Unsere Feuerwehr (nach Altenkirchen/Westerwald) wurde jetzt gerade nach #Ahrweiler angefordert.
Haben uns jetzt mit mehreren Fahrzeugen aus dem Kreis Altenkirchen gesammelt und fahren gleich in Kolonne nach #Ahrweiler
Kurzinstruktion, Abfahrt.
Und was berichtet wurde, lässt sich kaum beschreiben.
Wir rechnen mit dem schlimmsten und und noch schlimmeren.
Tweet von 1:25 Uhr.
Das fasst alles zusammen 😶
Mit mehreren Fahrzeugen aus dem Landkreis Altenkirchen in Kolonne unterwegs
Sind im Bereitstellungsraum "Haribo Grafschaft" angekommen.
Zusammen mit Einheiten aller Hilfsorganisationen warten wir nun auf die koordinierte Entsendung ins Einsatzgebiet
Derzeit sind vor allem Geländegängige Fahrzeuge unterwegs, um Menschen aus Ahrweiler und umliegenden Orten zu retten.
Laufend treffen hier Fahrzeuge mit geretteten ein, welche sich hier aufwärmen und essen können.
Die Menschen sind gezeichnet.
Wir sind immer noch vor Ort, inzwischen auf der Suche nach Personen.
Einfach unbeschreiblich.
Sowas hab ich noch nicht gesehen, in 20 Jahren Feuerwehr 😳
Mit Fahrzeugen ist der Ort teilweise unpassierbar.
Wir gehen als Fußtrupp durch die Straßen, suchen nach gemeldeten vermissten Personen.
Sofern wir können.
Ein Ehepaar hielt uns an.
Im Haus wohnen ihre Eltern.
Sie wüssten nicht wo sie sind, haben keinen Kontakt.
Sie würden im Keller wohnen.
Der Keller steht bis zur Decke unter Wasser.
Wir können nichts machen und müssen vertrösten, bis Fahrzeuge mit Pumpen durchkommen.
Feierabend für Heute.
Ein anderer Teil unserer Kameraden löst uns jetzt ab.
19 Stunden Einsatz reichen fürs erste.
Morgen früh kommen wir zurück.
Noch immer gleiche Ahrweiler in weiten Teilen einem Trümmerfeld.
Als wäre ein Tsunami durch die Innenstadt.
Noch bis in den Mittag haben Bundeswehr, Feuerwehr, THW und DLRG mit Geländegängigen Fahrzeugen Personen aus ihren Wohnungen befreit.
Wir waren zu Fuß in der Innenstadt, haben Truppweise Personen gesucht.
Und so manche auch befreit.
Viele Hilfegesuche mussten wir zurückweisen, weil wir nicht überall zu dem Zeitpunkt helfen konnten.
Was als Feuerwehrler hart ist.
Wir sind durch überflutete Straßen gewatet, teils Knöchelhoch mit Schlamm bedeckt.
Sind in Wohnungen, die bis vor kurzem noch bis unter die Decke voll Wasser standen.
Sind über Berge von Schutt und Möbel geklettert, um Leute zu retten.
Nicht bei alle Einwohner haben es geschafft
Wir haben etliche Häuserzeilen durchkämmt, um potenziell vermisste ausfindig zu machen.
Und haben immer wieder Meldungen von neuen Vermissten entgegen genommen.
Viele fragten uns, wie es weiter geht.
Wir konnten es ihnen nicht sagen.
Nur DAS es weitergeht.
Und dann diese beschissenen Falschmeldungen 😡
Eine Talsperre bei Euskirchen/ Swisstal/ Timbuktu wäre gebrochen/ übergelaufen/ gesprengt.
Je nach dem, wer die Geschichte erzählte.
Eine sieben Meter Flut käme auf Ahrweiler zu.
Plötzlich riesen Panik 😶
Alles Humbug natürlich!
Irgendwann konnten wir anfangen, Keller auszupumpen.
Für viele Anwohner ein Hoffnungsschimmer, eine echte Erleichterung.
Ein sichtbarer Fortschritt.
Endlich sah man wieder glückliche Gesichter, bei so viel Unglück!
Wir sind inzwischen alle geschlaucht.
Das hat uns ziemlich an die Grenze gebracht.
Körperlich und emotional.
Aber wir wissen, wofür wir es machen.
Und das hat uns letztendlich so weit gebracht, unsere Grenzen auszuloten.
26 Stunden auf den Beinen, 19 davon im Einsatz.
So fühle ich mich auch.
Und das sieht man wohl auch 😅
Ich bin jetzt froh, eine Pause machen zu können.
Gleich noch ein Bier, was essen, duschen, Tasche für morgen packen, Bett.
Ich sage dann schon mal an dieser Stelle "Bis morgen", da mein Akku noch ungefähr 6% hat.
Und damit nur unwesentlich mehr als ich 😅
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