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Vor einem Jahr wurde #Bucha von den ukrainischen Streitkräften befreit. Der Vorort von Kyiv war 33 Tage von den Russen besetzt. Doch nur in dieser "kurzen" Zeit begingen die Besatzer hunderte Kriegsverbrechen. Einigen Opfern möchte ich ein Gesicht geben. #SayTheirNames🇺🇦😔
Oleh Verba war ein 54-jähriger Wachmann auf einer Baustelle. Er wurde ermordet, nachdem er sein Haus verlassen hatte, um Lebensmittel zu besorgen.
Ein Sack mit verstreuten Kartoffeln wurde auf der Straße neben seiner Leiche gefunden.
Der 42-jährige Ihor Didkivskyi war Bauarbeiter, Vater und Mixed Martial Arts-Kämpfer. Als die russischen Streitkräfte in Bucha eintrafen, meldete er sich, um seine Stadt zu verteidigen.
Nachdem er am 5.3. sein Zuhause verließ, hörten Freunde und Familie nie wieder etwas von ihm.
Iryna Filkina, 52 Jahre alt, verbrachte die ersten neun Nächte des Krieges damit, für ihre Arbeitskollegen zu kochen. Am 5. März beschloss sie, mit dem Fahrrad nach Hause zu fahren.
Als sie in die Yablunska-Straße einbog, wurde sie von russischen Soldaten kaltblütig erschossen.
Als Pavlo Valko, 54 Jahre alt, vor d. Fenster russische Truppen sah, machte er sich Sorgen um seine Mutter, die allein in einer benachbarten Stadt lebte.
"Wenn Mutter etwas zustößt, wie soll ich dann damit leben?", fragte er seine Frau, bevor er zum letzten Mal aus dem Haus ging.
Russische Soldaten stürmten das Haus der Familie Abramov und trennten Oleh Abramov (40) von seiner Ehefrau. Sie flehte sie an, ihn zu verschonen, da er nicht zum Militär gehöre. Aber sie hörten nicht auf sie.
Oleh wurde auf die Straße gezerrt, entkleidet und hingerichtet.
Volodymyr Brovchenko, ein 68-jähriger Vater und Wachmann, war mit dem Fahrrad unterwegs, als er von den Russen ermordet wurde.
Ein Freund entdeckte Volodymyrs Leiche. Als er versuchte sie von der Straße zu ziehen, wurde ihm in die Schulter geschossen und er musste weglaufen.
Der 20-jährige Dmytro Chaplyhin hatte d. Krieg seit Tagen mit seinem Handy gefilmt.
Als russische Soldaten sein Haus stürmten u. die Videos fanden, zerrten sie Dmytro weg. Seine Großmutter verfolgte sie und flehte die Soldaten an, ihn gehen zu lassen. Doch sie richteten ihn hin.
Der 44-jährige Jewhen Dawydow war fest entschlossen, seine Mutter aus Bucha herauszuholen. Er bat seine Ehefrau, ihn auf seinem Moped zu begleiten, aber sie hatte zu viel Angst. So fuhr er allein los.
Das Haus seiner Mutter war nur fünf Minuten entfernt, aber er kam nie dort an.
Serhii Petrenko blieb zurück, um sich um seine Haustiere zu kümmern. Er bestand darauf, dass seine Frau flieht.
Als der 53-jährige Drogenberater hörte, dass Freiwillige in der Nähe humanitäre Hilfe verteilten, machte er sich auf den Weg. Er wurde in der Yablunska-Str. erschossen.
Oleksandr Hutorovych (46) blieb in Bucha. Seine Frau und die Kinder flohen. Er versprach, dass er die Stadt verlassen würde, sobald es sicher sei.
Am 11. März schickte ihm seine Frau einen Evakuierungsplan. Er sagte ihr, dass er sich auf die Abreise vorbereitet. Er kam nie an.
Das waren die Geschichten von "nur" zehn Opfern. Nur zehn von Hunderten, die von den Russen in Bucha ermordet wurden. Jedes einzelne Opfer ist eine Tragödie und ein nicht wieder gut zumachendes Verbrechen. Sie wurden ermordet, weil sie Ukrainer waren. Sie verdienen Gerechtigkeit.
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