Andreas Hövermann Profile picture
Sociologist & SocPsychologist @boeckler_de @wsiinstitut researches Prejudice, ConspiracyMyths, Conflict, Anomie, Transformation, Inequality

May 2, 2022, 9 tweets

Wie viel weniger Frauen im Laufe des Lebens als Männer an Einkommen akkumulieren -und wie unterschiedlich Elternschaft hier wirkt, zeigt neue @BertelsmannSt-Studie. Der sog. #GenderLifetimeEarningsGap beträgt für jüngste Jahrgänge (die heute Mitte 30-Jährigen) rund 45%.

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Über gesamtes Erwerbsleben gerechnet, verdienen Frauen nur etwas mehr als die Hälfte der Bruttoerwerbseinkommen von Männern. Frauen, die heute Mitte 30 sind, erzielen in Westdeutschland im Schnitt ein erwartetes Lebenserwerbseinkommen von~830.000€; Männer: ~1,5 Mio. €.

2/n

Für Mütter ist diese Differenz nochmals größer: sie verdienen im Schnitt ~62% weniger als Männer.
Vaterschaft bei Männern ist für ihr Einkommen jedoch nicht hinderlich: Väter erarbeiten sich über das gesamte Erwerbsleben bis zu 20% mehr als kinderlose Männer.

3/n

Für Mütter zeigt sich: mit einem Kind verdienen sie über ihr gesamtes Leben durchschnittlich ~43% weniger als kinderlose Frauen. Jedes weitere Kind geht mit zusätzlichen Einkommenseinbußen einher, sodass die durchschnittlichen Einbußen bei 3 und mehr Kindern 68 % betragen.

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Diese Geschlechter-Lücke schließt sich v.a. dann, wenn sich Frauen innerhalb trad. Familienbilds bewegen. Werden beide Einkommen im HH zwischen Eheleuten gleichmäßig aufgeteilt, fängt das Partnereinkommen Einkommensausfälle von Müttern bspw. durch Kindererziehungszeiten auf.

5/n

Fällt diese Absicherung im HH jedoch weg, kann Staat Einkommensausfälle in der Lebensperspektive nur unzureichend kompensieren: Heute Mitte-30-jährige verheiratete Mütter und Väter haben in ihrem Haupterwerbsalter (d.h. zwischen 20-55 Jahren) rund 700.000€ zur Verfügung.

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Frauen, die überwiegend alleinerziehend sind kommen nur auf ~520.000€ und haben im Vergleich zu verheirateten Müttern damit durchschnittlich Einbußen von ~25€. Der tatsächliche Lebensstandard hängt also stark von Familienkonstellation u wohlfahrtsstaatlichen Leistungen ab.

7/n

Die vollständige Studie lässt sich hier herunterladen:

bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktu…

8/n

Hier noch nachgereicht die Bildbeschreibungen zu den Abbildungen. Vielen Dank für den Hinweis @katjahusen - nächstes Mal dann hoffentlich von vornherein.

9/n

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