Ich komme mir gerade vor wie ein Bettelmann. Arm und ohne einen Job, der mein täglich Brot sichert. Ihr müsst vor lauter Dankbarkeit, oder sei es Mitleid, für uns sammeln. Ist das nicht peinlich? Die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen wird nun offiziell zum Spendenfall.
Es bescheinigt uns eins. Wir waren nie systemrelevant. Wir werden es nur sein, wenn Ihr uns bitternötig braucht.
Wären wir es, müsstet Ihr nicht sammeln. Wären wir es, könnten viele von dem Gehalt leben, das sie in einer Vollzeitstelle verdienen.
Wären wir es, würde die Politik mit uns reden und nicht über uns.
Wären wir es, würde sich die Politik mit uns an den Tisch setzen und sich schonungslos austauschen, anstatt sich selbst zu beweihräuchern.
Wären wir es, wäre dieser Thread nocht nötig.
Lieber @ndr . Wie wäre es, wenn anstatt einer Spendengala im Elphi, der Abgesang, das "Lied von Tod der Pflege" musiziert wird. Das Publikum wäre vermutlich dasselbe. Keins. "Keiner kommt. Alle schauen weg."
Danke - für Nichts.
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Weil #Leiharbeit so der "hot shit" ist und man überlegt, wie man das ändern, verbieten oder anzünden kann.
Tatsächlich ist es ja so, dass Leiharbeiterïnnen oft in prekäre Settings geschickt werden. Da wo Personalmangel herrscht, da arbeiten wir. Also: überall (Surprise...tada).
Um es mal direkt zu sagen: Wir arbeiten auch im letzten "Shithole-Klinikum-Pflegeheim-Whatever", weil da sonst keine Sau mehr hin will und man den Schuppen sonst zumachen könnte, müsste, würde.
Point 1:
Die Leiharbeit ist nicht für Eure beschissenen Arbeitsbedingungen zuständig.
Point 2:
Die Leiharbeitsfirmen haben auch nicht Eure Leitungsposten besetzt, die es halt seit Jahren im wesentlichen verbocken und an denen Ihr aber festhaltet, wie eine feuchte Zunge das Bushaltestellenschild bei minus 20 Grad.
Dieser 🧵 ist ganz exklusiv der @DKGev und ihrem Chef Gerald Gaß gewidmet.
Ja, ich kann verstehen, dass man nun die Leiharbeit in der Pflege bekämpfen will. Immerhin schmälert sie die Gewinne und damit die Dividende. Einzig das ist der Grund.
Interessant ist ja, dass man ausschließlich über die Pflege redet. Honorarärzt*innen werden nicht mitgemeint. Der Grund ist simpel. Ohne Honorarärzt*innen sind Abteilungen schlicht nicht fähig Patient*innen zu hehandeln und damit Geld zu generieren.
Die Pflege? Naja, dann plärrt man halt mal nach dem Wegfall der PpUG und schon ist das Problem gelöst. In der DKG-Welt würde ich ja gern mal leben. Sicher alles schön rosa und lobbyistisch fluffig.
Ein Mann ruft die 116 117, weil es ihm nicht gut geht, er Fieber hat und Schmerzen. Ärztin kommt. Er hätte einen Infekt und soll sich schonen. Geht wieder weg.
Stunden später ruft er nochmal an, weil es ihm schlechter geht. Selbe Ärztin kommt nochmal.
Sie sagt, dass es in der Klinik eh keine freien Betten gäbe und sie ihn nicht einweisen werde. Er solle sich schonen.
Stunden später alarmiert die Schwester des Mannes den Rettungsdienst, weil dieser krampfend im Bett liegt. Der Notarzt findet einen Pat. mit schwerster Sepsis.
In der Klinik wird das Ausmaß so langsam klar. Massive Klappenendokarditis mit Beteiligung der Mitral- und Trikuspidalklappe. Septische Embolien im Gehirn und im Auge. Ursache? Vermutlich eine durchgemachte Covid-Erkrankung. Wird man nicht mehr herausfinden können.
Ich will NIE WIEDER von all diesen Politikarschlöchern hören, dass wir irgendwas "unseren Kindern vererben werden" und deshalb XYZ nicht geht, weil teuer oder weiß der Fuchs.
Spart Euch Eure bekloppten Reden, Phrasen und dieses dumme Rumgesülze.
Einen Scheiß interessieren Euch "die Kinder". Es interessiert nur, dass die eigenen Schäfchen im Trockenen sitzen, Freunde und Kumpels bedient werden.
Bildung. Am Arsch, ihr Spacken.
Euch ging es NIE um "die Kinder".
Hauptsache Mami und Papi können "der Wirtschaft" dienen.
Das war Eure einzige Sorge. Der Groll "der Wirtschaft". Ekelhafte Stiefellecker.
Ihr habt nichts auf die Kette bekommen. Habt Euch in unsinnigen Debatten verzettelt und habt Mietmäuler gesucht, die Euch eine Story stricken, weshalb man Kinder in die Schulen stopfen muss.
Meine Freundin ist Internistin in einer Klinik. Sie macht sog. Hausdienste. Das sind im Prinzip 24h-Dienste (9:30 Uhr bis 09:30 Uhr). Von denen sind 8h bezahlt, der Rest ist Bereitschaftszeit. Sie geht morgens auf ihre Station, hat dort ihre Patientïnnen, betreut diese.
I.d.R. hat man 16 Patientïnnen. Manchmal auch 32, wenn man alleine ist. Ok...öfter, nicht manchmal. Ab 18.30 Uhr beginnt der "Hausdienst". Sprich man übernimmt ab jetzt ALLE Patientïnnen der Abteilung. Das sind 72. Früher waren es mal über 100. Aber haha, früher war alles... 😒.
Wenn ihr euch als Patientïn nun fragt, weshalb Ärztïnnen nicht sofort Gewehr bei Fuß stehen, wenn euch ein Pups quer sitzt, die Tochter abends um 20 Uhr mal mit'm "Aaazt" reden will oder ihr schon 4 Stunden auf selbige wartet, weil man nochmal über "de Dableddn" reden muss,...
Wenn eine frisch examinierte und in Ausbildung geskillte Pflegefachperson zu einem sagt: "Ich habe noch NIE einen Blasenkatheter gelegt.", dann lässt das weit blicken. Am Arsch mit "Wir sind so stolz auf unsere praktisch orientierte Ausbildung". Durchgeschleift werden's.
Durchgeschleift und auf Station verheizt für Scheißdreck. Die wichtigen Dinge, wie Praxisanleitung, braucht man ja auch nicht. Man lernt ja nach der Ausbildung sowieso erstmal richtig zu arbeiten.
Is klar...
Wenn ich einmal dabei bin.
Ja, Schwester Renate (da isse wieder), du musstest damals 1973 Nachkästchen und Betten putzen und das soll die "Lernschwester" auch. Weil das gehört ja dazu.
Nee, Renate. Nee.
Dein Arbeitgeber spart sich nen Haufen Geld, weil du bereitwillig putzt.