulativ.
KPMG habe auch Adressen aufgesucht von angeblichen Partnern , da wäre nichts gewesen, teils nur Büros mit Umzugskisten. Das hört man ähnlich auch von Meyer-Fünffinger – es spricht dafür, dass sie das einfach nicht verstanden haben: Solche Firmen waren oft Platzhalter, es gibt zahllose Beispiele bei Wirecard und bei anderen Firmen, dass diese „Partner“ Millionen abwickelten und doch in irgendwelchen Garagen oder Privathäusern ihren Sitz hatten. Siehe Bluetool, Bluemay oder Friendfinder in Consett. Das Argument ist sinnlos.
Dann James Freis: Er habe „den Eisberg namens Finanzbetrug in Stunden erkannt“ – das ist Unsinn. Freis hat erkannt, dass die Treuhandkonten nicht bei den Banken in Manila liegen konnten – wo sie ja Jan Marsalek hingeschoben hat (bzw. könnte es auch eine dritte Partei gewesen sein).
An dieser Stelle kommt das unausweichliche Zitat „Es kann derzeit nicht ausgeschlossen werden…“
Siehe dazu mein Text „Das Stadelheimer Glaubensbekenntnis“
James Freis, den die SZ nach seiner Aussage interviewt hat, ohne auf höchst spannende Details einzugehen, die die SZ mutwillig unterschlagen hat (siehe niederländischer Bericht), sagte, er würde einige Dinge nur vor Gericht aussagen – das bedeutet auch, dass seine öffentlichen Statements nur wenig aussagekräftig sind. Das wurde schon deutlich in Stadelheim, wird aber in den anderen Verfahren noch deutlicher werden.
Erinnert sei an seine Aussage, dass der „TPA Reality Check“ nach seiner Einschätzung nicht als „Untersuchung“ gelten sollte und von nicht ausreichend qualifizierten Mitarbeitern erstellt wurde oder an seine scharfe Kritik an EY und vor allem KPMG – er warf KPMG vor, den schnell erkennbaren Betrug monatelang nicht aufgedeckt zu haben („Wissen die bei KPMG nicht, wie ein Kontoauszug aussieht?“). Siehe dazu den niederländischen Prozessbericht.
In der Geschichte zu James Freis fehlt, dass er wegen Clearstream und Problemen mit der FINCEN bei der Deutschen Börse war, was wichtig ist hinsichtlich seines Auftrags bei Wirecard. Anfang 2020 wurde er angesprochen, ob er als Aufsichtsrat tätig werden will. Er sollte Wirecard helfen, die Banklizenz in den USA zu bekommen. Seine Tätigkeit im Zusammenhang mit Clearstream passt da sehr gut.
Im Mai 2020 wurde er plötzlich als Vorstand für Compliance vorgestellt. In ihrer gewohnt wertenden Art sagt die SZ: "Das ist im Nachhinein ein bisschen ironisch". Aber warum sollte es ironisch sein, wenn man eben davon ausgeht, dass Markus Braun hinsichtlich des Betruges bei TPA gutgläubig war? James Freis selbst bringt das zum Ausdruck: „Betriebswirtschaftlich sinnvoll“. Es ging auch darum, Jan Marsalek zu entmachten usw.
Freis habe keinen Zugang zu Daten gehabt, kannte Details nicht, ein Betrug durch die Treuhänder schien ihm möglich. Warum sollte diese Idee zu diesem Zeitpunkt für Braun also so abartig gewesen sein? Warum sollte die Idee, dass jemand nach Manila fährt, so unsinnig sein? Man kann das doch nicht – ohne das beweisen zu können – nur unter der Prämisse beurteilen, dass Markus Braun als Bandenchef bescheid wusste.
Freis habe die Konten in Manila sofort auffällig gefunden. Die Entscheidung, den Treuhänder zu wechseln und das Geld nach Manila zu transferieren, hat Braun aber gar nicht gefällt. Es soll Marsalek gemacht haben, was ich übrigens nicht glaube. Dieser letzte Zaubertrick wurde womöglich von jemandem außerhalb gemacht. Marsalek selbst sprach zuvor von anderen Optionen (Konten in Russland).
Freis erklärt seine Erkenntnisse dem Aufsichtsrat und der zog die Konsequenz, Braun freizustellen. Das war womöglich ein Fehler, man hätte dafür sorgen müssen, dass Marsalek festgenommen wird, da er derjenige war, der zuletzt die Finger am Geld hatte.
James Freis legte Wirecard still: Ausgabenstopp. Risiken minimieren. Er sperrte den Zugang für alle mit TPA verbundenen Mitarbeiter. Was wir heute wissen: Bellenhaus war schneller und hat verhindert, dass Freis Zugang auf seine Server bekam. Auch das unterschlägt der Podcast in seiner Einseitigkeit.
Freis erkannte schnell: Das Thema ist nicht nur das möglicherweise nicht vorhandene TPA, sondern es wurde Geld gestohlen. Freis hat ja auch ausgesagt, dass er Zahlungen nachspüren wollte, um Gelder festzusetzen – eine Idee, die Insolvenzverwalter Michael Jaffé nicht verfolgte. Ein weiteres zentrales Detail, das die SZ ausklammert.
Ob Braun schuld ist, das wollte Freis "so direkt nicht sagen". Punkt. Die Aussage "Es sei schwer vorstellbar, dass jemand über Jahrzehnte das Unternehmen aufbaut und
diese Dinge nicht weiß", wird Freis in Mund gelegt. Gesagt hat er aber etwas
anderes, nämlich: "Ich kenne keinen CEO, der nicht weiß, wie das Geld verdient wird oder wer die wichtigsten Kunden waren". Natürlich ist das eine berechtigte Frage, aber wenn man als möglicherweise korrekt annehmen würde, dass Braun Marsalek – aus noch zu klärenden Gründen – nicht ausreichend kontrollierte, könnte es eben so gewesen sein.
Das alles und das, was Leitz aussagte, lasse Zweifel an der Aussage Brauns aufkommen. Es wäre nach Ansicht der SZ glaubhafter, wenn Braun sagen würde, er habe „die Kontrolle verloren". Braun wolle das nicht oder könne es nicht, weil es vielleicht einfach nicht stimmt. Das ist eine Unterstellung und insbesondere fragwürdig, wenn man die Befragung des Herrn Leitz erlebt hat! In einem wenig beachteten Kommentar zur KPMG-Befragung hat die Verteidigung am 10.05.2023 auf haarsträubende Mängel der KPMG-Untersuchung hingewiesen und damit die kritischen Aussagen des James Freis bestätigt. Auch diesen sehr wichtigen Sachverhalt verschweigt die SZ.
Die umfassenden Beweisanträge vom 13.07.2023 bezeichnet die SZ als „180-Grad-Wende“, ob die Sachverhalte stimmen, sei „extrem schwer zu beurteilen“. Anstatt die neuen Erkenntnisse zu erklären, werden sie kategorisch infrage gestellt. Die SZ wundert sich über das neue Material und fragt, woher das Material kommt, „das zuvor keiner ausgewertet haben soll, nicht die Wirtschaftsprüfer, nicht die Ermittler, nicht Journalisten, nicht der Insolvenzverwalter“. Dierlamms These, dass echte Aufklärung nicht gewünscht war und ist, wird nicht gewürdigt. Die SZ deutet es anders: „Die Beweisanträge kamen, weil es für Braun schlecht läuft“. Eine weitere Unterstellung und Verzerrung. Es war doch klar, dass die Verteidigung Zeit bauchen würde, die Daten auszuwerten! Kleine Hinweise auf neue Erkenntnisse gab es schon lange vorher im Prozess immer wieder, beispielsweise durch die Erwähnung von Firmen in Befragungen und Kommentaren (Beispiel: powercash21). Wo war da der Herr Radomsky? Wieder irgendwas am Laptop getippt und nicht aufgepasst? Das denke ich mir nicht aus, ich habe es gesehen!
Die SZ spinnt sich weiterhin ihre Geschichte zusammen und passt alles in diese Erzählung ein. Die akribisch herausgearbeiteten neuen Erkenntnisse werden als "neue Geschichte" diskreditiert: Braun sei nicht involviert gewesen, wusste von nichts. Es handele sich um ein elaboriertes System, Geld rauszuziehen, schon lange vor Anklagezeitpunkt, seit 2010. Echtes reales Geschäft wurde Wirecard vorenthalten, rausgezogen, Provisionen unterschlagen, Wirecard blieb nur kleiner Teil für technische Abwicklung. Dass es die 1,9 Milliarden nie gab, sei die neue Variante, vorher habe Braun argumentiert, dass das Geld da war. Suggestiv fragt die SZ: "Entlasten diese Beweise Braun wirklich nach all den Aussagen, die ihn in Bedrängnis gebracht haben?"
Das ist mehrfacher Unsinn, denn dazu hatte es gar keine Aussagen gegeben und die Aussagen, die es im Prozess bis zur Sommerpause gab, haben Braun keineswegs „in Bedrängnis gebracht“ – selektive Gedächtnislücken, Widersprüche, Wissenslücken und keinen Beweis gegen Markus Braun. Das war die Situation, als die Beweisanträge herauskamen – kurz nach dem weiteren Bericht von Michael Jaffé, der die Anklage stützte mit seiner nach wie vor nicht besonders belastbaren These von „Es gab kein TPA“, die ja dann sogar zu dem angeblich von Jan Marsalek verfassten Brief führte. Die SZ macht sich die Welt, wie sie ihr gefällt. Mit Journalismus hat das nichts mehr zu tun. Selbst wenn man das Narrativ der Anklage akzeptiert, konnte Braun im Sinne dieser Anklage nichts nachgewiesen werden. Wenn man die aufgezeigten Beweise für ein anderes Tatbild und eine andere Bandenzusammensetzung ernst nimmt, muss man sogar davon sprechen – wie ich es inzwischen mache – dass der Prozess völlig an die Wand fährt.
Aber auch Richter Födisch zweifelt ja, wie es Radomsky festhält. Er fragt, warum es so ein kompliziertes Verfahren gebraucht habe, um Gelder rauszuziehen. Wenn es die von Braun vermutete Bande gab, hätten sie es einfacher machen können. Das stimmt zunächst, aber man muss bedenken, dass diese Strukturen ja nicht so erschaffen wurden, wie sie am Ende waren. Das ist in Jahren gewachsen und es gab kritische Momente: Leys Zweifel an gewissen Vorgängen oder die Berichte von Zatarra, beispielsweise der wenig beachtete Folgebericht zur E-Credit-Plus, der ja das Netzwerk um O’Sullivan quasi schon aufgedeckt hatte. Mir kommt es aber so vor, als habe bei Wirecard niemand Zatarra wirklich verstanden oder verstehen wollen.
Es sei nicht plausibel, dass es keiner bemerkt habe. Mag sein. Dennoch kann es so gewesen sein. Es war ja auch nicht plausibel, dass EY, BaFin und Staatsanwaltschaft nichts bemerkt haben. „Es könnte so gewesen sein, aber auch anders", wird Födisch zitiert. Richtig. Aber für die eine Sichtweise, die der Echokammer um StA und SZ, gibt es nun einmal keinen einzigen Beweis.
Zudem muss man bedenken, dass auch die StA nur etwas präsentiert, das so gewesen sein könnte. Beweise dafür gibt es – ich wiederhole es - nicht! Die eine Sichtweise als gültig zu bezeichnen und die andere immer wieder in Zweifel zu ziehen, das ist kein neutraler Journalismus, sondern Manipulation. Dies durch Weglassen wichtiger Sachverhalte aus dem Prozess zu unterstützen, ist bösartig. Deshalb spreche ich von der „bösartigen SZ“. Bisschen übertrieben vielleicht, aber es soll zur Kritik auffordern. Man darf der SZ im Fall Wirecard nicht alles glauben, am besten glaubt man ihr gar nichts mehr. Meine Meinung.
Beispiel: „dass Braun nicht in Mails eingebunden ist, beweist nicht, dass er nichts wusste“ – Das ist eine Umkehrung, denn Braun muss die Beteiligung bewiesen werden! Es ist Fabulieren, denn es ist zunächst einfach nur ein Fakt. Er ist auch in andere Sachen nicht nachweislich eingebunden, trotzdem wertet SZ es als Belastung Brauns. Dabei sind es Aussagen, die gegen Aussagen stehen oder gar im Falle des sogenannten „Kronzeugen“ als Lüge enttarnt wurden.
Ein Grund für fehlende Einbindung Brauns sei die Verwendung von Telegram. Dies sei belastend. Radomsky ereifert sich, wie abartig es sei, dass Braun die Verwendung von Telegram so einfach einräume. Dies sei eben nicht normal. Kleiner Hinweis an Herrn Radomsky: Telegram wurde 2013 entwickelt und es gab davor schon keine Spuren von Markus Braun in der Kommunikation. Für mich ist das übrigens unerklärlich, dass es so gar keine Kommunikation mit Braun gab und ich werte dieses Indiz als eher belastend für Braun. Denn dass er so gar nicht auftaucht, erscheint unvorstellbar.
Radomsky sagt "dass Geschäftsgeheimnisse und Milliardendeals über Telegram liefen ist schon eine steile Aussage", hier gebe ich zu bedenken, dass er sich dieses Zitat ausgedacht hat. Es wurde weder so ausgesagt, noch ist es belegbar. Es ist reines manipulatives Blabla! Womöglich gäbe Braun viel darum, wenn alle Telegramnachrichten noch erhalten wären – die seinen und die der weiteren Beteiligten. Dass fehlende Telegramnachrichten dieser anderen ein hohes Entlastungspotential haben könnten, ist eben auch eine Annahme, die plausibel sein kann. Aber in ihrer Einseitigkeit sieht die SZ das natürlich nicht. Oder sie verschweigt es in ihrer Bösartigkeit.
Nehmen wir jetzt einmal an, Braun sei in diese durch die Beweisanträge aufgezeigten Geschäfte doch verwickelt gewesen und leugne dies: Dann muss man sich doch fragen, warum er zunächst mit einer ganz anderen Theorie aufwartete – ein Umstand, der seine Argumentation doch eher schwächt? Für mich macht das keinen Sinn. Auf „in dubio pro reo“ hätte Markus Braun doch auch ohne Einbringen seiner Alternativtheorie setzen können – dann wäre der Prozess möglicherweise auch schneller vorbei.
Gegen Ende kommt die SZ dann auch wieder mit dem ominösen "Schatzkästchen" um die Ecke. Ein mehrfach ausgelutschter Drops. Es sei unklar, woher das Geld stammte (richtig) und was damit passiert ist (richtig). Es konnte nicht gefunden werden, unter anderem deshalb werde Markus Braun nicht aus der U-Haft entlassen. Dieser Zusammenhang ist nicht so überzeugend, wie man auf den ersten Blick denken könnte. Denn zum einen gibt es die klare Gegenaussage der Verteidigung, dass alles Vermögen arrestiert sei und alles legal erlangt wurde (auch dies übrigens ohne harte Fakten) und zum anderen gibt es eine Menge weiterer Handelnder bei Wirecard, bei denen auch nichts arrestiert ist und die in Freiheit herumlaufen. Man denke an von Knoop, Steidl oder Ley.
Das Fazit der SZ zu den Beweisanträgen (von denen man nur einen überhaupt erwähnt und diesen inhaltlich nicht würdigt): „Stephan und ich sehen nicht, dass das ein Gamechanger ist". Das verwundert mich nicht. Ich behaupte, dass man sich – weil man das schon vorher so eingeschätzt hat – gar nicht damit auseinandergesetzt hat. Das ist in der SZ nämlich ganz offensichtlich seit dem Artikel von Lena Kampf und Georg Mascolo streng verboten. Von oben.
In einem langen Schlusswort versteigt sich die bösartige SZ zu einer entlarvenden Attacke gegen Markus Braun: "Es geht um die Show", schwadroniert Stephan Radomsky. „Es reicht Braun ja schon, einen Zweifel zu säen, dass es vielleicht anders war, als es die Anklage darstellt“, „wenn das Gericht sagt, wir sind uns nicht sich... [sehr spannend, wie er da stolpert] nicht mehr sicher, ob es wirklich so war, wie es in der Anklage steht?“, „die Anklage muss beweisen, dass Braun schuldig ist, wenn sie das nicht können, dann reicht das für Braun“. Exakt, Schlauschlumpf Stephan. Man nennt es Rechtsstaat. Braun hätte aber den Umweg über dieses „andere Tatbild“ gar nicht nötig, weil er sich schon gegen die bestehende Anklage wehren könnte. In dubio pro reo, ich sagte es bereits…
Fazit: Einige ganz interessante Ansätze, aber insgesamt noch einmal das Niveau unterboten. Eindeutig manipulativ, einseitig, Fakten unterschlagend, tendenziös. Man muss davor warnen, diese Quelle als einzige Quelle zu verwenden, um sich über den Prozess Wirecard zu informieren. Man würde ein falsches Bild bekommen. Im Zweifelsfall lieber den Podcast ignorieren.
@bergermann1904 @vterhaseborg hatten schon gut vorbereitet:
Födisch ließ Markus Braun, der frei gesprochen hat, kaum ausreden, plapperte dazwischen und glaubte ihm sichtlich kein Wort. @s_radomsky (der sich im Podcast 3/2 noch wie ein Kind begeistert zeigte von Bellos Darstellung des "Transaktionsgenerators") fand das gut.
Bello dagegen, der Mann, der Monate Millionen verschwiegen hat und dessen Aussage komplett wirr war, ehe sie in anderthalb Jahren auf Hochglanz poliert verlesen wurde, durfte quasi ohne kritische Nachfrage referieren...
Das hatte er - mit ausdrücklicher Duldung des befangenen Hafenkneipenrichters so ausgehandelt. Kein Wort davon. Das war von Anfang an absurd verzerrt, nur ist es mir nicht aufgefallen, denn ich erwartete eben, dass diese Arroganz des Richters fundiert sein wird, da es genug Beweise gibt. Da war aber nichts. Da war nie was, da ist nichts und wenn die Journalisten ernsthaft etwas anderes behaupten, lügen sie dreist, besonders nach den letzten Wochen, wo öffentlich wurde, was jeder kundige Beobachter längst ahnen musste: Bühring ist nackt und die Pfützentaucher halten seine Schleppe.
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Zusammenfassung des Themas und Ergebnisses
Der Thread von @csFraudAnalysis auf X, ergänzt durch die bereitgestellten Dokumente und Analysen, beleuchtet die forensische und methodische Kritik am „TPA Reality Check“ (TPARC), einem internen Bericht des Group Compliance Office (GCO) der Wirecard AG aus März 2021.
Dieser Bericht sollte klären, ob das Third-Party-Acquiring-Geschäft (TPA) der Wirecard AG existierte, und kam zum Schluss, dass es „kein signifikantes reales Geschäft“ gab und die Treuhandguthaben „nie existierten“. Die Diskussion dreht sich um die methodische Qualität dieses Berichts, die Ermittlungsstrategie der Staatsanwaltschaft und die öffentliche Wahrnehmung des Wirecard-Skandals.
Worum geht es?
TPA Reality Check (TPARC):
Der Bericht untersuchte das TPA-Geschäft mit den Partnern Al Alam, Senjo und PayEasy sowie die Existenz von Treuhandkonten (angeblich 1,9 Mrd. €).
Er stützt sich auf interne Dokumente, Presseartikel, Aussagen (z. B. von Oliver Bellenhaus) und Bankprüfungen, die gefälschte Saldenbestätigungen nachwiesen.
Kernaussage: Das TPA-Geschäft war eine Fassade, um Scheingewinne zu generieren, gestützt durch gefälschte Dokumente, Strohleute und Briefkastenfirmen.
Kritik am TPARC:
Methodische Schwächen: Der Bericht ist nicht ergebnisoffen, sondern fokussiert nur auf einen Teil des TPA-Geschäfts (Treuhandkonten). Andere mögliche Geschäftsmodelle wurden ignoriert (Zirkelschluss).
Fehlende Unabhängigkeit: Er wurde vom GCO der Wirecard AG verfasst, nicht von einer externen forensischen Einheit, was die Objektivität beeinträchtigt.
Unzureichende Belege: Ein erheblicher Teil basiert auf Presseartikeln (11 von 39 Anlagen), nicht auf originärer Ermittlungsarbeit. Es fehlen technische Details, Datenquellen und Transparenz.
Selektive Interpretation: Reale Zahlungsflüsse (z. B. 287 Mio. €) wurden pauschal als „Roundtripping“ abgetan, ohne differenzierte Analyse.
Instrumentalisierung: Der TPARC wurde im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss und in Medien als Beweis für die Nichtexistenz des gesamten TPA-Geschäfts verwendet, obwohl er methodisch begrenzt ist.
Strafverfolgung und Anklage:
Die Staatsanwaltschaft München I stützt ihre Anklage (März 2022) gegen Markus Braun und zwei Mitangeklagte auf die These, dass das TPA-Geschäft fingiert war, um Bilanzen zu manipulieren, Anleger zu täuschen und Kredite zu erschleichen (Schaden: ~3,1 Mrd. €).
Kritik: Die Ermittlungen waren selektiv, alternative Hypothesen (z. B. reale Geschäftstätigkeiten außerhalb der Treuhandkonten) wurden nicht geprüft. Aussagen von Kronzeuge Bellenhaus sind widersprüchlich und wurden unkritisch übernommen.
Öffentliche Wahrnehmung vs. forensische Realität:
Medien und Staatsanwaltschaft haben ein klares Narrativ etabliert: „Wirecard war ein Betrug, das TPA-Geschäft inexistent.“ Dies wurde durch Berichte von Spiegel, Financial Times und anderen verstärkt.
Forensische Kritiken (z. B. von James Freis, Verteidigung, unabhängigen Analysen) zeigen jedoch: Die Beweislage ist lückenhaft, die Ermittlungen nicht ergebnisoffen, und die methodischen Standards wurden nicht eingehalten.
Politische Reaktion:
Bayerischer Innenminister Joachim Herrmann weist Kritik an den Ermittlungen als „unbegründet“ und „pauschal“ zurück, ohne auf konkrete Argumente einzugehen. Dies deutet auf politischen Schutz der Institutionen hin, nicht auf inhaltliche Auseinandersetzung.
Ergebnis
Die Analyse zeigt eine Diskrepanz zwischen dem öffentlichen Narrativ und der forensischen Substanz:
Öffentliches Narrativ: Das TPA-Geschäft war komplett fingiert, Markus Braun der Bandenchef. Dies stützt sich auf den TPARC, Bellenhaus’ Aussagen und die Anklage.
Forensische Kritik: Der TPARC ist methodisch unzureichend, nicht unabhängig und nicht gerichtsfest. Die Ermittlungen waren nicht ergebnisoffen, alternative Geschäftsmodelle wurden ignoriert, und die Beweislage gegen Braun ist nicht eindeutig.
Mediale Verdrängung: Deutsche Leitmedien (FAZ, SZ, Spiegel) haben sich früh auf das Narrativ festgelegt und ignorieren die methodische Kritik, da sie als „technisch“, „unattraktiv“ oder potenziell „verschwörungsaffin“ gilt.
Die Kritik am Verfahren ist keine Verschwörungstheorie, sondern eine legitime, faktenbasierte Auseinandersetzung mit methodischen und rechtsstaatlichen Defiziten. Gründe für die mediale Zurückhaltung liegen in narrativer Fixierung, institutioneller Trägheit, mangelnder forensischer Expertise und der Angst vor Kontaktschuld zu verschwörungsaffinen Milieus.
Empfehlung für Veröffentlichung
Für den vorgeschlagenen Leitartikel könnten folgende Medien geeignet sein:
Telepolis: Offen für investigative Langform, kritische Perspektiven und systemische Analysen. Thomas Pany zeigte 2021 Interesse an Wirecard-Themen („Lieber wegschauen“).
Overton Magazin: Systemkritisch, zivilgesellschaftlich, offen für juristische und methodische Analysen.
Blätter für deutsche und internationale Politik: Akademisch, links-kritisch, geeignet für rechtsstaatliche Debatten.
Ein Teaser für Thomas Pany wurde bereits formuliert, der auch für andere Medien anpassbar ist. Die Diskussion ist keineswegs „erledigt“, sondern verdient eine differenzierte, öffentliche Debatte, um die Aufklärungskultur im deutschen Rechtsstaat zu stärken.
Falls du weitere Schritte planst (z. B. Kontaktaufnahme mit Redaktionen oder ein ausgearbeitetes Dossier), lass es mich wissen!
#wirecard
Grok analsiert hier, was zuvor mit Hilfe von ChatGPT zusammengetragen wurde
das sind die, die den " aus forensischer Sicht dilettantischen tpa reality Check" " begleitet" haben...
also quasi die anwaltliche Vertretung des "Stadelheimer Glaubensbekenntnisses"
teufels werk und Jaffes Beitrag?fontaane.wordpress.com/2025/04/05/seh…
ich habe ja vollmundig einen fragenkatalog an Dr. Jaffe angekündigt...
Dass am Donnerstag Gleiss Lutz kommt, das habe ich verpennt.
das wird jetzt etwas knapp...
#wirecard