Na, von der gestrigen Ausfahrt schon erholt? Dann fahren wir weiter.
Thread #2 zum Radbauprogramm 2022.
#RadliebeWien 🧵 1/
Nach Einbahnöffnungen für den Radverkehr und Bestandsverbesserungen im Kreuzungs- und Streckenbereich wenden wir uns heute zu Beginn den Fahrradstraßen und fahrradfreundlichen Straßen zu. 2/
Wir beginnen gleich mit einem Aufreger: die Blechturmgasse soll fahrradfreundlich werden. Damit die Schrägparkplätze erhalten werden können, wird allerdings der Gehsteig um ein paar Zentimeter verschmälert. Freut weder die Fußgänger*innen noch Steuerzahler's Geldbörsl. 3/
Dieser "Lückenschluss" kann auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass am Margareten- und Wiedner Gürtel eine riesengroße Lücke zwischen Eichenstraße und Argentinierstraße klafft! 4/
Next: die wichtige Radroute Kleine Neugasse - Mittersteig wird zur fahrradfreundlichen Straße.
Positiv hervorzuheben: endlich werden Fahrbahnschwellen entlang der zu bevorrangenden Radroute angeordnet, und nicht - wie bisher - wahllos über die gesamte Kreuzung! 5/
Auch die Davidgasse (10.) wird abschnittsweise fahrradfreundlich, und wohl die Einbahn für den Radverkehr geöffnet. Ein Tropfen auf den heißen Stein im Rad-Entwicklungsland Favoriten. (Graz plant gerade, *alle* Einbahnen zu öffnen!) 6/
Die Kaistraße entlang des Liesingbachs wird fahrradfreundlich. Die Einbahn ist bereits für den Radverkehr geöffnet. Entweder kommt eine Nachrangtafel für den einmündenden Kfz-Verkehr und/oder eine Parkspur kommt weg. Was das mit "Bau"programm zu tun hat, sei dahingestellt? 7/
Der äußerste Teil der Goldschlagstraße (14.) wird radfreundlich. In Verbindung mit der Erweiterung des Reinlparks (autofreier (?) Schulvorplatz, s. weiter unten) und der Wohnstraße bei der Sargfabrik wird das jetzt langsam eine richtig angenehme Radverbindung. 8/
Mit dem Döblinger Gürtel und der Kürschnergasse gibt's auch zwei neue Fahrradstraßen. Naja, ein Parkplatz mit beidseitigen Schrägparkern und fehlendem Gehsteig und eine Sackgasse, in denen man ab jetzt nebeneinander fahren darf. Hüft's nix, schadt's nix. 9/
Das waren jetzt also 7 Fahrrad- oder fahrradfreundliche Straßen, insgesamt knapp 2,7 km. Aber noch immer keine baulich getrennten Radwege dabei. Die kommen jetzt.
Die Kleine Sperlgasse und die Cottagegasse hatten wir gestern schon. Was kommt noch? 10/
In der Davidgasse (10.) kommt entlang des Arthaberparks ein gemischter Geh- und Radweg bzw. ein Radweg. Mit der Einbahnöffnung westlich davon kommt man dann sogar bis zur Radverkehrswüste Laxenburger Straße. 11/
Die Alberner Hafenzufahrtsstraße in Simmering (naja, gerade noch in Wien) bekommt einen Radweg. Angeblich eine wichtige Freizeit- und Pendler*innenroute Richtung Schwechat. 12/
In der Altmannsdorfer Straße werden 50 m Einrichtungsradweg errichtet, die in einen bestehenden, aber noch nicht ausgeschilderten Radweg münden. 13/
Gleich ums Eck soll auch auf der Breitenfurter Straße ein Zweirichtungsradweg kommen - ist schon vorbereitet.
Das ist übrigens keine 50 m von d Stelle entfernt, an der kürzlich ein Radfahrer von einem Lkw getötet wurde. Hier fehlt noch immer die schützende Radinfrastruktur! 14/
In der Deutschordenstraße (14.) wird der neue Schulcampus an die Auhofstaße angeschlossen, allerdings mittels Geh- und Radweg. Leider fehlt der Anschluss an die Linzer Straße, und dort eine (kinder)gerechte Radinfrastruktur. 15/
In der Karlingergasse ist ein Einrichtungsradweg statt des bestehenden Radfahrsteifens bergauf geplant. Das hätte man einfacher und günstiger haben können - der ganze Straßenzug wurde kürzlich erst umgebaut. Massive Mängel gibt's immer noch in der westlichen Karlingergasse. 16/
In d Jörgerstraße (17./18.) kommt ein neuer Radweg - leider nur im 1. Häuserblock.
Besonders skurril: die Visualisierung zeigt jenen Teil, der - bis auf ein paar Bäume - fast unverändert bleibt, inkl. Radfahrstreifen zwischen Kfz-Fahrstreifen. Leider gar nicht 8-80-tauglich. 17/
Am äußeren Währinger Gürtel gibt's einen Lückenschluss von der Schulgasse zum Gürtelradweg auf der Innenseite. Schaut ganz praktisch aus. 18/
In der Pötzleinsdorfer bzw. Gersthofer Straße wird eine über 1 km lange, sichere Radinfrastruktur geschaffen. Leider am Gehsteig (geht sich aber tatsächlich nicht anders aus), aber wenigstens nicht benützungspflichtig, wenn die Visualisierung stimmt. 19/
Die Heiligenstädter Brücke wird saniert, bekommt eine Behelfsbrücke für den Kfz-Verkehr, die nach Ende d Bauarbeiten f d Fuß- und Radverkehr zur Verfügung steht. Eigentlich also ein Autoprojekt. Trotzdem eine enorme Verbesserung zum jetzigen "Zustand"! 20/
wien.gv.at/stadtentwicklu…
Gleich angrenzend noch zwei wichtige Projekte: Gunoldstraße (aktuell ein Horror), und Muthgasse (wobei hier noch eine Lücke bleibt) - in beiden kommt ein Zweirichtungsradweg. Gemeinsam mit der Lorenz-Müller-Gasse (je nach Ausführung) eine tolle neue Verbindung! 21/
Auch noch im 19.: endlich tut sich was auf der Krottenbachstraße, auch wenn sich der Bezirksvorsteher mit Händen und Füßen dagegen wehrt. Mit der Cottagesgasse ums Eck (jeweils Zweirichtungsradwege) ein guter Beginn! 22/
Im nördlichen Teil der Donaustadtstraße (22.) gibt's im gegenteil zum südlichen tatsächlich teilweise noch gar keine Radinfrastruktur. Die Schrägparker in der Nebenfahrbahn werden zu Längsparkern und machen so Platz für einen Zweirichtungsradweg. 23/
Die dringend notwendige Verlängerung des Radwegs in der Wagramer Straße - 1. Etappe bis zum Donauzentrum. Endlich nicht mehr mit der Kirche ums Kreuz fahren. Mittelfristig auf beiden Seiten der Wagramer Straße notwendig (ab der Reichsbrücke). 24/
Zum Abschluss noch mal Breitenfurter Straße (23.): ein unvollständiger "Lückenschluss" inmitten eines Fleckerlteppichs. 25/
Das waren die 18 Projekte (von 44), wo tatsächlich neue Radwege geschaffen werden, wo vorher noch keine waren. Länge: 5,1 km! 26/
Drei Projekte fehlen jetzt noch: die Sanierung des Kagraner Stegs (was auch immer das im Bauprogramm zu suchen hat), der verkehrsberuhigte Schulvorplatz in der Goldschlagstraße (autofrei?), und … 27/
.. d Breitenleer Straße, wo d Radverkehr über 700m auf d Busspur mitgeführt wird. Das schaut i d Visualisierung nett aus, ist i d Praxis aber völlig unattraktiv und für ungeübte, unsichere oder ängstliche Menschen (also genau für die, die man aufs Rad bringen will) ein No-Go. 28/
Fazit: viele kleinere Qualitätsverbesserungen, wichtige größere Projekte im 19. und 22. Bezirk, für Superlative wie „Mega“ aber viel zu wenig. Und weit entfernt davon, was im Wahlkampf angekündigt wurde. 29/29
Korrektur: Schelleingasse, nicht Blechturmgasse!
(Wie komm ich auf Blechturmgasse? 🤔)
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