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Aug 19, 2022, 23 tweets

In diesem 🧶 geht es um Motivation in lerntheoretischem Sinne. Last chance quasi, bevor sie mich erstmal verlässt 🏖. (1/23)

Lerntheorien gibt es derer viele. Begonnen mit den Ansätzen des Behaviorismus, des Kognitivismus und des Konstruktivismus geht es nach aktueller Lage verstärkt um den sozialkonstruktivistischen und den emotions- und motivationspsychologischen Ansatz oder deren Kombination. (2/23)

Bevor jemand sich nun einem Lager zuzuordnen versucht: So eindeutig und isoliert ist das kaum möglich. Vieles greift ineinander und am Ende des Tages kommt es eben wie so oft immer auf den Einzelfall an. 🤷‍♂️ (3/23)

Positive Emotionen unterstützen das Lernen tendenziell. Negative Emotionen (z. B. Prüfungsangst) beeinflussen den Lernerfolg entsprechend negativ (Götz & Hall, 2013).
Unterschieden werden dabei individuelle und kollektive (z. B. Lern- und Schulklima) Emotionen. (4/23)

Darüber hinaus wird unterschieden zwischen
1. positiv-aktivierenden Emotionen: Freude, Hoffnung, Stolz (5/23)

2. positiv-deaktivierenden Emotionen: Erleichterung, Entspannung (6/23)

3. negativ-aktivierenden Emotionen: Ärger, Angst, Scham (7/23)

4. negativ-deaktivierenden Emotionen: Langeweile, Hoffnungslosigkeit
(Pektrun, 2018) (8/23)

Emotionen regulieren Aufmerksamkeit, Motivation, Prozesse für das Langzeit-🧠 und den Einsatz von Selbstregulationsstrategien beim Lernen (Petko, 2020).
Menschen sind motiviert, wenn ihr indiv. Motiv und die Situation ein Match sind! 🤝
(9/23)

Zwei Pole werden üblicherweise unterschieden: intrinsische vs. extrinsische Motivation.
Davon ausgegangen, besitzt bekanntermaßen die INTRINSISCHE Motivation für Lernprozesse einen besonders förderlichen Effekt 🚀 (Deci & Ryan, 1993 u. 2003?). (10/23)

Deci & Ryan formulierten 1993 auch die sogenannte Selbstbestimmungstheorie. Demnach ist die intrinische Lernmotivation eng verknüpft mit 3 Facetten:
1. Kompetenzerleben (11/23)

2. Autonomieerleben (12/23)

3. Soziale Eingebundenheit (13/23)

Im Klartext muss das heißen: Menschen
(SuS, LuL, SL usw.) müssen Spielräume besitzen, ihre Lernwege und Lernziele selbst zu bestimmen und sich dabei als wertgeschätzter Teil einer Gruppe fühlen. (Petko, 2020).
(14/23)

Ehrlicherweise muss ich als Anhänger offener und kooperativer Lernformen einräumen, dass die Schwäche der Selbstbestimmungstheorie von Deci & Ryan darin besteht, dass sie recht inhaltsneutral formuliert ist. (15/23)

Dieser ‚Schwäche‘ trägt evtl. das ARCS-Modell eher Rechnung. Es steht für:
„Attention“ (16/23)

„Relevance“ (17/23)

„Confidence“ (18/23)

„Satisfaction“ (19/23)

Dadurch wird der Motivationsprozess prozessorientierter beschrieben und es kann klarer werden, welche Potenziale der Einsatz digitaler Lehr- und Lernmedien hierbei haben könnte (Petko, 2020). (20/23)

Abschließend soll an dieser Stelle Csíkszentmihályis Luftschloss (zumindest im dt. Schulsystem 🙊) der Flow-Theorie Erwähnung finden (1990), wonach sinnvolle Aktivitäten bei einem optimalen Anforderungsniveau eine außergewöhnliche Motivation hervorbringen könnte. (21/23)

Mediendidaktisch noch eines zum Schluss: Lernen mit digitalen Medien führt bekanntermaßen nicht per se zu besserem Lernen. Der Neuheitseffekt klingt ab. Medien in und mit digitalen Endgeräten sind zum Alltag geworden. (22/23)

Die aufgezählten Theorien zeigen vielmehr, dass Aufmerksamkeit und Relevanz, Erfolgszuversicht und Erfolgserlebnisse, Freiheitsgrade und soziale Zugehörigkeit wesentliche Erfolgsfaktoren des Lernens mit und ohne Medien sind.
(23/23) #twlz

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