Thread: Österreichische Integrationsfonds hat Studie zu Werten von Migrant*innen unterschiedlicher Herkunft in Auftrag gegeben. Komischerweise gibts keine Presseaussendung zu Ergebnissen. Sehr unüblich. Vielleicht, weil die Ergebnisse gängige Vorurteile konterkarieren? 1/2 • 94% der befragten Afghan*innen lehnen es ab, dass mehr Wert auf Ausbildung von Burschen gelegt wird, als auf Ausbildung von Mädchen
• 86% lehnen ab, dass Männer bessere politische Führungskräfte sind als Frauen.
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Thread: Florian Klenk kritisiert im @falter_at SPÖ-Obfrau Rendi-Wagner scharf. Er sagt, sie mache schwache Oppositionspolitik und gerate gegenüber FPÖ-Obmann Kickl immer mehr ins Hintertreffen. Hat er recht? Hab dazu kleine Facebook-Analyse gemacht. Ergebnis ist bemerkenswert 1/6 Seit Anfang dieses Jahres (bis inklusive 16. Jänner) haben Rendi-Wagner und ihr Team 18 Postings auf Facebook gemacht. Kickl und sein Team im gleichen Zeitraum 80! Auch der Inhalt der Postings ist bemerkenswert. 2/6

Thread: Die Halloween-Randale in Linz ist absolut zu verurteilen. Die Berichterstattung darüber ist dennoch mehr als bedenklich. Denn es wurden von diversen Medien Falschinfos verbreitet. Als Quelle für diese Falschinfos wurde zumeist die Polizei angegeben. 1/6 So schrieben etwa die @nachrichten_at, dass laut Polizei "mehr als die Hälfte der 130 kontrollierten Personen aus Syrien und Afghanistan stammen". Auch @orfonline schrieb, dass es sich "vorwiegend um Jugendliche mit afghanischem und syrischem Hintergrund" gehandelt habe. 2/6

„Tun wir nicht so, als müsste jeder 20 Jahre auf Einbürgerung warten“, sagt BK @karlnehammer. Stimmt, Großteil der Betroffenen wartet VIEL LÄNGER. Von 1.000 hier lebenden Menschen ohne österr. Staatsbürgerschaft werden pro Jahr nur 6 eingebürgert. Macht Wartezeit von 170 Jahren! Konkret: Jetzige Einbürgerungsrate von 0,6% bedeutet, dass von 1.000 Personen nach 20 Jahren gerade einmal 120 eingebürgert wurden, 880 hingegen nicht. Erst nach 85 Jahren ist mehr als die Hälfte eingebürgert, erst nach 170 Jahren alle!

Sorry, aber noch eine unfassbare Geschichte aus dem heutigen @falter_at-Newsletter: Eine 24-jährige afghanische Astronomin, die akut bedroht ist, konnte mit Hilfe österr. Einrichtungen aus Afghanistan fliehen. Doch jetzt lässt sie die österr. Regierung einfach im Stich... ...Die Botschaft in Pakistan hatte ihr, nachdem sie von österr. Einrichtungen auf einen Forschungsaufenthalt eingeladen worden war, ein Visum in Aussicht gestellt. Der Flug von Islamabad nach Wien (und zurück) war bereits gebucht. Aber dann wurde das Versprechen zurückgenommen...

„Ich darf nicht arbeiten“, sagt ein ausgebildeter Pflegeassistent, 23, in Niederösterreich. Er hat einen Abschiebebescheid erhalten, berichtet der @falter_at in seinem Newsletter: "Ich habe im August meine Ausbildung zum Pflegeassistenten mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen... ...In der Ausbildung hatte ich 682 Praktikumsstunden in Pflegeheimen und in Spitälern. Weil im Spital so wenig Personal war, mussten wir Schüler mitarbeiten wie ausgebildete Pfleger. Ich musste Patienten, die sich nicht bewegen konnten, ganz alleine waschen und mobilisieren,...

Man kann den „Lockdown für ungeimpfte Personen“ gut oder schlecht finden, ABER:
- Es handelt sich um zeitlich befristete Maßnahme
- Ziel ist: den Zusammenbruch des Gesundheitssystems verhindern.
- Es steht in der Macht Einzelner, sich von dieser Maßnahme zu befreien. Daher ist es GRUNDFALSCH den jetzigen Lockdown, wie es einige tun, mit 1938 und der Diskriminierung von Juden zu vergleichen!
- Die Diskriminierungs-Maßnahmen der Nazis im Jahr 1938 waren unbefristet.
- Sie waren ein Schritt auf Weg zur systematischen Verfolgung & Ermordung.

Ich habe 3 erhebliche Probleme mit dem „Lockdown für Ungeimpfte“: 1. Er spaltet. 2. Er ist nicht kontrollierbar. 3. Er hilft kaum, die vierte Pandemiewelle ausreichend schnell & stark zu brechen, um die Überlastung des Gesundheitssystems und dadurch erzeugtes Leid zu verhindern. Die Verantwortung für die jetzige Situation trägt in meinen Augen zu einem Gutteil der inzwischen abgetauchte ehemalige Bundeskanzler. Er hat im Sommer hinausposaunt, dass „die Pandemie gemeistert“ sei. Er wollte als der Held dastehen, der die Pandemie besiegt hat.

Thread: Hört man einigen Parteien und Medien zu, bekommt man den Eindruck, ein Anstieg der Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft sei unweigerlich mit einem Anstieg der Kriminalität verbunden. Kürzlich wollte eine ehem. Regierungspartei, an den Rhetorikstil der Nazis erinnernd, mit „Unkrautbekämpfungsmittel“ gegen Zuwanderung ausrücken. Ein Vertreter der jetzigen Kanzlerpartei stempelte kürzl. Personen ohne österr. Staatsbürgerschaft kollektiv als „gemeingefährdend“ ab

Was Integrationsministerin Raab gestern gesagt hat, ist noch viel schlimmer als ich gedacht habe. Sie spannt einen fast direkten Bogen von Sozialhilfe zu Radikalisierung. De facto sagt sie, menschenwürdige Sozialhilfe in Ballungsräumen würde Extremismus fördern. Und das geht so: 1. Problem ist für Susanne Raab nicht die von einigen Bundesländern vollzogene Kürzung von Sozialleistungen weit unter das bisherige Minimum, sondern die Beibehaltung menschenwürdiger Sozialleistungen.

Thread: Habe das Buch von Susanne Wiesinger jetzt gelesen. Möchte fünf Sachen sagen, die ich gut finde, und fünf Sachen, die ich nicht gut finde. Und am Ende eine Empfehlung von mir. Gut finde ich:
1. Sie zeigt relevante Probleme auf.
2. Sie übt Kritik an den separierten Deutschförderklassen und bricht eine Lanze für integrierte Sprachförderung
3. Sie spricht sich gegen Frühselektion und für die Gesamtschule aus.

10 Gedanken zur Ausweitung des Kopftuchverbots an Schulen:
1. Kopftuchverbot ist Maßnahme, die sehr populär ist. Sie wird mit hehren Zielen verbunden. Mädchen/junge Frauen sollen vor relig. Auswüchsen & engen Geschlechterrollen geschützt sowie in ihrer Freiheit gestärkt werden. 2. Staatliche Bekleidungs-/Entkleidungsvorschriften werden jedoch nicht von allen Mädchen/jungen Frauen als Befreiung/Freiheit empfunden, sondern von einem Teil als Einschränkung, Bevormundung und als Eingriff in Identität und Grundrechte.

Thread: Liebe Leute, das hier ist wichtig. Würde mich über Verbreitung freuen, denn viele Medien – darunter auch seriöse Medien – gehen den Rechtsextremen gerade wieder auf den Leim. Sie tanzen nach ihrer Pfeife. Und das geht so: Schritt 1: Vizekanzler verbreitet rechtsextreme Verschwörungstheorie. Medien reagieren zuerst richtig und berichten, dass der Vizekanzler rechtsextreme Ideologie vertritt & seine angebliche „Distanz“ zu rechtsextremen Gruppierungen vollkommen unglaubwürdig ist.

Thread: Strache & Kurz haben auf ihrer Pressekonferenz in Mauerbach nicht nur Arbeitslose gebasht, sondern auch mehrere Falschinfos verbreitet:
1. Strache sagte, in Wien würde die Arbeitslosigkeit „steigen“. Das ist falsch. Seit zwei Jahren sinkt die Arbeitslosigkeit in Wien. 2. Kurz sagte, wir würden „eine massiv steigende Zahl von Mindestsicherungsempfängern“ haben. Das ist falsch. Seit Herbst 2017 sinkt die Zahl der BezieherInnen von Mindestsicherungsleistungen.

Sorry, ein bisschen länger, weil kurz geht das nicht: BK Kurz sagte gestern in ZIB2 sinngemäß, dass er Sozialkürzungen für „sehr christlich-sozial“ hält. Denn Sozialkürzungen würden „stark machen“ und dazu führen dass die Menschen „arbeiten gehen“. Kurz sagte, dass es ordentliche Sozialleistungen nur noch für Menschen geben soll, die „wirklich Unterstützung brauchen“. Das sind laut Kurz Alleinerziehende und Menschen mit Behinderung. Alle anderen sollen weniger erhalten, wenn sie auf soziale Unterstützung angewiesen sind.

S.g. Hr. Bundeskanzler @sebastiankurz, Sie betonen, dass 60% der Bezieher von Mindestsicherung Migrationshintergrund haben. Warum tun Sie das? Und warum verwenden Sie dabei die weitest mögliche Definition, wo es bereits genügt, dass ein Elternteil nicht in Österreich geboren ist? Ich habe einen Verdacht: Sie wollen diesen Mittwoch Ihre Pläne für die massive Kürzung der Mindestsicherung präsentieren. Um Ihre Sozialkürzungen "besser" verkaufen zu können, streichen Sie die Zahl der Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund hervor.

Hier die ZEHN FORDERUNGEN von Susanne Wiesinger, laut Gespräch mit "Falter":
1. Bessere Durchmischung: Kinder jeder sozialen Herkunft müssen miteinander in die Schule gehen. Denn all die Probleme, von denen wir sprechen, haben wir ja nur, weil es keine Durchmischung gibt. 2. Die Behörde muss die freie Schulwahl der Eltern einschränken und schon bei der Einschreibung auf die Durchmischung achten.