Argument 1: Wir müssen die Abschlüsse miteinander vergleichen können.
Das wäre wirklich großartig, aber: schon vor Corona konnte man die Abschlüsse nicht miteinander vergleichen. Die Kultusminister:innen halten an etwas fest, das es gar nicht gibt. Siehe: deutschlandfunk.de/cdu-bildungspo…
Argument 2: Ein Abschluss ohne Prüfungen ist weniger wert.
Für das #Durchschnittsabitur soll ein Leben lang auf diesen Jahrgang hinab geschaut werden? Die Angst verrät viel über die deutsche Leistungsgesellschaft: Hier bekommt niemand was geschenkt, egal, wie die Umstände sind!
Argument 3: Prüfungen sind das Gerechteste, was wir haben.
Sorry, aber es ist zu spät: gerecht ist das alles jetzt schon nicht mehr. Aber finden die Prüfungen statt, ist das ein klares Signal: Gegen die Solidarität mit den benachteiligten Schüler:innen.
Argument 4: Unternehmen und Unis brauchen die Abschlussnoten.
Das stimmt. Aber wie unkreativ sind wir, wenn wir uns keine andere Lösung vorstellen können als die bekannte? Tests an den Unis und in den Unternehmen (durchaus verbreitet)? Das wäre enorm aufwendig, aber: es ginge.
Ich bleibe dabei: Wir nehmen Einschränkungen in allen Bereichen hin - nur die Prüfungen, die finden statt. Was macht sie so unverzichtbar? Habe ich dabei die besten Argumente übersehen? Sagt es mir!
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Wir sollten junge Menschen wie eine Minderheit behandeln.
Aus einem einfachen Grund: Sie sind eine. Das schreibt selbst ein Expertengremium der Bundesregierung. Und nennt drei Gründe, die ihr kennen solltet. THREAD 🧵
Kurz vorab: Um welches Gremium geht es? Um das Bundesjugendkuratorium. Das BJK ist ein Sachverständigengremium der Bundesregierung, dem bis zu 15 Fachleute aus Politik, Verwaltung, Verbänden und Wissenschaft angehören.
Allein, dass der Soziologe @AladinMafaalani Teil des Gremiums ist, zeigt: Da steckt ziemlich viel Kompetenz drin.
In einem neuen Papier weisen die Expert:innen auf drei Probleme hin, die man kennen sollte, wenn man sich eine Meinung zu Generationengerechtigkeit bilden möchte.
Um zu verstehen, was dahintersteckt, habe ich in den vergangenen Monaten mit Eltern, Lehrkräften und Wissenschaftler:innen gesprochen. Ich habe mir gängige Vorurteile angeschaut.
Diese 5 Dinge solltet ihr über Privatschulen wissen. THREAD 🧵
1. Der Boom ist höchstens ein Boomchen.
Klar, der Anteil an Privatschüler:innen ist seit Jahrzehnten gestiegen. Das liegt aber zum größten Teil am Nachholeffekt der ostdeutschen Bundesländer. In der DDR waren Privatschulen verboten. Mittlerweile ist der Anteil im Osten höher.
2. Die Leistungen sind an Privatschulen nicht besser als an öfftl. Schulen.
Wenn man die Leistungen von Schüler:innen an Privatschulen und öffentlichen Schulen miteinander vergleicht, sieht es erstmal so aus, als würden die Privatschüler:innen besser abschneiden.
In Bayern und Sachsen ist Gendern in Schulen schon verboten. Die Kinder hat dabei mal wieder niemand gefragt.
Eine neue Studie von KiKA liefert jetzt Antworten. Wer sich auch nur ansatzweise eine Meinung zum Gendern in Schulen bilden will, sollte die Daten kennen. THREAD 🧵
Kurz vorweg. Warum die Studie? Daniel Seiler von KiKA sagt: „Wir haben uns 2021 dazu entschieden, die Debatte zu versachlichen. Wir wollten nicht über die Kinder hinweg diskutieren.“
Auf diese Idee kamen die Ministerien, die Gendern in Schulen jetzt verboten haben, bisher nicht.
Zur Studie: Im März und April hat Kika insgesamt 827 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren befragt. Dafür besuchten die Mitarbeiter:innen eines Befragungsinstituts die Kinder zu Hause und gingen mit ihnen einen Fragebogen durch.
Vor 1,5 Jahren haben wir gemeinsam mit dem @zdfmagazin u.a. darüber berichtet, wie esoterisch die Ausbildung zur Waldorflehrkraft ist.
Damals wollte sich niemand öffentlich äußern, der die Ausbildung durchlaufen hat.
Bis jetzt. Jetzt hat Julia sich bei mir gemeldet. THREAD 🧵
Damals haben wir herausgefunden: Viele Seminare basieren auch heute noch auf der esoterischen Lehre von Rudolf Steiner. Seine über 100 Jahre alten Texte gehören in der Lehrerausbildung zur Standardliteratur.
Wir fanden Ausbilder:innen, die behaupten, dass sie mit Naturgeistern und Bäumen sprechen können. Für viele Lehrkräfte ist die Ausbildung an einer anthroposophischen Hochschule oder Seminar nicht eine Zusatzausbildung, sondern die einzige pädagogische und fachliche Ausbildung.
Heute wurde die neue Studie „Jugend in Deutschland“ veröffentlicht, bei der 2.042 Personen im Alter von 14 bis 29 Jahren
befragt wurden.
Die Ergebnisse sind krass. Und sie verraten viel darüber, was unser Umgang mit Jugendlichen anrichtet 🧵
Zunächst: Es ist das siebte Mal, dass die Studie durchgeführt wurde. Das heißt, es gibt so langsam einen Grundstock an Ausgaben der Vorjahre, mit denen man die aktuellen Ergebnisse vergleichen kann. Wenn man das macht, sind die Jugendlichen so pessimistisch wie noch nie.
Im Vergleich zu den früheren Studien scheint die Stimmung jetzt zu kippen.
Das sieht man vor allem in den Angaben zur psychischen Belastung.
11% geben an, wegen psychischen Störungen in Behandlung zu sein.