Wer zu Recht über #Feindeslisten auf Twitter à la „Wir haben…“ besorgt ist, kann und darf nicht ignorieren, dass ebenso Menschen, die sich differenziert und mit demokratischen Mitteln mit Massnahmen, Papern und Akteuren der Pandemiepolitik auseinander setzen, seit 2 Jahren zur
Zielscheibe von Hass gemacht werden.
Eine Dokumentation. 🧵
Das Vorgehen ist immer das gleiche: man framt zunächst mit Fragen und nennt es „Ermitteln“.
Man legt die Narrative, über die man später selbst schreiben wird, selbst fest.
Konkret: man streut Gerüchte, findet nie Beweise und schreibt dann über die selbst gesäten Gerüchte.
Dass man damit grundsätzlich alle journalistischen Grundsätze verlässt, weiss man, aber man ist ja in Doppelfunktion unterwegs: journalistische Sonderrechte (die ihre Berechtigung haben) kommen beim privaten Feldzug sehr gelegen.
Man blockt Kommunikation und Diskurs.
Dann lässt man die Meute von der Kette, lässt sie weit in ganz persönliche Lebensbereiche vordringen.
Man beteiligt sich auch selbst am kontaktieren der ArbeitgeberInnen.
Inzwischen laufen Hetzkampagnen, Arbeitgeber werden kontaktiert, Menschen bedroht und heftigste Lügen verbreitet.
Kann man natürlich nichts machen 🤷♀️.
Das Ganze ist längst aus dem Ruder gelaufen.
Statt einzugreifen setzt man weiter neue Narrative.
Und pflegt ein Netzwerk auch mit übelsten Hatern:
Am Ende schreibt man einen Artikel, der Grundlage bilden wird für diejenigen, an die man den Ball weitergegeben hat. Man zieht sich erstmal zurück und wartet auf Sekundäre Verarbeitung.
Wie geht es dann weiter? (Ich bin zu diesem Zeitpunkt schon einige Zeit nicht mehr Mitglieder der Initiative): Eine neue Person betritt das Spielfeld: @Ostprog.
Der Narrativ wird geändert.
Statt Wirtschaftslobbyisten wird nun der Querdenkernarrativ eingeführt
Nachdem wohl der Fehler begangen wurde, keinen Backgroundcheck zu machen, mit wen man gemeinsam eine Demo veranstaltet und den Fehler machte, hier mit jemanden anzumelden, der offenbar Kontakte in QD Milieu pflegt/pflegte (ich kann hier nur die Vorwürfe wiedergeben), kam es zu
einem Schlagabtausch zwischen Initiative Familie und Herr Hamann, der damit endete, dass IF sich entschuldigte und ein Sensibilisierungstraining absolvierte. Damit könnte die Story erledigt sein, so wie Ostprog für sich in Anspruch nimmt, dass er sich dafür entschuldigt habe,
Hendrick Streeck als Massenmörder bezeichnet zu haben.
Ist es aber nicht. Statt dessen weitet Herr Hamann seine „Recherchen“ auf Twitterinteraktionspartner aus und strickt daraus einen Narrativ, der nicht nur eine Verbindung mit harten Querdenkern konstruiert, sondern sogar eine Verbindung suggeriert in Kreise, die offen kriminell
und undemokratisch agieren. Das ganze untermauert er durch „Netzwerkanalysen“, wer wann mit wem auf Twitter interagiert hat unabhängig vom Inhalt.
An diesem Punkt verlässt er allerdings die Kritik an der Initiative und greift wiederholt Einzelpersonen, ehemalige Mitglieder, beratende Wissenschaftler, Politiker, Unterstützer (*innen) von Papieren an. Legt detaillierte Dossiers an, spekuliert und framt.
Es folgt eine lange Liste an Accounts und zu Personen mit Klarnamen, in dem zB. auch ich vorkomme, mit zusammengetragenen persönlichen Daten.
ostprog.de/dossier-auswer…
Der Vorwurf zB an mich lautete in etwa: ich habe einen Kommentar unter einem Tweet, in dem ich QD kritisiere, nicht ausgeblendet, wo für eine Demo geworben wird, auf der später Berichten nach auch QD mitgelaufen seien.
Bei seinen „Recherchen“ überschreitet Herr Hamann zudem wiederholt Grenzen, zB. indem er Personen ungebeten tu später Stunde privat kontaktiert, oder sogar die Identität von Journalisten annimmt.
Bisher ist das alles vor allem ärgerlich, manche mögen auch beruflich Probleme bekommen haben, es ist aber, im Gegensatz zu Bedrohungen von QD Seite nach meiner Kenntnis noch zu keinen realen Übergriffen gekommen. Ich selbst öffne
unerwartete Pakete auf der Arbeit nicht mehr.
Insgesamt bisher jedoch nicht zu vergleichen mit Fällen wie der von Frau Kellermayr.
Allerdings: durch das Anlegen der Listen, durch das Konstruieren von Vorwürfen und das Schüren von Hass wurde der Grundstein gelegt, dass ganz normale Menschen, die weder Covidleugnern
nahestehen, noch sich entsprechend engagieren, die aber eben ihre Meinung in Bezug auf Massnahmen auch differenziert und kritisch äussern, in die Schusslinien geraten von Einzeltätern oder Gruppierungen, die all diese Details weder kennen, noch prüfen, bevor sie urteilen.
Wer kann ausschliessen, dass nicht jemand für das äussern einer demokratisch völlig legitimen Meinung demnächst das Ziel wird von zB solchen Aktionen ⬇️.
Ist das wirklich die Art und Weise wie wir miteinander umgehen wollen?
Und hier schliesst sich jetzt der Kreis. Das Einschüchtern hat System.
Mittlerweile werden einige Personen offen als Rechts geframt.
Und sogar Anonymous mit getaggt, von denen die Drohungen im vorherigen Tweet stammen.
Möchte man wirklich, das Menschen, die demokratische Wege,
zB über Klagen gehen, um ihre demokratisch geschützen Rechte und Interessen prüfen und abwägen zu lassen (und im Zweifel auch damit scheitern, so ist das in der Demokratie), damit rechnen müssen, gehackt und persönlich ruiniert zu werden, weil sie sich engagiert haben und in
den Fokus von Menschen geraten sind, die, statt sich inhaltlich mit Positionen auseinander zu setzen, lieber Verschwörungstheorien verbreiten und Listen von „Gegnern“ anfertigen?
Also ich weiss nicht, wie es euch geht, aber mir geht das eindeutig zu weit.
NIEMAND hat es verdient, für die Äusserung seiner Meinung angefeindet oder bedroht zu werden.
Selbst bei offen antidemokratisch oder kriminell agierenden Personen ist die Verfolgung Aufgabe der zuständigen Behörden. Zugegeben, die Bräsigkeit ist oft frustrierend, Opfer sind oft
auf sich allein gestellt. Ich kenne das sehr gut, ich bin während meiner Mandatszeit häufiger von Faschisten bedroht worden und man fühlt sich hilflos und ausgeliefert. Aber Selbstjustiz oder das Fördern dieser kann NIEMALS eine Lösung sein!
Wenn wir als Gesellschaft etwas für
die Opfer von digitaler Gewalt tun wollen, dann sollten wir unsere Energie dort investieren und die aktuellen Bedingungen ändern.
Vor allem aber müssen wir aufhören, anderen Menschen digitale Zielscheiben an den Rücken zu pinnen.
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