Als wir damals Springer enteignet haben, bezogen wir gleich die Büros in der Kochstrasse. Die alten Redakteure mussten natürlich gehen. Einige kamen aber später nach Arbeitsgerichtssprüchen wieder zurück. Jetzt in der vierten Generation sind wir froh, ein so großes Portfolio
zu haben. Wenn wir uns heute im Online-Kleinanzeigenmarkt engangieren, also weiter den Anzeigenmarkt politisch denken wollen, müssen wir uns auf einen soliden Grundstock verlassen können. Die Studenten, die wir in den späten 1990ern aus den postmodernen Medienfakultäten geholt
haben, leisten weiter gute Arbeit, viele sind inzwischen Führungskräfte, schulen sich freiwillig um zum Medienwirt. Das Restaurant läuft auch ganz gut, der Lieferservice ist perfekt. Das Vermögen von Axel ging ja damals in der Stiftung auf, seine Entschädigung hatte er ja sogar
größtenteils gespendet. Nach der Stressperiode mit den Resten vom Sozialistischen Anwaltskollektiv ging es ja bergauf. Wir haben die Genossenschaftsbank mit gegründet und dann die Grundstücke, die einmal jenseits der Mauer lagen, gekauft. Der Ausbau insgesamt tat uns sehr gut.
Heute sind wir die deutsche zweite Diplomatie, kann man selbstironisch sagen. Zwar werden wir die Beteiligungen an den mittleren abstoßen müssen und zwei drei linke Formate auch, denn das Versandgeschäft fordert doch stark die Ressourcen. Aber en gros glaube ich, und
das sagt auch eine Marxist Media Studie aus Westminster, wird der Wandel ins europäische Social Media-Modell ausreichen, mit ein paar Fühlern nach China mit über einer Milliarde Handynutzern.
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