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Nov 25, 2021, 8 tweets

Seit Ende Oktober steigen wieder die Zahlen für die täglich durchgeführten Impfungen. Doch auf wen entfallen sie? Wie ist das Verhältnis zwischen Erstimpfung und Boosterimpfungen? Werden mit den Maßnahmen die besonders gefährdete Gruppe Ü60 eher zu Erstimpfungen animiert? (1/n)

Schaut man sich die 7-Tage-Mittelwerte der täglich durchgeführten Impfungen an, fällt auf, dass der überwiegende Anteil (Faktor 7) auf die Boosterimpfungen entfällt. Nicht verwunderlich. Seit Anfang November steigen auch wieder die Erstimpfungen. Doch welche Altersgruppen?(2/n)

Hierzu kann man sich die Differenz in den Impfquoten der Erstimpfungen ansehen. Hier im Beispiel der letzten 14 Tage. Dabei fällt auf, dass die Impfquoten mit 3,1 Prozentpunkten in der Altersgruppe 12-17 etwa 10 mal stärker gestiegen sind, als in der Altersgruppe Ü60 (0,3). (3/n)

Hierbei muss man berücksichtigen, dass die Abschätzung des Anstiegs der Impfquoten nur recht grob durchgeführt werden kann, da die Impfquoten nur mit einer Nachkommastelle angegeben und keine Anzahl durchgeführter Impfungen je Altersgruppe angegeben werden. (4/n)

Nun haben die Altersgruppen unterschiedliche Größen. In der AG Ü60 gibt es mit rund 24,1 Millionen Einwohnern im Vergleich zur AG 12-17 mit rund 4,5 Millionen Einwohnern in etwa 5,4 mal so viele Einwohner. (5/n)

Das führt dazu, dass obwohl es in der AG Ü60 etwa 5,4 mal so viele Einwohner gibt, wie in der AG 12-17, es dennoch in absoluten Zahlen fast doppelt so viele Erstimpfungen in AG 12-17 gibt, wie in AG Ü60. (6/n)

Und es ist auch so, dass es mit rund 3,1 Millionen mehr ungeimpfte Ü60 gibt, als ungeimpfte 12-17-Jährige (rund 2,2 Millionen). Doch gerade für die Gruppe der Ü60 wäre es wichtig die Impflücke zu schließen. (7/n)

Es zeigt sich, dass die Maßnahmen nicht dazu führen, dass gerade in der wichtigen Altersgruppe Ü60 die Impflücke geschlossen wird, sondern eher bei den Jungen. Doch gerade bei Ü60 wäre das wichtig, da dort die meisten schweren Verläufe und Hospitalisierungen stattfinden. (8/8)

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