Stefan Steindl Profile picture
Gewerkschafter, politischer Sekretär der AUGE/UG Wien Gewerkschaftsfraktion in PRO-GE, GPA und Arbeiterkammer

May 24, 2021, 10 tweets

1/10 Längerer #thread über #Antisemitismus in der Linken. Phänomen ist nicht neu und schon seit Jahren evident. ZB: 2007 veranstaltete jüdischen Gemeinde Kundgebung gegen Atompläne des Irans. Die AIK (Antiimperialistische Koordination) & Co veranstalteten eine Gegenkundgebung

2/10 Im Forum der neonazistischen AFP (»Junge Aktion«), dem Quasi-Vorläuferforum des Forum »alinfodo« von Alpen-Donau, wurde dazu aufgerufen an der Kundgebung teilzunehmen. Tatsächl tauchten dort ua Martin Sellner (damals Küssel-Umfeld) und Norbert B. mit Iran-Fahne auf

3/10 Auf ihren Jacken fanden sich Aufkleber der rechtsextremen Zeitschrift »fakten«. (im Bild mit Michael Pröbstling, heute RKOB). Daneben nahm auch Helmut Müller von SOS Heimat und Schriftleiter des rechtsextremen Eckartboten teil. (im Bild mit Wilhelm Langthaler, AIK)

4/10 Jetzt kann man – wohlmeinend – davon ausgehen, dass Verantwortliche nicht wussten, wer die waren. Aber sie wurden von Antifaschist*innen darauf aufmerksam gemacht, mit dem Ergebnis, dass diese teils unter »Nazi-Jud«-Rufen abgedrängt wurden (Quelle: no-racism.net)

5/10 Zudem wurden auf der AIK & Co-Kundgebung ein Redebeitrag gehalten, der auch auf der Seite der AIK veröffentlicht wurde – in diesem war vom »Muzikantenstadl« die Rede. »Muzikantenstadl« war auf den damaligen IKG-Präsidenten Ariel Muzicant gemünzt.

6/10 Ähnliche Wortspiele kennen wir von Neonazis und der FPÖ. So schrieb die Neonaziseite »Stolz und Frei« 2011 vom »Muzicantenstadl« Die gleiche Wortwahl – »kabarettreifen Muzicantenstadl« – verwendte Andreas Mölzers »Zur Zeit« in der Nr. 23/2009.

7/10 Die Rede auf der linken Demo ging weiter: »Wir bedanken uns beim Iran für seinen Beitrag zum erstmaligen Sieg gegen die zionistische Aggression, dem Sieg den die Kämpfer der Hezbollah erringen konnten« und »Wir begrüßen die Machtübernahme der Widerstandsbewegung in Gaza«

8/10 Eine eindeutige Solidarisierung mit der terroristischen Hisbollah und Hamas, auf einer linken Kundgebung – die Hamas ruft in ihrer Charta unverblümt zum Mord an Juden und Jüdinnen auf.

9/10 Das war aber nicht der einzige Vorfall: 2010 versuchte ein Schiff die Gaza-Blockade Israel zu durchbrechen, worauf die israel. Marine das Schiff stürmte, wo teils mit Maschinenpistolen bewaffnete »Aktivisten« warteten. Die Erstürmung des Schiffs geriet zum Desaster.

10/10 Interessanter aber was aber auf linken Kundgebungen in Wien geschah: Am 4. Juni 2010 kam es zu antisemitischen Übergriffen, Schilder mit »Wach auf Hitler« waren zu sehen. Aber auch rechtsextreme Graue Wölfe marschierten mit und man sah Hamas- und Hisbollah-Fahnen.

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