35% Produktivitätssteigerung beim Einsatz von maschineller Übersetzung, sagt @samlaeubli (am Ende einer sehr guten Sendung-mit-der-Maus-Erklärung der zugrundeliegenden Technik). #Übersetzertag
Das war Grund 1, warum man maschinelle Übersetzung nicht unterschätzen sollte, Grund 3 ist "Inspiration", erläutert am Beispiel von Georges Perecs Buch ohne E. @ojahnn#Übersetzertag
Olga Radetzkaja protestiert gegen das Inspirationsargument. Es gehe beim literarischen Übersetzen gerade nicht darum, einen Text zu erzeugen, der bereits vorhandenen Texten ähnelt. #Übersetzertag
Neben mir grummelt @albu, und ich teile diese Meinung auch nicht. Bei knapp 100% der Übersetzungsarbeit geht es nicht darum, ein Wort zu finden, das noch niemals jemand an dieser Stelle verwendet hat. #Übersetzertag
Jetzt sagt Mads Pankow das, was ich gern gesagt hätte: dass wir es schlecht ertragen können, zu sehen, dass ein Großteil unserer Arbeit gar nicht SO schwer zu automatisieren ist. (Sinngemäß, er hat es schöner formuliert.) #Übersetzertag
Neben mir kocht Cornelius Reiber gleich über vor Wut über die Podiumsdiskussion, weil das Publikum nichts sagen darf und er nicht bei Twitter ist, haha. #Übersetzertag
Olga Radetzkaja vermutet "bestimmte Bereiche von Unterhaltungsliteratur" würden bereits maschinell übersetzt, wenn nicht sogar generiert, weil es da nicht um sprachliche Qualität gehe, sondern um Handlung, "um Plot, um Pageturning". #Übersetzertag
Diese Verachtung von Plot bei vielen Literaturleuten finde ich unanständig und auch fachlich unangemessen. Aus dem Publikum meldet sich eine Vertreterin eines großen Verlags und verteidigt die Unterhaltungsliteratur. KI werde dabei in der Praxis nicht eingesetzt. #Übersetzertag
Frage aus dem Publikum, wie aktuelle Sprachentwicklung einfließt: "Werden die Systeme mit Rilke, Grimmelshausen, Thomas Mann gespeist?" @samlaeubli: Was im Internet vorhanden ist, wird verwendet. Nennt Projekt Gutenberg (sagt nichts zu Libgen, ich frage später). #Übersetzertag
"Ich glaube, das wird zukünftig Bestandteil der Ausbildung sein, die Zusammenarbeit mit Software. Das könnten Sie ja auch selber machen." (@samlaeubli). Jemand (nicht hingeschaut): In der Fachübersetzerausbildung findet das schon statt und für Literatur gibt es keine.
Puh, ich habe, bevor es losging, zur Moderatorin gesagt, das sei ja heute ein unkontroverses Thema und ein friedliches Publikum, dabei hätte ich es wissen müssen. #Übersetzertag
Schlusswort von Olga Radetzkaja: "Traue keiner Übersetzungssoftware, die du nicht selbst trainiert hast." #Übersetzertag
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Was ich über Amseln dazugelernt habe, ein lebensverbessernder Thread für alle, die so wenig über Amseln wissen wie ich vor einem Jahr, und die Amseln in ihrer Nähe:
Brauchen kann man das Amselwissen vor allem in der Zeit von April bis Ende Juni, wenn gebrütet wird. Den Rest des Jahres sind Amseln eher private Vögel.
Vom Thema Badewasser (täglich wechseln) war hier schon die Rede
"Im Keller der einfachen Rechnungen": Vorgestern habe ich beim Kolumnenschreiben zwei Stunden damit zugebracht, nach der Quelle eines Leibniz-Zitats über Rechenmaschinen zu suchen. Weil die Details in der Kolumne keinen Platz hatten und das Zitat beliebt ist, hier, Thread:
Zum ersten Mal gesehen hatte ich es in einem Spiegel-Artikel von 1987, diesem hier spiegel.de/spiegel/print/… Lesen lohnt sich, er ist äußerst lustig. "Chippies" kommen drin vor!
Im Spiegel-Artikel lautet das Zitat "Es ist eines ausgezeichneten Mannes nicht würdig, wertvolle Stunden wie ein Sklave im Kerker der einfachen Rechnungen zu verbringen. Diese Aufgaben könnten ohne Besorgnis abgegeben werden, wenn wir Maschinen hätten."
Tweets zum Thema Taschenrechner, ich verfolge das aus @techniktagebuch-Gründen, werden nur von drei Bevölkerungsgruppen geschrieben, nämlich:
@techniktagebuch 1. Jugendliche (a. "wir schreiben heute Prüfung und dürfen keinen Taschenrechner, ich will mein Homeschooling zurück" / b. "'Später werdet ihr auch nicht immer einen Taschenrechner dabeihaben' – Äh doch, Herr Soundso!")
@techniktagebuch 2. deren Eltern, wenn sie nicht so reich sind: "WTF die Schule schreibt einen ganz bestimmten Taschenrechner für x00 Euro vor woher soll ich das Geld bitte nehmen"
Was habt ihr eigentlich für Verfahren, um bei Twitter in unter acht Stunden Suche Sachen wiederzufinden, die ihr hier gesehen habt ("es ist doch höchstens ein, zwei Wochen her!")?
Hier ungefähr so: 1. Suche in Tweetdeck - ganz gut für Neues, aber zum Wiederfinden eigentlich immer erfolglos. 2. Suche mit twitter.com/search-advanced, Option "people I follow" - klappt manchmal 3. (bitte umblättern)
3. Suche in den eigenen Likes bei pinboard.in - ist kostenpflichtig, funktioniert dafür aber fast immer (wenn ich vorausschauend ein Like vergeben habe und mich an ein passendes Suchstichwort erinnere)
das Fühl wenn der Zeichner nur mal kurz weg musste und jetzt wartest du seit 1850 auf deine Nuss
erwarte trauriges Gedicht von @clemensetz wieso ist es noch nicht da
@clemensetz ich nage an
der NUSS aus Luft
der Kupferstecher
ist ein Schuft
die NUSS ist
eine leichte Bürde
mein Los ist schwer
ich trag's in Würde
und wenns noch
100 Jahre dauert
ihr schaut auf meine NUSS
und trauert
"I had improbably high standards for boring photos, and I realize that it barely matters now, but here's a bullet list of some of the rules I made myself follow"