In der Diskussion um eine #Ausgangssperre bzw. Ausgangbeschränkungen zeigt sich auch bei Linken eine merkwürdige Lust an Strafe und Zwang. Wenn die Leute nicht "hören", hätten sie den Zwang auch verdient und ihn sich selbst geschaffen / provoziert. Abseits der Tatsache, dass 1/
hier einer Kollektivstrafe das Wort geredet wird, ist die Freude an der Strafe erschreckend. Ob es eine Ausgangssperre / Ausgangsbeschränkung braucht muss sich daran ausrichten, was tatsächlich (zum Gesundheitsschutz) notwendig ist, nicht danach wer was "verdient" / provoziert 2/
Es ist auch bizarr zu argumentieren, die Leute würden einfach nicht "hören" und darauf könne man nur mit Zwang antworten. Sicherlich gibt es Menschen, welche die Situation nicht ernst nehmen und sich wider besseren Wissens verhalten wie sie es tun. Es stellt sich aber auch 3/
dringend die Frage, was statt Zwang getan werden kann, um die notwendigen Maßnahmen zu schaffen. Fernsehansprachen werden das nicht leisten können. Und es braucht Angebote, gerade für Jugendliche, was sie nun mit ihrer Zeit so machen können. Das ist schwierig mit einer 4/
unterfinanzierten Jugend- und Sozialarbeit, aber auch die kann man aufstocken. Dass es im Ergebnis möglich sein kann, dass Ausgangsbeschränkungen notwendig werden: keine Frage. Gerade aus einer linken Perspektive ist es jedoch verrückt auf Zwang zu fokussieren, statt 5/
zu diskutieren, welche anderen staatlichen Maßnahmen möglich sind. Keine linke Perspektive ist es, den "Einzelnen" und seine "Verantwortung" absolut zu setzen und wenn er sie nicht erfüllt, Zwang zu fordern. Nicht im Umgang mit Klima, der Ökonomie und auch nicht mit Corona. 6/6
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