Thread zu Chauvinismus in Sachen #Bornheim
(wird länger)
Der Streik der ArbeiterInnen bei #Spargelritter zeigt den ganzen Chauvinismus der dt Linken.
Angefangen bei der Gewerkschaft. (1/x)
Also der DGB:
Es gibt abertausende migrantischer ArbeiterInnen im landwirtschaftlichen Sektor. Hunderttausende in der ganzen Nahrungsmittelbranche.
Warum geht wohl der DGB nicht zu denen und organisiert sie, warum brauchts da die (famose) @FAUBonn?
(2/x)
Liegt es vlt daran, dass migrantische Arbeiter weniger Gewerkschaftsbeitrag zahlen können? Oder hat man nur Angst vor ernsthaftem Klassenkampf?
Rumänische ArbeiterInnen zu vertreten bringt halt kein Prestige, niemand lädt einen in Aufsichtsräte ein. (3/x)
Der DGB, mann muss es so sagen, ist eine chauvinistische Orga, migrantische ArbeiterInnen zählen nicht
Und das gilt auch für die Partei die Linke.
Ich erinnere mich an einen Vorfall als rumänische Bauarbeiter in Berlin um die Kohle betrogen wurden.
Damals war ich in der PdL (4/x)
... Und fragte nach, bei einem sehr hogen Parteiorgan, was die Partei täte.
Antwort : Ja, alles sehr traurig, aber bis der DGB was macht, macht die PdL auch bix. Und warum sollten DGB und PdL überhaupt was tun? Die Arbeiter hätten nie Beiträge gezahlt und können nicht wählen (5/x
Das war die eiskalte Logik. Nicht Rassismus oder Nationalismud, das wäre falsch zu unterstellen, sondern einfach eine knallharte Ausrichtung an Sozialpartnerschaft und Parlament.
Man scheißt auf Klassenkampf und will nur d eigene Position ausbauen. (6/x)
Derselbe Mechanismus ist auch in Bornheim zu beobachten. Die etablierte Linke , bis auf ein paar Basismitglieder, lässt sich nicht blicken, man interessiert sich mehr für die Hygienedemos und Wagenknechts Äußerungen als für migrantische ArbeiterInnen (7/x)
Aber auch Teile der radikalen Linken ist nicht besser.
Die rumänischen ArbeiterInnen in der Situation wollen eines: Kohle.
Sie sind drauf angewiesen.
Und due FAU, nochmal, vertritt sie da auch soweit ich das beurteilen kann, sehr gut. (8/x)
Nun lese ich heute morgen einen Text (werde das bewusst nicht verlinken) einer trotzkist. Orga, in denen die FAU angegriffen wird, dass sie die rumänischen ArbeiterInnen nicht anführt zu mehr Klassenkampf. Die unterschwellige Botschaft: Es ist falsch Geld zu fordern, man... (9/x)
müsse die Situation der ganzen Branche in den Blick nehmen.
Nun ist es ja eig wurscht was so ne Sekte schreibt, aber hier drückt sich das Ressentiments einer konpletten Bewegung der Linken aus : all die deutschen Lenas, die glauben die migrantischen ArbeiterInnen... (10/x)
Seien irgendwie ihr historisches Subjekt und dann verlangen, ihre Kämpfe auszutragen.
Dass es diesen Arbeitern um konkrete Anliegen geht, dass sie materielle Interessen haben, verstehen die libken Lenas nicht, denn für sie ist Sozialismus ne Mode im Mittelstandsleben (11/x)
Wie die ReformistInnen die migrantischen ArbeiterInnen ignorieren, fetischisieren und instrumentalisieren sie die linksradikalen Lenas. Gerade i Bzg auf Trotzkis Gurkentrippe könnte ich da Geschichten erzählen...
In jedem Fall ist es hier Chauvinismus und ein Unwille (12/x)
Zu Klassenkampf, zu echtem Klassenkampf, wie er halt ist, die aus dem Versagen der Linken u ihrem Desinteresse sprechen.
Es kommt darauf an, beides zu überwinden und weder die Klassenkämpfe ignorieren noch migrantische ArbeiterInnen zu bevormunden. (13/x)
Stattdessen muss eine radikale revolutionäre, kommunistische Libke gemeinsam MIT den Unterdrückten, gerade den migrantischen ArbeiterInnen kämpfen, ihre Erfahrungen und Wünsche ernst nehmen, damit man im Austausch von einander lernen und ein polit. Projekt entwickeln kann (14/x)
Das wäre echter, proletarischer Internationalismus.
(Thread Ende)
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CHAZ (Capitol Hill Autonomous Zone) und die deutsche Linke.
Thread.
Es gibt derzeit kaum Artikel oder Bemerkungen zur CHAZ in Seattle in Deutschland. Im Gegenteil, ich habe deutsche Linke gelesen, die sich über die CHAZ lustig machen. Daher hier ein kurzer, zorniger Thread 1/x
Erst Mal die Fakten:
Am 8.6. flohen die Bullen aus einem Stadtteil in Seattle. DemonstrantInnen errichteren darauf Barrikaden und erklären den Stadtteil für unabhängig/ autonom.
Innerhalb weniger Tage organisieren die Besetzer ein eigebes Sicherheitssystem, der linke John Brown Gun Club patrolliert, es gibt kostenlose Essensverteilung, man legt Gemüsegärten an und formuliert Grundsätze einer Selbstorganisation: en.m.wikipedia.org/wiki/Capitol_H…
3/x
Ok, ein vmtl kontroverser Thread, mit dem ich mirs mit allen verkacken werd, aber ich glaub nach der Attacke vom @LowerClassMag gegen @jutta_ditfurth ist das nötig.
Also: Antideutsche Linke und Antisemitismus in der Linken.
...
May the Lord have mercy (1/x)
Ich beginne mal persönlich.
Politisiert hab ich mich mit so 14-16. Ich kam über Brecht auf Marx und geriet recht bald in die lokale Antifa.
Damals gabs in unserer Gegend wenig Struktur, wir hatten kaum Zugang zu anderen Linken, dass es antids gab wussten wir nur abstrakt (2/x)
Für mich war damals klar: links sein, bedeutet pro-Palästina sein.
Je mehr ich die Linke Szene kennen lernte, desto mehr verachtete ich Anti-Ds als Liberalos und selbstgefällige Hipster, die das Proletariat hassen - eine Einschätzung die damals so falsch nicht war.
(3/x)