Peter Helm 🇺🇦🇮🇱 Profile picture
Dipl. Ing., TUM, Senior VP Innovation and Engineering. Private views on renewable energy, BEV and other topics. Tesla referral code: https://t.co/ZkLTclyMxe

Mar 17, 35 tweets

Mein PV-Zaun steht! Der ist noch nicht verkabelt und angeschlossen. Einige Abschlussarbeiten fehlen noch. Der Zaun ist 16m lang und besteht aus 14x395Wp Canadian Solar Module für je 58,99€ und 7xMWR Hoymiles HMS800W-2T.
Nach 4 Wochenende sieht nun so aus:

Ein langer Thread 🧵

Die Front ist komplett glatt und geschlossen. Höhe 1,8m. Die hier noch offene Stirnseite wird noch mit einem schwarzen, angepassten Profil verschlossen. Vorher stand hier eine Eibenhecke, die über die Jahre zu groß geworden ist. Die Ausrichtung ist fast genau Süd.

Durch meine #Wärmepumpe und 2x #Elektroauto liegt unser Strombedarf bei über 13.000kWh/a. Da reicht die bisherige 5,5 kWp O/W PV-Anlage bei weitem nicht mehr aus. Auf die Garage kommen noch mal 1,6 kWp nach Süd und dann wird es in etwas so aussehen.

Der senkrechte Süd-Zaun bringt im Winter, bei tierstehender Sonne, besonders viel. Im Sommer bei senkrechter Sonne entsprechend weniger, daher die fast horizontale Ertragslinie, die meinem Bedarf entgegen kommt. Bei 45° Neigung der Süd-PV wäre der Januar 15% schwächer,

der Ertrag ist insgesamt um 17% geringer.

So sah es bislang aus. Wer meint dass mit dem Abriss ein wertvolles Biotop zerstört worden ist der täuscht sich. In der Eibenhecke hat noch nie ein Vogel genistet.

So sieht es in der Hecke aus:
Ich habe noch 50m Hecke und auf der Nordseite an dem angrenzenden Hang wird als Ausgleich eine Blumenwiese angesäht.

Gekostet hat mich der Zaun 4.000€ plus eine Summe für meinen Schwiegersohn in spe, der als Gärtner die Hecke entfernt hat.
Bei 50% Eigennutzungsgrad (Batteriespeicher ist vorhanden und wird noch erweitert) liegt der ROI bei genau 4 Jahren.

Der durchaus gewaltige CO2 Rucksack von knapp 7,3 Tonnen CO2 wird nach 3,3 Jahren wieder eingefahren (Basis Strommix =400g/kWh). Das gebundene CO2 der Hecke habe ich berücksichtigt. Da Sie geschnitten wurde, kommt nichts dazu.

Ich werde in einem Jahr mal berichten wie die Erträge tatsächlich waren und welche Erfahrungen ich mit dem Bau gemacht habe.
Jetzt eine Erklärung in Bildern und Text wie ich hauptsächlich mit meinem Sohn den Zaun geplant und gebaut habe.

Zunächst musste die Hecke weg.

Ohne Bagger ist da nichts zu machen. Ein Segen das mein Schwiegersohn in Spe beim väterlichen Landschaftsbaubetrieb arbeitet. Die Hecke musste bis Ende Februar weg sein. Das Wetter passte glücklicherweise.

Als die Hecke weg war, war mir vor meinem eignen Mut etwas schwindelig. Jetzt musste ich da durch und den Zaun hinstellen. Die Nachbarn waren alle neugierig und so war manchmal an arbeiten nicht zu denken, zu viele Fragen und Feierabendbiere. Schön war es mit dem Sohn zu machen

Zum ersten Mal so ein Gerät bedient. Aber unser steinfreie Boden machte keine Probleme.

Die Löcher sind 90cm tief, 20cm Durchmesser und oben hob ich nachträglich nochmal aus, um mehr Beton einzubringen. Die Doppelstabzaunpfosten, sind die schwere Ausführung mit zusätzlichem U-Verstärkungsprofil. Die Höhe der Pfosten spielt keine Rolle.

Die Pfosten müssen so gesetzt werden, dass die nicht genau bei einem Stoß zweier Module sind, ansonsten kann man die nicht anschrauben.
Mit einer Schnur versuchten wir die Pfosten gerade auszurichten. Der Zaun soll später exakt fluchten, sonst sieht es nicht gut aus.

Ein grüner Kreuzlaser ist sehr hilfreich. Musste ich abends machen, da man tagsüber bei den Entfernungen zu wenig sieht. An den Pfosten werden Alu-Hutprofile mit U-Bügel geklemmt, die die Module tragen. Mit dem Laser vermaß ich exakt und fütterte später Blechstreifen unter.

Dann kam ein Hardcore Wochenende! 2 Tonnen Beton wuchten! Ein Wunder, dass mein Rücken das mitgemacht hat (viel Magnesium). Ich wollte den Zaun 50cm einrücken um Sicherheitsabstand zu haben und Kantsteine als Anfahrschutz.

Die Alu Hutprofile (3mm, 30mm hoch) wurden mit Ausgleichsblechen mit den Edelstahl U-Bügeln in der richtigen Höhe angebracht. An den Koppelstellen verniete ich ein U-Profil als Verbinder. Die andere Seite verschraubte ich mit per Hand gefrästen Langlöcher als Dehnungsausgleich

Abends noch mal nachmessen und letzte Korrekturen für den nächsten Morgen angezeichnet. Noch mal ein Blick auf die Bügel. Eine solche Fixierung trägt mein Körpergewicht (4 Module) ohne Probleme

Das erste Modul ist angeschraubt. Die PV-Module haben auf der Rückseite mehre Befestigungslöcher 9mm als Langloch. Ich bohrte 10er Löcher in die Hutprofile und verwendete ein Sperrholzborschablone. Geplant waren 2mm Dehungsfuge. Die Profile lackierte ich am Stoß schwarz

Man musste präzise arbeiten. Nach 2-3 Paneelen hatten wir den Dreh raus. Die Schablone funktionierte leider nicht so gut wie gedacht.

Am Boden kommt noch etwas Kies hinter die Platten

Die genaue Ausrichtung hat sich bezahlt gemacht. Ich hoffe, dass der Zaun nächstes Jahr auch noch so schön gerade steht. Die Aluprofile erde ich mit einem Erdanker.

In Summe hat das Projekt überraschenderweise sehr gut funktioniert. Beim nächsten Mal würde ich die Hutprofile anstatt 30mm, eher 40-50mm hoch machen um noch mehr Steifigkeit zu haben. Es reicht aber. Alu hat sich wegen der vielen Bohrerei bewährt. Die Nachbarn sind begeistert.

Da gibt es bestimmt Nachahmer.
Jetzt steht noch die Verkleidung der Nordseite an, ich will ja nicht die Kabel und Stützen sehen.
Überraschenderweise sind PV Paneele mit 30€/m2 nicht teurer als Holz und müssen nicht gestrichen werden. Ich brauch nicht viel:

Der CO2 Rucksack ist in 5,2 Jahren kompensiert! Der 1.746 kWh Ertrag mit 4,3 kWp Nordseite, ist besser als man vermuten würde. Meine Messungen an der Nordseite unseres Hauses bestätigen den prognostizierten Ertrag.

Da die MWR direkt an die Rückseite der PV Module verschraubt werden, muss ich die Module auf der Nordseite anders befestigen. Ich werde die auf Alu L- Profile stellen und oben nur mit einem Verbindungsblech mit den anderen Modulen verbinden. Die Abstände zwischen den

Modulen werde ich so groß machen, dass ich eins für Wartungszwecke ergreifen kann.
Die 230V der MWR gehen in einen Anschlußkasten wo ich die 7 MWR auf 3 Phasen aufteile und mit 4mm2 in den Keller führe. Eine 230V 3,5 kW Ladestation für BEV wird noch direkt mit angeschlossen.

Ich vergaß die Tags. #PV, #Zaun, #DIY, #Energiewende, #Solar #Solarzaun #PVZaun

Eine Sache noch. Das Gelände fällt auf den 16m um 38cm. Ich habe mich gegen Stufen entschieden. Das wäre kompliziert geworden. Mit 1,72m Modulhöhe und max 1,8m erlaubter Zaunhöhe wäre das sehr schwer geworden. Es sieht besser aus als ich dachte. Die Enden gleiche ich noch an.

Durch die Mikrowechselrichter, die jeweils zwei separate Eingänge haben, wird jedes PV-Modul einzeln geregelt. Das ist ideal, weil durchaus Verschattungen durchlaufen und somit ein beschattetes Modul nicht die Anlage in den Keller ziehen kann.

Weile s viele Fragen dazu gab.
Die Module bestehen aus 3,2mm gehärtetem Glas. Die sind recht widerstandsfähig, die müssen Hagel aushalten. Dazu geben die Profile bei einem Schlag durch einen Ball z.B. nach was Energie absorbiert.
Graffitifarbe lässt sich von Glas gut entfernen.

#BuildWithHoymiles
@HoymilesGlobal

Es gab einige Fragen wegen Blendwirkung. PV Module sind aus Effizienzgründen anti-glare beschichtet, wenn dann ist es nur morgens oder abends der Fall.
Eine stärkere Blendwirkung als auf dem Foto gibt es nicht.
. dz4.de/glossar/antire…

und die Wirkung auf dem Foto ist übertrieben. Das iPhone hellt helle Stellen stark auf, auch die Silberdrähte sieht man in echt kaum.

Wir Sitzen gerade im Garten und genieße die Frühjahrssonne und bin traurig dass der PV Zaun noch nicht angeschlossen ist. Dabei habe ich mal nachgerechnet wieviel Löcher ich gebohrt habe. Ich habe noch 40 vor mir und dann sind es 324 Bohrlöcher, deshalb habe ich Alublech gewählt.

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