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Apr 6, 2022, 13 tweets

Wer hat, der kann – und zwar studieren. Der Zugang zur Hochschulbildung in Frankreich ist stark vom Einkommen der Eltern abhängig. Das zeigen @bonneau_cecile und @SGrobon im #PaperderWoche. @SophieCAch fasst zusammen.

In diesem #PaperderWoche untersuchen die Autor:innen, wie gleich oder ungleich sich der Zugang zu Hochschulbildung in Frankreich für junge Menschen gestaltet – und zwar abhängig vom Einkommen der Eltern. Zuerst ein paar Verteilungs-Facts:

Der Anteil der 18–24-Jährigen mit Zugang zu Hochschulbildung steigt mit dem Elterneinkommen. Rund 35% dieser Altersgruppe, deren Eltern im untersten Einkommensfünftel angesiedelt sind, studieren. Im obersten Einkommenszehntel sind es mit 90% fast dreimal so viele.

Die Ungleichheit beim Zugang zu MSc-Studien, Eliteunis, med. Studien & PhD ist noch stärker: Mehr als 40%, deren Eltern zu den obersten 2% der Einkommensverteilung gehören, erreichen einen Masterabschluss. Bei den unteren 7 Einkommenszehnteln schaffen das nur 10%.

Fast 50% der 22–24-Jährigen, deren Eltern zu den oberen 5% der Einkommensverteilung gehören, haben einen BSc-Abschluss, verglichen mit weniger als 15%, deren Eltern zu den unteren 10% gehören. Im oberen 1/10 haben fast alle mind. Matura, im unteren 1/10 nur knapp die Hälfte.

Im Durchschnitt ist ein 10%-Punkte-Anstieg der elterlichen Einkommensverteilung mit einem knapp 6%-Punkte höheren Anteil der Kinder, die eine tertiäre Bildungseinrichtung besuchen, verbunden. Diese Größenordnung der Ungleichheit in Frankreich ähnelt jener in den USA.

Die Ungleichheiten beim Zugang zur Hochschulbildung nach dem Einkommen der Eltern überschneiden sich auch mit jenen in Bezug auf Beruf oder Bildungsabschluss der Eltern. Am stärksten ist jedoch der Eltern-Einkommenseffekt (je mehr, desto höher gebildet die Kinder).

Die Ungleichheit beim Zugang zur Hochschulbildung in Frankreich verursacht auch Ungleichheit bei den öffentl. und priv. Investitionen in höhere Bildung. Die Ausgaben für Hochschulbildung sind für jene am oberen Ende der Einkommensverteilung höher als für jene am unteren Ende.

Während 18–24-jährige in den unteren 30% der Einkommensverteilung zwischen 7.000-8.000€ Investitionen erhalten, werden rund 27.000€ in die oberen 10% gepumpt– 18.000€ davon sind öffentliche Ausgaben (Figure 5a).

Bei den priv. Investitionen in Hochschulbildung werden ähnliche Unterschiede beobachtet. Stecken Eltern am unteren Ende der Einkommensverteilung im 6-Jahresschnitt rund 300€ in die Hochschulbildung ihres Kindes, investiert die Spitze der Einkommensverteilung satte 9.000€.

Die gesamte Ungleichheit (alle öffentl. Ausgaben + finanz. Transfers für Kinder und Eltern) für junge Erwachsene, deren Eltern zum obersten Einkommenszehntel gehören, ist dabei 2,5-Mal höher als für jene, deren Eltern zum untersten Zehntel gehören.

Eine wichtige Policy-Empfehlung des #PdW, um den Zugang zur Hochschulbildung möglichst vielen zu ermöglichen, ist der Ausbau von Studienförderungs- und Stipendienprogrammen. Das gilt auch für Österreich, wo Bildung stark vererbt wird.

Hier geht’s zum #PdW: wid.world/document/unequ…

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