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Einige Anmerkungen zum #Corona-Podcast von @Augstein und @janfleischhauer (Achtung! Kompetenzwarnung, ich bin nur Kinder- und Jugendpsychiater [also Arzt aber nur für den Teil des Kopfes mit die Psyche gemacht wird])
Die Infektion nimmt exponentiell zu, die Testkapazität nur linear. Darum greift die Annahme von @augstein zu kurz.
Passagiere von Kreuzfahrtschiffen sind nicht repräsentativ für die Durchschnittsbevölkerung im selben Alter, sie sind wahrscheinlich gesünder und haben einen überdurchschnittlich hohen sozioökonomischen Status. Darum kann deren Sterblichkeit nur eine grobe Richtung geben.
Ich verstehe nicht, wie die beiden einerseits anerkennen, dass wir noch dabei sind, die Wirklichkeit vernünftig abzubilden und andererseits aufgrund unserer aktuell noch unvollständigen Abbildung der Wirklichkeit Maßnahmen katastrophisieren und mögliche Folgen ohne Maßnahmen
locker runterspielen, indem sie sich auf Zahlen beziehen, von denen wir eben nicht wissen, ob sie stimmen (--> Sterblichkeit). Dabei ignorieren sie, dass aufgrund der exponentiellen Entwicklung der Infektionen, keine Zeit mehr bleiben würde, Maßnahmen zu ergreifen, wenn deutlich
wird, dass sie nötig werden. Aktuell KANN jemand mit Verantwortung nur mit größter Vorsicht handeln, weil ein Irrtum in die andere Richtung eine Katastrophe wäre.
@Augstein scheint gerade erst begonnen zu haben, sich mit Wissenschaft zu beschäftigen und sie mit Politik zu verwechseln. In einigen Jahren werden wir ziemlich genau wissen, ob wir "überreagiert" haben oder nicht. Und WissenschaftlerInnen (im allgemeinen)
geben zu, wenn sie sich geirrt haben. Das schöne ist, dass "wir" für die nächste Pandemie dann besser wissen wie es läuft und die Maßnahmen besser anpassen können.
Die Behauptung, die #Corana würde nur hysterisch aufgebauscht, weil wir heute alle soziale Medien nutzen, ignoriert, wie die Stimmung bei SARS-1 war. @c_drosten hat erklärt, warum uns damals schlimmeres erspart blieb.
Die Aussagen von @janfleischhauer man hätte auch "vorher" auf die Idee kommen können, zufällig Leute zu testen (wie in München geplant), zeigt, dass er nicht den Unterschied zwischen einem Antikörpertest und einem PCR-Test kennt. Das ist im Prinzip nicht schlimm
aber eine notwendige Voraussetzung, um wissen zu können, warum so ein Test 1. vor einigen Wochen noch gar nicht möglich war und 2. vor einigen Wochen noch gar nicht sinnvoll war.
@Augstein erzählt von seinen Erlebnissen als er nicht getestet wurde und scheint Fassungslos über die Ignoranz der Fachleute und scheint nicht zu erahnen, dass es zum damaligen Zeitpunkt gute Gründe gab, ihn nicht zu testen. Sein negativer Test scheint allerdings kein
Beleg für ihn zu sein, dass er sich in seiner Einschätzung eventuell getäuscht hat. So viel Selbstbewusstsein im Angesicht mangelnden Fachwissens hätte ich auch gerne.
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