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Unterstützung für Trump unter weißen Evangelikalen sinkt - im März hätten noch 80 %für ihn gestimmt, Ende Mai waren es nur noch 62 %. Einer der Kritikpunkte: die Regierung habe nicht schnell genug reagiert,um Kirchen darin zu unterstützen, offen zu bleiben nytimes.com/2020/06/04/us/…
Dennoch: in einer Umfrage von 2019 sagte ein Drittel weißer Evangelikaler, Trump könne fast alles tun, und sie würden ihn trotzdem unterstützen. Trotzdem ist es bezeichnend, wenn sogar Pat Robertson vom "700 Club" Trump für seinen Tonfall zum Tod von George Floyd kritisiert.
Robertson und Trump verbindet seit den 90er Jahren eine Freundschaft. Robertson ist ein erzkonservativer Televangelist, der u.a. Schlagzeilen machte mit Behauptungen wie: Schwule verbreiten Aids mit Ringen, an denen infizierte Mini-Nadeln sind.
“Some in the gay community there, they want to get people. So if they got the stuff they’ll have a ring, you shake hands and the ring’s got a little thing where you cut your finger. Really. It’s that kind of vicious stuff, which would be the equivalent of murder.”
huffpost.com/entry/pat-robe…
Das war 2016 und ist wichtig, im Hinterkopf zu behalten, wenn manche Robertson jetzt als Trump-Kritiker feiern. Trotzdem ist es bezeichnend, wenn selbst jemand wie Robertson Trump kritisiert.
Er sagte:"It seems like now is the time to say,'I understand your pain, I want to comfort you, I think it's time we love each other,'But the President took a different course..A matter of fact, he spoke of them as being jerks. You just don't do that,Mr. President. It isn't cool!"
Was heißt das für die nächsten Wochen und Monate? Dass Trump mehr und mehr um die Unterstützung seiner evangelikalen Basis werben wird und muss. Es kann also sein, dass uns die Bibel-Photo-Op in ein paar Wochen fast schon dezent im Vergleich dazu erscheint, was noch kommt.
Gerade weil Trump auch mit Biden um die Stimmen katholischer Amerikaner konkurrieren muss, wird ein Teil seiner Strategie - bzw. der seines Wahlkampfteams - darin bestehen, ihn als Verteidiger der Religionsfreiheit (die aber eigentlich nur weiße Christen meint) zu stilisieren
Es wird interessant sein zu sehen, wie sehr dabei der evangelikalen Bildsprache entsprochen wird. Wäre seine Unterstützung bei Evangelikalen rock-solid hätte ich gesagt, man würde versuchen, ein breiteres religiöses Publikum anzusprechen.
Aber so wie es aussieht, wird Trump sich zunächst bemühen müssen, Zweifler in der evangelikalen Basis wieder auf Linie zu bekommen. Dennoch: Umfragen können täuschen. Wenn es darauf ankommt, wo das Kreuz im November zu setzen ist, wird die Mehrheit der Ev. es bei Trump machen.
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