Jetzt haben wir 30 Jahre damit verbracht,
- unsere eigene militärische Sicherheitsarchitektur systematisch zu zerlegen,
- protofaschistischen Parasiten wie Trump zu erlauben, unser demokratisches System von innen heraus zu zerstören,
- Talkshows als Kompetenznachweis für unsere politische Klasse zu akzeptieren,
- jeglichen Solidargedanken in unserer Gesellschaft durch Konsumgeilheit zu ersetzen
- und die Pflege der eigenen weinerlichen Selbstbefindlichkeiten als alleinige Handlungsmaxime zu propagieren, die bitteschön permanent aufs Tapet gehört.

"Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit hat die Bundesregierung aufgerufen, mehr Zuwanderer ins Land zu holen. Deutschland brauche rund 400.000 Zuwanderer pro Jahr."

Ok. Und jetzt stellen wir uns mal einen kurzen Moment vor, unsere Bundesriegierung würde die Menschen nicht tatenlos im Mittelmeer ersaufen oder von durchgeknallten Bärtchenträgern köpfen lassen.

Sondern sich überlegen, was diese Menschen, die da flüchten, wirklich wollen.

Vor meinem Küchenfenster zieht eine Horde krakeelender, sehr revolutionärer linksradikaler Lausebengel vorbei und schwenkt ein "Wir werden euch alle enteignen"-Fähnchen.

Ich rühre in der blubbernden Pflaumenmarmelade und gieße etwas Port nach. In die Marmelade.

Und in mich.

Ich habe Ihnen ja versprochen, nichts Politisches mehr über diese Hochwasserkatastrophe und die direkte Verantwortlichkeit von Laschet zu schreiben. Dabei will ich es auch belassen. Nach mehr als 50.000 "Likes" und unzähligen Reaktionen in den letzten 12 Stunden muss ich da aber wohl noch ein paar Dinge klarstellen, die permanent hinterfragt werden. Tenor der meisten kritischen Fragen ist, was Laschet wohl mit der ganzen Sache zu tun hätte. Es gäbe schließlich den Katastrophenschutz. Er sei ja "nur" Ministerpräsident".

Kommen wir also zur Gesetzeskunde.

Wirklich lustig ist, dass sich in der deutschen Presse recht wenig über folgende kleine, aber im aktuellen Kontext nicht ganz unbemerkenswerte Randnotiz findet: Das europäische Hochwasserwarnsystem "Efas" hat die Behörden in NRW bereits SIEBEN TAGE vor der Flutkatastrophe erstmals vor einer wahrscheinlichen Flut gewarnt. Und die Warnungen TÄGLICH präzisiert.

24 Stunden vor der Katastrophe mit einer Trefferquote von ca. 90 Prozent.

Gut* am föderalen deutschen Systemist ja, dass im Katastrophenfall die Bewältigung nicht in den Händen einer voll ausgestatteten Bundesbehörde*, sondern eines kompetenten* und verantwortungsvollen*, sich mitten im Wahlkampf befindlichen Ministerpräsideppen* befindet.

* (lustig) Gut ist auch, dass die seit 30 Jahren systematisch kaputtgesparten und vernichteten Strukturen im Landes- und Bundes-Katastrophenschutz gar nicht mehr in der Lage wären, ein solches Schadensereignis auch nur annähernd optimal zu bewältigen.

Ich unke seit Jahren (von Berufs wegen) auf dem existenziell katastrophalen Zustand und programmierten Totalversagen des Katastrophenschutzes und der Gefahrenabwehr in Deutschland herum.

Dass unsere politische Klasse das jetzt ausnahmslos, vollständig und dauerhaft auf jeder nur denkbaren Ebene verkackt und damit die Früchte eines seit Jahrzehnten bestehenden Missstandes folgerichtig nicht nur erntet, sondern vorher auch noch kultiviert und damit die Zahl der Infizierten, Toten und der langfristig ausgebrannten Rettungs- und Pflegekräfte unnötig