Lasst uns #NonBinaryDay auch mit #NonBinaryHistory feiern!
Claude Cahun (1894-1954) war surrealistische*r Künstler*in, jüdische*r Partisan*in gegen die Nazis—und nichtbinär!
Hier ist Cahuns inspirierende Geschichte:
Claude Cahun (1894-1954) war surrealistische*r Künstler*in, jüdische*r Partisan*in gegen die Nazis—und nichtbinär!
Hier ist Cahuns inspirierende Geschichte:
"Mischt die Karten! Männlich? Weiblich? Kommt auf die Situation an. Neutrois ist das einzige Geschlecht, das mir passt."
Cahun dachte über Geschlecht nicht in festen Kategorien, sondern erkundete, was es alles sein könnte.
Cahun dachte über Geschlecht nicht in festen Kategorien, sondern erkundete, was es alles sein könnte.
CN: misgendering
Wir wissen: Claude war der bevorzugte androgyne Name, den Claude Cahun ausschließlich verwendete. Wir wissen nicht, welche Pronomen Claude Cahun heute bevorzugen würde, verwendete aber manchmal il und elle abwechselnd. Trotzdem verwenden Forscher*innen meist sie.
Wir wissen: Claude war der bevorzugte androgyne Name, den Claude Cahun ausschließlich verwendete. Wir wissen nicht, welche Pronomen Claude Cahun heute bevorzugen würde, verwendete aber manchmal il und elle abwechselnd. Trotzdem verwenden Forscher*innen meist sie.
CN: Enby-Erasure
Cahun wird als lesbische Künstlerin und Widerstandskämpferin gefeiert—aber genau das macht Cahuns nichtbinäre Identität unsichtbar, und schreibt Cahun nach dem Tod eindeutig das Geschlecht zu, dem Cahun sich zeitlebens verwehrte.
Cahun wird als lesbische Künstlerin und Widerstandskämpferin gefeiert—aber genau das macht Cahuns nichtbinäre Identität unsichtbar, und schreibt Cahun nach dem Tod eindeutig das Geschlecht zu, dem Cahun sich zeitlebens verwehrte.
Charakteristisch für Cahuns fotografische Kunst sind Portraits, die Cahun oft kostümiert selbst abbilden - so wie die Bilder in diesem Thread. Cahun thematisiert in dieser Kunst seit den 1920ern Geschlecht, Androgynität und queere Beziehungen auf komplexe Art und Weise.
1909 begegnete Cahun Marcel Moore (1892-1972). Die beiden teilten ein lebenslanges künstlerisches Werk, eine tiefe Beziehung und wählten beide einen androgynen Namen, den sie zeitlebens und ausschließlich verwendeten.
CN: Antisemitismus
Als der Antisemitismus in Paris nicht mehr auszuhalten war, gingen Moore und Cahun auf Jersey, eine Insel im Ärmelkanal. Die Deutschen nutzten die Insel nach der Besetzung Frankreichs als Militär-Basis.
Als der Antisemitismus in Paris nicht mehr auszuhalten war, gingen Moore und Cahun auf Jersey, eine Insel im Ärmelkanal. Die Deutschen nutzten die Insel nach der Besetzung Frankreichs als Militär-Basis.
Marcel Moore und Claude Cahun bildeten eine zwei-Personen-Einheit der Résistance und begannen eine surrealistische gegen die Nazis: sie stahlen Propaganda-Poster und collagierten diese zu kleinen Widerstands-Flyern, die sie den Soldaten in die Zigarettenschachteln steckten.
An die Kirche von St. Brelade, Jersey, brachten sie ein riesiges Plakat an mit der Aufschrift:
"Jesus ist groß, aber Hitler ist größer. Jesus starb für die Menschen, doch die Menschen sterben für Hitler."
"Jesus ist groß, aber Hitler ist größer. Jesus starb für die Menschen, doch die Menschen sterben für Hitler."
Sie steckten Soldaten antifaschistische Gedichte und Übersetzungen von BBC-Nachrichten in die Taschen und fälschten Desertier-Briefe, und waren so aktiv, dass die Nazis eine ganze Résistance-Zelle gegen sich zu haben meinten.
1944 wurden Moore und Cahun verhaftet und zum Tode verurteilt. Jersey wurde zwar vor der Urteilsvollstreckung befreit, doch Cahun starb an den Spätfolgen der Haftbedingungen und die Nazis hatten einen Großteil des Werks zerstört. Moore suizidierte sich 1972.
Claude Cahun zu Ehren wurde eine Briefmarken-Serie mit Cahuns surrealistischen Fotografien gestaltet. In Paris wurde eine Straße nach Moore und Cahun benannt, die allerdings leider deren Deadnames führt.
“Meine Aufgabe war, meine eigene Revolte zu verkörpern, und mein Schicksal im richtigen Moment anzunehmen, was auch immer es sein mochte."
