Argument 1: Wir müssen die Abschlüsse miteinander vergleichen können.
Das wäre wirklich großartig, aber: schon vor Corona konnte man die Abschlüsse nicht miteinander vergleichen. Die Kultusminister:innen halten an etwas fest, das es gar nicht gibt. Siehe: deutschlandfunk.de/cdu-bildungspo…
Argument 2: Ein Abschluss ohne Prüfungen ist weniger wert.
Für das #Durchschnittsabitur soll ein Leben lang auf diesen Jahrgang hinab geschaut werden? Die Angst verrät viel über die deutsche Leistungsgesellschaft: Hier bekommt niemand was geschenkt, egal, wie die Umstände sind!
Argument 3: Prüfungen sind das Gerechteste, was wir haben.
Sorry, aber es ist zu spät: gerecht ist das alles jetzt schon nicht mehr. Aber finden die Prüfungen statt, ist das ein klares Signal: Gegen die Solidarität mit den benachteiligten Schüler:innen.
Argument 4: Unternehmen und Unis brauchen die Abschlussnoten.
Das stimmt. Aber wie unkreativ sind wir, wenn wir uns keine andere Lösung vorstellen können als die bekannte? Tests an den Unis und in den Unternehmen (durchaus verbreitet)? Das wäre enorm aufwendig, aber: es ginge.
Ich bleibe dabei: Wir nehmen Einschränkungen in allen Bereichen hin - nur die Prüfungen, die finden statt. Was macht sie so unverzichtbar? Habe ich dabei die besten Argumente übersehen? Sagt es mir!
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Wird die AfD bei den Neuwahlen etwa stärkste Kraft?
Wir können jetzt pessimistisch sein und uns monatelang Sorgen machen. Das Problem: Das lähmt uns. Hier ist eine bessere Strategie, die fast niemand kennt. THREAD 🧵
Evolutionsbedingt ist unser Gehirn darauf ausgerichtet, unmittelbare Gefahren abzuwenden. Mit lang andauernder Unsicherheit kann es dagegen extrem schlecht umgehen. Deshalb empfinden wir ständige Ungewissheit als besonders belastend.
Das Warten auf potenziell schlechte Nachrichten kann deshalb quälend sein, im wörtlichen Sinne. Ein paar Beispiele:
Studien zeigen, dass die Angst beim Warten auf schlechte Nachrichten größer sein kann als in dem Moment, in dem sie dann tatsächlich eintreffen.
#Trump ist zurück. Und ich? Springe stundenlang von einer Nachrichtenseite zur nächsten.
Mein Gehirn ist im Krisenmodus. Das Problem? Dieser Modus verstärkt die Angst, anstatt sie zu mindern. Doch es gibt Strategien, die uns helfen, Trump aus unserem Kopf rauszuhalten. THREAD 🧵
Eine Hauptfunktion unseres Gehirns ist es, Vorhersagen zu treffen. Bei allem, was wir sehen oder lesen, erwartet es die nächsten Schritte. Das hilft, Ungewissheit zu reduzieren – besonders wichtig in Krisen.
Aber was, wenn nichts mehr vorhersehbar ist?
In Krisen stellen wir uns Fragen wie: "Ist dieses Virus gefährlich?" oder "Wird Trump seine Versprechen halten?" Diese Unsicherheiten erhöhen unseren Stress, weil sich die Lage ständig ändert und Vorhersagen schwer fallen.
Die Gesellschaft spricht heute offener über mentale Probleme. Das kann dazu führen, dass die Zahlen der Diagnosen steigen – auch bei Kindern und Jugendlichen.
Diese 3 Studien zeigen, was dahinter stecken könnte. Mit teilweise paradoxen Ergebnissen. THREAD 🧵
Studie 1: In einer Studie aus dem Jahr 2023 wurde einer Gruppe von Studierenden (im Durchschnitt 20 Jahre alt) Social-Media-Beiträge gezeigt, in denen Ängste als normal und weit verbreitet dargestellt wurden.
Diese Gruppe diagnostizierte anschließend bei sich selbst häufiger eine Angststörung als die Kontrollgruppe. Wichtig: Diese Beiträge verursachten bei den Studierenden keinen besonders starken Stress.
Ihr kennt alle den „Kinder- und Jugendreport“ der DAK. Er wird praktisch überall zitiert, wenn es um die psychische Krise der Jugend geht.
Krasse Anstiege bei Depression, Angst, Essstörungen.
Ich habe mir den Report mal genauer angeschaut. Ihr solltet da was wissen. THREAD 🧵
Kurz, worum es geht: In die bundesweite Analyse der DAK flossen die Daten von gut 800.000 DAK-versicherten Kindern & Jugendlichen bis 17 Jahren ein.
In praktisch allen Artikeln, in denen es um die psychische Krise der Jugendlichen geht, gelten die Daten aus dem Report als Beleg.
Zeit Online schreibt zB: „Laut dem Report der DAK ist die Zahl der Neuerkrankungen psychischer Krankheiten bei 15- bis 17-jährigen Mädchen seit 2019 bei Depressionen um 24 Prozent gestiegen, bei Angststörungen um 44 Prozent und bei Essstörungen um 51 Prozent.“
Juhu! Bald ist Schulstart! Aber Moment mal, ein Schulranzen kostet heute 300 Euro!?!?
Mehr als das: Das Geschäft mit Schulranzen ist mittlerweile so absurd, dass sich schon das Bundeskartellamt eingeschaltet hat. THREAD 🧵
Zur Einordnung: Allein zum Schuljahr 2023/24 wurden in Deutschland 830.600 Kinder neu eingeschult. Ungefähr genauso oft klingelte es in den Kassen deutscher Schulranzenhersteller. Und das nicht zu knapp.
Warum sind die Teile so teuer?
Fangen wir vorne an: beim Ranzenkauf. Er ist so etwas wie die Einführung der Kinder in die unendliche Welt der Marken. Bei Schulranzen heißen die unter anderem: Scout, McNeill, Scooli, Tatonka und – nicht zu vergessen – Ergobag (dazu später mehr, das wird pikant).
Wir sollten junge Menschen wie eine Minderheit behandeln.
Aus einem einfachen Grund: Sie sind eine. Das schreibt selbst ein Expertengremium der Bundesregierung. Und nennt drei Gründe, die ihr kennen solltet. THREAD 🧵
Kurz vorab: Um welches Gremium geht es? Um das Bundesjugendkuratorium. Das BJK ist ein Sachverständigengremium der Bundesregierung, dem bis zu 15 Fachleute aus Politik, Verwaltung, Verbänden und Wissenschaft angehören.
Allein, dass der Soziologe @AladinMafaalani Teil des Gremiums ist, zeigt: Da steckt ziemlich viel Kompetenz drin.
In einem neuen Papier weisen die Expert:innen auf drei Probleme hin, die man kennen sollte, wenn man sich eine Meinung zu Generationengerechtigkeit bilden möchte.