Zu Beginn jedes neuen Semesters wird mir stets wieder klar, warum ich Naturwissenschaftler geworden bin. Ich probiere es dann immer zum Start meiner Vorlesungen in Worte zu fassen. Hierzu heute ein Thread. Eine Liebeserklärung an all das Einzigartige, was uns geschenkt ist.
(1/7) Der Weltraum. Unendliche Weiten. Und unendliche Leere. Der größte Teil davon ist ... nichts. Vakuum. Eine Partikeldichte von bloß einem Teilchen pro Kubikzentimeter. Nur hier und dort findet sich vereinzelt etwas Materie. Und die besteht zu 99,9% aus Wasserstoff und Helium.
(2/7)

Manchmal wird mir alles zu viel. Ich frage mich dann, ob wir nicht längst Kipppunkte überschritten haben. Und zwar die, ab denen unsere persönlichen & gesellschaftlichen Kräfte nicht mehr reichen.
Dazu heute einige Gedanken nach etwas Auszeit — in Form eines Video-Threads. (1/4) Neulich las ich hier ein Wort, das sich einprägte: Normalitätssimulation. Ich denke das trifft‘s. Unsere vertraute Welt kollabiert. Doch wir sind vollbeschäftigt damit, auf eine Zukunft zu bauen die es nicht geben wird. Oder überhaupt noch irgendwie den Alltag zu meistern. (2/4)

(1/21) Jede Verwerfung hat Anfangserscheinungen. In der Physikalischen Chemie sprechen wir von „kritischen Fluktuationen“. Sie markieren Instabilität und leiten Übergänge ein. Am Ende steht ein ganz neuer Zustand.

Mehr und mehr denke ich, dass wir genau das genau jetzt erleben. (2/21) Anfangs sind solche Fluktuationen mikroskopisch. Sie fallen nur jenen auf, die genau hinschauen. Doch sie wachsen. Exponentiell. Und dann passiert ein Turnover. Unaufhaltsam. Und bisweilen irreversibel; jedenfalls im gemeinhin zugänglichen Parameterraum.